Wenn man bei der Lieferübersicht auf die Angaben für die letzten Monate schaut:
https://www.gazprom.com/invest…sclosure/actual-supplies/
Sieht man im Juli, als die Jamal-Europa-Pipeline gewartet wurde, geht der Gasexport auf 50 M m³ / Tag zurück (das müsste dann auf die zentrale Route und Nord Stream zusammen entfallen). Ich nehme an, das heißt über Weißrussland kommen von Russland 150 M m³ / Tag in die EU. - Mir ist nicht so ganz klar, wie die Lieferungen von Weißrussland an die EU zu verstehen sind.
Korrektur: Ich hätte genauer hinschauen sollen. Damit ergibt jetzt auch "Supplies from Belarus to EU" Sinn. Das sind die Gaslieferungen über die Pipelines in Weißrussland.
Die Wartung der Jamal-Europa-Pipeline war nämlich vom 6. bis 10. Juli:
https://www.reuters.com/busine…-gas-pipeline-2021-06-28/
Und in dem Zeitraum geht der Gasfluss in der dritten Spalte fast vollständig zurück.
Der Rückgang in der zweiten Spalte "Supplies from Russia to EU", den ich im Blick hatte, korrespondiert dagegen mit der Wartung von Nord Stream vom 13. bis zum 23. Juli.
https://www.nord-stream.com/pr…ied-out-in-july-2021-519/
Die erste Spalte ist dann der Transit über die Ukraine.
Ich denke South Stream / Turk Stream zählt mit zur zweiten Spalte. Man sieht auch den Wechsel eines Volumens von um die 15 M m³ Gas pro Tag von September zu Oktober aus der ersten in die zweite Spalte. Das sollte der umgestellte Transfer nach Ungarn von der zentralen Route über die Ukraine auf die südliche Route sein.
Insofern der Transit über Weißrussland ist tatsächlich zum Oktober stark zurückgegangen (von 100 auf 30 M m³), aber zuletzt nach Putins Ansage zumindestens ein bisschen wieder gestiegen. Ich weiß allerdings nicht, ob das reicht den Markt bis November zu beruhigen.