Der Mülleimer-Thread (offtopic und Spam Beiträge)

  • Denkst du ernsthaft irgendwer hier nimmt das ernst?

    Keine Ahnung wer hier alles mit liest. weißt Du das?


    Es hält halt außer mir niemand dagegen. Statt dessen kommen immer solche Aufrufe zur Mäßigung an uns Beide von Euch. Das liest sich dann schon so, als dächtet ihr, dass wir einfach beide gleichermaßen dummes Zeug schreiben, während ich einfach nur versuche, mir die Scheisse abzuwischen, mit der dieser Freak mich permanent bewirft..

  • , während ich einfach nur versuche, mir die Scheisse abzuwischen, mit der dieser Freak mich permanent bewirft..

    Voll verständlich. Aber das ist doch ein Fass ohne Boden. Du lässt dich halt von dem Kollegen (verständlicherweise) triggern. Er hat das geschnallt und liefert entsprechend und du reibst dich an ihm auf. Diese Lebensenergie kann gerade jemand wie du viel sinnvoller unvestieren. 😉


    Vielleicht wirds ja Zeit für die älteste aller Forenregeln: Dont feed the Troll.

  • Das ist genau dein Fehler. Interessant, dass das jetzt so kondensiert in der Diskussion mit Fruchtoase rausgekommen ist. Der Punkt von Marx ist es eben genau zuerst die lebensumständliche Freiheit zu schaffen, gerade NICHT die geistige Freiheit. Weil die Geistige nur darin besteht, die Welt anders zu interpretieren. Die Lebensumstände ändern sich nicht dadurch, dass ich die Welt anders beschreibe/anders interpretiere. Ich kann den ganzen Tag über Lohnarbeit und Kapitalismus nachdenken, es ändert nichts daran, dass ich morgen wieder einer Lohnarbeit nachgehen muss und der Kapitalismus immernoch existiert.

    Du drehst es um.


    fruchtoase hat die Idee von Marx verstanden und auch gut erklärt:

    Zitat von Fruchtoase

    Der Punkt war: Die Bevölkerung braucht, so wurde es postuliert, die lebensumständliche Freiheit, um die geistige Freiheit, ein anderes System oder fundamentale Systemkritik oder was auch immer, denken zu können

    Die Lebensumstände entwickeln und ändern sich nach den Produktivkräften, die dann zu bestimmten Formen von Produktionsverhältnissen führen, die wiederum zu bestimmten, den Produktionsverhältnissen entsprechenden Bewusstseinsformen führen. Nach Marx entwickeln sich die Produktivkräfte so lange bis sie mit den Produktionsverhältnissen in Konflikt geraten (Beispiel: Bindung an das Dorf verhindert die Entwicklung eines kapitalistischen Arbeitsmarktes). Da aber die herrschende Klasse ihre Macht nicht verlieren will, wird sie reaktionär und bremst die weitere Entwicklung der Produktivkräfte und verhindert, dass neue Produktionsverhältnisse entstehen. Deswegen kommt es zur Revolution mit neuen Produktionsverhältnissen. Beim Kapitalismus war das Bürgertum das revolutionäre Subjekt, das die feudale Ordnung weggefehgt und den Kapitalismus/die bürgerliche Gesellschaft errichtet hat. Im Kapitalismus wird das Proletariat das revolutionäre Subjekt mit Lohnarbeit als den kapitalistischen Produktionsverhältnissen und das Bürgertum ist reaktionär. Jo, das Bürgertum ist heutzutage klar reaktionär, aber die Revolution vom Proletariat ist halt bis jetzt nicht passiert. Auf jeden Fall: Zuerst müssen sich die Produktionsverhältnisse (oder grob Lebensumstände) ändern, erst dann ändert sich auch das Bewusstsein. Nicht umgekehrt. Die Produktionsverhältnisse können nicht dadurch geändert werden, dass man das Bewusstsein ändert (anders darüber nachdenkt). Das ist die Standard Auslegung der Theorie von Marx, die allgemein in der Forschung und im Marxismus so beschrieben wird.



    Aber naja. Das Problem ist halt, dass man keine exakte Grenze definieren kann zwisch was ist geistig und was nicht, was sind Lebensumstände und was nicht. Deswegen würde ich auch immer empfehlen, dass man sich bei der Interpretation von solchen nicht näher definierten Konzepten ein wenig zurückhält, weil es da kein schwarz und weiß gibt.


