Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Russland holt 500 Zivilflugzeuge zurück, die sie als Leasing zur Verfügung gestellt hatten.


    Leasingfirmen machen sich Sorgen um "den Markt" : )


    Okay, wenn jetzt unsere Waffenlieferungen den Krieg zu teuer für Russland machen und sie deswegen die Ukraine behalten, weil sonst kann man sich zu Hause nicht sehen lassen, und gleichzeitig unsere Sanktionen dafür sorgen, dass sie alles mögliche nationalisieren, bevor es ihnen weggenommen wird, bauen wir wirklich langsam die Sowjetunion wieder auf.

  • Die Selbstaushöhlung der Dominanz westlich kontrollierter Wirtschaftsstrukturen ist wirklich der einzige Lichtblick dieses Krieges.

    Naja. Ich weiß nicht ob man das feiern soll, wenn der westliche Kapitalismus unter der Hybris seiner engagiertesten VerteidigerInnen zusammenbricht, aber niemand von diesen Clowns eine umsetzbare Alternative dazu auch nur in Erwägung zieht.


    Das letzte mal, als sich die Freie Welt aus lauter Selbstüberschätzung in eine globale Wirtschaftskrise manövriert hat, ist dabei als Spätfolge nicht nur ein zweiter Weltkrieg, sondern auch der größte Massenmord der Geschichte heraus gekommen.


    Wenn man dann noch bedenkt, mit welcher Leichtigkeit mittlerweile auch sich selbst für liberal oder gar links haltende Menschen die moralische Verteidigung einer westlichen Ideologie gegen den slavischen Satan und seine unsere Werte zersetzende Armee von Trollen und Putinisten höher bewerten, als eine möglichst schnelle Beendigung des Krieges in der Ukraine, dann sieht Annalenas "neue" Weltordnung eigentlich eher ziemlich alt aus.


    Damit wären wir dann von 1914 direkt nach 1938 und vom Imperialismus in den Faschismus gewechselt. Aber dieses mal haben die idealistischen Fanatiker alle Atombomben.

  • Wir haben uns in eine denkbar schlechte Ausgangslage gebracht : )



    Wenn wir das Problem in der Ukraine nicht schnell vom Tisch bekommen und die Sanktionen zurückdrehen, dann geht die ganze Welt am Stock.

  • Kein Anschluss unter dieser Nummer.


    Auch wenn das Verhältnis zwischen den USA und Saudis aktuell als schwierig gilt, ist das schon bemerkenswert. Müssen jetzt Venezuela und vielleicht der Iran den amerikanischen Kapitalismus retten? Oder demokratisiert die NATO bald schon die Saudis? … 2022 ist krass.

  • Ich hab gerade den neuen Lanz&Precht Podcast gehört und Precht analysiert die möglichen Optionen ganz gut finde ich. Er meint, dass der Krieg für die Ukraine verloren ist. Deshalb sollte der Westen die Waffenlieferungen einstellen und damit dafür sorgen, dass Russland möglichst schnell und einfach gewinnt. Nach der Niederlage der Ukraine kann man dann verhandeln. Russland kriegt die Anerkennung von Krim und Donbass/Lugansk. Die Rest-Ukraine wird neutralisiert und demilitarisiert, Selinskyj darf im Amt bleiben und kann dann eine Westanbindung kriegen, also wohl EU Beitritt. Danach macht der Westen Russland mit den Sanktionen schön langsam fertig und der Nachfolger von Putin muss dann neu verhandeln.


    Klingt eigentlich sehr einleuchtend. Bis auf den Punkt mit den Sanktionen. Wenn Putin Zugeständnisse macht in den Verhandlungen, wird er als Gegenleistung die Aufhebung der Sanktionen verlangen. Ansonsten hätte er, nachdem der Westen die Ukraine schon fallen gelassen hat, keinen Grund mehr für Zugeständnisse mehr.


    Wenn man allerdings anbietet die Sanktionen wieder aufzuheben, könnte der Deal gelingen. Schließlich kriegt er damit seinen Sieg quasi bestätigt.

