Im Mittel scheinen sie etwas mehr zu exportieren.
https://energy-charts.info/cha…=stacked_absolute&week=40
Der Strom geht nach Tschechien und Slovensko.
Im Mittel scheinen sie etwas mehr zu exportieren.
https://energy-charts.info/cha…=stacked_absolute&week=40
Der Strom geht nach Tschechien und Slovensko.
Im Mittel scheinen sie etwas mehr zu exportieren.
Das würde mich wundern, Polen hat bisher immer mehr importiert als exportiert...
Polen - Abhängigkeit von Energieimporten bis 2019
...17.02.2021Die Statistik bildet die Abhängigkeit Polens von Energieimporten zur Deckung des Energiebedarfs in den Jahren 2002 bis 2019 ab. Die Energieabhängigkeit zeigt inwieweit sich eine Wirtschaft auf Importe verlässt, um seinen eigenen Energiebedarf zu decken. Sie wird als Nettoimport dividiert durch die Summe des Bruttoinlandsenergieverbrauchs (inkl. Lager) berechnet. Im Jahr 2019 wurden rund 47 Prozent des Energiebedarfs Polens durch Import gedeckt.
...sonst hätte man in den letzten Jahren ja auch nicht solche Nachrichten hier gehabt:
Polnische Stromversorgung am Limit
17.07.2019 - 11:38
Posen (energate) - Die polnische Stromversorgung stößt seit Jahren an ihre Grenzen - vor allem im Winter und bei besonders hohen Temperaturen in den Sommermonaten. Der höchste Stromverbrauch im Winter 2018/19 entfiel auf den 25. Januar mit einem Wert von 26,5 Mio. kWh. Die Produktion in den heimischen Kohle- und Gaskraftwerken konnte zu diesem Zeitpunkt nur 91 Prozent (24,3 Mio. kWh) des Bedarfs decken.
...
Der (fast) schwarze Montag in Polen
6. August 2020
Am 22. Juni 2020 schrammte Polen sehr nah an landesweiten Stromausfällen vorbei: Dem polnischen Stromnetz fehlten als Spitzenwert rund 13 Gigawatt an Strom. Die Regelenergiepreise erreichten Rekordniveau – das System kam an seine Grenzen.
Eigentlich war es ein ganz normaler, frühsommerlicher Montag in Polen – bis eine Abfolge von unvorhergesehenen Zwischenfällen die größtenteils kohlegefeuerte Beschaulichkeit unterbrach. Eine ganze Reihe von Kraftwerken, darunter die größten Stromerzeugungskomplexe des Landes, meldeten Total- oder Teilausfälle ihrer Erzeugungskapazitäten...
Edit: Leider findet man bei energy-charts nur Daten bis 2019 zu den jährlichen Stromflüssen, aber da sieht man auch das Polen mehr Import als Export hat...
Warte mal, was ist das?
http://www.news.cn/english/2021-10/08/c_1310232914.htm
ZitatLavrov said that the European Commission retroactively extended legal requirements for the Nord Stream 1 gas pipeline, causing it to operate at just 50-percent capacity.
Ich habe den Eindruck, dass der Lawrow nicht mehr so ganz auf der Höhe ist. Sollte man vermutlich mal austauschen, aber Putin hängt ja immer an den Leuten. Insofern meint er vielleicht das hier:
https://www.lto.de/recht/hinte…line-energiesolidaritaet/
Nicht die EU-Kommission hat eine Regulierung auf Nord Stream 1 ausgeweitet, sondern der Europäische Gerichtshof hat eine von Bundesnetzagentur und EU-Kommission eingeräumte Freistellung von Nutzungsauflagen für die Opal-Pipeline zu Gunsten von Gazprom kassiert. Darunter war die Aufhebung einer Kapazitätsbeschränkung auf 50% und weil die nun doch wieder greift macht das in Folge auch Nord Stream weniger wirtschaftlich.
