Stammtisch & Kaffeekranzerl

  • Jetzt mal ernsthaft Marner. Bist du bereit und für den offenen Krieg gegen "Putin" und allem was da mit dran hängt?

    Oder ists nur einfach bequem den Ukrainern beim verrecken zuzuschaun und zu jubeln wenn noch bissl Öl aufs Feuer gegossen wird? Neue Form des Spektakels ala Colosseum.


    Oder woran wird hier sonst noch ernsthaft geglaubt wohin das weiter gehen soll und was daraus noch so entstehen wird?

    Bereit, im Sinne von ausgebildet und wissen was mein Job wäre, ja. Allerdings hielte ich es für einen strategisch bekloppten Zug Russland den Krieg zu erklären und direkt begeistert das gelernte wieder anzuwenden bin ich auch nicht. Wer sollte denn auch den Krieg erklären, EU oder NATO oder eine noch näher zu definierende Koalition oder xyz...

    Am bequemsten wäre es vermutlich die Ukraine abzuschreiben, und dafür gegebenen Falls noch nen guten neuen Gaspreis rauszuhandeln, und im Anschluß nochmal "Friedensdividende" einzufahren bis wir nichtmal mehr den Anschein von Verteidigungsbereitschaft und Willen darstellen können.

    Das wäre bequem (vorerst); aber dann werden sich vermutlich meine Söhne (trotz aller Gleichstellung) mit einer Verteidigung aus noch schlechterer Ausgangslage beschäftigen müssen, oder alle meine Kinder unter einem weiteren feigen Olaf sich vorauseilend ergeben oder jemand anderen ans Messer liefern.

    Die Ukraine mit Geld und Material zu unterstützen, während man Russland sanktioniert, halte ich daher für richtig. Das Geheule, dass uns jetzt die Energie ausgeht kann ich nicht mehr hören, jetzt wäre die Zeit dann eben Erneuerbare flott auszubauen, die 20 Jahre Planungszeit für ein Trafohäuschen neben dem Vogelschutzgebiet oder die depperte 10H-Regel muss man eben abräumen. Ist ja nicht so dass das Thema überraschend und neu aufm Tapet ist, ohne Krise geht bei uns leider nichts weiter; der Hitzetod unserer Urenkel war nicht erschreckend genug, vielleicht reicht ja "die Russen kommen".

    Wenn das alles nichts mehr nützt, hatte vielleicht sogar Hitler recht und die Zukunft gehört dem Ostvolk, welches das dann sein wird Russen oder Chinesen, das wird der (dann zeitgenössische) Xie dem (dann zeitgenössischen) Putin schon erklären... (einen Nerobefehl für uns braucht's trotzdem nicht!)

  • Bereit, im Sinne von ausgebildet und wissen was mein Job wäre, ja. Allerdings hielte ich es für einen strategisch bekloppten Zug Russland den Krieg zu erklären und direkt begeistert das gelernte wieder anzuwenden bin ich auch nicht. Wer sollte denn auch den Krieg erklären, EU oder NATO oder eine noch näher zu definierende Koalition oder xyz...

    Am bequemsten wäre es vermutlich die Ukraine abzuschreiben, und dafür gegebenen Falls noch nen guten neuen Gaspreis rauszuhandeln, und im Anschluß nochmal "Friedensdividende" einzufahren bis wir nichtmal mehr den Anschein von Verteidigungsbereitschaft und Willen darstellen können.

    Das wäre bequem (vorerst); aber dann werden sich vermutlich meine Söhne (trotz aller Gleichstellung) mit einer Verteidigung aus noch schlechterer Ausgangslage beschäftigen müssen, oder alle meine Kinder unter einem weiteren feigen Olaf sich vorauseilend ergeben oder jemand anderen ans Messer liefern.

    Die Ukraine mit Geld und Material zu unterstützen, während man Russland sanktioniert, halte ich daher für richtig. Das Geheule, dass uns jetzt die Energie ausgeht kann ich nicht mehr hören, jetzt wäre die Zeit dann eben Erneuerbare flott auszubauen, die 20 Jahre Planungszeit für ein Trafohäuschen neben dem Vogelschutzgebiet oder die depperte 10H-Regel muss man eben abräumen. Ist ja nicht so dass das Thema überraschend und neu aufm Tapet ist, ohne Krise geht bei uns leider nichts weiter; der Hitzetod unserer Urenkel war nicht erschreckend genug, vielleicht reicht ja "die Russen kommen".