    Stefan Schulz vertritt in seinem Podcast die Meinung, wir sollten Russland den Deal anbieten 'Ukraine kampflos übergeben gegen freie Ausreise aller Ukrainer, die das wollen'.

    Was will das grösste Land Europas mit dem zweitgrössten Land Europas ohne Einwohner, wenn Russland schon heute nicht mal das eigene Land bewirtschaften kann?


    Russland hat aktuell etwa 146 Mil. Einwohner und ein BIP wie Italien. Bei einem Gewinn des Ukrainekriegs wären es dann 146-190 Millionen Einwohner mit einem an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geringerem BIP als Italien.


    Ich befürchte ja einen Partisanenkrieg, der sich 10-20 Jahre hinzieht. Das wird für Russland härter als der IS, weil wirklich die gesamte Bevölkerung hinter den Kämpfern stehen würde und eine Panzerabwehrrakete einen Panzer zerstören kann.

  • Naja. Ich weiß nicht ob man das feiern soll, wenn der westliche Kapitalismus unter der Hybris seiner engagiertesten VerteidigerInnen zusammenbricht, aber niemand von diesen Clowns eine umsetzbare Alternative dazu auch nur in Erwägung zieht.


    Ich denke da nicht an einen Wechsel der Wirtschaftsordnung, ein Teil unser bisherigen Dominanz geht einfach in andere wirtschaftliche Strukturen über, wie die Alternativen zu SWIFT oder direkter Währungstausch. Im Prinzip läuft es ja schon länger in die Richtung, aber es wird jetzt beschleunigt. Klar am Ende wird vieles davon einfach chinesisch dominiert sein und vielleicht einige Länder in der Peripherie des Westens wie Südkorea oder Japan, die unabhängig vom Westen in gewissen Bereichen Alternativen bieten, um China zu kontern. Mit Blick auf eine Lösung vom Kapitalismus nicht sehr vielversprechend, aber es ist ein Aufbrechen der postkolonialen Ordnung.

  • Stefan Schulz vertritt in seinem Podcast die Meinung, wir sollten Russland den Deal anbieten 'Ukraine kampflos übergeben gegen freie Ausreise aller Ukrainer, die das wollen'.

    Was will das grösste Land Europas mit dem zweitgrössten Land Europas ohne Einwohner, wenn Russland schon heute nicht mal das eigene Land bewirtschaften kann?

    Stefan Schulz legt ebenfalls Wert auf guten Service, und dass der Kellner weiß, ob der Koch ihm auch zwei Spiegeleier auf den Burger klatschen kann, ohne Das vorher mit ihm abzuklären. Stefan Schulz betont regelmäßig, dass wir ohne Zuwanderung unser demografisches Problem nicht hinbekommen. Vielleicht ergibt sich daraus ja eine fruchtbare Synthese.

  • Stefan Schulz legt ebenfalls Wert auf guten Service, und dass der Kellner weiß, ob der Koch ihm auch zwei Spiegeleier auf den Burger klatschen kann, ohne Das vorher mit ihm abzuklären. Stefan Schulz betont regelmäßig, dass wir ohne Zuwanderung unser demografisches Problem nicht hinbekommen. Vielleicht ergibt sich daraus ja eine fruchtbare Synthese.

    Ich denke eben, dass der für Wahlen relevante Teil der deutschen Bevölkerung mal auf den Trichter kommen muß, dass für Einwanderung ein Krieg in Europa unnötig ist.

  • Stefan Schulz vertritt in seinem Podcast die Meinung, wir sollten Russland den Deal anbieten 'Ukraine kampflos übergeben gegen freie Ausreise aller Ukrainer, die das wollen'.

    Aus der jüngeren Geschichte Deutschlands lassen sich ja verschiedene Dinge ableiten, aber eine ganz wichtige Ableitung ist es, nie mehr über die Belange fremder, souveräner Staaten zu verhandeln, Stichwort "Münchner Abkommen", als Hitler mit ein paar anderen Staaten (UK, Frankreich, Italien) die Tschechoslowakei aufteilte, ohne dass diese mit am Tisch saß.


