Beiträge von Danton 1.1

    Das ist doch eigentlich ziemlich einfach. „Dieser Journalismus” sieht seit jeher seine Aufgabe darin, ein Gesellschaftsmodell zu tragen, zu verteidigen und vor existentiell bedrohlicher Debatte zu bewahren. Ich schau mir gleich mal den Entscheidenden Punkt an und und freue mich auch hier schon auf viele altbekannte Einsichten, Vergewisserungen und Denkangebote der alten, verstaubten Boomergehirne, um welche Oberflächlichkeiten ich jetzt am Besten besorgt sein sollte. <3

    Ja. Ich weiß nicht ob ich mir das wirklich antun soll. Nachdem Lucke, Herrmann, Tilo und Hans sich offensichtlich auch in das Aufrüstungslager gestellt haben. Das scheint wohl soetws wie eine minimale Anforderung an Journalisten zu sein, möchten sie irgendwann noch einmal bei Marcus Lanz einen Stuhl bekommen oder sonstirgendwie gut bezahlte Aufträge erhalten. Der Konformitätsdruck scheint ziemlich stark zu sein.


    Qua-li-täts-jour-na-lis-mus.

    Ich verstehe leider auch überhaupt nicht, warum sich dieser Journalismus nur noch mit Haltungsnoten beschäftigt und nicht ein einziges mal auf die Idee kommt, dass die politische Stoßrichtung dieser Koalition für einige innerhalb dieser Koalition ein ziemliches No-Go darstellen muss.


    - Hunderte Milliarden werden nun an Schulden aufgenommen, Wurst was vor der Wahl alles erzählt wurde

    - Das Geld soll vor allem in die Rüstung fließen um damit die Russen entweder direkt in der Ukraine oder im Verteidigungsfall beschießen zu können.


    Wir haben jetzt noch 2 Tage bis zum 8.Mai, 80 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg und dieser Kanzler möchte Deutschland nun tiefer in den Krieg mit Russland führen? Unzählige Straßen sind gerade in Osteuropa nach diesem Datum benannt wurden. Und der Journalismus verteilt Haltungsnoten, weil sich vielleicht ein paar Abweichler ihr Gewissen wenigstens einmal bewahrt haben und diesen Irrsinn nicht mitmachen wollten.


    Ja gut: "Unter Merkel wäre das nicht passiert". Das wird jetzt mein Kommentar zu allem möglichen was sonst noch so passiert.

    Das ist Unsinn, die Netzfrequenz müsste bei zu viel Strom messbar zu hoch sein bzw andersrum bei zu wenig Strom messbar zu niedrig...das die Börsenstrompreise Mittags wegen viel PV mittlerweile oft negativ sind ist überhaupt kein Indikator, denn das sieht man auch öfter an vielen normalen Tagen ohne Blackout.


    Wie gesagt die Aufzeichnung der Netzfrequenz widerspricht dem Argument von zu viel PV, ich habe diese "Argumente" auch schon gestern Abend gesehen, kam hauptsächlich von Leuten die eh gegen die Energiewende hetzen (und meist politisch rechts stehen), daher war mir der Bullshit egal.

    Na dann zeig doch mal die Netzfrequenzen ab 9Uhr. Ich habe sie noch nicht gesehen. Glaubst Du ernsthaft es gab einen strukturellen Strommangel? Oder nichts von beiden und es gab einen Hackerangriff?


    Diese Quelle hier geht tatsächlich von einem Spannungsabfall aus: https://www.zfk.de/energie/str…t-in-spanien-und-portugal


    Das wird jetzt aber auch kein einzelnes Kraftwerk sein. (-12GW!)

    Wie gesagt, man baut sich eine Versorgungsstruktur, die, ohne Speicher, immer größere Amplituden wirft. Grundsätzlich halte ich die These einer ungünstigen Grundvoraussetzung durch "zu viel Strom" für einen plausiblen Ansatz. Aber klar... es kann auch sein, dass das spanische Atomkraftwerk ausfiel und die Atomlobby verheimlicht es. Ich bin da offen und spekuliere aktuell auch nur.