Hier sieht man auch wie das funktioniert, geklagt hatte Polen vor dem Gericht der Europäischen Union mit Erfolg. Deutschland ist wiederum gegen dieses Urteil vor den Europäischen Gerichtshof gezogen und hat verloren. Die Polen sind da überall hinterher und Nord Stream 2 wird vermutlich noch einiges an Klagen nach sich ziehen.
Also wenn es nichts anderes ist. Aber fast hätte ich sagen können und dafür lese ich chinesische Propaganda.
Das würde mich wundern, Polen hat bisher immer mehr importiert als exportiert...
Also in Kalenderwoche 40 meine ich, wenn man die Summe zuschaltet.
Wenn man sich die Summe für das ganze Jahr ansieht, haben sie in der ersten Jahreshälfte deutlich mehr importiert. Aber in den letzten Monaten scheinen sie mehr Exporte zu haben. Liegt vielleicht tatsächlich an den Preisen.
Insgesamt habe ich den Eindruck, die Probleme auf dem Energiemarkt sind jetzt auch nicht fundamental anders begründet als die in anderen Märkten.
Dieser Artikel unterstreicht den Punkt nochmal. Agnostisch gegenüber der Frage, was Gazprom gerade macht:
https://www.reuters.com/busine…as-price-kemp-2021-10-08/
ZitatAlles anzeigen[...] additional gas has been deliberately withheld to make a diplomatic point and accelerate the approval of the Nord Stream 2 pipeline.
[...] withheld gas to create a shortage, drive up prices and increase export revenues, [...]
[...] has not supplied more gas because it faces its own shortage [...]
There is no empirical way to determine which theory is correct or what Russia's intentions have been.
(Wie gesagt ich tendiere zur Knappheit.)
Aber die Grundlage für die Situation ist nicht das Ausmaß russischer Gaslieferungen:
ZitatAlles anzeigenEscalating energy prices are a global phenomenon. Shortages of gas, coal, electricity and to a lesser extent oil are evident across North America and Asia as well as Europe.
In every case, very high and rapidly rising prices this year are a reaction to very low and rapidly falling prices last year during the coronavirus-driven recession.
Energy prices have always been strongly cyclical. In this instance, an exceptionally severe
cyclical slump in 2020 has produced an equally extreme cyclical upswing in 2021.
Energy production and consumption fell sharply last year, with consumption generally falling earlier and faster than production, leading to a big rise in inventories, and intensifying the downward pressure on prices.
Since then, the process has reversed. Energy consumption has recovered rapidly, while production has come back more slowly, leading to a big inventory draw and intensifying the price rise.
Ich habe auch die Einschätzung gesehen, dass Europa als "swing market" für LNG fungiert. Wir absorbieren also im Zweifel auch die Preisspitzen. Was bei mir den Eindruck festigt, dass dieses mobilere Flüssiggas gegenüber der statischeren Lieferbeziehung zwischen Quelle und Verbraucher bei einer installierten Gaspipeline eher ein Übel ist. (So man auf Gas setzt.) Wenig überraschend da es von den Usis gepusht wird.
Wie gesagt, meine Vermutung wäre die Russen können jetzt absehen, dass sie ihr Einspeicherziel erreichen, und ab Anfang November mehr liefern. Wenn das so ist, wird der Markt sehr bald feststellen, dass im Oktober doch nicht viel mehr kommt und dann geht der Preis in eine neue Höhe, aber ab November sollte es eine Entlastung geben.
Ja, sieht danach aus. Nach Putins Auftritt, wird seitens Gazprom offenbar erstmal vertröstet:
https://www.bloomberg.com/news…ope-energy-crisis-deepens
ZitatThe Russian gas giant, Europe’s biggest supplier of the fuel, reiterated that shoring up inventories at home was its top priority. Only after it has refilled its own storage facilities by the end of October, would the company look at potentially increasing exports to continental Europe, Wood & Co. and BCS Global Markets wrote in separate notes Friday following a webinar with Gazprom managers.