    Nur die Ukraine selbst kann entscheiden, was sie Russland anbietet, niemand sonst.

  • Ich hab gerade den neuen Lanz&Precht Podcast gehört und Precht analysiert die möglichen Optionen ganz gut finde ich. Er meint, dass der Krieg für die Ukraine verloren ist. Deshalb sollte der Westen die Waffenlieferungen einstellen und damit dafür sorgen, dass Russland möglichst schnell und einfach gewinnt. Nach der Niederlage der Ukraine kann man dann verhandeln. Russland kriegt die Anerkennung von Krim und Donbass/Lugansk. Die Rest-Ukraine wird neutralisiert und demilitarisiert, Selinskyj darf im Amt bleiben und kann dann eine Westanbindung kriegen, also wohl EU Beitritt. Danach macht der Westen Russland mit den Sanktionen schön langsam fertig und der Nachfolger von Putin muss dann neu verhandeln.


    Klingt eigentlich sehr einleuchtend.


    Stefan Schulz vertritt in seinem Podcast die Meinung, wir sollten Russland den Deal anbieten 'Ukraine kampflos übergeben gegen freie Ausreise aller Ukrainer, die das wollen'.


    Ist ja herzallerliebst wie freigiebig da Land und Freiheit anderer Leute verkauft werden sollen, ich glaube es hackt!


    Soll Menschen geben denen Heimat, Freiheit und Selbstbestimmung etwas bedeuten, soviel sogar, dass sie es ihren Kindern erhalten möchten.


    Ich halte es für überhaupt nicht ausgemacht, dass Russland gewinnt (wir kennen Putins Kriegsziel noch nicht einmal). Wir waren nur doppelt so viele wie die Ukrainer, hatten weniger Unterstützung und haben ganz Europa angezündet, da werden die Ukrainer mit ähnlicher Vorbereitungszeit und Versorgung durch den kompletten Westen wohl den Russen werfen können.


    Halten und Beißen!

  • Just in: Erste ukrainische Drohnen desertieren und fliehen nach Kroatien.


    Die interessante Frage bei der Sache ist für mich wie dieses uralte Ding so lange unerkannt durch den europäischen Luftraum fliegen konnte ohne mal irgendwem auf dem Radar aufzufallen...auf die Antwort bin ich schon gespannt.

  • Die Ukraine wird meiner Ansicht nach nicht direkt eingegliedert, denn wenn die Ukrainer Russen werden, sind das 30 Mio neue Wähler die sicher nicht Putin wählen. Dann müsste er sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen lassen. Oder massiv Wahlfälschung betreiben. Bei Lanz&Precht gehen sie vom Model in Tschetschenien aus wo Putin Kadyrow als Diktator installiert hat. Also einen brutalen Diktator der mit Gewalt und Folter den Widerstand niederhält.

    Die wichtigste Voraussetzung für einen Partisanenkrieg ist meiner Ansicht nach ein potenter Verbündeter der Unterstützung liefert. Also in Vietnam China und die UDSSR, in Afghanistan die USA. Da kommen Waffen und Geld, politische Unterstützung, und man kann Kämpfer im Ausland ausbilden. Insofern kann man damit rechnen.

    Historisch gesehen ist Russland in Angriffskriegen zur Landgewinnung schlecht. Der Japan-Krieg 1905, der 1.WK, Afghanistan. Alle drei Kriege führten zum Zusammenbruch, also Revolution im Innern und dadurch zur Niederlage.

    Ich halte es für überhaupt nicht ausgemacht, dass Russland gewinnt (wir kennen Putins Kriegsziel noch nicht einmal). Wir waren nur doppelt so viele wie die Ukrainer, hatten weniger Unterstützung und haben ganz Europa angezündet, da werden die Ukrainer mit ähnlicher Vorbereitungszeit und Versorgung durch den kompletten Westen wohl den Russen werfen können.

