#523 - Jürgen Todenhöfer


  • Zu Gast im Studio: Jürgen Todenhöfer, Jurist, Politiker (ehemals CDU, seit 2020 "Team Todenhöfer"), Publizist und ehemaliger Medienmanager über seine neue Partei, seinen Werdegang und seine politischen Positionen.


    Habt ihr Fragen an Jürgen? Her damit!


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  • Die Frage, die wahrscheinlich sowieso gestellt wird. Findet er es nicht problematisch, dass die Partei seinen Namen trägt und damit alles auf ihn fixiert ist?


    Ich hoffe, er kann ein paar enttäuschten Stammwählern der Union Stimmen abjagen.

    Ja das mit dem Namen... 🤦‍♂️

    Das ist so daneben. Das war schon bei "Team Stronach" und "Team Strache" voll daneben.


    Man muss daher Fragen: Handelt es sich bei dieser Kandidatur um eine Werbeveranstaltung die die Marke "Todenhöfer" bewirbt und vom steueraufkommen durch Parteienfinanzierung gesponsert wird?

  • Was bringt die zunehmende Abspaltung von Parteien? Ich sehe da schon enorme Gefahren und würde lieber mehr Zusammenschlüsse von ehemals abgespaltenen Parteien desselben Blocks sehen...

    Mal unabhängig von Todenhöfer, ich kann nicht verstehen was für "enorme Gefahren" das sein sollen die nicht auch bei ausbleibender Abspaltung auftreten könnten...ich halte es daher für einen vollkommen normalen Prozess wenn sich langsam endlich mal etwas mehr Leute über die immer größer werdenden Probleme in allen möglichen Bereichen bewusst werden und dann alte verkrustete Strukturen auseinanderbrechen/wegbrechen...auch wenn dann natürlich immer die Frage ist wie sich das weiter entwickelt, aber immerhin ist das irgendwie ein Zeichen für Veränderung.


    Btw, generell bin ich halt auch eher ein Fan von Dezentralisierung, hat meistens eigentlich nur Vorteile im Vergleich zu zentralen Systemen...warum sollte man also zentrale Strukturen und die damit auftretenden Probleme erzwingen?


    Immer dran denken:

    Mißtraue Autoritäten – fördere Dezentralisierung.

  • Was bringt die zunehmende Abspaltung von Parteien? Ich sehe da schon enorme Gefahren und würde lieber mehr Zusammenschlüsse von ehemals abgespaltenen Parteien desselben Blocks sehen...

    Hauptsächlich mehr unverdiente Legitimation für die Parteien die die 5%-Hürde knacken (oder die Grundmandatsklausel erfüllen).

    Wer eine Partei wählt die nicht ins Parlament kommt ist dennoch Wähler und nicht Nichtwähler und wird damit in dem Legitimationsversuch "schöne Wahlbeteiligung haben wir" mit verwurschtelt.

  • Ich hätte da eine Frage: Wie sieht er als, zumindest dem biologischen Alter gemäß, nicht mehr junger Mensch, sich im Spiegel seiner Generation. Übernehmen die "Alten" zu wenig Verantwortung - da sie ja die überwältigende Mehrheit der Wahlberechtigten stellen - im Sinne einer nachhaltigen Welt und Gesellschaft?

  • Zu Gast im Studio: Jürgen Todenhöfer

    Ich freu mich drauf.

    Mal unabhängig von Todenhöfer, ich kann nicht verstehen was für "enorme Gefahren" das sein sollen die nicht auch bei ausbleibender Abspaltung auftreten könnten...ich halte es daher für einen vollkommen normalen Prozess wenn sich langsam endlich mal etwas mehr Leute über die immer größer werdenden Probleme in allen möglichen Bereichen bewusst werden und dann alte verkrustete Strukturen auseinanderbrechen/wegbrechen

    Eine äußere Differenzierung ist doch schön und verhindert ja nicht die Zusammenarbeit. So erkennt man sogar Nuancen beim Wählerwillen. Nur die 5%, die müssen sie dann schon schaffen, sonst fehlen Stimmen.


    Man stelle sich ähnliche Parteien mit minimalen Unterschieden vor, dann erkennt man sofort, welche Unterschiede besonders von Belang sind. (auf einer Seite des Spektrums)

  • Mich persönlich würden seine wirtschaftspolitischen Ansichten sehr interessieren, nicht so sehr seine aussenpolitischen, die sind ja bekannt und "gut".