    Das ist so im Kern das Problem. Ich bitte darum, dass das nicht gelöscht wird. Man wird ja wohl wenigstens noch kritik äußern dürfen.


    Falls mir niemand glaubt:



    (Mit material relations sind Produktionsverhältnisse gemeint)

  • Die Lebensumstände entwickeln und ändern sich nach den Produktivkräften, die dann zu bestimmten Formen von Produktionsverhältnissen führen, die wiederum zu bestimmten, den Produktionsverhältnissen entsprechenden Bewusstseinsformen führen. Nach Marx entwickeln sich die Produktivkräfte so lange bis sie mit den Produktionsverhältnissen in Konflikt geraten

    Das ist bei Marx eine historische Betrachtung und keine Individuelle. Damit beschreibt er die historische Entwicklung von Gesellschaften, nicht den jeweiligen Bewusstseinsstand ihrer Indiviuellen Mitglieder. Damit ist nichts darüber gesagt, wie dieser Konflikt sich entfaltet. Aber genau darum geht es, wenn man sich fragt, warum die Produktivkräfte heute so viel weiter entwickelt sind, als zu Marx' Zeiten, und die Produktionsverhältnisse dennoch prinzipiell immer noch genau die selben.


    Ich habe Dich neulich schon - natürlich völlig umsonst - gefragt, warum Du glaubst, dass Marx "Das Kapital" geschrieben hat. Wenn die Revolution sich von ganz alleine ereignen würde, bloss weil die materiellen Bedingungen dazu sich entsprechend entwickelt haben, ohne dass dazu irgendeine Bewusstseinsänderung in den Köpfen des revolutionären Subjekts stattfinden muss, warum schrieben Er und Engels dann ein Manifest der kommunistischen Partei, in dem davon die Rede ist, die Kommunisten hätten "theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus." und es sei ihre Aufgabe, "bei den Arbeitern ein möglichst klares Bewußtsein über den feindlichen Gegensatz zwischen Bourgeoisie und Proletariat herauszuarbeiten,"?
    Was meinte Engels denn 42 Jahre später damit, als er im Vorwort zur 4. deutschen Auflage des Manifests schrieb "Für den schließlichen Sieg der im "Manifest" aufgestellten Sätze verließ sich Marx einzig und allein auf die intellektuelle Entwicklung der Arbeiterklasse, wie die aus der vereinigten Aktion und der Diskussion notwendig hervorgehn mußte.", und zu dem Schluss kam, es sei Marx' Ziel gewesen, "den Kämpfenden die Unzulänglichkeit ihrer bisherigen Allerweltsheilmittel klarzulegen und ihre Köpfe empfänglicher zu machen für eine gründliche Einsicht in die wahren Bedingungen der Arbeiteremanzipation. Und Marx hatte recht."?


    Was heißt denn, die "Köpfe empfänglicher machen für eine gründliche Einsicht"?


    Wie ist das französische Bürgertum damals eigentlich darauf gekommen, die Monarchie zu stürzen und die bürgerliche Republik auszurufen? Waren die Produktivkräfte 1788 noch nicht so entwickelt wie 1789? Hat den Handwerkern und Kaufleuten der Merkantilismus Ludwig des XIV. besser gefallen als der seines Nachfahren Ludwig XVI, dass sie den nicht auch schon einen Kopf kürzer gemacht haben? Was hatte es mit diesen ganzen liberalen französischen Philosophen auf sich? Haben die überhaupt keinen Einfluss darauf gehabt, wie die Menschen die Welt, die sie nur beschrieben, dann auch tatsächlich veränderten?


    Warum zitierst Du eigentlich selbst ständig irgendwelche theoretischen Texte, präsentierst stolz Deine banalen Tweets und schreibst hier Deine durchgeknallten Lügengeschichten über mich? Was soll das bezwecken, wenn es doch völlig egal ist, was die Leute denken, weil man doch "einfach" nur das Sein der Leute verändern muss, damit sich dann ihr Bewusstsein entsprechend ändert?


