Das seh ich gerade nicht. Wie oft musste Tilo Lüders denn einfangen, damit der auf Fragen antwortet und nicht einfach erzählt was er sich an Textbausteinen zurecht gelegt hat?
Gerade das seh ich aber auch eher andersrum. Lüders wollte sich nicht auf einzelne Dinge, welche dann wohl seiner Meinung und Befürchtung nach aus dem größeren Zusammenhang gerissen werden, festnageln lassen und holte somit ein ums andere mal dazu aus den größeren Kontext in den Bezugsrahmen zurück zu drücken.
Je weiter der Austausch voranschritt umso deutlicher wurde diese Befürchtung und umso mehr wurde diese auch durch die Gesprächsführung und die Art und Weise der Fragen und des Auftretens des Fragenden genährt.
Mir kams auch an mehreren Stellen so vor, als wenn Tilo unbedingt ein persönliches Bekenntnis von Lüders haben wollte und zudem die eine "Lösung" präsentiert bekommen. Beides wollte und vermutlich auch konnte und könnte Lüders gar nicht.
Die Antworten welche hier von Lüders präsentiert wurden waren mir ja im großen und ganzen auch am Ende zu oberflächlich, aber gerade da hat der konfrontative Stil kein Stück geholfen und nur dazu geführt, dass sich da noch mehr drauf zurückgezogen wurde. Leie hats mit dem Minenfeld finde ich ja sehr passend, sogar bezogen auf die Inhalte (und manche Personen), umschrieben.
Seine Übertreibungen und Ungenauigkeiten wären dann auch absolut kritikwürdig, es war aber leider nicht wesentlicher Inhalt des Gesprächs und wurde zudem durch die Gesprächsführung überschattet und das sowohl im Gespräch selbst als auch in der Betrachtung im Nachgang.