Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt
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Dieter Nuhr und Alice Schwarzer in einem offenen Brief, mit Yogeshwar, Polt, Walser, Alexander Kluge, Mey u.v.a. ...
Furchtbar geschrieben und argumentativ eher mau.
ZitatWir bitten Sie im Gegenteil dringlich, alles dazu beizutragen, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand kommen kann; zu einem Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren können.
Ach so,einen Kompromiss hättens gerne, na dann...
Zwei Staaten die in der Lage sind einen Kompromiss zu finden würden nicht Krieg führen!
ZitatWir teilen auch die Überzeugung, dass es eine prinzipielle politisch-moralische Pflicht gibt, vor aggressiver Gewalt nicht ohne Gegenwehr zurückzuweichen. Doch alles, was sich daraus ableiten lässt, hat Grenzen in anderen Geboten der politischen Ethik.
[...]
das kategorische Verbot, ein manifestes Risiko der Eskalation dieses Krieges zu einem atomaren Konflikt in Kauf zu nehmen.
[...]
Die zweite Grenzlinie ist das Maß an Zerstörung und menschlichem Leid unter der ukrainischen Zivilbevölkerung. Selbst der berechtigte Widerstand gegen einen Aggressor steht dazu irgendwann in einem unerträglichen Missverhältnis.
Ist der Bully überwältigend stark beeinander, entfällt also das Recht auf Selbstverteidigung weil tut ja weh
Ein einziger geistiger Tiefflug.
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https://www.nbcnews.com/politi…ian-plane-carry-rcna26015
ZitatAs Russia launched its invasion, the U.S. gave Ukrainian forces detailed intelligence about exactly when and where Russian missiles and bombs were intended to strike, prompting Ukraine to move air defenses and aircraft out of harm’s way, current and former U.S. officials told NBC News.
[...]
Ukraine continues to move air defenses and aircraft nearly every day with the help of American intelligence, which is one reason Russia has not been able to establish air dominance. In some cases, Ukraine moved the targeted air defense systems or planes just in time, the officials said.
“The Russian military has literally been cratering empty fields where air defenses were once set up,” one U.S. official said. “It has had an enormous impact on the Russian military’s ability on the ground.”
Keine Ahnung, was an der Geschichte mit dem angeblich abgeschossenen Flugzeug dran ist:
ZitatThat near real-time intelligence-sharing also paved the way for Ukraine to shoot down a Russian transport plane carrying hundreds of troops in the early days of the war, the officials say, helping repel a Russian assault on a key airport near Kyiv.
Ich vermute hier etwas Übertreibung (bei beidem), denn wenn man wirklich so kritischen Einfluss auf den Krieg hätte, würde man das glaube ich nicht in dieser Form durchstechen. Aber es kann vielleicht miterklären, warum die Herstellung der Lufthoheit eher zögerlich wirkte. Ich denke diese Hilfestellung kann neben der falschen Erwartungshaltung, die zu Fehlinterpretationen führt, ein Grund sein, warum die ganzen Erklärungen des Kriegesgeschehens als inkompetentes russischen Vorgehen existieren. Sie wurden vielleicht gestreut, um von der Rolle abzulenken, die diese US-Hilfestellung bei ukrainischen Erfolgen gespielt hat.
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Furchtbar geschrieben und argumentativ eher mau.
Ein einziger geistiger Tiefflug.
Ich war erst beunruhigt ob ich auf "Nuhr" in den Trends klicken sollte, normalerweise ist das schlecht für den Blutdruck. Was mich wunderte war eher die Kombination von Namen die ich so zusammen nicht in einem Boot erwartet hätte.
Vielen hätte ich eher zugetraut den Mainstream nachzukauen, als Promi/Künstler/Wissenschaftler ist man manchmal nach einem Shitstorm erstmal ein Jahr auf "öffentliche Ignorierliste" - das muss man schon mal riskieren und sich finanziell leisten können. Wir wissen ja was da bei Corona-Ironie-Videos los war, danach hatten Leute Angst um ihren Job, heute ist die Lage mindestens so heiß, wenn nicht heißer. Die Berichterstattung ist ähnlich "alternativlos" und ich würde sagen 100% einseitig, oder hat jemand mal über besorgniserregende Entwicklungen in der Ukraine gehört? Lässt man geflissentlich alles beiseite...