    Precht geht davon aus, dass Putin, wenn er den Krieg so nicht gewinnen kann, eskalieren wird. Die Städte mit Flächenbombardement völlig zerstören. Neuartige Waffen einsetzen, also diese isobarischen Aerosol Bomben. Im Prinzip könnte er auch Giftgas einsetzen, um den Widerstand zu brechen. Dadurch würde die Ukraine völlig zerstört.


    Seine Kriegsziele kennen wir in Umrissen schon. Donbass und Krim als russisch anerkannt. Das Land demilitarisiert und neutralisiert. Eventuell Marionetten-Regierung.

  • Aus der jüngeren Geschichte Deutschlands lassen sich ja verschiedene Dinge ableiten, aber eine ganz wichtige Ableitung ist es, nie mehr über die Belange fremder, souveräner Staaten zu verhandeln, Stichwort "Münchner Abkommen", als Hitler mit ein paar anderen Staaten (UK, Frankreich, Italien) die Tschechoslowakei aufteilte, ohne dass diese mit am Tisch saß.

    Die "Analogie" mit dem Münchener Abkommen beruht allerdings genau auf der im Wertewesten schon seit langem öffentlich gepäppelten Überzeugung, dass Putin der neue Hitler sei.


    Diese gerade in NATO-Europa dominante Hypothese ist vor allem für jene übergeordnete Konfliktpartei praktisch, die Russland schon immer - auch als Putins Vorgänger Boris Jelzin noch im Amt war - am liebsten jeglichen Anspruch auf so etwas wie eine Einflusssphäre in seiner Nachbarschaft absprechen, und es zu einem reinen Investitionsstandort und Absatzmarkt für westliches Kapital umfunktionieren wollte, während sie selbst nicht nur die gesamte amerikanische Landmasse als ihren geopolitischen Hinterhof betrachtet, sondern auch etliche exterritoriale Gebiete auf der anderen Seite des Planeten, in denen sie knapp 800 Militärstützpunkte betreibt und mit deren Diktaturen und Autokratien sie blühende Geschäftsbeziehungen unterhält.


    Wenn man den verkappten Imperialisten Putin nun zum von der Großartigkeit des eigenen Volkes besessenen Völkermörder macht und ihn in Puncto Schlechtigkeit mit dem tatsächlich aus voller Überzeugung genozidalen Hitler gleichsetzt, dann erübrigt sich natürlich jegliche Verhandlung mit seiner Regierung - dann ist jedes Entgegenkommen gegenüber seinem menschenverachtenden Regime ein naiver Versuch des "appeasement", der duckmäuserischen Beschwichtigung eines brutalen, pathologischen Narzissten und Betrügers, der in jedem Zugeständnis des Gegners nur ein Zeichen von Schwäche sehen, und diese umgehend dazu nutzen würde, seinen nächsten massenmörderischen Tiefschag gegen unschuldige Völker und das Völkerrecht zu setzen.


    Wäre es der Fall, dass nicht nur ein paar besonders wertebasierte AußenpolitikerInnen, einflussreiche WertejournalistInnen und diverse andere Figuren der hiesigen öffentlichen Intelligenzia, sondern auch der Commander in Chief der Imperialen Streikträfte und sein Pentagon tatsächlich diese Sichtweise teilen und sie nicht einfach nur als öffentlichen Vorwand dafür propagieren, dass die UkrainerInnen nun weiter so lange den Heldentod für die Verteidigung des freien Abendlandes (und die Profite seines Militärisch-Industriellen Komplexes) sterben müssen, bis der Russe vollends ruiniert und aus der Weltgemeinschaft verbannt ist, dann müsste man bei der Gleichsetzung Putins mit Hitler allerdings auch mitdenken, dass der Führer - damals Ende April '45 im Bunker, als er sich dem Schicksal endlich fügte und beschloss, dass das deutsche Volk nun dem Untergang geweiht sei bevor er sich endlich selbst ermordete - keine Atomwaffen hatte, mit denen er die Lakaien der "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" wenigstens noch mit in den Abgrund hätte reißen können.


