Klimawandel [Sammelthread]
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aber keine sorge, unsere vierte gewalt ist dran!
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aber keine sorge, unsere vierte gewalt ist dran!
Saß die vierte Gewalt da mit im Auto, oder hat sie nur wie üblich irgendein Handyvideo aus dem Internetz gefischt?
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war mal wieder der falsche link...
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Wie geht es Ihnen eigentlich, haben Sie Angst vor der Klimakrise?
Nein, ich habe keine Angst vor der Klimakrise, also vor der Zukunft. Wir sind ja mittendrin. Es ist doch nicht so, dass die Welt eine ganz andere sein wird, sobald wir 1,5 Grad Erderhitzung erreichen.
Wirklich? Es sind doch immer mehr Hitzewellen, Fluten, teilweise Dürren zu erwarten – und deshalb mehr Tote, Hungersnöte, Schulden nach Unwetterschäden und so weiter.
Natürlich, und deshalb müssen wir den Temperaturanstieg so stark wie möglich begrenzen. Aber wer unter dem Klimawandel leidet und wie, ist vor allem eine soziale und politische Frage, und zwar nicht erst in der Zukunft. Der Klimawandel ist kein Problem für privilegierte Menschen wie mich oder wahrscheinlich die meisten taz-Leser:innen. Also zumindest nicht in diesem Sinne, dass er unser Leben existenziell beeinträchtigen muss.
Interessanter Punkt. Vermutlich wird also der Klimawandel das Leben von priviligierten Menschen nicht existenziell beeinträchtigen. Wenn nun aber das Leben der unprivilegierten Menschen existenziell beeinträchtigt wird (Euphemismus für "tödlich"?!), dann empfinde ich das als relativ beängstigendes Szenario, weil die Unprivilegierten ja vermutlich nicht tatenlos dabei zusehen, wie sie langsam existenzlos werden. Das klingt dann meinerseits auch nach Panikmachen vor "denen da Unten", und so will ich es wirklich nicht vestanden wissen. Die Lösungs bietet Frau Friederike Otto ebenfalls:
ZitatExtremes Wetter, egal welches, verschärft jetzt schon Ungleichheit. Davor habe ich Angst: dass wir den Klimawandel weiterhin als irgendein physikalisches Problem betrachten, das irgendwann später auf uns zukommt und das man dann schon irgendwie technisch lösen wird. Wir müssen unsere Gesellschaften weniger verletzlich machen, und das heißt vor allem: Ungleichheit und Armut bekämpfen.
Was tut die Ampel? Ungleichheit durch die aktuelle Politik verschärfen und das physikalische Problem, welches definitiv schon da ist, weiterhin verschärfen, während technische Lösungen dafür schlichtweg nicht existieren. Da lob ich mir ja Physikerinnen wie Fredi Otto und nicht Biologinnen wie...lassen wir das.
Wer das Interview mit Tilo und Fredi noch nicht gesehen hat - es ist immer noch empfehlenswert:
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Zitat
Aber wer unter dem Klimawandel leidet und wie, ist vor allem eine soziale und politische Frage, und zwar nicht erst in der Zukunft. Der Klimawandel ist kein Problem für privilegierte Menschen wie mich oder wahrscheinlich die meisten taz-Leser:innen. Also zumindest nicht in diesem Sinne, dass er unser Leben existenziell beeinträchtigen muss.
Hm, halte ich für eine ziemliche Fehleinschätzung, was mich wundert, weil gerade Otto einen Schwerpunkt bei Extremwetterlagen hat. Also als Beispiel sie ist wohl aktuell in London:
https://www.london.gov.uk/site…ogress_report_final_1.pdf
ZitatLondon was hit by two extreme storms on the 12 and 25 July last year. Parts of London
received close to 100mm of rainfall, the equivalent of more than twice the average July
rainfall, in just two hours. The rain caused damage and disruption to homes and
infrastructure across the city, and many Londoners required rehousing as their homes
were flooded with stormwater and sewage. It rendered critical infrastructure unusable with
the closure or partial closure of 30 London Underground stations and the evacuation of
hospital wards and schools. Some of these schools have still not seen students return to
damaged classrooms, as repairs continue.
London has been spared the scale of damage seen in Germany, Belgium, the
Netherlands, New York, and Henan, China from rainfall in summer 2021. But some
London basement properties were flooded up to near ceiling height. Under slightly different
circumstances, for example if similar rainfall had occurred late at night, the story might be
very different.
Selbst wenn wir voraussetzen, dass heute privilegierte Gesellschaftsschichten diesen Status aufrechterhalten (was in der Breite meines Erachtens nicht zutreffen wird) und dass London so viel Geld in Gegenmaßnahmen stecken wird, bis das Risiko zumindestens für diese Schichten soweit gemindert wird, dass es keinen Unterschied zu vorher gibt (was nicht unbedingt möglich ist), das setzt immer noch voraus, dass man sich gegen eine Katastrophe absichert, die man kommen sieht. Vielleicht erwischt es einen aber schon, wenn sie in dieser Form oder diesem Ausmaß erstmalig auftritt.
