Klimawandel [Sammelthread]

  • Sag mal Danton. Wie gut klappt das Regeln im Stromnetz, wenn die Gaskraftwerke wegfallen sollten? Annalena hat mir ja zwar erklärt, wir haben kein Strom-, sondern ein Gas-Problem, was ja auch irgendwie nachvollziehbar ist, denn der Strom aus der Steckdose kommt notfalls auch von französisches AKWS und polnischen Kohlemeilern. Allerdings hieß es doch mal, die Gaskraftwerke wären für die Regulierung ein wesentlicher Faktor.

  • Sag mal Danton. Wie gut klappt das Regeln im Stromnetz, wenn die Gaskraftwerke wegfallen sollten? Annalena hat mir ja zwar erklärt, wir haben kein Strom-, sondern ein Gas-Problem, was ja auch irgendwie nachvollziehbar ist, denn der Strom aus der Steckdose kommt notfalls auch von französisches AKWS und polnischen Kohlemeilern. Allerdings hieß es doch mal, die Gaskraftwerke wären für die Regulierung ein wesentlicher Faktor.

    Gute Frage, nächste Frage. Ich sitze gerade über unseren Lastgängen und frage mich intensiv ob wir unsere KWK-Strommengen, die natürlich schon „verplant“ sind für diesen Winter komplett löschen muss oder teuer nachzukaufen habe. Vorgebaut habe ich natürlich schon längst, aber auch die letzten 50% täten jetzt besonders weh. Ein Millionenschaden.

    Ansonsten wird perspektivisch das Stromnetz mit Braunkohlestrom zugekleistert, wobei die Betreiber jetzt auch nicht wissen wie lange sie Strom verkaufen dürfen bevor die Sondergenehmigungen wieder fallen.Richtig Strom anbieten wollte da bislang von den ganz alten Dingern noch niemand. Tendenziell wird alles so wie vor 20Jahren. Wenn zu viel Strom im Netz sein sollte wird man EE-Anlagen rausnehmen oder Pth in Betrieb. Positive Regelenergie aus Gas ist für den Verbrauch dann auch eher zweitrangig. Die Dinger laufen eine halbe Stunde und gehen dann wieder raus. Die negative Regelenergie sollte eher unproblematisch sein.

  • Gute Frage, nächste Frage.

    Ich habe befürchtet, dass die Antwort weitere Fragen aufwirft. Nix gut für die Co2-Bilanz.


    Die Herausforderung mit dem Zukauf hat mein Stromanbieter, der bereits einen Aufnahmestopp verhängt hat, mir auch schon per Schreiben mitgeteilt. Ich bin gespannt. Die Zukäufe könnten nach meinem Verständnis nochmal ein besonders heißes Thema werden, wenn die Heizlüfter angeschmissen werden (müssen).

    The surest way to tame a prisoner is to let him believe he's free.

  • Ich habe befürchtet, dass die Antwort weitere Fragen aufwirft. Nix gut für die Co2-Bilanz.


    Die Herausforderung mit dem Zukauf hat mein Stromanbieter, der bereits einen Aufnahmestopp verhängt hat, mir auch schon per Schreiben mitgeteilt. Ich bin gespannt. Die Zukäufe könnten nach meinem Verständnis nochmal ein besonders heißes Thema werden, wenn die Heizlüfter angeschmissen werden (müssen).

    Richtig. Heute ist kein guter Tag.

    Aber O.K.. Ich denke trotzdem, dass die Netzstabilität weniger das Problem sein wird. Heizlüfter mögen freilich eine gewisse Rolle spielen, aber netzstabilitätstechnisch reichen hier eigentlich einfache Ansagen: Werktags bitte erst ab 20Uhr, also vorwiegend Nachts, nie zwischen 6Uhr und 20Uhr, an Wochenenden keine Einschränkungen... etc..

    Wenn man sich daran hält sollte es grundsätzlich gehen. Es ist gerade alles so derart beschissen. :-(

  • Sag mal Danton. Wie gut klappt das Regeln im Stromnetz, wenn die Gaskraftwerke wegfallen sollten?

    Ich bin zwar nicht Danton, aber weil er nicht so richtig darauf geantwortet hat kann ich da ja auch mal was zu schreiben.


    Die Netzfrequenz im Stromnetz regelt man ja nicht nur mit Gaskraftwerken, denn das was man ganz allgemein als Regelenergie/Regelleistung bezeichnet besteht aus sehr vielen Kraftwerken.