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Die scholzen jetzt wohl alle in der SPD
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Man kann sich darüber streiten ob dieser jüngste "offene Brief an Kanzler Scholz" besonders gut formuliert, oder ob er in allen Punkten sinnvoll ist, aber...
Ein einziger geistiger Tiefflug.
...ist es, den Krieg in der Ukraine wie eine Pausenhofschlägerei zu analysieren, indem man die eine Seite des Konfliktes...
Ist der Bully überwältigend stark beeinander, entfällt also das Recht auf Selbstverteidigung weil tut ja weh
...als "Bully" versteht, der primitive animalische Dominanzgelüste und zu viel Kraft hat, und dabei zu wenig moralische Integrität an den Tag legt, um nicht auf Schwächere loszugehen und sie aus reiner Niedertracht zu unterdrücken.
Hat man sich diese kindliche Überzeugung erst mal zugelegt und sie fest im Hirn verdrahtet, dann ergibt sich daraus natürlich auch mit zwingender "Logik", dass Leute welche die Ursachen der Klopperei nicht so simplizistisch und einseitig im barbarisch unzivilisierten Charakter eines der beiden Kontrahenten verorten, sondern sich auch mit der Vorgeschichte und der allgemeinen Machtkonstellation der auf dem Pausenhof versammelten Banden beschäftigen, entweder nur geistige Tiefflieger sein können, die zu blöde sind um das eigentliche Problem zu erkennen, oder dass sie den Schlägertypen insgeheim bewundern, oder gar mit ihm im Bunde stehen.
Selbst ein einfacher Geist könnte allerdings verstehen, dass der tapfere kleine Waldemar hier nicht hinterrücks vom fiesen Vladimir eins auf den Schädel bekommen hat, sondern dass Waldis bester Freund, der Usi und seine Kumpels, die Euros, nicht nur die größten Schläger mit den dicksten Prügeln auf dem ganzen Pausenhof sind, sondern dass sie Waldi auch noch Jahrelang immer wieder dazu angestiftet haben, dem Vladi die Zunge heraus zu strecken, obwohl der Vladi dem Usi mehrfach angeboten hat, sich mit ihm zu vertragen, und sogar mit den Euros und dem Waldi zusammen einen Vetrag darüber gemacht hat, dass sie sich nicht gegenseitig hauen wollen. Und wenn sie das nicht machen, hat der Vladi vorher gesagt, dann wird er dem Waldi irgendwann eins aufs Maul hauen,
Leider fand der Usi es aber doof, dass der Waldi einen Vertrag mit dem Vladi und den Euros gemacht hat, weil der Usi nicht will dass irgendwer den er nicht leiden kann, weil er auch einen ziemlich dicken Prügel hat der Freund seiner Freunde wird. Also hat der Usi dem Waldi gesagt, dass er nur weiter sein Freund bleiben kann, wenn er dem Vladi wieder die Zunge herausstreckt und ihm den bösen Finger zeigt und dass er ihm helfen wird, wenn der Vladi irgendwann anfängt zu hauen. Und die Euros haben dabei zugeguckt, weil sie zwar lieber keine Klopperei mit em Vladi anfangen wollten, aber auch irgendwie Angst vor dem Usi hatten, weil der immer sehr empfindlich ist, wenn er glaubt, dass man der Freund seines Feindes sein will.
Und dann hat der Vladi halt irgendwann ziemlich fies den Waldi gehauen, weil der ihm immer so frech die Zunge rausgestreckt hat. Das finden natürlich alle anderen doof weil der Vladi halt den dickeren Prügel hat und weil man nicht als erster zuhauen darf und keine Schwächeren schlagen soll.
Aber so richtig mitprügeln wollen die anderen auch nicht, weil sie ja alle - auch der Usi - doch ein bisschen Angst vor dem wildgewordenen Vladi und seinem dicken Prügel haben. Deshalb gehen jetzt alle nach dicken Prügeln suchen, die sie dem Waldi geben können, während der Vladi auf seiner Brust sitzt und ihm eins nach dem anderen in die Fresse haut.