Also im Oktober kann man sich vermutlich nochmal anschnallen, wenn man auf der Preiskurve mitfährt.
Höherer Gaspreis schlägt auf die Düngemittelproduktion durch, die nun zurückgefahren wird. Das fehlt dann vielleicht als nächstes.
Wenn man bei der Lieferübersicht auf die Angaben für die letzten Monate schaut:
https://www.gazprom.com/invest…sclosure/actual-supplies/
Sieht man im Juli, als die Jamal-Europa-Pipeline gewartet wurde, geht der Gasexport auf 50 M m³ / Tag zurück (das müsste dann auf die zentrale Route und Nord Stream zusammen entfallen). Ich nehme an, das heißt über Weißrussland kommen von Russland 150 M m³ / Tag in die EU. - Mir ist nicht so ganz klar, wie die Lieferungen von Weißrussland an die EU zu verstehen sind.
Korrektur: Ich hätte genauer hinschauen sollen. Damit ergibt jetzt auch "Supplies from Belarus to EU" Sinn. Das sind die Gaslieferungen über die Pipelines in Weißrussland.
Die Wartung der Jamal-Europa-Pipeline war nämlich vom 6. bis 10. Juli:
https://www.reuters.com/busine…-gas-pipeline-2021-06-28/
Und in dem Zeitraum geht der Gasfluss in der dritten Spalte fast vollständig zurück.
Der Rückgang in der zweiten Spalte "Supplies from Russia to EU", den ich im Blick hatte, korrespondiert dagegen mit der Wartung von Nord Stream vom 13. bis zum 23. Juli.
https://www.nord-stream.com/pr…ied-out-in-july-2021-519/
Die erste Spalte ist dann der Transit über die Ukraine.
Ich denke South Stream / Turk Stream zählt mit zur zweiten Spalte. Man sieht auch den Wechsel eines Volumens von um die 15 M m³ Gas pro Tag von September zu Oktober aus der ersten in die zweite Spalte. Das sollte der umgestellte Transfer nach Ungarn von der zentralen Route über die Ukraine auf die südliche Route sein.
Insofern der Transit über Weißrussland ist tatsächlich zum Oktober stark zurückgegangen (von 100 auf 30 M m³), aber zuletzt nach Putins Ansage zumindestens ein bisschen wieder gestiegen. Ich weiß allerdings nicht, ob das reicht den Markt bis November zu beruhigen.
Alles anzeigenKorrektur: Ich hätte genauer hinschauen sollen. Damit ergibt jetzt auch "Supplies from Belarus to EU" Sinn. Das sind die Gaslieferungen über die Pipelines in Weißrussland.
Die Wartung der Jamal-Europa-Pipeline war nämlich vom 6. bis 10. Juli:
https://www.reuters.com/busine…-gas-pipeline-2021-06-28/
Und in dem Zeitraum geht der Gasfluss in der dritten Spalte fast vollständig zurück.
Der Rückgang in der zweiten Spalte "Supplies from Russia to EU", den ich im Blick hatte, korrespondiert dagegen mit der Wartung von Nord Stream vom 13. bis zum 23. Juli.
https://www.nord-stream.com/pr…ied-out-in-july-2021-519/
Die erste Spalte ist dann der Transit über die Ukraine.
Ich denke South Stream / Turk Stream zählt mit zur zweiten Spalte. Man sieht auch den Wechsel eines Volumens von um die 15 M m³ Gas pro Tag von September zu Oktober aus der ersten in die zweite Spalte. Das sollte der umgestellte Transfer nach Ungarn von der zentralen Route über die Ukraine auf die südliche Route sein.
Insofern der Transit über Weißrussland ist tatsächlich zum Oktober stark zurückgegangen (von 100 auf 30 M m³), aber zuletzt nach Putins Ansage zumindestens ein bisschen wieder gestiegen. Ich weiß allerdings nicht, ob das reicht den Markt bis November zu beruhigen.
