MaiLab neues Video, endlich Politik

  • Das sind auch ein Paar zauberhaft entwirrend-sortierte Sätze. Mach doch auch mal ein Video. Ich würde auch darauf warten. :)

  • Ist halt alles ein Up and down. Solche Figuren leben vom Moment, bis sie sich als Projektionsfläche abnutzen und das nächste neue, junge, dynamische Gesicht ins Schaufenster gestellt wird. Oder bis ihr eine systemkonforme Sprosse auf der Medien-Karriereleiter angeboten wird.


    Naja, vielleicht moderiert sie demnächst Galileo oder das neue Samstagabend Format "Wissen Das".

  • Ich bin natürlich empfänglich für Technokraten-Figuren, aber wenn bei dem Appell sich in die Wissenschaft zu krallen Unverständnis für den Umstand mitschwingt, warum das nicht passiert, deutet das auf einen Mangel an technischem Verständnis hin ...

  • Zitat von Tyranny of Merit - Michael Sandel

    Those who embraced the meritocratic project knew that true equality of opportunity required more than rooting out discrimination. It required leveling the playing field, so that people from all social and economic backgrounds could equip themselves to compete effectively in a knowledge-based, global economy. This led the mainstream parties of the 1990s and 2000s to make education the centerpiece of their response to inequality, stagnant wages, and the loss of manufacturing jobs. “Think about every problem, every challenge we face,” said George H. W. Bush in 1991. “The solution to each starts with education.” In Britain, Tony Blair, setting out his centrist, reform-minded agenda for the Labour Party in 1996, put it emphatically: “Ask me for my three main priorities for government and I tell you: education, education and education.”

    Ich mage es eigentlich nicht gehaueft auf eine Quelle zu Verweisen, aber das Buch Tyranny of Merit is excellent.

    Um es kurz zu fassen, Laut der Meritokratie sind die Erfolgreichen/Wohlabenden die bei gleichen Chancen den meisten Aufwand Betrieben haben um ihre Positionen zu erreichen, idr durch Bildung und Studium.

    Das führt oft zu "Credentialism", der starke Verweis auf Studium abschluss etc. Was viele Politiker (Clinton, Obama etc) und jetzt auch Mai glauben das, dass Volk lediglich ungebildet ist. Mit verweis auf mangelnde akademische Leistung, faulheit (Griechenland, und Ausländer), oder andere Faktoren.

    Das problem mit der Meritokratie/ den Glauben daran, ist das die die im Leben schlecht da stehen denken das sie Selbst schuld an Ihrem nachteil sind, oder sie suchen einen Buhmann (Die Feministen, Stress, Psychische Störungen) wenn sie eben erkennen das sie nicht Faul etc sind.

    Wir brauchen nicht bessere Bildung, Wir sind keine Meritokratie, was dringend notwendig ist ist eine zukunfstsichere Perspektive fur alle die hart arbeiten. Das der lohn nicht nur an leicht messbaren profit in geld, sondern auch profit im sozialen entspricht. Es geht um Ethink, Philosophie, nicht nur effizienz und bessere bildung.

    edit* Und die Ungleicheit die durch Marktwirtschaft und Meritokratie toleriert und gefördert wird ist nicht in Ordnung da die Soziale ungleicheit nicht mit Demokratie vereinbar ist. Wenn wir eine Demokratie als Politisches System erhalten wollen, brauchen wir eine andere Wirtschafliche Struktur. Das ist die Kernfrage, demokratie oder freier markt, beides ist nicht vereinbar.

  • tobin.


    Was mir an einer Meritokratie auch nicht gefällt, ist die Idee der Leistungsgesellschaft. Vielleicht gibt es Leute, die gar keine Karriere machen wollen? Die meisten Leute wollen eigentlich nur normal leben, ab und zu mal was größeres machen und sich ansonsten mit wichtigeren Dingen beschäftigen, anstatt dauernd dem Geld hinterher rennen zu müssen oder irgendwelchen Status-Objekten zu huldigen.

  • tobin.


    Was mir an einer Meritokratie auch nicht gefällt, ist die Idee der Leistungsgesellschaft. Vielleicht gibt es Leute, die gar keine Karriere machen wollen? Die meisten Leute wollen eigentlich nur normal leben, ab und zu mal was größeres machen und sich ansonsten mit wichtigeren Dingen beschäftigen, anstatt dauernd dem Geld hinterher rennen zu müssen oder irgendwelchen Status-Objekten zu huldigen.

    ohhhhh da erhebt sich die faule jugend.... Wie die wollen garnicht die meiste zeit arbeiten, aber aber meine Rente!