Im Lehrerzimmer diskutieren sie derweil, ob man da nicht langsam mal die Polizei rufen sollte, weil es dann doch mittlerweile etwas blutig wird, auf dem Pausenhof. Aber leider hat der Papa vom Usi so richtig viel Geld und der Polizeipräsident arbeitet in seiner Firma. Und außerdem mögen die Lehrer den Vladi auch nicht so richtig weil dessen Papa ein elender Kommunist war und weil er nicht sehr wohlerzogen ist.
Also rufen sie aus dem Fenster in den Hof hinunter, dass die Euros und der Usi noch mehr dicke Prügel holen und sie dem Waldi geben sollen, damit er sich weiter wehren kann denn so lange die sich da unten weiter prügeln, müssen die Lehrer sich keine Gedanken darüber machen, wie sie die ganze Sauerei hinterher wieder aufgeräumt bekommen.
Außerdem ist der Vater vom Usi schon zum Schuldirektor gegangen und hat ihm erklärt, dass der Waldi ein ganz braver Schüler ist und dass er nur die Zunge heraus gestreckt hat, weil der Vladi, dieses Schmuddelkind, seine Mutter beleidigt hat und ihn gegen den Usi und seine Freunde, die Euros aufhetzen wollte.
Und wehe wenn einer dazwischen geht, hat der Vater vom Usi noch gesagt und dem Direktor seinen dicken Prügel gezeigt, denn der Vater vom Usi ist ziemlich old-school. Der hat nämlich ganz intensiv Band I von der Bibel gelesen, die der Gott geschrieben hat, dem man nicht widersprechen darf wenn man nicht in die Hölle kommen will.
Und da steht drin, dass man Leuten die einem einen Zahn ausschlagen auch einen Zahn raushauen und am besten gleich ihre ganze Bande aushungern soll, damit sie keine Blutrache mehr nehmen kann.
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Man kann sich darüber streiten ob dieser jüngste "offene Brief an Kanzler Scholz" besonders gut formuliert, oder ob er in allen Punkten sinnvoll ist, aber...
...ist es, den Krieg in der Ukraine wie eine Pausenhofschlägerei zu analysieren, indem man die eine Seite des Konfliktes...
...als "Bully" versteht, der primitive animalische Dominanzgelüste und zu viel Kraft hat, und dabei zu wenig moralische Integrität an den Tag legt, um nicht auf Schwächere loszugehen und sie aus reiner Niedertracht zu unterdrücken.
Hat man sich diese kindliche Überzeugung erst mal zugelegt und sie fest im Hirn verdrahtet, dann ergibt sich daraus natürlich auch mit zwingender "Logik", dass Leute welche die Ursachen der Klopperei nicht so simplizistisch und einseitig im barbarisch unzivilisierten Charakter eines der beiden Kontrahenten verorten, sondern sich auch mit der Vorgeschichte und der allgemeinen Machtkonstellation der auf dem Pausenhof versammelten Banden beschäftigen, entweder nur geistige Tiefflieger sein können, die zu blöde sind um das eigentliche Problem zu erkennen, oder dass sie den Schlägertypen insgeheim bewundern, oder gar mit ihm im Bunde stehen.
Selbst ein einfacher Geist könnte allerdings verstehen, dass der tapfere kleine Waldemar hier nicht hinterrücks vom fiesen Vladimir eins auf den Schädel bekommen hat, sondern dass Waldis bester Freund, der Usi und seine Kumpels, die Euros, nicht nur die größten Schläger mit den dicksten Prügeln auf dem ganzen Pausenhof sind, sondern dass sie Waldi auch noch Jahrelang immer wieder dazu angestiftet haben, dem Vladi die Zunge heraus zu strecken, obwohl der Vladi dem Usi mehrfach angeboten hat, sich mit ihm zu vertragen, und sogar mit den Euros und dem Waldi zusammen einen Vetrag darüber gemacht hat, dass sie sich nicht gegenseitig hauen wollen. Und wenn sie das nicht machen, hat der Vladi vorher gesagt, dann wird er dem Waldi irgendwann eins aufs Maul hauen,
Leider fand der Usi es aber doof, dass der Waldi einen Vertrag mit dem Vladi und den Euros gemacht hat, weil der Usi nicht will dass irgendwer den er nicht leiden kann, weil er auch einen ziemlich dicken Prügel hat der Freund seiner Freunde wird. Also hat der Usi dem Waldi gesagt, dass er nur weiter sein Freund bleiben kann, wenn er dem Vladi wieder die Zunge herausstreckt und ihm den bösen Finger zeigt und dass er ihm helfen wird, wenn der Vladi irgendwann anfängt zu hauen. Und die Euros haben dabei zugeguckt, weil sie zwar lieber keine Klopperei mit em Vladi anfangen wollten, aber auch irgendwie Angst vor dem Usi hatten, weil der immer sehr empfindlich ist, wenn er glaubt, dass man der Freund seines Feindes sein will.