Seit Putins Ansage ist der Markt schon relativ deutlich zurückgekommen und stagniert seitdem auf einem noch immer extrem hohen Niveau (85€/MWh im Gas , normal waren 19€/MWh). Dem endsprechend sieht es im Strom ganz ähnlich aus (200€/MWh anstatt 40€/MWh). Vorher waren die Preise kurzzeitig schon bei 160€/MWh im Gas.... Da war die Kacke halt so richtig am dampfen.
Man verlässt sich gerade auf die Ankündigung, dass ab November deutlich mehr geliefert wird. Ich denke allerdings, dass die kleinste Enttäuschung seitens der Russen oder kalte Wetterläufe die Situation erneut hochkochen lässt. Von unseren Politikern hört man dazu GAR NICHTS, es sei denn man gibt Putin persönlich die Schuld. Noch nie habe ich so klar und so deutlich gesehen wie wenig Macht, wie wenig Mut und wie wenig Einsicht unsere Staatenlenker eigentlich haben. Diese Ignoranz nimmt mir den Atem. Man kann es normalerweise in einem Industrieland schlicht und einfach nicht zulassen, dass sich die Energiepreise innerhalb weniger Wochen verfünffachen. So etwas ist für eine industrielastige Wirtschaft wie der unsrigen tödliches Gift. Aber ich höre von keinem Lösungsansatz, der jedoch klar aufgezeigt wird; "Genehmigt Nord Stream 2."
Offenbar fühlt sich die EU hier etwas erpresst. (Was mir natürlich völlig egal ist. Solche Befindlichkeiten haben beim Ausmaß dieser Krise ja eher hinten anzustehen!) Und dabei hat sich die EU selber in diese Situation gebracht. Man kann eben einem 10 Mrd.€-Projekt kurz vor der Fertigstellung keiner neuen rechtlichen Rahmenbedingung (EU-Gasrichtlinie 2019) unterwerfen, nur weil Trump mal Launen bekam und sich hinterher noch im Recht fühlen. Sich jetzt in Schuldzuweisungen Russland gegenüber zu ergehen und über den LNG-Preis Asien gleich mit in die Scheiße zu reiten, ist schon ein ganz besonderes Kunststück, welches unsere EU-Kommission und nun die BNetzA hier vollbringt. Ich weiß nicht wie man auf der einen Seite sich selber so derart wichtig nehmen kann und auf der anderen Seite das Ausmaß der Krise einfach weg zu schweigen.
Gestern wurde bei "Hart aber fair" derart viel Blech geredet, dass ich vor Schock darüber wie lächerlich wenig Kenntnis und Ahnung zum Thema die NRW-Landesvorsitzende der Grünen (Mona Neubauer) hier Preis gab, kaum in den Schlaf kam. Sie hat dem Problem geradezu explodierender Energiepreise ihre Hoffnung entgegengehalten, dass die 900 kommunalen Stadtwerke diese Preise vielleicht gar nicht weitergeben. Na klar Mona! Wir fühlen uns gerade total wohl damit mit unseren derzeit gültigen Tarifen (die halt nur 1mal jährlich angepasst werden) gut 30% besser als Eon oder Vattenfall zu sein! Wir hätten jetzt richtig Lust darauf so einen Billigheimer, wie Hermann-Josef Tenhagen (war auch in der Sendung) zu uns zu locken, damit wir dann am Spotmarkt für seine zusätzlichen Mengen drauflegen und dann, wenn wir etwas an ihm verdienen könnten die Kündigung präsentiert zu bekommen. Allein wegen solcher Typen machen wir genau DAS nicht. Natürlich werden ALLE, liebe Mona, die Preise deutlich anheben. Mal gucken ob Du das Problem dann irgendwann mal in Deiner Partei für gesprächsbedürftig genug einschätzt.