    Warum gehst Du nicht raus in die Betriebe und guckst dem lohnarbeitenden Teil der Produktivkräfte dabei zu, wie er von ganz alleine die Produktionsmittel übernimmt und dann mit frisch revolutioniertem Bewusstsein rätedemokratische Anarchosyndikate bildet? Wozu braucht man eigentlich anarchistische Gewerkschaften wie die FAU? Warum arbeitest Du nicht mit an der Veränderung der materiellen Bedingungen, aus denen sich dann ein neues Bewusstsein schon ergibt, und vergeudest statt dessen Deine Zeit und Deine eigene geistige Arbeitskraft damit, hier gegen irgendeinen Typen anzuschreiben, dem Du sowieso nichts glaubst und dessen Meinung Dir doch komplett egal sein kann, weil sie ohnehin keine Relevanz für die Verwirklichung Deines Ideals einer demokratischen Wirtschaft und einer herrschaftsfreien Gesellschaft hat?


    Ich habe hier vor ein paar Jahren schon mal erzählt, das ich Mitgründer einer Genossenschaft bin. Das hast Du mir natürlich einfach nicht geglaubt und mich damals schon der Lüge bezichtigt. Ich könnte hier sehr viel dazu erzählen, wie das mit dem Sein und dem Bewusstsein im genossenschaftlichen Alltag so funktioniert, aber dafür, dass Du sie hier durch den Dreck ziehst, indem Du mir vorwirfst, ich würde das alles erfinden, ist mir diese Sache zu wichtig. Falls das irgendwen tatsächlich interessiert, kann er mich gerne direkt anschreiben, aber mit Dir zu diskutieren ist wie mit Tauben Schach spielen.

  • "[...] The distinguishing feature of advanced industrial society is its effective

    suffocation of those needs which demand liberation – liberation also from that which

    is tolerable and rewarding and comfortable – while it sustains and absolves the

    destructive power and repressive function of the affluent society. Here, the social

    controls exact the overwhelming need for the production and consumption of waste;

    the need for stupefying work where it is no longer a real necessity; the need for modes

    of relaxation which soothe and prolong this stupefaction; the need for maintaining

    such deceptive liberties as free competition at administered prices, a free press which

    censors itself, free choice between brands and gadgets.


    Under the rule of a repressive whole, liberty can be made into a powerful

    instrument of domination. The range of choice open to the individual is not the

    decisive factor in determining the degree of human freedom, but what can be chosen

    and what is chosen by the individual. The criterion for free choice can never be an

    absolute one, but neither is it entirely relative. Free election of masters does not

    abolish the masters or the slaves. Free choice among a wide variety of goods and

    services does not signify freedom if these goods and services sustain social controls

    over a life of toil and fear – that is, if they sustain alienation. And the spontaneous

    15reproduction of superimposed needs by the individual does not establish autonomy; it

    only testifies to the efficacy of the controls.


    Our insistence on the depth and efficacy of these controls is open to the objection

    that we overrate greatly the indoctrinating power of the “media,” and that by

    themselves the people would feel and satisfy the needs which are now imposed upon

    them. The objection misses the point. The preconditioning does not start with the

    mass production of radio and television and with the centralization of their control.

    The people enter this stage as preconditioned receptacles of long standing; the

    decisive difference is in the flattening out of the contrast (or conflict) between the

    given and the possible, between the satisfied and the unsatisfied needs.


    Here, the socalled equalization of class distinctions reveals its ideological function. If the worker

    and his boss enjoy the same television program and visit the same resort places. if the

    typist is as attractively made up as the daughter of her employer, if the Negro owns a

    Cadillac, if they all read the same newspaper, then this assimilation indicates not the

    disappearance of classes, but the extent to which the needs and satisfactions that serve

    the preservation of the Establishment are shared by the underlying population.


    Indeed, in the most highly developed areas of contemporary society, the

    transplantation of social into individual needs is so effective that the difference

    between them seems to be purely theoretical. Can one really distinguish between the

    mass media as instruments of information and entertainment, and as agents of

    manipulation and indoctrination? Between the automobile as nuisance and as

    convenience? Between the horrors and the comforts of functional architecture?

    Between the work for national defense and the work for corporate gain? Between the

    private pleasure and the commercial and political utility involved in increasing the

    birth rate?


    We are again confronted with one of the most vexing aspects of advanced

    industrial civilization: the rational character of its irrationality. Its productivity and

    efficiency, its capacity to increase and spread comforts, to turn waste into need, and

    destruction into construction, the extent to which this civilization transforms the

    object world into an extension of man’s mind and body makes the very notion of

    alienation questionable. The people recognize themselves in their commodities; they

    find their soul in their automobile, hi-fi set, split-level home, kitchen equipment. The

    very mechanism which ties the individual to his society has changed, and social

    control is anchored in the new needs which it has produced.


