Zu Carina und Wohnraum-Thematik:
Ich kann nur aus Bremen berichten, aber gegen sämtlichen Wohnbebauungsmaßnahmen wird immer stark protestiert und bei Bürgerbeteiligungen (Zum Beispiel einem Referendum) sogar dagegen gestimmt wird. Ob es ein Feld (-mark), ehemalige Golfplätze, Galopprennbahnen, Krankenhausgelände oder nicht genutzte Bürokomplexe sind. Es gibt immer einen extrem starken Wiederstand durch die ansässige Bevölkerung, aber darüber hinaus auch durch die Gesamtbevölkerung meines kleinen Bundeslandes. Die unter Umständen sogar schon dazu geführt haben, das große Gebiete jetzt einfach Brach liegen und wir reden hier von Innenstadt nahen Gebieten und auch nicht von Naturgebieten oder ähnlichen (Bremer Feldmark mal ausgeschlossen).
Zum Glück ist die Mieterlage in Bremen noch relativ entspannt, wenn man sie mit anderen größeren Städten vergleicht. Dies liegt vermutlich hauptsächlich an den guten Wohnbauprojekten der 60er-70er, in dem große Gebiete für Arbeiter:innnen gebaut wurden. Die eher zweckmäßig konzeptioniert waren, aber auch schöne grün Flächen bieten. (Jeder in Bremen kennt ja die Vahr, wo man tatsächlich gut angebunden, sehr günstig wohnen kann.)
Wie ist das zu erklären?
- Ich vermute es ist eine Art Bestandsschutz. Die Menschen die in den Gegenden eine Wohnung haben, finden es vielleicht ganz attraktiv ihr Wohngebiet nicht zu teilen.
- Vielleicht entstehen Ängste, da natürlich größerer Wohnbauprojekte immer Veränderungen bringen.
- Vielleicht wertet neuer Wohnraum, den Eigenen ab.
- Und natürlich brauch es zur Realisierung größerer Projekte auch Jahre des Bauens. Was Dreck und Lärm bedeutet.
Vielleicht braucht es wieder Anstrengungen der Gewerkschaften, etwas Richtung Neue Heimat aufzubauen, um so zweckgerechten und günstigen Wohnraum zu schaffen. Sprich ein gemeinnütziger Verein der große Wohnbauprojekte realisieren kann.
(Zum Thema kommunale Unternehmen, die können natürlich auch gewinnorientiert arbeiten. Die Gewoba bringt Bremen regelmäßig ordentliche Dividenden, in den letzten Jahrzehnten sogar in den zweistelligen Millionenbeträge. Die Gewoba ist dabei ein Unternehmen in Großteil kommunaler Hand. Und ich will es mal so ausdrücken, mit fast 40 Mio Gewinn jährlich, könnte man jedes Jahr ordentlich extra Wohnungen bauen, woran natürlich Gewoba/Bremen gleichzeitig kein Interesse hat, weil dann die Mieten niedriger sein dürften und natürlich das arme Bremen keine extra Geld über die Vermietung von Wohnraum erhalten würde.)