Ich gebe zu die Grünen tatsächlich per Erststimme gewählt zu haben. Noch nie habe ich eine Stimmabgabe derart bereut. Diese Partei wird nicht in der Lage sein dieses Problem zu lösen. Das garantiere ich heute schon. Sie müsste tatsächlich dazu bereit sein pragmatische Wege zu gehen, ansonsten werden sich all diejenigen, die zuvor schon von einer unbezahlbaren Energiewende sprachen nur noch bestätigt fühlen. Man darf in dieser Situation, die ich für brandgefährlich halte, nicht FFF hinterherrennen, sondern muss realpolitisch agieren, sonst gibt es in wenigen Monaten schon Aufstände. (wenn nicht hier, dann woanders in Europa)
Seit Putins Ansage ist der Markt schon relativ deutlich zurückgekommen und stagniert seitdem auf einem noch immer extrem hohen Niveau (85€/MWh im Gas , normal waren 19€/MWh). Dem endsprechend sieht es im Strom ganz ähnlich aus (200€/MWh anstatt 40€/MWh). Vorher waren die Preise kurzzeitig schon bei 160€/MWh im Gas.... Da war die Kacke halt so richtig am dampfen.
Die 160 EUR waren am 6. Oktober, nicht wahr?
Die Russen sagen jetzt, sie hätten in den letzten Tagen schon interveniert.
https://www.reuters.com/busine…bilise-market-2021-10-12/
Wobei ich nicht unbedingt denke, dass es das hier ist:
ZitatInterfax news agency, citing data from Gas Infrastructure Europe, has said that Gazprom pumped gas from a storage facility at Haidach in Austria for one day on Oct. 7 after a spike in gas prices to a record high.
Interfax hat wohl auf die gleiche Datenübersicht geschaut, die wir auch schonmal hatten. Aus dem österreichischen Astora-Gasspeicher in Haidach wurde am 7. Oktober eine Leistung von 42 M kWh also so 4 M m³ ausgespeichert:
https://www.astora.de/transpar…ungsdaten/speicher-astora
Das könnte auch ein Kunde des Gasspeichers gewesen sein, der den hohen Preis mitnehmen wollte.
Die Intervention sind dann vielleicht tatsächlich die 10 M m³ Gas mehr, die seit 6. Oktober über die Pipelines durch Weißrussland gehen. 20 M m³ mehr, wenn man von den ersten Oktobertagen ausgeht.
https://www.gazprom.com/invest…sclosure/actual-supplies/
Hatte mich schon gewundert, dass die Ansage allein genügt haben soll, den Preis fast zu halbieren. Aber wenn sie auch das Angebot ausgeweitet haben.
Habe eine interessante Publikation zu Post-Growth gefunden: https://static1.squarespace.co…+mitigation+scenarios.pdf
Fasst meiner Meinung nach schön zusammen, was man der allgemeinen Bevölkerung beibringen sollte.
Von unseren Politikern hört man dazu GAR NICHTS, es sei denn man gibt Putin persönlich die Schuld. Noch nie habe ich so klar und so deutlich gesehen wie wenig Macht, wie wenig Mut und wie wenig Einsicht unsere Staatenlenker eigentlich haben.
Macht und Mut um was zu tun?
Macht und Mut um was zu tun?
Macht in Bezug auf Führung. Ein*e, in meinen Augen, mächtige*r Staatsmann/Frau würde es gar nicht soweit kommen lassen, dass sich innerhalb von wenigen Wochen Energiepreise vervielfachen. Ich sehe darin wirklich ein Scheitern und vor allem Machtlosigkeit.