    Wir haben offiziell am Markt so etwa 6-7GW positive und irgendwie so 5,5GW negative Regelenergie. Ich will an der Stelle übrigens kurz anmerken das "der Markt" nicht das technisch machbare Potential ist, da geht mMn deutlich mehr als das was da vermarktet wird.

    So...weiter...man teilt die Regelleistung ein in den primären, sekundären und tertiären Bereich, es geht dabei um die Geschwindigkeit mit der ein Kraftwerk regeln können muss:

    Schema_Einsatz_von_Regelleistung.png

    Und zur schnellsten Form, der Primärregelleistung, eignen sich z.B. auch Wasserkraftwerke, davon haben wir immerhin etwa 5GW installiert, nur leider muss man auch dazu sagen, wegen Klimawandel und wenig Wasser etc produzieren die aktuell nur so 2GW Dauergrundlast, aber die könnte man einsetzen, die können mehr oder weniger im Sekundentakt regeln.

    Auch Biogasanlagen werden bereits teilweise für Regelenergie eingesetzt (technisch auch im Sekundentakt möglich), da haben wir auch 9,5GW installiert, in der Grundlast-Produktion sind es aber eher so 4-5, vllt 5-6GW. Aber die könnte man auch als Regelenergie verwenden.

    Und weil einige vllt denken da können PV und Windkraft nicht mitmachen...bei der Primärregelleistung ist es interessanterweise so das dort PV+Wind+Biogas als "virtuelles Kraftwerk" teilnehmen können, bisher sind das zwar nur eher wenige solche Anlagen die da mitmachen, aber es gibt sie und da dürfte Ausbaupotential vorhanden sein, eigentlich sollte man das jetzt mal als Möglichkeit betrachten sowas technisch voranzutreiben.


    Und was wir übrigens auch noch rumstehen haben sind 4,7GW dreckige Mineralölkraftwerke, die kann man ja ebenfalls als letztes Backup bereit halten, denn die meisten dürften auch in Sekundenzeiträumen schnell hoch und runterfahrbar sein, so das sie sich höchstwahrscheinlich ebenfalls als Regelenergie eignen.

    ...denn der Strom aus der Steckdose kommt notfalls auch von französisches AKWS und polnischen Kohlemeilern.

    Naja, wer sowas erzählt hat möglicherweise noch nicht mitbekommen das etwa 50% der französischen Schrottreaktoren wegen technischen Problemen/Sicherheitsmängeln abgeschaltet sind, die saugen mehr Strom aus unserem Netz als wir von denen bekommen, in 2022 11,8TWh von DE nach FR und umgekehrt von FR nach DE waren es nur 2,6TWh...und die Polen sind auch keine Hilfe, dafür kann man von denen viel zu wenig Leistung erwarten...

    xport2wk8n.jpg

  • Erstaunlicherweise hätten die Grünen das am besten verkaufen können. Wenn sie gesagt hätten, die Begrenzung des Klimawandels hat oberste Priorität und die Umstellung der bestehenden Versorgungsstruktur, um Russland zu umgehen, kostet zuviel Zeit und ist für dieses oberste Ziel kontraproduktiv, also hält man sich raus, dann hätte es kopfschüttelende Artikel über die besessenen Deutschen gegeben und Energiewende-uber-alles-Erklärstücke, aber vielleicht wäre man mit sehr viel Scheckbuch-Diplomatie davongekommen.


  • Prioritäten setzten. So wichtig.


  • Prioritäten setzten. So wichtig.

    Lindner. Der Joe Manchin Deutschlands. Vom großen Bruder lernen heißt Arschloch sein.

  • https://origin.podcast.br.de/m…gibt-kein-zurueck/1859814


    Zitat

    Tipping Points in der Klimakrise - Es gibt kein zurück

    Sie gelten als eine der großen Gefahren der Klimaerwärmung, sogenannte Kippelemente. Das sind Teile des Klimasystems, die sensibel auf eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur reagieren und sich an einem bestimmten Punkt irreversibel verändern. Was sind das für Elemente und welche Folgen hätte ihr Kippen?





    https://origin.podcast.br.de/m…-konfliktanheizer/1794045


    Zitat

    Klimawandel - Der Konfliktanheizer

    In afrikanischen Ländern nehmen vermeintlich ethnische Konflikte zu. Doch oft ist die Ursache: Durch den Klimawandel werden die fruchtbaren Flächen knapp. Gleichzeitig steigt die Bevölkerungszahl. Es ist ein Kampf ums Überleben.


