Beiträge von Tilo

    Morgen (Montag), ab 16 Uhr, LIVE



    Zu Gast im Studio: Journalist, Korrespondent, Dokumentarfilmer und Autor Frank Sieren. Er lebt und arbeitet seit 1994 in Peking und hat sich durch seine Berichterstattung über die Volksrepublik China und die dortigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen einen Namen gemacht. Einige seiner Bücher befassen sich mit der weltweiten Expansion der chinesischen Wirtschaft und den Auswirkungen auf andere Volkswirtschaften.


    Habt ihr Fragen zu China? Her damit!


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    Kannst du begründen, warum die (Über-)Reaktion der einen Seite jahrelange Provokationen der anderen (und insbesondere von deren Verbündeten) für die Einordnung des Geschehens hinfällig macht?

    Weil es für einen Angriffskrieg keine Rolle spielt. Dafür kann es keine Rechtfertigung oder Entschuldigung geben. Man kann nicht in einen Angriffskrieg hineinprovoziert werden.

    Insofern wäre es mir lieber, wir alle würden mehr in Argumenten denken als in schwarz/weiss Schubladen mit Aufschriften wie "Zizek", "Böhmermann", "Wagenknecht" oder was weiss ich.

    Seine Argumente sind zitiert und verlinkt

    Da es auch hier ja viele Zizek-Fans gibt...


    Wenn zwei sich widerwillig an eine Vereinbarung halten müssen, es hier und da tun, hier und da nicht, und einer der beiden dann plötzlich den Anderen überfällt und angreift, ist die Diskussion über die vorherige Zeit der Vereinbarung im Grunde genommen hinfällig. Dass Kiew (wie Moskau) Minsk I und II verletzt haben, ist jetzt wurst, da Moskau die Minsk-Abkommen ausradiert hat. Moskau hat die potenziell friedliche Lösung zunichte gemacht.

    Zur Klarstellung: Es ist das Gegenteil von Dazulernen, wenn man bis zum 24.02.2022 Gewusstes schlagartig vergisst.

    Was für eine perfide Verdrehung von dir. Hier geht's nicht um "vergessen", sondern um eine Neueinordnung alles Geschehenen. Denn was ist am 24. Februar passiert?

    Das kenn ich noch gar nicht. Ist das das neue „Wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz. Wer mit 42 noch links ist, hat keinen Verstand.“? ;)

    Möchtest du hier wirklich mit deiner triefenden Häme punkten?

    Georg sagt heute zu damals nichts anderes. Aber damals ist nicht heute.


    Warte schon darauf, dass du mir meine Haltung von damals um die Ohren haust. Dazulernen ist schließlich verdächtig.

    Tilo - ganz traurige Ansage, sorry. Das hat dann mit einer freien, mündigen Diskussionskultur nur noch vordergründig was zu tun, unabhängig davon, wie man zu der Position des Users Roy steht. Schade, hatte echt gedacht, J&N würde sich abheben.

    Du kannst es ja doof finden, aber ich lasse hier nicht zu, dass mit "wir liefern buchstäblichen NAZIS in Europa die modernsten Waffensysteme" widerliche Propaganda gemacht wird. Hier wird das Opfer zum Bösewicht gemacht. Ich finde das beschämend. Und das ist nur die Spitze.


    Hier sind viele weder links noch pazifistisch noch anti-imperialistisch, scheint mir. Solidarität mit dem Opfer/dem Schwächeren? Fehlanzeige - stattdessen Schuldzuschiebungen und Mitverantwortung. "Der Krieg muss endlich aufhören" wird mit Frieden verwechselt. Wer jeglichen Krieg als Mittel der Auseinandersetzung ablehnt, muss Putins Mittel ablehnen. Und das bedeutet, dass alles was sein Mittel angerichtet hat, nicht zu akzeptieren oder tolerieren ist. Hier geht's außerdem um imperialistisches Handeln. Wer gegen Imperialismus ist, ist gegen jeglichen Imperialismus. Stattdessen wird immer und immer wieder auf den amerikanischen verwiesen.