Mut in Bezug darauf, dieses Scheitern auch einzugestehen. Heute laufen wieder alle möglichen Kohlekraftwerke, die fast doppelt soviel CO2 emittieren wie Gaskraftwerke und zudem völlig unflexibel vor sich hintuckern. Man müsste sich als Politker*in jetzt vor eine Kamera stellen und sagen: "Liebe, Bürger, wir haben in der Vergangenheit viele Fehler gemacht. Der 1. und wichtigste Fehler war der mangelhafte Ausbau der erneuerbaren Energien samt Speicheranbindung. Der 2. Fehler war, dass wir glaubten über Wettbewerb am Energiemarkt eine Situation herzustellen in der die Energiewende besser möglich ist als ohne Wettbewerb. Auch hier lagen wir falsch. Der 3. Fehler war geopolitische Interessen vor die Versorgungssicherheit Europas zu stellen und eine sich längst im Bau befindliche Pipeline des russischen Gasunternehmens Gazprom zu sabotieren. Der 4. Fehler war, dass wir uns eher in Ankündigungen zur Energiewende, als mit der Ausarbeitung einer konsistenten Strategie beschäftigt haben....."
Also... in meinen Augen ist die komplette EU-Klimapolitik mit dieser Krise komplett gescheitert. Das Problem ist, dass sie Bürger, Unternehmen und Energieversorger im Grunde nur noch damit helfen kann diese verdammte Pipeline zu öffnen. Ob jetzt der Wegfall der EEG-Umlage wirklich hilft, glaube ich gar nicht mehr. 65€ pro MWh kann der Markt innerhalb einer Woche zulegen, wenn bspw. für Januar kalte Temperaturen vorhergesagt werden und windstille Tage. Dann wäre nämlich ohne zusätzliche Gasmengen klar, dass die Gasspeicher nach dem Winter noch leerer sein werden als im vorangegangenen. Wenn dann immer noch nicht klar ist vorher eigentlich bezahlbares Erdgas kommen soll, befinden wir uns in einer Endlosschleife in der solange höhere Preise aufgerufen werden, bis klar ist, dass die Nachfrage schrumpft und Angebot und Nachfrage wieder ausgeglichen sind. Und schrumpfende Nachfrage sehe ich nur dann, wenn große Energieabnehmer den Laden dicht machen. Man kann das als einen erwünschten und längst überfälligen Transformationsprozess begreifen. Ich glaube allerdings, dass das der Anfang vom Ende einer grünen Energiepolitik wäre. Derart hohe Energiepreise, wie die jetzt bald drohen, haben ein revolutionäres Potential. Aber diese Revolution wäre keine linke, sondern eine ziemlich rechte....
EDIT:
Ich meine, wenn Du seit heute, als Privatperson, mit EON keinen Gasvertrag mehr abschließen kannst, dann muss Dir doch irgendwie klar sein, dass hier ganz gewaltig etwas schief läuft!
Ich meine, wenn Du seit heute, als Privatperson, mit EON keinen Gasvertrag mehr abschließen kannst, dann muss Dir doch irgendwie klar sein, dass hier ganz gewaltig etwas schief läuft!
Gibt's beim Gas eine Analogie zur Grundversorgungspflicht beim Strom?
Gibt's beim Gas eine Analogie zur Grundversorgungspflicht beim Strom?
Ja, gibt es. FunFact; alle Abnahmestellen unseres Landratsamts fallen ab morgen in die Grundversorgung, also in unsere Versorgung. Kindergärten, Schulen, Verwaltungsgebäude etc. Die haben vor 2 Jahren eine Ausschreibung (waren sie gesetzlich zu verpflichtet) gemacht bei der irgendein Billiganbieter auf den Spotpreis zockte. Das wird jetzt immer mehr.
Ich schätze mal EON zog auch deshalb dicht. Die sind nämlich ein ziemlich großer Grundversorger und denen dämmert jetzt langsam was auf sie zukommt. Eine richtige Pleitewelle diversester Energieversorger. Mein Tipp ist am Ende YELLO.
Und könnt ihr das übernommene Risiko packen? Auf den ersten Blick klingt das für mich nach Domino spielen.
Und könnt ihr das übernommene Risiko packen? Auf den ersten Blick klingt das für mich nach Domino spielen.
Werden jetzt halt Mondpreise für unseren Landrat, aber das muss letzten Endes der Geschäftsführer entscheiden und wenn nicht muss der Landrätin mal mindestens erklärt werden, dass wir ihr da sehr entgegenkamen. Könnte an anderer Stelle noch hilfreich sein.