Und dann hat der Vladi halt irgendwann ziemlich fies den Waldi gehauen, weil der ihm immer so frech die Zunge rausgestreckt hat. Das finden natürlich alle anderen doof weil der Vladi halt den dickeren Prügel hat und weil man nicht als erster zuhauen darf und keine Schwächeren schlagen soll.
Aber so richtig mitprügeln wollen die anderen auch nicht, weil sie ja alle - auch der Usi - doch ein bisschen Angst vor dem wildgewordenen Vladi und seinem dicken Prügel haben. Deshalb gehen jetzt alle nach dicken Prügeln suchen, die sie dem Waldi geben können, während der Vladi auf seiner Brust sitzt und ihm eins nach dem anderen in die Fresse haut.
Im Lehrerzimmer diskutieren sie derweil, ob man da nicht langsam mal die Polizei rufen sollte, weil es dann doch mittlerweile etwas blutig wird, auf dem Pausenhof. Aber leider hat der Papa vom Usi so richtig viel Geld und der Polizeipräsident arbeitet in seiner Firma. Und außerdem mögen die Lehrer den Vladi auch nicht so richtig weil dessen Papa ein elender Kommunist war und weil er nicht sehr wohlerzogen ist.
Also rufen sie aus dem Fenster in den Hof hinunter, dass die Euros und der Usi noch mehr dicke Prügel holen und sie dem Waldi geben sollen, damit er sich weiter wehren kann denn so lange die sich da unten weiter prügeln, müssen die Lehrer sich keine Gedanken darüber machen, wie sie die ganze Sauerei hinterher wieder aufgeräumt bekommen.
Außerdem ist der Vater vom Usi schon zum Schuldirektor gegangen und hat ihm erklärt, dass der Waldi ein ganz braver Schüler ist und dass er nur die Zunge heraus gestreckt hat, weil der Vladi, dieses Schmuddelkind, seine Mutter beleidigt hat und ihn gegen den Usi und seine Freunde, die Euros aufhetzen wollte.
Und wehe wenn einer dazwischen geht, hat der Vater vom Usi noch gesagt und dem Direktor seinen dicken Prügel gezeigt, denn der Vater vom Usi ist ziemlich old-school. Der hat nämlich ganz intensiv Band I von der Bibel gelesen, die der Gott geschrieben hat, dem man nicht widersprechen darf wenn man nicht in die Hölle kommen will.
Und da steht drin, dass man Leuten die einem einen Zahn ausschlagen auch einen Zahn raushauen und am besten gleich ihre ganze Bande aushungern soll, damit sie keine Blutrache mehr nehmen kann.
Das haben wir ideologisch schon besser gesehen von dir, da war ja kaum Kapitalistenschimpfe drin!
Vielleicht kann man dan noch einen ausbeuterischen Pausenverkauf einbauen?
Der Vladi kann in dem Bild sogar auf einer Brust im Pausenhof sitzen und im Lehrerzimmer die Gabel des Telefons feste runter drücken... Metaphern haben Grenzen.
Ansonsten, wenigstens witzig.
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Ich habe nur versucht, mich dem geistigen Niveau unterzuordnen, das Du vorgegeben hast.
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Niveaumäßig etwas höher angesiedeltes, aber vermutlich mit einer kindgerechten Gut/Böse Schablone im Hirn nicht lesbares Interview mit einer ukrainischen Journalistin in welchem unter anderem auch etwas ausführlicher erklärt wird, wie der Usi den Waldi dazu angestiftet hat, dem Vladi die Zunge heraus zu strecken (leider im Assadisten- und Putinistenmedium The Grayzone erschienen, also nach den Maßstäben eines
pubertären und tribalistischendeutschen Verständnisses von wertebasierter Außenpolitik kein valider Diskussionsbeitrag) - Extra für Hauptfeldwebel Marner auch inklusiveNeoliberalismuskritikideologischer Kapitalistenschimpfe:The real Zelensky: from celebrity populist to unpopular Pinochet-style neoliberal
Ukrainian academic Olga Baysha details Volodymyr Zelensky’s embrace of widely loathed neoliberal policies, his repression of rivals, and how his actions fueled the current war with Russia.