Existentieller als man hört auf zu existieren, wird es nicht mehr, aber schon der Verlust von Eigentum, wenn es wegen zu häufiger Katastrophenfälle irgendwann nicht mehr oder nicht mehr bezahlbar versichert werden kann, kann die Privilegierung schnell beenden. Und wenn das noch kein existentielles Trauma war dann gehört man danach den Schichten an, die keinen Schutz genießen.
Die einzige Möglichkeit sich den Folgen wirklich zu entziehen, ist früh genug zu sterben.
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Sag mal Danton. Wie gut klappt das Regeln im Stromnetz, wenn die Gaskraftwerke wegfallen sollten? Annalena hat mir ja zwar erklärt, wir haben kein Strom-, sondern ein Gas-Problem, was ja auch irgendwie nachvollziehbar ist, denn der Strom aus der Steckdose kommt notfalls auch von französisches AKWS und polnischen Kohlemeilern. Allerdings hieß es doch mal, die Gaskraftwerke wären für die Regulierung ein wesentlicher Faktor.
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Sag mal Danton. Wie gut klappt das Regeln im Stromnetz, wenn die Gaskraftwerke wegfallen sollten? Annalena hat mir ja zwar erklärt, wir haben kein Strom-, sondern ein Gas-Problem, was ja auch irgendwie nachvollziehbar ist, denn der Strom aus der Steckdose kommt notfalls auch von französisches AKWS und polnischen Kohlemeilern. Allerdings hieß es doch mal, die Gaskraftwerke wären für die Regulierung ein wesentlicher Faktor.
Gute Frage, nächste Frage. Ich sitze gerade über unseren Lastgängen und frage mich intensiv ob wir unsere KWK-Strommengen, die natürlich schon „verplant“ sind für diesen Winter komplett löschen muss oder teuer nachzukaufen habe. Vorgebaut habe ich natürlich schon längst, aber auch die letzten 50% täten jetzt besonders weh. Ein Millionenschaden.
Ansonsten wird perspektivisch das Stromnetz mit Braunkohlestrom zugekleistert, wobei die Betreiber jetzt auch nicht wissen wie lange sie Strom verkaufen dürfen bevor die Sondergenehmigungen wieder fallen.Richtig Strom anbieten wollte da bislang von den ganz alten Dingern noch niemand. Tendenziell wird alles so wie vor 20Jahren. Wenn zu viel Strom im Netz sein sollte wird man EE-Anlagen rausnehmen oder Pth in Betrieb. Positive Regelenergie aus Gas ist für den Verbrauch dann auch eher zweitrangig. Die Dinger laufen eine halbe Stunde und gehen dann wieder raus. Die negative Regelenergie sollte eher unproblematisch sein.
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Gute Frage, nächste Frage.
Ich habe befürchtet, dass die Antwort weitere Fragen aufwirft. Nix gut für die Co2-Bilanz.
Die Herausforderung mit dem Zukauf hat mein Stromanbieter, der bereits einen Aufnahmestopp verhängt hat, mir auch schon per Schreiben mitgeteilt. Ich bin gespannt. Die Zukäufe könnten nach meinem Verständnis nochmal ein besonders heißes Thema werden, wenn die Heizlüfter angeschmissen werden (müssen).
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Ich habe befürchtet, dass die Antwort weitere Fragen aufwirft. Nix gut für die Co2-Bilanz.
Die Herausforderung mit dem Zukauf hat mein Stromanbieter, der bereits einen Aufnahmestopp verhängt hat, mir auch schon per Schreiben mitgeteilt. Ich bin gespannt. Die Zukäufe könnten nach meinem Verständnis nochmal ein besonders heißes Thema werden, wenn die Heizlüfter angeschmissen werden (müssen).
Richtig. Heute ist kein guter Tag.
Aber O.K.. Ich denke trotzdem, dass die Netzstabilität weniger das Problem sein wird. Heizlüfter mögen freilich eine gewisse Rolle spielen, aber netzstabilitätstechnisch reichen hier eigentlich einfache Ansagen: Werktags bitte erst ab 20Uhr, also vorwiegend Nachts, nie zwischen 6Uhr und 20Uhr, an Wochenenden keine Einschränkungen... etc..
Wenn man sich daran hält sollte es grundsätzlich gehen. Es ist gerade alles so derart beschissen.
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Sag mal Danton. Wie gut klappt das Regeln im Stromnetz, wenn die Gaskraftwerke wegfallen sollten?
Ich bin zwar nicht Danton, aber weil er nicht so richtig darauf geantwortet hat kann ich da ja auch mal was zu schreiben.