    Wenn das alles nichts mehr nützt, hatte vielleicht sogar Hitler recht und die Zukunft gehört dem Ostvolk, welches das dann sein wird Russen oder Chinesen, das wird der (dann zeitgenössische) Xie dem (dann zeitgenössischen) Putin schon erklären... (einen Nerobefehl für uns braucht's trotzdem nicht!)

    Das trifft meiner Wahrnehmung nach nicht so den bestehenden Punkt und geht dann auch eher weiter in die moralische Richtung und den Kinderzimmervergleich.


    Die Frage nach der Bereitschaft zielt schon ganz konkret darauf, ob du das als die präferierte Option siehst. Die Frage kommt daher da es sich nicht so recht darstellen mag, dass die Ukraine, selbst mit allen Waffenlieferungen und nuklearschlaggleichen Sanktionen, da auch nur irgendwie siegreich rauskommen wird. Ehrlich gesagt sieht das eher so aus, als wenn du Ukraine der maximalen Entvölkerung immer schneller entgegenrennt. Nehmen wir das dann achselzuckend hin? Wenn da keine Ukrainer mehr zum anrennen sind, lässt man dann dem "Putin" halt das leere Land da?

    Wohin soll das bitte weiter laufen?

    Ansonsten fehlt mir halt auch mal, dass hier ein anderer Ausgang glaubhaft aufgezeigt wird.

  • Das trifft meiner Wahrnehmung nach nicht so den bestehenden Punkt und geht dann auch eher weiter in die moralische Richtung und den Kinderzimmervergleich.

    So scheiden sich die Geister.

    In manchen Kinderzimmern wird stringenter gedacht als hier im Forum.

    Moral, Interessen, Pragmatismus... das Leben ist kompliziert und man kann auch innere Widersprüche aushalten.

  • So scheiden sich die Geister.

    In manchen Kinderzimmern wird stringenter gedacht als hier im Forum.

    Moral, Interessen, Pragmatismus... das Leben ist kompliziert und man kann auch innere Widersprüche aushalten.

    Und wo is da jetzt der Pragmatismus?


    Und erneut, wohin soll das weiterlaufen? Oder einfach Augen davor verschließen, weiter wie bisher, Widerspruch aushalten und paar Stoßgebete wohin auch immer, dass der Russe doch vom Blitz getroffen werden möge? Ich verstehe es nicht. Und das hat nix mit nich aushalten können zu tun.

    Ich kann ja auch versuchen anders zu fragen. Glaubst du ernsthaft, dass der bisherige Weg den Russen besiegen wird? Oder an welchen Ausgang glaubst du?

  • Das Stammtischgelaber bezüglich Flüchtlingen wird immer absurder. Nicht nur schieben sie denen den schon lange bestehenden Wohnungsmangel unter, jetzt geben sie denen auch noch daran die Schuld, dass man immer schwerer an zeitlich nahe Arzttermine heran kommt. Oder dass Altenheime überfüllt und Schulen überlastet sind.
    Echt krass wie man mit allen Mitteln vermeidet der größten Wählergruppe - den Boomern - zu sagen, dass sie der Grund für all diese Probleme ist. Alte Menschen brauchen schließlich noch am Meisten ärztliche Versorgung, gleichzeitig sind viele Ärzte wie auch Lehrer in Rente gegangen und niemand hat sie ersetzt.
    Ist das alles tatsächlich nur virtuelles Stammtischgerede bedingt durch eine mehrheitlich narzisstische und senile Bevölkerung oder mischen da neoliberale Trollarmeen mit, um von der von ihnen begangenen Zerstörung des Sozialstaates abzulenken?

  • Wenn's nicht "Dir Ausländer" sind, dann können's ja nur "Die Boomer" sein. Schuld sind auf jeden fall nie die, die "wir" sind, sondern immer die Anderen, die nicht "wir" sind

    Die Boomer haben die Politik der Vergangenheit bestimmt und bestimmen sie auf Grund ihrer hohen Zahl auch heute noch. Ich halte nichts davon alle nur als Opfer zu sehen und ihnen die Verantwortung abzusprechen. Wir leben schließlich nicht in einer Diktatur.

  • Ich halte nichts davon alle nur als Opfer zu sehen und ihnen die Verantwortung abzusprechen.