[...] Moving to Zelensky specifically – one thing you point out in your book is how Zelensky served as this sort of Pied Piper figure in that he used his celebrity and acting skills to get people to support him on behalf of this vague, feel-good agenda (peace, democracy, progress, anticorruption) but that really obscured another agenda that would not have been popular, specifically a Neoliberal economic agenda. Can you talk about how he did that – how did he run his campaign and what were his priorities after he got into office?
The basic argument presented in my recent book is that the astonishing victory of Zelensky and his party, later transformed into a parliamentary machine to churn out and rubber-stamp neoliberal reforms (in a “turbo regime,” as they called it), cannot be explained apart from the success of his television series, which, as many observers believe, served as Zelensky’s informal election platform. Unlike his official platform, which ran only 1,601 words in length and contained few policy specifics, the 51 half-hour episodes of his show provided Ukrainians with a detailed vision of what should be done so that Ukraine could progress.
The message delivered by Zelensky to Ukrainians through his show is clearly populist. The people of Ukraine are portrayed in it as an unproblematic totality devoid of internal splits, from which only oligarchs and corrupted politicians/officials are excluded. The country becomes healthy only after getting rid of both oligarchs and their puppets. Some of them are imprisoned or flee the country; their property is confiscated without any regard to legality. Later, Zelensky-the-president will do the same towards his political rivals.
Interestingly, the show ignores the theme of the Donbass war, which erupted in 2014, a year before the series started being broadcast. As the Maidan and Russia-Ukraine relations are very divisive issues in Ukrainian society, Zelensky ignored them so as not to jeopardize the unity of his virtual nation, his viewers, and ultimately his voters.
Zelensky’s election promises, made on the fringes of the virtual and the real, were predominantly about Ukraine’s “progress,” understood as “modernization,” “Westernization,” “civilization,” and “normalization.” It is this progressive modernizing discourse that allowed Zelensky to camouflage his plans for neoliberal reforms, launched just three days after the new government came to power. Throughout the campaign, the idea of “progress” highlighted by Zelensky was never linked to privatization, land sales, budget cuts, etc. Only after Zelensky had consolidated his presidential power by establishing full control over the legislative and executive branches of power did he make it clear that the “normalization” and “civilization” of Ukraine meant the privatization of land and state/public property, the deregulation of labor relations, a reduction of power for trade unions, an increase in utility tariffs, and so on.
You’ve pointed out that many foreigners were appointed to important economic and social posts after the 2014 coup and before Zelensky’s term. Similarly, many of Zelensky’s officials have close ties to global neoliberal institutions and you’ve suggested there is evidence that they manipulate Zelensky who has an unsophisticated understanding of economics/finance. Can you discuss that aspect of the ramifications of the pro-Western change of government in 2014? What are the larger interests at play here and do they have the interests of the general Ukrainian population in mind at all?
Yes, the Maidan change of power in 2014 marked the beginning of a completely new era in the history of Ukraine in terms of Western influence on its sovereign decisions. To be sure, since Ukraine declared its independence in 1991, this influence has always existed. American Chamber of Commerce, Center for US-Ukraine relations, US-Ukraine Business Council, European Business Association, IMF, EBDR, WTO, the EU—all these lobbying and regulating institutions have been significantly affect[ing] Ukrainian political decisions.
However, never in the pre-Maidan history of Ukraine had the country appointed foreign citizens to top ministerial posts—this became possible only after the Maidan. In 2014, Natalie Jaresko—a citizen of the US—was appointed Ukraine’s Minister of Finance, Aivaras Abromavičius—a citizen of Lithuania—became Ukraine’s Minister of Economy and Trade, Alexander Kvitashvili—a citizen of Georgia—the Minister of Healthcare. In 2016, Ulana Suprun—a citizen of the US—was appointed the acting Minister of Healthcare. Other foreigners assumed offices of lower ranks. Needless to say, all these appointments resulted not from the will of Ukrainians but from the recommendations of the global neoliberal institutions, which is not surprising given that the Maidan itself was not supported by half of Ukraine’s population.