Die Netzfrequenz im Stromnetz regelt man ja nicht nur mit Gaskraftwerken, denn das was man ganz allgemein als Regelenergie/Regelleistung bezeichnet besteht aus sehr vielen Kraftwerken.
Wir haben offiziell am Markt so etwa 6-7GW positive und irgendwie so 5,5GW negative Regelenergie. Ich will an der Stelle übrigens kurz anmerken das "der Markt" nicht das technisch machbare Potential ist, da geht mMn deutlich mehr als das was da vermarktet wird.
So...weiter...man teilt die Regelleistung ein in den primären, sekundären und tertiären Bereich, es geht dabei um die Geschwindigkeit mit der ein Kraftwerk regeln können muss:
Und zur schnellsten Form, der Primärregelleistung, eignen sich z.B. auch Wasserkraftwerke, davon haben wir immerhin etwa 5GW installiert, nur leider muss man auch dazu sagen, wegen Klimawandel und wenig Wasser etc produzieren die aktuell nur so 2GW Dauergrundlast, aber die könnte man einsetzen, die können mehr oder weniger im Sekundentakt regeln.
Auch Biogasanlagen werden bereits teilweise für Regelenergie eingesetzt (technisch auch im Sekundentakt möglich), da haben wir auch 9,5GW installiert, in der Grundlast-Produktion sind es aber eher so 4-5, vllt 5-6GW. Aber die könnte man auch als Regelenergie verwenden.
Und weil einige vllt denken da können PV und Windkraft nicht mitmachen...bei der Primärregelleistung ist es interessanterweise so das dort PV+Wind+Biogas als "virtuelles Kraftwerk" teilnehmen können, bisher sind das zwar nur eher wenige solche Anlagen die da mitmachen, aber es gibt sie und da dürfte Ausbaupotential vorhanden sein, eigentlich sollte man das jetzt mal als Möglichkeit betrachten sowas technisch voranzutreiben.
Und was wir übrigens auch noch rumstehen haben sind 4,7GW dreckige Mineralölkraftwerke, die kann man ja ebenfalls als letztes Backup bereit halten, denn die meisten dürften auch in Sekundenzeiträumen schnell hoch und runterfahrbar sein, so das sie sich höchstwahrscheinlich ebenfalls als Regelenergie eignen.
...denn der Strom aus der Steckdose kommt notfalls auch von französisches AKWS und polnischen Kohlemeilern.
Naja, wer sowas erzählt hat möglicherweise noch nicht mitbekommen das etwa 50% der französischen Schrottreaktoren wegen technischen Problemen/Sicherheitsmängeln abgeschaltet sind, die saugen mehr Strom aus unserem Netz als wir von denen bekommen, in 2022 11,8TWh von DE nach FR und umgekehrt von FR nach DE waren es nur 2,6TWh...und die Polen sind auch keine Hilfe, dafür kann man von denen viel zu wenig Leistung erwarten...
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Erstaunlicherweise hätten die Grünen das am besten verkaufen können. Wenn sie gesagt hätten, die Begrenzung des Klimawandels hat oberste Priorität und die Umstellung der bestehenden Versorgungsstruktur, um Russland zu umgehen, kostet zuviel Zeit und ist für dieses oberste Ziel kontraproduktiv, also hält man sich raus, dann hätte es kopfschüttelende Artikel über die besessenen Deutschen gegeben und Energiewende-uber-alles-Erklärstücke, aber vielleicht wäre man mit sehr viel Scheckbuch-Diplomatie davongekommen.
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Ich habe noch nicht gesehen, dass die einen Eisbären umgeboxt haben. Was tun die eigentlich gegen den Klimawandel?
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Was tun die eigentlich gegen den Klimawandel?
Vielleicht die neoliberale Reformgaudi unterstützen, mit der sich die Ukraine selbst deindustrialisiert?
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Prioritäten setzten. So wichtig.
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Prioritäten setzten. So wichtig.
Lindner. Der Joe Manchin Deutschlands. Vom großen Bruder lernen heißt Arschloch sein.
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https://origin.podcast.br.de/m…gibt-kein-zurueck/1859814
ZitatTipping Points in der Klimakrise - Es gibt kein zurück
Sie gelten als eine der großen Gefahren der Klimaerwärmung, sogenannte Kippelemente. Das sind Teile des Klimasystems, die sensibel auf eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur reagieren und sich an einem bestimmten Punkt irreversibel verändern. Was sind das für Elemente und welche Folgen hätte ihr Kippen?
https://origin.podcast.br.de/m…-konfliktanheizer/1794045
ZitatKlimawandel - Der Konfliktanheizer
In afrikanischen Ländern nehmen vermeintlich ethnische Konflikte zu. Doch oft ist die Ursache: Durch den Klimawandel werden die fruchtbaren Flächen knapp. Gleichzeitig steigt die Bevölkerungszahl. Es ist ein Kampf ums Überleben.
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