    The prevailing forms of social control are technological in a new sense. To be sure, the technical structure and efficacy of the productive and destructive apparatus has been a major instrumentality

    for subjecting the population to the established social division of labor throughout the

    modern period. Moreover, such integration has always been accompanied by more

    obvious forms of compulsion: loss of livelihood, the administration of justice, the

    police, the armed forces. It still is. But in the contemporary period, the technological

    controls appear to be the very embodiment of Reason for the benefit of all social

    groups and interests – to such an extent that all contradiction seems irrational and all

    counteraction impossible.


    No wonder then that, in the most advanced areas of this civilization, the social

    controls have been introjected to the point where even individual protest is affected at

    its roots. The intellectual and emotional refusal “to go along” appears neurotic and

    impotent. This is the socio-psychological aspect of the political event that marks the

    contemporary period: the passing of the historical forces which, at the preceding stage

    of industrial society, seemed to represent the possibility of new forms of existence.


    But the term “introjection” perhaps no longer describes the way in which the

    individual by himself reproduces and perpetuates the external controls exercised by

    his society. Introjection suggests a variety of relatively spontaneous processes by

    which a Self (Ego) transposes the “outer” into the “inner.” Thus introjection implies

    the existence of an inner dimension distinguished from and even antagonistic to the

    external exigencies – an individual consciousness and an individual unconscious apart

    from public opinion and behaviour[5]. The idea of “inner freedom” here has its reality:

    it designates the private space in which man may become and remain “himself.”


    Today this private space has been invaded and whittled down by technological

    reality. Mass production and mass distribution claim the entire individual, and

    industrial psychology has long since ceased to be confined to the factory. The

    manifold processes of introjection seem to be ossified in almost mechanical reactions.

    The result is, not adjustment but mimesis: an immediate identification of the

    individual with his society and, through it, with the society as a whole.


    1/3

  • This immediate, automatic identification (which may have been characteristic of

    primitive forms of association) reappears in high industrial civilization; its new

    “immediacy,” however, is the product of a sophisticated, scientific management and

    organization. In this process, the “inner” dimension of the mind in which opposition

    to the status quo can take root is whittled down. The loss of this dimension, in which

    the power of negative thinking – the critical power of Reason – is at home, is the

    ideological counterpart to the very material process in which advanced industrial

    society silences and reconciles the opposition.


    The impact of progress turns Reason into submission to the facts of life, and to too dynamic capability of producing more and bigger facts of the same sort of life. The efficiency of the system blunts too individuals’ recognition that it contains no facts which do not communicate the

    repressive power of the whole. If the individuals find themselves in the things which

    shape their life, they do so, not by giving, but by accepting the law of things – not the

    law of physics but the law of their society.


    I have just suggested that the concept of alienation seems to become questionable

    when the individuals identify themselves with the existence which is imposed upon

    them and have in it their own development and satisfaction. This identification is not

    illusion but reality. However, the reality constitutes a more progressive stage of

    alienation. The latter has become entirely objective; the subject which is alienated is

    swallowed up by its alienated existence. There is only one dimension, and it is

    everywhere and in all forms. The achievements of progress defy ideological

    indictment as well as justification; before their tribunal, the “false consciousness” of

    their rationality becomes the true conscious.


    This absorption of ideology into reality does not, however, signify the “end of

    ideology.” On the contrary, in a specific sense advanced industrial culture is more

    ideological than its predecessor, inasmuch as today the ideology is in the process of

    production itself[6]. In a provocative form, this proposition reveals the political

    aspects of the prevailing technological rationality. The productive apparatus and the

    goods and services which it produces “sell” or impose the social system as a whole.


    The means of mass transportation and communication, the commodities of lodging,

    food, and clothing, the irresistible output of the entertainment and information

    industry carry with them prescribed attitudes and habits, certain intellectual and

    emotional reactions which bind the consumers more or less pleasantly to the

    producers and, through the latter, to the whole. The products indoctrinate and

    manipulate; they promote a false consciousness which is immune against its

    falsehood. And as these beneficial products become available to more individuals in

    more social classes, the indoctrination they carry ceases to be publicity; it becomes a

    way of life.