As already mentioned, the majority of these anti-Maidan “others” reside in the southeastern regions. The farther east one looked, the stronger and more unified a rejection of the Maidan with its European agenda one would find. More than 75 percent of those living in the Donetsk and Luhansk oblasts (two eastern regions of Ukraine predominantly populated by Russian-speakers) did not support the Maidan, while only 20 percent of people living in Crimea supported it.
These statistical figures, provided by Kiev Institute of Sociology in April 2014, did not prevent Western institutions of power from arguing that the Maidan was the uprising of “Ukrainian people” presented as an unproblematic totality—a very powerful ideological trick. When visiting the Maidan Square and encouraging its revolutionaries to protest, members of the “international community” disrespected millions of Ukrainians who held anti-Maidan views, thus contributing to the escalation of the civil conflict, which at the end of the day led to the disaster that we are helplessly observing today.
What about foreign interests invested in Ukraine’s neoliberalization, carried out in the name of the Ukrainian people? [T]hey are diverse, but behind the land reform, which I have been analyzing carefully, there were financial lobbies in the West. Western pension funds and investment funds wanted to invest money that was depreciating. Looking for assets to invest in, they enlisted support of the IMF, the World Bank, EBRD, and various lobbying groups to promote their interests and lay out all necessary groundwork. This has nothing to do with the interests of Ukrainians, of course.[...]
(Medienkompetenzhinweis: Das Interview ist recht lang. Das Zitat gibt nur einen Teil der dort angesprochenen Argumente wieder. Bitte ganz lesen, bevor dem wertebasierten Beißreflex freier Lauf gelassen wird.)
Im Grunde sagt Frau Baysha, dass Zelenskyj nach dem Willen seiner transatlantischen "Freunde" und Geschäftspartner in der Ukraine eigentlich genau das durchsetzen solle, was man schon in den 90er Jahren in Russland durchziehen wollte - und damit überhaupt erst den kometenhaften Aufstieg Vladimir Putins ermöglichte - nämlich: knallharte neoliberale Reformen und Privatisierungen nach der Art dessen was Naomi Klein in ihrem gleichnamigen Buch als eine "shock doctrine" bezeichnet hat, bei der die Notlage einer desolaten Volkswirtschaft von neoliberalen Ideologen dazu ausgenutzt wird, die politische Führung zu äußerst unpopulären "Liberalisierungen" essenzieller Märkte zu nötigen die unter anderen Umständen in halbwegs demokratischen Gesellschaften nicht durchzusetzen wären.
In der Ukraine kam dann noch hinzu, dass man der Bevölkerung diese neue "Freiheit" - für deren Verteidigung sie sich jetzt nach westlicher lesart so heldenmutig als eingeschworene Volksgemeinschaft den russischen Barbarenhorden entgegen stellt - als Kampf gegen den drohenden russischen Imperialismus verkaufen konnte, und dabei gleichzeitig einen neuen radikalen Nationalismus befördert hat, der den ehemals zumindest im Osten des Lande eher multiethnischen Charakter der ukrainischen Gesellschaft auf eine gemeinsame völkische Linie bringen sollte. Dabei habe Zelenskyi auch Dekrete gegen Oppositionelle erlassen, die der Ukrainischen Verfassung widersprachen.
Im Prinzip wäre der putzige kleine Waldi also auch nur eine Schmalspurversion des schrecklichen großen Vladi, die sich etwas mehr Mühe dabei geben muss, die autoritäre Durchsetzung von Profitinteressen zugunsten des globalen Kapitals nicht allzu offensichtlich zu gestalten wie der russssche Oligarchenhäuptling, der im Westen ohnehin schon als Ausgeburt der Hölle gilt, damit das den westlichen Wertepolitiker*innen nicht gar so unangenehm auffällt.
Ob das alles wirklich genau so war, kann ich natürlich auch nicht beurteilen, und The Grayzone ist leider in der Tat nur mit Vorsicht zu genießen. Aber vieles von dem was Olga Baysha in diesem Interview sagt, konnte man auch in Artikeln westlicher Qualitätsmedien aus der Zeit vor der intellektuellen Generalmobilmachung gegen den Russenhitler nachlesen.