Aber klar. Zurzeit ist es nicht einfach. Wir haben gerade weder im Gas, noch im Strom irgendetwas übrig, sondern eher jetzt schon zu wenig. Einstellige Prozente, aber deutlich sechsstellige Beträge bei den Marktpreisen. Das kommende Jahr sieht dafür bislang sehr gut aus.
Domino trifft es ganz gut. Da wird noch mehr kommen. Die Krise ist brutal. Einzig die Aussicht auf Wind und mildere Temperaturen gibt mir gerade Hoffnung.
Ein*e, in meinen Augen, mächtige*r Staatsmann/Frau würde es gar nicht soweit kommen lassen, dass sich innerhalb von wenigen Wochen Energiepreise vervielfachen. Ich sehe darin wirklich ein Scheitern und vor allem Machtlosigkeit.
Auf die Idee, dass die Macht genauso genutzt wird, dass es zum jetzigen Problem kommt, weil die ihre Macht falsch einsetzen... kommst Du nicht?
Oder anders formuliert: Die absurde Idee der relativ freien Märkte auch im Energiesektor steckt halt in den Köppen der Politiker und vieler Ökonomen tief drin. Angesichts der Tatsache, das Energieerzeugung oft von Staatskonzernen erbracht wird (Russland, Saudi-Arabien) und es eben eine der wichtigsten Grundressourcen ist, halte ich diese Denke ja auch für fatal und schlicht unfassbar bescheuert.
Aber Du stellst die Behauptung auf, die Politiker wüssten eigentlich, wie es "richtig" geht, hätten nur keine Macht, sich durchzusetzen. Ich glaube dagegen... sie wissen gar nicht, oder noch besser - sie WOLLEN teilweise gar nicht wissen, was für ein Quatsch ihnen ihre Suffleusen in die Köpfe setzen.
Und es gibt ja auch noch eine andere Variante, um Ausgleich zu schaffen: Subventionen.
Genau das wird jetzt auch schon als Forderung erhoben:
https://www.spiegel.de/wirtsch…93-4af2-874a-a1a8b084f736
Wenn der Staat für die teuren Energiekosten aufkommt... ist doch alles gut, oder? Wirtschaft gerettet.
Ich verstehe Deine Kritik und teile sie zu einem erheblichen Teil. Umgekehrt sind viele Deiner Punkte etwas, was vor 10/15 Jahren hätte intensiviert, statt verringert werden müssen. Und DAS ist ein Beleg, der eher nach meiner Theorie wirkt. Wir waren ja schon auf dem Weg, die erneuerbaren viel intensiver zu betreiben. Und das wurde kurz nach der sogenannten Finanzkrise 2008/2009 dann nach und nach zurückgefahren und die Investitionen in eine veränderte Infrastruktur, die mit vielen, kleinen dezentralen Energieressourcen gut klar kommt, ebenfalls liegen gelassen.
Aus meiner Sicht ist das ein Indiz, dass nicht einfach nur "Macht" fehlte - sie wollten nicht. Vermutlich weil sie dachten oder hofften, dass das alles schon nicht so schlimm wird und diese "Klima-Warner" vielleicht ja doch völlig übertreiben. Und dass gegen die neue Pipeline lobbyiert wird ist ja auch erst seit wenigen Jahren so.
In einem simplen Satz: Macht und Mut sind irrelevant, wenn Politiker völlig andere Einstellungen zur Realität haben, als Du und ich.
Zitat von Wasim / Aufwachen-ForumIch denke, wir werden ein solar dimming device an den L1 des Sonne-Erde-Systems platzieren. Und dann werden wir vermutlich wieder die Kohle brauchen.
Fast da:
Volkswagen baut 30.000 von 120.000 Stellen ab für den Umbau auf klimafreundliche Autos.
Hoffe, die entlassenen Werker bedanken sich auch artig bei Greta und Luisa.
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