  • "Interessant" in dem Zusammenhang, dass die Welt nun auch wieder mit André Thess rumhurt, der dort unverhohlen seine Nuklearpropaganda durchballern darf. Selbst konservativen Läden wie dem Focus fällt auf, dass hier ein falsches Spiel getrieben wird:


    https://m.focus.de/politik/deu…laerung_id_125501141.html


    Also unter der Springer-Aktienbesitzer*innen scheinen ebenfalls ganz schön viele Anteilseigner von diesen bekackten Nuklearkraftwerksbesitzern zu sein. Und immer wundert man sich, dass Lindner und die FDP noch nicht medial gelyncht wurde. Aber eigentlich ist es gar nicht verwunderlich. Es ist ja nicht einmal eine Offenbarung. Es ist systematischer Scheiß, den mir Precht und Welzer sicherlich in ihrem Medienkompetenzbuch erklären werden. Und bei Lanz nimmt Precht so Typen wie Lindner wieder in Schutz, bzw. erklärt Lanz nicht, dass es ihn zu einem Arschloch macht, wenn er das gelbe Arschloch respektiert.

  • Also unter der Springer-Aktienbesitzer*innen scheinen ebenfalls ganz schön viele Anteilseigner von diesen bekackten Nuklearkraftwerksbesitzern zu sein.

    Über einen Bericht des Tagesspiegel (im Nachbarthread) zum Thema "Christian Lindner ist der bessere Schattenkanzler" der sich ebenfalls mit des pissgelben Oberfinanzwarts Atomenergiefetsich befasst, wird passenderweise eine von Springes BamS in Auftrag gegebene Insa-Umfrage erwähnt, der zu folge selbst 54% der Grünen-WählerInnen für eine Laufzeitverlängerung votiert hätten.


    [...] Auch mitten in der Atomdebatte sind 37 Prozent der Meinung, dass die Grünen in der Ampel den Ton angeben (INSA am Freitag, 1002 Befragte) – ein deutlicher Vorsprung vor SPD (25 Prozent) und FDP (20 Prozent).

    25 Prozent halten die Grünen für am glaubwürdigsten (SPD: 22 Prozent, FDP: 15 Prozent). Daran würde wohl auch eine Laufzeitverlängerung für die drei verbleibenden AKW nichts ändern: 54 Prozent der Grünen-Wähler sind dafür, 38 Prozent dagegen (insgesamt: 70 Prozent dafür, 20 Prozent dagegen).[...]

    Vor anderthalb Wochen hatte das selbe Organ der Niedertracht bei der Grünen Klientel nur 40% Zustimmung festgestellt.


    Vielleicht ist die Vorstellung, am Ende tatsächlich für den Frieden frieren zu müssen doch nicht so attraktiv für das linksliberale Bürgertum.

  • Eigentlich erwartet man von einem Finanzminister ja das er mit Zahlen umgehen kann, oder?


    Gut, ist natürlich auch die Frage, hat Christian sich diese Zahlen eigentlich vorher mal angeguckt?

    Vllt kann ihm sonst mal jemand dieses Diagramm zeigen und ihn fragen...nsvglmjnr.jpg

    ...wie er - abgesehen von dem Problem das AKW Grundlastkraftwerke und Erdgas Spitzenlastkraftwerke sind - mit den noch vorhandenen 4 Gigawatt AKW die fehlende Leistung von 32 Gigawatt Gaskraftwerken ersetzen will.


    Ist zwar kein Geheimnis, aber ich muss an der Stelle nochmal erwähnen das dieser Trottel - der traurigerweise unser FInanzminister ist - überhaupt keinen Bezug zur Realität hat...

  • Darf ich nach einer Quelle für diese Grafik fragen?

  • Darf ich nach einer Quelle für diese Grafik fragen?

    Natürlich, die Quellen die genannt werden sind unter anderem das Bundesministerium für Wirtschaft bzw die Bundesnetzagentur...

    Zitat

    Datenquelle: AGEE, BMWi, Bundesnetzagentur

    Letztes Update: 01.07.2022, 18:28 MES

    ...und grafisch so als Diagramm dargestellt wird das hier in dem Energy-Charts Portal von Fraunhofer:

    https://www.energy-charts.info…hartColumnSorting=default

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