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https://tass.com/economy/1445713
ZitatMOSCOW, April 29. /TASS/. Western nations have actually stolen more than 300 billion US dollars from Russia when they seized the money meant to pay for Russian gas, Russian Foreign Minister Sergey Lavrov said in an interview with Al Arabiya TV on Friday.
"The contracts that were signed before this situation provided for payments in dollars and euros. These payments were transferred directly to Gazprom accounts and were kept in Western banks. When aster the beginning of the special military operation in Ukraine our Western ‘friends’ stole more than 300 billion dollars from us, as a matter of fact, they stole what they have paid for gas. In other words, they have been using our gas for free for all these years," he said.
So eine richtige Erklärung für die Rubelzahlung ist das meines Erachtens dennoch nicht, da mit dem Einsetzen der Sanktionen Gazprom verlangt haben dürfte, dass die Bezahlung auf ein Konto unter russischer Kontrolle erfolgt. Sonst hätten sie das Geld ja auch nicht bei der Zentralbank umtauschen können, so wie sie zunächst erstmal angewiesen wurden.
Das mit den 300 Milliarden irritiert mich auch ein wenig, weil das nach der Höhe der Währungsreserven im westlichen Finanzsystem klingt, aber ich würde nicht denken, dass Gazprom-Konten darunter fallen.
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Dieses Video zeigt eine Konfrontation zwischen Selenskyj und einem rechten Kämpfer, Denis Jantar, in einer Ortschaft an der Front im Donbass 2019. Der Kontext ist, dass Jantar von Selenskyj angewiesen wird Waffen, die die Kämpfer nicht besitzen dürfen, abzugeben. Man kann an dem Austausch erkennen, dass Selenskyj versucht Autorität zu demonstrieren, aber nicht für voll genommen wird:
https://twitter.com/DenisRogatyuk/status/1510419008457039874
Das Video ist ein Ausschnitt aus diesem längeren Bericht über Selenskyjs Besuch an der Front:
https://www.facebook.com/zelenskiy95/videos/2365247017058994
Mehr Hintergrund gibt es in diesem Artikel: https://www.kyivpost.com/ukrai…donbas-disengagement.html
Zu Jantar: "heads the National Corps, a political offshoot of the far-right Azov volunteer battalion, in Mykolaiv city".
Ich glaube, es ist sehr repräsentativ dafür, warum Selenskyj auf den konfrontativen Kurs eingeschwenkt ist und zeigt damit, welchen großen Einfluss die rechten ukrainischen Gruppierungen in dieser Frage hatten.
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The real Zelensky: from celebrity populist to unpopular Pinochet-style neoliberal
Ukrainian academic Olga Baysha details Volodymyr Zelensky’s embrace of widely loathed neoliberal policies, his repression of rivals, and how his actions fueled the current war with Russia.
Seit diesem Twitter-Beitrag:
https://twitter.com/Podolyak_M/status/1505191131893673984
Gerade auch wegen der Formulierungen wie "civilized countries' coalition", "sit at the table as equals" finde ich erstaunlich herablassend für so ein kleines Land.
ist mir immer wieder aufgefallen, wie sehr dieser Zivilisationsdiskurs in der Ukraine eine Rolle spielt. Und laut diesem Interview scheint das schon vor dreißig Jahren eine Rolle gespielt zu haben, wenn die Haltung im Mediensystem Anfang der Neunziger so beschrieben wird:
Zitat[...] In our eyes, the latter were “retrograde”: they did not understand what civilization was about. We saw [our]selves as a revolutionary vanguard and chosen progressive reformers. It is we—media workers—who created a favorable environment for Ukraine’s neoliberalization, presented as westernization and civilization, [...]
Wie dominant er ist, sieht man auch daran wie oft Verweise darauf in dem Interview vorkommen:
ZitatThe Maidan revolution of 2014, which many people in the southeast did not support, transformed these people into “slaves,” “sovki” and “vatniki”—derogatory terms to denote their backwardness and barbarism.
ZitatZelensky’s election promises, made on the fringes of the virtual and the real, were predominantly about Ukraine’s “progress,” understood as “modernization,” “Westernization,” “civilization,” and “normalization.”