    Edit: Eine Erklärung zu einem möglichen Phänomen: https://winfuture.de/news,150603.html

    Klingt für mich als Laien plausibel und verständlich. Allerdings frage ich mich immer noch, warum man das - wenn es denn so war - den Leuten dann nicht einfach genau so eklärt, bevor sich alle möglichen Spekulationen und Verschwörungstheorien verselbständigen.

    Weil es Wasser auf die Mühlen der Energiewende-"Gegner" ist. Ich meine diese Quellen hier, sind eher AfD-nah, als fern:


    https://apollo-news.net/spielt…ut-zwei-experten-erklren/


    https://www.tichyseinblick.de/…-energiewende-stromnetze/


    Auch wenn einem das nicht schmeckt, sind das für mich sehr plausible Erklärungen, die wir auch bald aus dem Mund von Alice Weidel & friends hören werden.

    Grundsätzlich kann man dies technisch alles lösen. Großbatteriespeicher wären dazu prädistiniert und erleben, zumindest was Anschlussbegehren angeht, derzeit einen echten Hype. Nur leider stehen die DInger aktuell noch nicht, wären aber die Lösung. Das verschweigen uns diese Quellen leider. Ich gehe davon aus, dass dieser Vorfall Konsequenzen haben wird, in ganz Europa. Wir brauchen jetzt mal wirklich Batterien und das möglichst schnell! Dann hätte sich dieses Problem erledigt.

    Was sagen denn die Elektrofachkräfte hier im Forum dazu? Kann das irgendeine Sache mit zu hohen Potenzialgefällen bei starken Temperatur-und Luftfeuchtigkeitssunterschieden an verschiedenen Stellen im Leitungsnetz sein, oder wie könnte das funktioniert haben?

    Grundsätzlich muss so einem flächendeckenden Ausfall ein gewichtiges Ungleichgewicht der Stromentnahme vs. Stromerzeugung vorausgegangen sein. Da der Blackout gegen 12:30 bei Sonnenschein erfolgte, gehe ich aktuell davon aus, dass kein Strommangel, sondern eher Stromüberfluss vorlag. Hinweise darauf finden sich im EPEX-Spot-Markt, welcher jetzt nicht Spanien, aber Frankreich mit einbezieht und um 12:30Uhr negative Preise sah. Jetzt sahen die Wetterberichte einstellige Temperaturen in der Nacht und 25°C am Tag.

    An sich sollte das in Spanien eher gewöhnlich sein. Ich vermute daher man hatte ein Problem damit den Strom wegzubekommen nach gut 10% PV-Zuwachs jedes Jahr. Vielleicht fiel dann plötzlich ein größerer Abnehmer weg und schon ging es in die Hose. Das Problem sollte mit Großbatteriespeichern zukünftig relativ einfach in den Griff zu bekommen sein.


    Edit: Wenn man jetzt auf Wetterphänomene abhebt, sind in Verbindung mit PV Wolkenfelder, die sich relativ schnell auflösen oder über so eine riesige PV-Fläche ziehen, auch nicht ganz uninteressant. Man hat dann lokal sehr starke Effekte was die Stromerzeugung anbelangt. Das muss dann von der vorgelagerten Netzebene gepuffert werden.


    Sie selbst hingegen haben natürlich immer alles richtig gemacht, waren nie krankgeschrieben und stets fleissig und pünktlich zum Dienst, um ihren Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Ihnen musste noch niemand was schenken, und sie haben immer für sich selbst gesorgt. Aber denen da, diesen Schmarotzern, denen besorgt's der Staat den ganzen Tag lang umsonst, obwohl die noch nie irgendwas für unser Land getan haben, Das haben die nicht verdient und deshalb gehören die weg.

    Das ist tatsächlich auch genau meine Wahrnehmung. Schwer das zu durchbrechen...