    Egal wie abgeschirmt von der Realität Putin in seinem Bunker vielleicht mittlerweile tatsächlich sein mag - ich hoffe inständig, dass sich die eigentlichen EntscheidungsträgerInnen im freien Westen, von denen sich Putin und seine Gang so ostentativ nicht ernst genug genommen fühlen, diese apokalyptische Vision vom Endkampf der Mächte des Lichtes gegen das Reich der Finsternis nicht zu eigen machen, von der sich das "liberale" bis konservative deutsche Bildungsbürgertum auf twitter zur Zeit im Minutentakt hysterisieren lässt.

    immerhin hat Opa Sepp bisher hartnäckig jedem Versuch (auch aus der parlamentarischen Vertretung einer Bevölkerung die immerhin zu 42% glaubt, dass in Russland der Kommunismus herrsche) ihn zur direkten Konfrontation mit den satanischen Heerscharen zu bewegen widerstanden.



    Tatsächlich deutet vieles darauf hin, dass man hinter dem ganzen Propaganda-Getöse auch im amerikanischen Führerbunker eher der Ansicht ist, dass Vladimir Putin grundsätzlich kein von einer rassistischen Ideologie getriebener Vernichtungskrieger sei, sondern eher ein kaltblütiger Mafia-Pate, der kein Problem damit habe, das "Gesetz" des Völkerrechts zu brechen und dabei über Leichen zu gehen, wenn es dem Erhalt seiner Machtposition dient und seinen Unterbossen das Gefühl gibt, dass er die Organisation im Griff hat.

    Das würde ihn sicher nicht zu einem legitimen Eroberer von Nachbarländern erheben, aber ihn immerhin zu einem Verhandlungspartner für die westliche Oligarchen-Mafia machen - so wie die 73% der übrigen Autokratien und Diktaturen auf der Welt, die von ihr unterstützt werden, und mit denen sie einträgliche Geschäfte macht.

    Nur die Ukraine selbst kann entscheiden, was sie Russland anbietet, niemand sonst.

    Nein, Das kann "Die Ukraine" leider nicht, weil sie ebenfalls von einer Mafia regiert wird, die keine echten Berührungsängste mit rechtsextremen völkischen Ideologen hat, so lange es ihrem Machterhalt dient.

    Dieser Oligarchie war es bis zum jüngsten Einmarsch der russischen Armee auch herzlich egal, was die WählerInnen bei der letzten Wahl angekreuzt haben (-> Schluss mit Korruption, Frieden mit Russland). Statt dessen hat man in Kiew die eigene Bevölkerung seit vielen Jahren nicht nur von russischem Blutgas, sondern auch vom nicht weniger blutverschmierten Investitionskapital des Wertewestens abhängig gemacht, und sie damit sehenden Auges in die bewaffnete Konfrontation mit dem Russenhitler getrieben, um sich die eigene Macht zu sichern und sich die eigenen Nummernkonten in internationalen Steueroasen zu befüllen.

    Auch wenn sich jetzt im Krieg verständlicherweise viele ukrainische BürgerInnen hinter ihren so wirkmächtig als aufrechter Held des Freiheitskampfes inszenierten Präsidenten stellen - was immer "Die Ukraine" am Ende auch entschiede, wäre eine Entscheidung einer kapitalistischen ukrainischen Elite aus skrupellosen Räuberbaronen, die sich - genau wie Putins Mafiabosse - auf Kosten der eigenen Bevölkerung bereichert.


    Als die Siegermächte damals nach dem Sieg über die Nazis ohne Mitsprache der Bevölkerung das Schicksal des deutschen Staates aushandelten, ist das für ein Volk, in dessen Namen eine Bande von rassistischen Ideologen im Schulterschluss mit dem nationalen Industriekapital immerhin kurz zuvor noch ein tatsächlicher Genozid und ein grausamer Vernichtungskrieg mit über 70 Millionen Todesopfern entfacht worden war, rein materiell gesehen kein so schlechter Ausgang gewesen.

    Selbst die undemokratische DDR wurde später im Vergleich zu anderen Staaten des Warschauer Vertrages(!) und zur Sowjetunion ein reiches Land mit relativ hohem Wohlstandsniveau, und die BRD ist unter einer internationalen Besatzungsmacht zum Land des kapitalistischen "Wirtschaftswunders" avanciert.


