nachdenklich schön dass du meine Posts zitierst, dass ich zunächst sogar die Amerikaner am wahrscheinlichsten hielt hast du aber weggelassen.
Die öffentliche Aussage von Experten war ja, dass das vermutlich ein staatlicher Akteur war, das habe ich auch erstmal geglaubt und daher nicht weiter in andere Richtungen gedacht. Wenn das am Ende tatsächlich irgendeine "Pro-Ukrainische Gruppe" gewesen sein sollte, dann hätte es ja auch genauso gut die letzte Generation sein können (was ich übrigens extrem gefeiert hätte). Aber wie gesagt, über derartiges hab ich nicht spekuliert.
Wenn man jetzt nur von Staatlichen Akteuren ausgeht, stellt sich ja die Kosten/Nutzen-Frage. Und die ist eigentlich bei jedem Akteur der in Frage kommt extrem negativ, weil massive diplomatische Verstimmungen mit Deutschland bis hin zu Ende der Unterstützung der Ukraine im Raum steht, was ja nicht nur für die Ukraine sondern auch die anderen Verbündeten ein Problem wäre. Also Beispiel: USA sprengen die Pipelines, irgendwer gräbt Beweise dafür aus, diplomatische Beziehungen Deutschland-USA am Tiefpunkt, Stimmung wendet sich dadurch gegen Unterstützung, Riesenproblem für ganze NATO.
Ähnlich katastrophal wäre UK, Polen, Ukraine. Polen wäre am Schlimmsten, dann hätten wir auch noch ein Riesenproblem in der EU.
Es gibt eine einzige Möglichkeit wo so eine Aktion nicht komplett verheerend gewesen wäre, das wäre wenn der Anschlag unter Wissen und Zustimmung der Bundesregierung stattgefunden hätte, aber das hätte dann wieder Innenpolitische Komplikationen wenn es raus kommt.
Mir leuchtet diese Kosten/Nutzen-Bewertung nicht ein. Vor allem nicht für drei Röhren, durch die ohnehin kein Gas fließt. Und eine lässt man ganz. Das Szenario ist nicht unmöglich, aber für mich nachwievor nicht plausibel.
Russland hat diese Probleme nicht. Es ist aus russischer Sicht auch nicht klar, warum sie das gemacht haben sollten, es gibt Gründe die dafür und dagegen sprechen. Wenn Russland seine eigene Pipeline sprengt - so what. Das schlimmste was passieren kann, dass sie irgendwann nach dem Krieg von der dt. Industrie verklagt werden, mehr Risiko gibts nicht. Und eine Röhre ist ganz, man kann sogar Gas liefern wenn der Wille besteht.
Wie gesagt, das ist die Betrachtung wenn man nur von Staatlichen Akteuren ausgeht. Und zu der stehe ich. Aber wenn man natürlich andere Akteure dazu nimmt, dann gelten diese Abwägungen nicht. Dritte können natürlich aus völlig eigenen Erwägungen und ohne Risikoabwägung die Pipelines gesprengt haben. Warum man aber nur drei Röhren sprengt, das erschließt sich mir immer noch nicht. Und welches Ziel man überhaupt damit verfolgt, Pipelines zu zerstören durch die vorläufig und absehbar auf Jahre ohnehin kein Kubikmeter Gas fließen wird.