    50 Jahre CDU-Mitgliedschaft muss ja einen Hintergrund haben.


    -> Inwieweit möchte er die ökonomische Grundhaltung der Bundesrepublik verändern (und nicht nur einzelne Stellschrauben)?


    -> Ist er wirtschaftspolitisch auf Linie der Union?


    -> Warum war er in der Union und nicht in der SPD, was störte ihn an der SPD?

  • Vom Bundeswahlleiter wurde die Partei "Team Todenhöfer - die Gerechtigkeitspartei" zugelassen, aber die Partei "Team Todenhöfer - die Gerechtigkeitspartei (Landesverband Saarland)" wurde nicht zugelassen. Was war da los? Warum ist der Landesverband Saarland einzeln angetreten?

  • Vom Bundeswahlleiter wurde die Partei "Team Todenhöfer - die Gerechtigkeitspartei" zugelassen, aber die Partei "Team Todenhöfer - die Gerechtigkeitspartei (Landesverband Saarland)" wurde nicht zugelassen. Was war da los? Warum ist der Landesverband Saarland einzeln angetreten?


    Formalitäten nicht eingehalten.

  • Ich finde Jürgen Todenhöfer hat ja ein beachtliches Lebenswerk. Vom Richter zum CDU Politiker zum Menschenretter, Buchautor und wieder Politiker.


    Seine Familiengeschichte ist auch sehr interessant. Da frag ich mich (meine erste Frage): wie steht Jürgen zu seiner Nazi Familie, gerade sein Onkel Kreuzwendedich Todenhöfer? Der hat ihm ja damals gut geholfen mit dem Nazi Kanzler Kiesinger? War sein Aufstieg bei der CDU deshalb so Raketenhaft steil?

    Warum hat er eigentlich damals die Apartheid in Süd Afrika unterstützt und wollte das weiterhin die „Weißen“ den Ureinwohnern/ Schwarzen, überlegen bleiben ?

    Nach seiner Politikerkarriere ging er ja in die Wirtschaft zu Burda. Wie steht er zu Robert Maxwell und Jeffrey Epstein, die eng mit seinem Freund Hubert Burda verbunden waren?


    Hr. Todenhöfer pflegte ja eine enge Freundschaft zu Michael Jackson, hat ihn die Enthüllungsdoku "Leaving Neverland" zu Michael Jackson, überrascht und entsetzt?


    Wie steht Todenhöfer zu höheren Strafen bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie?


    Er war ja nach der wirtschaftlichen Karriere auch öfters in Afghanistan für verschiedene Hilfsprojekte. Warum hat Todenhöfer dort mit Spendengeldern für Kinder und Frauen in Afghanistan einen Terroristen unterstützt? Sein Name war Gulbudin Hekmatyar.

  • Wieso sind Sie von Ihrem einstigen Standpunkt keine Großspenden mehr anzunehmen, abgerückt?


    Ich habe gelesen, Sie wollen dies dann erst dem BT vorschlagen und mit einer Mehrheit beschließen. Also keine Unabhängigkeit für Team Todenhöfer?!


    Aus mehreren Tweets geht hervor, dass einige ehemalige Parteimitglieder, darunter auch ihre nett anzusehende Pressesprecherin, rechtliche Schritte gegen Sie vorgenommen haben. Wie ist es möglich, dass nach so kurzem Bestehen schon so viele Differenzen aufkeimen können, die nur noch gerichtlich gelöst werden können?


    Durch den Rückzieher in Sachen Parteispenden und Unabhängigkeit unterscheidet das Team Todenhöfer nichts mehr von allen anderen Parteien. Schade!

  • Da JT Manager bei Burda war und in jüngerer Vergangenheit sich als Autor einen Namen gemacht hat, interessiert mich wie er zu diesen ganzen Klatsch-Blättern heute steht, in denen viele Lügen und erfundene Geschichten verbreitet werden. Hat er deshalb bei Burda aufgehört oder was war der ausschlaggebende Grund seinen Schulfreund Burda zu verlassen?


    Wie steht JT dazu die US-Truppen von Militärbasen wie Ramstein abzuziehen? Er spricht sich ja offen und stark gegen militärische Auslandseinsätze aus.


    Warum ist JT Ehrenoberst der US-Army?


    Wie will JT Steuerschlupflöcher schließen und Steuerflucht vermeiden?


    Wie will JT das Problem mit den zu hohen Mieten lösen und das Problem der Intransparenz bei Immobilienbesitz?