    Und nun noch ein paar offene Worte zu dem, was ich gerade im Podcast gehört habe:

    Wenn dort (und es grassieren jeden Tag neue Videos davon im Netz) Männer egal ob 60Jahre alt oder 16Jahre alt, von der Straße gewaltsam in irgendwelche Transporter gestopft werden um auf diese Art und Weise zum Kriegsdienst gezwungen zu werden, darf diese Methode durchaus kritisch besprochen werden. Dein "Ja, so ist Krieg und so läuft ditt halt" lässt tief gucken. Du wiederholst es dann sogar nochmal: "der Staat muss sich verteidigen... und da muss er dann auch mal unpoluläre Entscheidungen treffen" Ich bin sprachlos. Es ist demnach völlig ok und legitim für Dich Menschen zum Dienst an der Waffe zu zwingen... und in dem Fall auch bis zum Tod. Der Nationalstaat steht in dieser Vorstellung höher als das Recht auf Leben. Man kann da nicht einfach behaupten: "ja, aber Putin will doch..." Selenskij entscheidet mit diesen Befehlen, dass Männer auch gegen deren Willen für "die Ukraine" sterben sollen. Das ist für mich aus einer ethischen, philosophischen und auch politischen Perspektive heraus tatsächlich verurteilungswürdig... und zwar genau in der Art, wie es Stefan tut. Niemand, auch kein Präsident eines Landes, hat das moralische Recht einen Menschen (dazu noch unschuldig) gegen seinen Willen in einen Tod Krieg zu schicken. Wenn Du das anders siehst musst Du Dir die Frage gefallen lassen ob Du 1. dazu bereit wärst für "Deutschland" zu sterben und 2. ob Du der Meinung bist, dass das jeder andere auch so zu sehen hat. In meinen Augen kann die erste Frage eigentlich nur von strammen Nationalisten mit "Ja" und die zweite Frage von strammen Ultra-Nationalisten mit "ja" beantwortet werden. Von einem sog. "Linken" müssen beide beide Fragen eigentlich ganz klar mit "nein" beantwortet werden.

    Ich für meinen Teil wäre absolut NICHT dazu bereit für Deutschland zu sterben und ich habe natürlich auch den Dienst an der Waffe verweigert.

    Lassen wir mal beiseite, dass du in der Vorstellung lebst Wehrpflicht im Verteidigungsfall = Zwang zum Schießen/Töten an der Front... Wenn du nicht schießen willst, wirst du halt in anderen Bereichen eingesetzt. Das ist die Realität und bei uns grundgesetzlich verankert.

    Viel schwieriger find ich, dass du jemanden, der zumindest überlegen würde im Verteidigungsfall Soldat zu sein mit Nationalist (böse) gleichsetzt. Das ist sooo krass. Ist denn derjenige, der nach dem ersten Schuss sofort das Land verlässt und vom Strand eines anderen Landes den Verteidigungskrieg seiner Heimat beobachtet, ein Held für dich?

    Übrigens auch Merkel:

    "Der Ausweg aus der Krise liegt in der strikten Einhaltung des Minskes Abkommens".

    "Es gibt keine militärische Lösung des Ukraine-Konflikts. Wir müssen alles tun, um eine diplomatische Lösung zu finden."

    Strikte Einhaltung des Minsk-Abkommens hätte zu Russlands vollständigen Rückzug und Ende der Aggression geführt? Minsk war doch schon der erste Erfolg für Moskau: der Osten war quasi russisch

    Die Ukraine ist in keinster Weise (mit-)verantwortlich für die Invasion, den Angriff der Russen. Für diese Mitverantwortung durch das Handeln der Ukraine in den Jahren zuvor wird hier aber gestritten. Das ist grotesk.

    Ja, es ist ein irrer Angriffskrieg. Ja, unsere Solidarität muss den ukrainischen Zivilisten gelten. Ja, dieser Krieg muss beendet werden. Ja, wir liefern buchstäblichen NAZIS in Europa die modernsten Waffensysteme.

    Alright. Du bettelst darum hier gesperrt zu werden.

    Was geht hier?

    Was hier auch im Forum geht, ist dass immer und immer und immer wieder Brotkrümel an Gründen gedroppt werden, dass die Ukrainer ja schon son bisschen selbst schuld sind, dass Putin sie überfallen hat.


    Das geht hier.

    Bei uns hier wird (zu Recht) bis ins Kleinste die Semantik von Rechten Politikern der CDU und AFD analysiert, decodiert und auseinandergenommen. In der Ukraine machen die Nazis unbehelligt Fackelläufe durch die Hauptstadt.

    Du kannst es dir nicht so zurecht machen, wie es dir gerade passt. Auch wir machen den Rechtsextremismus hierzulande klein bzw. fokussieren uns auf die AfD.


    Wir leben in einem Land, in dem struktureller Rechtsextremismus in Justiz, Polizei, Bundeswehr weiter geleugnet wird.


    Ich rede die ukrainischen Rechtsradikalen nicht klein, again, aber ich erhöhe sie auch nicht. Und man sollte insbesondere vorsichtig sein, wenn dies genau ein Narrativ des Täters ist.