ZitatBy liberals, the Association Agreement with the European Union, advocated by the Maidan, was seen predominantly in terms of democratization, modernization, and civilization—it was imagined as a means of bringing Ukraine up to European standards of government. In contrast, the Eurasian Economic Union, led by Russia, was associated with civilizational regression to Soviet statism and Asian despotism.
ZitatFraming the issue of the current war in terms of a fight of civilization against barbarism or democracy against autocracy is nothing else but manipulation, and this is essential for understanding the situation. Bush’s formula “you are either with us or with terrorists,” propagated by Zelensky in his appeals to the “civilized world,” has turned out to be very convenient in terms of avoiding personal responsibility for the ongoing disaster.
Es ist wohl auch so, dass die rassistische Komponente des ukrainischen Nationalismus die Russen als rückständiger weil asiatischer abwertet. Mit anderen Worten es ist die alte Rechtfertigung des europäischen Kolonialismus und so ergibt auch der aus meiner Sicht freche Twitter-Beitrag Sinn.
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Übrigens diese Bemerkung:
ZitatThe outcomes of these developments are unclear so far as it is unclear how the war will end. If the southeastern regions remain in Ukraine, the ruination of everything resisting aggressive nationalism will most likely be completed. This will be probably the end of this unique borderline culture that has never wanted to be either completely Ukrainized or Russified. If Russia establishes control over these regions, as it boasts now, I can hardly predict how it will be dealing with mass resentment—at least, in the cities that are damaged significantly, as in Kharkov.
Ist genau der Grund, warum ich nicht mehr daran glaube, dass diese Gebiete - einen russischen Sieg vorausgesetzt - einfach so an die Ukraine zurückgehen. Die Russen müssen sie einem besonderen Schutz unterwerfen, mit oder ohne ihre Präsenz, sonst ist es nur eine Frage der Zeit bis sie wieder Gründe haben da reinzugehen.
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Es ist wohl auch so, dass die rassistische Komponente des ukrainischen Nationalismus die Russen als rückständiger weil asiatischer abwertet.
Ich finde, das kann man auch gut an der Fixierung seiner Exzellenz, des Botschafters der Freiheit auf das Thema russischer "Kultur" beobachten. In seinen täglich mehrfach getweeteten rants gegen die Bundesregierung impliziert er immer wider, dass der Russe halt barbarische Sachen macht, weil er schon immer ein barbarisches Wesen hatte. Vom Zarenreich über Stalin bis zu Putin - alles kulturlose Kretins, die außer Vergewaltigung, Mord und Totschlag nichts zu bieten haben.
Vor einiger Zeit gab es auch mal diese Äußerungen aus einem staatlichen ukrainischen Institut für Geschichte, in welchen den Russen attestiert wurde, sie seien eigentlich nicht mal richtige Slaven, weil sie durch die mongolischen Einfälle mit noch barbarischerem asiatischem Blut vermischt worden seien. Leider finde ich das nicht mehr. Aber ich hatte es hier irgendwo gepostet.
Analog dazu hat ja auch Herrn Lanz' liebste Expertin für aufgeklärte Rassenkunde, die Osteuropapolitik-Expertin F. Gaub neulich noch mal erklärt, dass der Russe einfach kulturell nicht zu Europa gehöre, weil ihm in seinem tribalistischen Wahn einzelne Menschenleben am Arsch vorbei gingen.
Aber das darf man jetzt vielleicht auch nicht zu eng sehen, und sich davon auf Putins Narrativ von der Nazifizierung der Ukraine leiten lassen. Es reicht ja leider, wenn die "liberalen" Eliten solche Sachen verbreiten, um die Propaganda in diese Richtung zu lenken - ob sie selbst daran glauben oder nicht.
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Ja, ne danke, heute nicht.
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Ja, ne danke, heute nicht.
Keen ding, wird vermutlich auch so reichen. 😅
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Und wo kann man jetzt die Petition für den Erstschlag unterschreiben?
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Der melnyk formuliert schon dran, glaube ich.
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Lavrov: Russian Special Operation will not end until U.S. and NATO stop sending weapons to Ukraine.
Hat im Westen mal irgendjemand was von Diplomatie gesagt? Feuerstillstand? Oder haben sie keinen Einfluss auf den Präsidenten den sie mit Billionen Dollar zuschiessen (i/e Dreher)?
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