    Mir fallen da gerne die Taxifahrer (meistens mit Migrationshintergrund) dieses Landes ein, mit denen ich mich sehr gerne unterhalte, weil die häufig ein bewegtes Leben bis zu meiner Fahrt hatten. Einer erzählte mal von zwei Rechtsgesinnten, die in seinem Taxi saßen und noch ganz oldschool meinten: "Die Ausländer... die nehmen uns die Arbeit weg" Er lachte nur und sagte: "Jungs, ich habe ein eigenes kleines Taxiunternehmen. Ich finde keine Fahrer. Wenn Ihr Lust habt, fangt Ihr morgen bei mir an!" danach war Ruhe.

    Warum soll Fratzscher dazu lügen, und sich so leicht angreifbar machen? Und warum würden die Leute von der AfD ihm das dann nicht schon längst nachgewiesen haben?


    Hast Du das Programm von denen überhaupt mal gelesen?

    Ich sage nicht, dass Fratzscher irgendwelche Dinge behauptet, die da gar nicht drinstehen. Ich wage es nur zu bezweifeln, dass die Wirkung eines solchen Programmes durchweg negativ für Lohnarbeiter ausfällt.

    Wenn die AfD beispielsweise auf Klimaschutz und Russlandsanktionen pfeift, würde ich zumindest kurzfristig deutlich bessere Bedingungen für den Erhalt gut bezahlter Jobs in gleich mehreren Industriesektoren sehen, einhergehend mit niedrigeren Lebenserhaltungskosten. Ob das langfristig besser ist, glaube ich nicht unbedingt, aber ich habe leider keine Glaskugel.

    Das "Minimum an politischer Bildung" ist offensichtlich nicht die richtige Formulierung und war nicht herablassend gemeint. Auch stimme ich einigen deiner Aussagen zu.

    Aber warum erkennen die Wähler der AFD nicht, "dass die AFD die immer schlechter werdende Situation der lohnarbeitenden Klasse noch weiter verschlechtern wird"?

    Um ehrlich zu sein kann ich nicht abschließend beurteilen ob das wirklich so ist. Natürlich sagt das bspw. M.Fratscher jeden Tag... nur glaube ich schon lange nicht mehr an das, was er da erzählt. Wenn ich mal konkret in bestimmte Regionen schaue (bspw. nach Schwedt), würde ich sagen, dass bspw. eine Wiederaufnahme russischer Öllieferungen, die so nur das BSW und die AfD fordert, durchaus wirtschaftliche Vorteile für die dort arbeitende Bevölkerung nach sich zöge. Man könnte das Ganze auch auf das geplante Verbrenneraus oder generell niedrigere Energiepreise beziehen. Ich könnte hier die Liste noch fortschreiben, ohne, dass ich jetzt selbst dieser Argumentation auch nur zu 50% folge, ABER: Was macht Dich eigentlich so sicher, dass all das, was dort an die Wand gemalt wird auch so einträte?

    Um zu erkennen, dass die AFD die immer schlechter werdende Situation der lohnarbeitenden Klasse noch weiter verschlechtern wird, wäre ein Minimum an politischer Bildung erforderlich...

    Solche Kommentare gegenüber AfD-Wählern empfinde ich immer als unangemessen herablassend. Ich komme aus den neuen Bundesländern und kenne sogar innerhalb meiner eigenen Familie mehrere AfD-Wähler, die ich jetzt alles andere als "ungebildet" bezeichnen würde. Jetzt schreibst Du "politisch ungebildet", was ich für Ostdeutsche AfD-Wähler, aus folgenden Gründen, generell auch für eine sehr steile These halte:


    1. Häufig beobachte ich, dass heutige AfD-Wähler dem damaligen DDR-Staat ebenso kritisch gegenüberstanden und ein generelles Unbehagen gegenüber einem übergriffigen Staat besteht. Die Einordnung als "rechtsextrem" oder gar "faschistisch" erinnert sie im Sound insgesamt an die damalige SED, welche nicht müde wurde politische Gegener auch moralisch mit einer ähnlichen Einordnung zu denunzieren. Im Falle meines eigenen Vaters, der Zeit seines Lebens als Hydraulikingenieur auf Baustellen rund um die Welt beschäftigt war und heute stolz die AfD wählt, ist es so, dass er aktiv an den Montagsdemos teilnahm und mir heute erklärt, dass ihn die heutige BRD im Grundgestus immer mehr an die damalige DDR erinnert


    2. Natürlich ging die damalige Auseinandersetzung mit dem DDR-Staat bis zu seinem Untergang mit einer starken Politisierung der ganzen Gesellschaft einher. Man erkannte den Wert einer Währung, den Unterschied zwischen Kapitalismus und Sozialismus, den Unterschied zwischen freien und nicht freien Wahlen, Deindustrialisierung als Folge polischer Entscheidungen, Privatisierung ganzer Immobilienkonzerne und die Auswirkungen davon.... das sind alles Erfahrungen, die sehr wohl politisch bilden! Und ich kann mich auch bis heute an kein Abendessen zu Hause erinnern an dem nicht über Politik gesprochen wurde. Zugegeben... dann mit meinem Ziehvater.... aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in den AfD-schwachen Regionen Westdeutschlands, in der Breite, Politik einen ähnlich hohen Stellenwert gehabt hat, wie in Ostdeutschland (in der Breite).


    Die Leute wissen, was sie wählen. Es geht dabei auch gar nicht um Migration, wenn Du mich fragst... Sondern es geht um die Ablehnung der aktuell herrschenden (politischen) Klasse als Ganzes, die abgehoben, selbstgefällig, bürgerfern und in weiten Teilen auch mal als inkompetent wahrgenommen wird.


    Und wenn ich so mit westdeutschen Bürgern im Rheinland bpsw. spreche und mich dort mal umhöre, dann bekomme ich den Verdacht, dass deren Wahlverhalten sehr viel mit Tradition und Parteibindung zu tun hat... und nicht etwa mit politischer Bildung.


    EDIT: too late

    Wenn z.B. konkret die Ukraine kritisiert wird, wie sollte ein Staat sich besser verhalten?

    Mal Abseits davon, dass es "die Ukraine" nicht gibt, würde ich sagen, dass die an die Macht geputschte damalige Staatsführung Ihre Position in der Welt stark überschätzte.

    Mir reichte das Interview bei Tilo mit A.Melnyk im Grunde aus um zu verstehen was hier schief lief. Andere Verlautbarungen der ukrainischen Regierungen nach dem Putsch 2014 schießen immer wieder in die gleiche Richtung; man hört auch ähnliches von Balten und Polen: Ein tief sitzender, beinahe schon als rassistisch zu bezeichnender Hass, auf Russland als Ganzes. Man könnte das wirklich als albern abtun, aber meine Lebensgefährtin (osteuropäisch) hat aktuell wirklich iein Problem damit auf ihrer Terasse zu stehen und eine russ. Orthodoxe Kirche im Blickfeld zu haben. Was glaubst Du beispielsweise treibt wohl auch heute noch Junge Ukrainer dazu sich mit Nazi- Symbolen zu bekleiden? Die feiern die Nazis noch heute für ihren Vernichtungskrieg gegen die damalige Sowjetunion zu der ihre Großväter halt nicht dazugehören wollten. Und stellvertretend für die brachte die Wehrmacht eben 25mio. Sowjets um. Das finden so einige heute noch gut. Und auf dem Maidan 2014 waren eben diese Kräfte nun einmal tonangebend. Alle Regierungen, die danach kamen und eher antirussisch aufgestellt waren, wurden von diesem militanten und rassistisch orientierten Lager unterstützt. Unsere Regierungen fanden es offenbar in Ordnung, da nach dem Motto gehandelt wurde " der Feind meines Feindes ist mein Freund". Die Regierungen fühlten sich mit Blick auf diese Unterstützung im Aufwind und darin bestätigt, dass ein Konflikt mit Russland gewonnen werden könne, wie 2014 auf dem Maidan.