    /s

  • ohhhhh da erhebt sich die faule jugend.... Wie die wollen garnicht die meiste zeit arbeiten, aber aber meine Rente!

    /s

    Hehe. Ja aber eine Form von Genügsamkeit brauchen wir ja auch. Gerade auch wegen dem Klimawandel und der Natur. Und dafür brauchen wir ein anderes Wertmaß als Wirtschaftswachstum und Leistungsgesellschaft. Ich glaube, dass die meisten Leute das auch so sehen. Das mit der Rente ist nur ein politisches Problem, dafür gäbe es genug Lösungen.

  • Hehe. Ja aber eine Form von Genügsamkeit brauchen wir ja auch. Gerade auch wegen dem Klimawandel und der Natur. Und dafür brauchen wir ein anderes Wertmaß als Wirtschaftswachstum und Leistungsgesellschaft. Ich glaube, dass die meisten Leute das auch so sehen. Das mit der Rente ist nur ein politisches Problem, dafür gäbe es genug Lösungen.

    Ehrlich gesagt sehe ich viel das sich Experten schwer damit tun Ersparnisse gut einzuschätzen. Quasi was sind die Kosten von Langzeitarbeitslosigkeit, was sind die Kosten von Freiheitsersatzstrafen fürs Schwarzfahren etc. Irgendwie kann sich niemand vorstellen, dass wenn wegen mangelnden Sozialsystemen und co niemand nach Deutschland möchte, das aber die einzige Quelle für unbegrenztes wirtschaftliches Wachstum ist, die zukunft von DE nicht so super ist.

    Mann kann ja argumentieren, das jeder der nach Deutschland einwandert und hier studiert oder in einer Fabrik arbeitet, eine Uni / Fabrik weniger ist, die im Ausland gebaut werden muss, gut fürs Klima und so.

  • Digga, der Parabelritter ist so ein abgefuckter Wicht. Der weiß ganz genau wie das Bullshitting im Onlinediskurs stattfindet und will nur seine Clickzahlen über gehypete Videos hebeln.


    Übrigens dazu, danke nochmal Küppi, aber auch Stefan und Wolle, die das Phänomen recht gut entsponnen haben. Das ist halt auch wirklich etwas, was Hans nicht checkt: man muss Putin nicht 2000 Mal debunken. Jeder vernunftbegabte Mensch weiß, dass der Typ völlig bekloppt ist.

  • der Parabelritter

    Person xy erzählt mir (und meiner entsprechenden Bubble), was richtig und gut ist. Deswegen führt ein neues Video auch zu erregter Vorfreude auf die erneute Bestätigung, "das Richtige" zu glauben".


    Gottseidank handelt es sich dabei ja nicht um sowas wir ein konfektioniertes Format, in dem eine der jeweiligen Zielgruppe sympathische Identifikationsfigur (Metal-Rollenspieler, "bodenständig", jung, Matte aber anscheinend uneitel - also die Person die man selber gerne wär oder der man nahe sein möchte, um ähnlich anerkannt sein zu wollen) das präsentiert, wozu dann gesagt werden kann "Endlich mal jemand, der es sagt".


    In ihrem Fall ist es dann idR eine griffige Mischung aus Naheliegendem, wo die Zustimmung ebenso greifbar ist wie die Frage nach frischen Brötchen morgens (Wissenschaft), irgendwelche Halbwahrheiten (den Projektionen der jeweiligen Zielgruppe entsprechend) und einem modernen, liberalen Konservativismus (Zielgruppe zwischen Böhmermann und Funk, dem Hipster Boulevard).


    Im Endeffekt ist sein Tellerand genauso eng und hoch und berechenbar wie der aller anderen Quatschköppe da draussen, die uns aus ihrem jeweiligen Tumnel heraus erzählen wollen, was wir richtig und falsch zu finden haben.

  • Musst du schon selbst rausfinden. Ich gucke gerade erstmal das "Das Ende von maiLab"-Video, weil ich zuerst unsicher war, ob ich es schon gesehen hatte - habe ich - und jetzt fertig, weil ich mich nicht erinnere, warum das Ende kam bzw. ob es wirklich ein Ende ist.

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