    Aber damals, nach dem fürchterlichen Krieg der deutschen Ideologen gegen den Rest der Welt, waren zumindest die Verhandler auf beiden Seiten des späteren eisernen Vorhanges offenbar klug und vernünftig genug, ihre jeweiligen Interessen klar und nüchtern in Potsdam auf den Tisch zu legen, und die Durchsetzung der eigenen moralischen Selbsterhöhung gegenüber der geopolitischen Konkurrenz nicht zum alternativlosen Verhandlungsziel zu erheben.

  • Aus der jüngeren Geschichte Deutschlands lassen sich ja verschiedene Dinge ableiten, aber eine ganz wichtige Ableitung ist es, nie mehr über die Belange fremder, souveräner Staaten zu verhandeln, Stichwort "Münchner Abkommen", als Hitler mit ein paar anderen Staaten (UK, Frankreich, Italien) die Tschechoslowakei aufteilte, ohne dass diese mit am Tisch saß.


    Nur die Ukraine selbst kann entscheiden, was sie Russland anbietet, niemand sonst.

    Richtig. Das heißt aber auch auf sinnlose kriegsverlängernde Waffenlieferungen zu verzichten, deren einziger Nutzen ist, noch mehr Menschenleben zu kosten.

  • Das mit den Sanktions-Orgien war am Ende vielleicht so eine richtig bekloppte Idee ...


  • Seine Kriegsziele kennen wir in Umrissen schon.

    Wir haben sehr viele Leute die aus dem Kaffesatz der aktuellen Lage (die wir auch nur erahnen können) vorlesen.

    Ansonsten wissen wir nichts, mögliche russische Operative Ideen gehen von (a) zwei neue Staaten aus der Taufe heben, bis (c) Ukraine als Aufmarschgelände ins Baltikum planieren, Mitellding (b) wäre die Ukraine dem Dnjepr entlang zu Teilen um einen neuen eisernen Vorhang zu etablieren, frei nach der Bullyparade besteht natürlich immer die Möglichkeit "wedera noch b noch c, sondern was zum naschen".

  • Richtig. Das heißt aber auch auf sinnlose kriegsverlängernde Waffenlieferungen zu verzichten, deren einziger Nutzen ist, noch mehr Menschenleben zu kosten.


    Und wenn man noch 1-2 Schritte davor einsetzt, mit dem Wissen was in Georgien lief, wie es endete und was exakt genauso in der Ukraine fortgesetzt wurde - da hatte man viel Zeit um einvernehmliche Lösungen zu suchen. Beide Länder wurden mutwillig verheizt, und nicht anfänglich von Russland, die haben sich 8 Jahre den Krieg angeguckt und niemand hatte ein Interesse an einer Lösung.


    Das kann man durchaus als gesamtpolitisches Vollversagen bezeichnen, hört man selten in den Medien (wie den Krieg im Donbass jahrelang), ist aber so.


    Unterhalb des Atomwafffeneinsatz hat man ALLES zerschlagen was man zerschlagen konnte, ohne parlamentarische Legitimation, ohne Perspektive.

  • https://www.golem.de/news/ukra…tifikate-2203-163772.html


    Zitat

    Der russische Staat hat offenbar damit begonnen, eine eigene Certificate Authority (CA) zu betreiben und darüber TLS-Zertifikate für Webseiten auszugeben. Darauf weist ein entsprechender Regierungsdienst Russlands hin, sowie zu dem Vorgang gehörige Bug-Reports etwa bei Browser-Hersteller Mozilla.

    [...]

    Offenbar begegnet der russische Staat mit dieser Maßnahme direkt bestimmten Sanktionen, die wohl bereits dazu geführt haben, dass CAs ihre Zertifikate für einige russische Webseiten zurückgezogen haben. Als Alternative dazu und künftigen möglichen weiteren Aktionen dieser Art gibt es nun eben Zertifikate der eigenen CA.


    läuft

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