    Gab es für die ukrainischen Regierungen seit 2014 eine Möglichkeit etwas besseres als diesen Krieg hinzubekommen? Mit Sicherheit.

    Der heutige Faschismus ist nicht mehr manifestiert in einer Partei oder Person, er liegt in der täglichen Ausbildung der Menschen zu autoritären Persönlichkeiten, er liegt in der Erziehung, kurz, der entstehenden Totalität der Institutionen und des Staatsapparats.

    Was ich dann aber nicht immer so richtig an Linken wie Dir verstehe, ist die relativ unkritische Kommentierung, wenn es darum geht den Staat in alle möglichen Richtungen auszubauen. Damit meine ich allgemein so etwas wie eine Staatsquote. Damit verbunden sind dann natürlich staatliche Kontrollinstrumente (wie überwachte Vergabeverfahren, welche sich wiederum an staatlich vorgebenen Bedingungen zu orientieren haben (aktuell Verbannung alles Russischen)), Überwachung der Renten- und Sozialausgaben auf Zweckmäßigkeit und natürlich übliche Seilschaften nach Parteibuch.

    Wenn der Staat über die enormen Geldmittel, die aktuell freigegeben werden, mehr oder weniger aufgebläht wird, kommen wir automatisch einer faschistischen Ordnung näher. Natürlich erkenne ich Flassbeck/Keynes als sehr vernünftige Wirtschaftstheoretiker an, nur fällt es mir schwer der aktuellen Entwicklung nicht mit einer gewissen Angst entgegenzublicken. Wenn deutlich mehr als jeder zweite Euro staatlich indiziert ist, bedeutet dies, dass der Staat auch die Macht besitzt ganze Regionen verarmen oder reich werden zu lassen... je nach Gusto. Er kann ganze Berufszweige entstehen lassen oder auch abschaffen. Er ist dazu in der Lage Unterstützung in Breite zu erkaufen, weil der Großteil der Bevölkerung von ihm abhängig sein wird. Dieser Staat ist dabei sich auf wirtschaftlicher Ebene als eine totalitäre Macht zu etablieren.

    Das ist ja richtig. Ich wollte nur sagen, den Punkt zu machen, dass sozialer Kahlschlag zu Faschismus führt, ist prinzipiell nicht verkehrt und es in dem Format mal reichweitenstark so klar zu Formulieren ist sogar sehr richtig...

    Richtiger wäre es für mich, darauf hinzuweisen, dass der letzte Kanzler Deutschlands, der den Staat für Infrastruktur und Aufrüstung derart in die Verschuldung führte, Adolf Hitler hieß.


    Ich sehe den Zusammenhang mit sozialem Kahlschlag und Faschismus nur indirekt, da es noch immer einer wirklich faschistischen Strömung dedarf dieses Potenzial (die sozial Abgehängten) zu heben. Für mich ist die AfD, so kritisch man ihr gegenüber auch stehen sollte, keine faschistische Partei. Wer so etwas behauptet macht sich lächerlich. Natürlich kann die AfD auch aktuell noch gar keine faschistische Partei sein, da ihr die Mittel fehlen derart zu agieren, nur finde ich die permanente Warnung davor, mit Blick auf das, was unsere "demokratischen Parteien" aktuell so mit dem Staat oder dem ÖRR veranstalten, mehr als deplatziert. Auch eine normal situierte Gesellschaft wie die unsrige ist selbstverständlich dazu in der Lage einen faschistischen Staat zu legimitieren und zu tragen. Wir sind aktuell auf einem super Weg dahin.

    Für mich beginnt Faschismus übrigens, wenn Kriege als alternativlos proklamiert werden und von einer Bevölkerung "Kriegstüchtigkeit" verlangt wird.