    Du machst genau das mit "Den Boomern", was Du einen Atmezug zuvor den Leuten vorgeworfen hast, die das selbe mit "Den Ausländern" machen: Sich eine Gruppe von Leuten suchen, die nicht zur eigenen Gruppe gehören, und die dann einfach als Kollektiv für etwas verantwortlich zu machen, was die allermeisten von denen überhaupt nicht zu entscheiden hatten.


    Aber das ist natürlich Dein gutes bürgerliches Recht in der liberalen Demokratie.

  • Na Du traust Dich ja was... ^^


    ps Tilo ist übrigens Anfang 40.

    Kannst Du Dir das noch anders erklären? Ich nicht. Und wenn ich mir den Aufwachenpodcast mal so Revue passieren lasse und daran denke wie Tilo und Stefan jedes mal den Journalisten im ÖRR erklären wie schlecht diese seien und insinuieren sie selbst könnten es viel besser, bekomme ich jedes Mal den Eindruck, dass sie schon irgendwie scharf auf deren Jobs sind.

  • Kannst Du Dir das noch anders erklären? Ich nicht. Und wenn ich mir den Aufwachenpodcast mal so Revue passieren lasse und daran denke wie Tilo und Stefan jedes mal den Journalisten im ÖRR erklären wie schlecht diese seien und insinuieren sie selbst könnten es viel besser, bekomme ich jedes Mal den Eindruck, dass sie schon irgendwie scharf auf deren Jobs sind.

    Anstatt sich mit Argumenten ausseinanderzusetzen kommt sowas.

  • Du machst genau das mit "Den Boomern", was Du einen Atmezug zuvor den Leuten vorgeworfen hast, die das selbe mit "Den Ausländern" machen: Sich eine Gruppe von Leuten suchen, die nicht zur eigenen Gruppe gehören, und die dann einfach als Kollektiv für etwas verantwortlich zu machen, was die allermeisten von denen überhaupt nicht zu entscheiden hatten.


    Aber das ist natürlich Dein gutes bürgerliches Recht in der liberalen Demokratie.

    Eigene Gruppe hin, eigene Gruppe her.

    Was die eine Gruppe konkret - und damit für diese Frage relevant und dabei völlig unabhängig von eventueller Zugehörigkeit - von der anderen unterscheidet, ist dass die eine Gruppe seit Jahrzehnten das politische Handeln in diesem Land (im Rahmen der durch die parlamentarische Demokratie gegebenen Mittel) bestimmt (und das auch weiterhin tun wird), die andere hingegen gerade angekommen ist und politisch gar nicht stattfindet, also als Subjekt, als Objekt natürlich schon.


    Da einfach gleichsetzen zu wollen, nur weil es beides "Gruppen" sind, greift argumentativ schon ein klein wenig zu kurz, meinst Du nicht?

  • Da einfach gleichsetzen zu wollen, nur weil es beides "Gruppen" sind, greift argumentativ schon ein klein wenig zu kurz, meinst Du nicht?

    Nein, Meine ich nicht, weil es - genau wie bei allen vorherigen und nachfolgenden Generationen -nicht "die Boomer" waren, die "das politische Handeln in diesem Land (im Rahmen der durch die parlamentarische Demokratie gegebenen Mittel) bestimmt" haben, sondern PolitikerInnen, die von allen möglichen Leuten aus allen möglichen Gründen gewählt wurden, und am Ende doch in erster Linie der Staatsräson dienten, und nicht dem von ihnen selbst erklärten "Wählerwillen", dessen Repräsentation sie als Legitimation ihrer Führungsmacht beanspruchten.


    Und fundamental wichtiger Teil der Staatsräson war in der parlamentarische Demokratie Bundesrepublik Deutschland schon vor 50 Jahren - und ist es heute immer noch - der Ausbau der nationalen Wettbewerbsfähigkeit auf Kosten der restlichen Welt samt Ökosystem.


    In 50 Jahren werden "die künftigen Generationen" dann vielleicht in ihren Bunkern unter den ausgedörrten blühenden Landschaften sitzen und sich fürchterlich darüber beschweren, das die Generationen X, Y, und Z damals nichts blöderes zu tun hatten, als ParteipolitikerInnen zu ihren demokratischen RepräsentantInnen zu wählen, die sich eher das Ende der Welt vorstellen konnten, als das Ende des Kapitalismus.

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