  • Tilo

    Hat den Titel des Themas von „#52x - Jürgen Todenhöfer ("Team Todenhöfer")“ zu „#523 - Jürgen Todenhöfer ("Team Todenhöfer")“ geändert.
  • Es war sehr schwer zu ertragen, aber eine großartige Leistung von Tilo. Danke!


    Todenhöfer hat für mich ein wirlich dysfunktionales Verhältnis zur Demokratie und zu Macht aber auch zu anderen Menschen. In jedem Satz kommt ein "exeptionalism" durch. Ein Todenhöfer zu sein ist was besonderes; "Some Animals are more equal than others."


    Man kann sich diese ausgezeichnete Stellung in J.T.s Welt verdienen, in dem man in Kriegsgebiete geht um sich beschiessen zu lassen. Man kann diese Stellung dadurch erreichen dass man ein großes Vermögen anhäuft und einen Teil davon spendet. Man erreicht diese Stellung aber insbesondere durch den Kontakt mit "Eliten". Todenhöfers herausragende Stellung scheint er quasi durch Ansteckung (von Präsidenten usw.) eingefangen zu haben. Es scheint ihm sehr wichtig zu sein zu betonen wie viele "wichtige" Menschen er getroffen hat.


    Ich denke man hat es hier vermutlich mit einer Form von narzistischer Persönlichkeitsstörung zu tun. Todenhöfer spricht zu Tilo von oben herab und gesteht Tilo nicht zu sich eine ebenso ausgezeichnete Stellung erarbeitet zu haben. Tilos fragen sind deshalb frech weil er nicht auf Augenhöhe mit einem Todenhöfer sprechen darf.


    Todenhöfer, trotz seines exeptionalisms, ist "Opfer" von Tilos "frechen" Verhalten. Tilo stellt ihm Fragen als ob er ihm ebenbürtig wäre. Anscheinend ist nicht unbedingt der Inhalt der Fragen das Problem, sondern Tilo.


    Das Verhalten Tilo gegenüber lässt vermuten, dass er in seinem Umfeld nach Leuten sucht die seine herausragende Stellung nicht in Frage stellen und ihm wohl auch nicht widersprechen, zumindest nicht sobald Todenhöfer eine Wahrheit verkündet hat. Zu den Superfähigkeiten eines Todenhöfers gehört nämlich unfehlbare Wahrheiten zu postulieren.


    Wenn er davon spricht, dass er aus seinen Fehlern lernt dann wirkt das für mich nicht überzeugend. Ein Todenhöfer hinterfrägt sich nicht. In Wirklichkeit hat er natürlich noch nie Fehler gemacht, es wirkt nur auf die da unten bescheidener wenn man das sagt. Er hat zumindest kein einziges mal gesagt: "Ja das war ein Fehler". Ein ganz schwieriger Mensch und das Abziehbild eines ganz schrecklichen Chefs.


    PS: Ich würde ja irgendwie noch eine politische Einordnung machen, aber das lohnt nicht. Todenhöfers Politik ist erwartungsgemäß konservativ, reaktionär und neoliberal. Letztendlich bleibt alles an der oberfläche weil systemische Zusammenhänge ausgeblendet werden. Todenhöfer glaubt an die Lügen der neoliberalen Ideologie die sich die Millionärsklasse selbst erzählt.


    Dass die Milliardäre und Multimillionäre wie er das eigentliche Problem sein könnten, dass all diese Kriege, Flucht, Terror, Genozide und Folter im Namen der Bereicherung einiger weniger stattfinden könnten, das kommt in Todenhöfers Olymp nicht vor.


  • wollte auch was zu seinem offensichtlichen narzissmus schreiben, aber die arbeit hast du mir schon abgenommen. seine politik zu analysieren macht dementsprechend auch gar nicht so viel sinn, er hat gar kein konsistentes wertekorsett, seine politik ist immer die, die am meisten grandiosität verspricht. ich glaube wenn er nicht selber reich wäre und viele reiche und erfolgreiche leute kennen würde, die ihm selber das gefühl von aufwertung geben, könnte man ihn sogar von ner reichensteuer überzeugen. wenn nicht alles gelogen ist hat er ja schon das karritative eines verdeckten narzissten. gleichzeitig denkt er bestimmt er selber würde mit dem ganzen geld viel sinnvollere sachen machen als diese popeligen ministerien und schnöden ämter.

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