    Ich finde er hat da schon durchaus einen Punkt, was das innenpolitische angeht. Leider verquickt er das nur staatstragend mit dem europäischen Imperialismus und kann deshalb seine Kritik nur schlecht in der derzeitigen Debatte platzieren. Was vielleicht schlau gedacht ist, ist so dazu verdammt sich zu kanibalisieren.

    Nein "schlau gedacht"... würde ich das kaum nennen. Offenbar fühlt er sich in der Pose des Antifaschisten bei Sandra Maischberger ganz wohl. Was er halt überhaupt nicht peilt, ist der Punkt, dass "Demokratie" in Deutschland und Europa noch nie so geschwächt wurde, wie ausgerechnet durch jene Kräfte, die behaupten die gleiche zu beschützen. Wie demokratisch war denn jetzt die letzte Bundestagswahl, gemessen an dem, was man gewählt und später (voraussichtlich) bekommen hat? Wie demokratisch ist die EU eigentlich aufgestellt? Wie breit ist denn der Meinungskorridor während der Corona-Pandemie gewesen? Wie breit ist denn der Meinungskorridor zum "brutalen, völkerrechtswidrigen Angriffskriegs", während dieses vermeindlichen Angriffs auf die Demokratie in Europa? Zwangsrekrutierungen werden von Tilo hingegen völlig unkritisch mit ("Datt ist halt so") kommentiert.... Ich kann nicht mehr.

    Schande… Ehre… in was für Kategorien ordnest Du das denn ein?

    Um ehrlich zu sein empfand ich die 50 Minuten Transparenz mit der Trump und Vance Herrn Selenskij hier begegnet sind näher an demokratischen Maßstäben als Olaf Scholz und Joe Biden zusammen in ihren kompletten Amtszeiten.

    Letztendlich wird im Zuge dieses Vorganges auch erkennbar wer hier eigentlich Interesse an der Fortsetzung dieses Krieges hat und wer nicht. Die deutsche Bevölkerung hat sich mit Merz/Pistorius/Kiesewetter/Röttgen/Klingbeil möglicherweise leider das kriegslüsternste Kabinett der EU zusammengewählt. Selenskijs Spruch, dass dieser Krieg noch sehr lange dauern wird, kann sich nur auf Versprechungen europäischer Politiker stützen und seine persönliche Einschätzung auch Deutschland gegenüber.

    Dass Du in Trump und Putin möglicherweise narzisstische Autokraten siehst, mag sein. Allerdings glaube ich nicht mehr daran, dass der Weg an die Macht in beiden Ländern noch möglich ist ohne dabei über Leichen zu gehen und einen grundlegenden Narzissmus mitzubringen . (Oder glaubst Du Opa Sepp war einer der Guten? Ich glaube, er war der mit Abstand skrupelloseste Präsident nach dem 2. WK.)


    Für mich war das, was im Oval Office passierte keine Schande, sondern die Möglichkeit als kleiner Bürger dieses verblödeten Landes endlich einmal wirklich etwas über die Positionen wichtiger Akteure zu erfahren. Natürlich fand dieses Treffen vor Publikum statt und war demnach eben nicht „privat“. Trotzdem glaube ich durchaus, dass zu Beginn dieses Gemetzels die Haltung von Trump noch so aussah, dass er eine Einigung mit Selenskij anstrebte. Dieser wollte dann nichts von Diplomatie mit Putin wissen und so entwickelte sich vor aller Augen der Welt ein Zerwürfnis. Von mir aus, sollte es viel mehr Meetings inkl. Kamera dieser Art geben. Das ist aufschlussreicher als 100 Wahlarenen.

    Moralisch kann man die Position Trumps als erpresserisch einordnen. Die Positionen der Selenskijs und der kriegstragenden Medien mir gegenüber, sind es schon lange, nach dem Motto: „Entweder bist du bereit den Preis zu zahlen, oder der Russe steht bald in Brandenburg“. Dass Trump als erster und wichtigster westlicher Staatsführer hier den Spieß umdreht macht mir ehrlicherweise sogar Hoffnung, dass dieser Weg in den 3.WK bald schon endet.