    It is a good way of life – much better than before – and as a good way of

    life, it militates against qualitative change. Thus emerges a pattern of one-dimensional

    thought and behaviour in which ideas, aspirations, and objectives that, by their

    content, transcend the established universe of discourse and action are either repelled

    or reduced to terms of this universe. They are redefined by the rationality of the given

    system and of its quantitative extension. [...]



    Outside the academic establishment, the “far-reaching change in all our habits of

    thought” is more serious. It serves to coordinate ideas and goals with those exacted by

    the prevailing system, to enclose them in the system, and to repel those which are

    irreconcilable with the system.


    The reign of such a one-dimensional reality does not mean that materialism rules, and that the spiritual, metaphysical, and bohemian occupations are petering out. On the contrary, there is a great deal of “Worship together this week,” “Why not try God,” Zen, existentialism, and beat ways of life, etc. But such modes of protest and transcendence are no longer contradictory to the

    status quo and no longer negative. They are rather the ceremonial part of practical

    behaviorism, its harmless negation, and are quickly digested by the status quo as part

    of its healthy diet.


    One-dimensional thought is systematically promoted by the makers

    of politics and their purveyors of mass information. Their universe of discourse is

    populated by self-validating hypotheses which, incessantly and monopolistically

    repeated, become hypnotic definitions or dictations.


    For example, “free” are the institutions which operate (and are operated on) in the countries of the Free World; other transcending modes of freedom are by definition either anarchism, communism,

    or propaganda. “Socialistic” are all encroachments on private enterprises not

    undertaken by private enterprise itself (or by government contracts), such as universal

    and comprehensive health insurance, or the protection of nature from all too sweeping

    commercialization, or the establishment of public services which may hurt private

    profit.

    This totalitarian logic of accomplished facts has its Eastern counterpart. There,

    freedom is the way of life instituted by a communist regime, and all other

    transcending modes of freedom are either capitalistic, or revisionist, or leftist

    sectarianism. In both camps, non-operational ideas are non-behavioral and subversive.

    The movement of thought is stopped at barriers which appear as the limits of Reason

    itself.


    2/3

  • Such limitation of thought is certainly not new. Ascending modern rationalism, in

    its speculative as well as empirical form, shows a striking contrast between extreme

    critical radicalism in scientific and philosophic method on the one hand, and an

    uncritical quietism in the attitude toward established and functioning social

    institutions. Thus Descartes’ ego cogitans was to leave the “great public bodies”

    untouched, and Hobbes held that “the present ought always to be preferred,

    maintained, and accounted best.” Kant agreed with Locke in justifying revolution if

    and when it has succeeded in organizing the whole and in preventing subversion.


    However, these accommodating concepts of Reason were always contradicted by

    the evident misery and injustice of the “great public bodies” and the effective, more or

    less conscious rebellion against them. Societal conditions existed which provoked and

    permitted real dissociation from the established state of affairs; a private as well as

    political dimension was present in which dissociation could develop into effective

    opposition, testing its strength and the validity of its objectives.


    With the gradual closing of this dimension by the society, the self-limitation of

    thought assumes a larger significance. The interrelation between scientific-

    philosophical and societal processes, between theoretical and practical Reason, asserts

    itself “behind the back” of the scientists and philosophers. The society bars a whole

    type of oppositional operations and behaviour; consequently, the concepts pertaining

    to them are rendered illusory or meaningless. Historical transcendence appears as

    metaphysical transcendence, not acceptable to science and scientific thought.


    The operational and behavioral point of view, practiced as a “habit of thought” at large,

    becomes the view of the established universe of discourse and action, needs and

    aspirations. The “cunning of Reason” works, as it so often did, in the interest of the

    powers that be. The insistence on operational and behavioral concepts turns against

    the efforts to free thought and behaviour from the given reality and for the suppressed

    alternatives. Theoretical and practical Reason, academic and social behaviorism meet

    on common ground: that of an advanced society which makes scientific and technical

    progress into an instrument of domination.


    “Progress” is not a neutral term; it moves toward specific ends, and these ends are

    defined by the possibilities of ameliorating the human condition. Advanced industrial

    society is approaching the stage where continued progress would demand the radical

    subversion of the prevailing direction and organization of progress. This stage would

    be reached when material production (including the necessary services) becomes

    automated to the extent that all vital needs can be satisfied while necessary labor time

    is reduced to marginal time. From this point on, technical progress would transcend

    the realm of necessity, where it served as the instrument of domination and

    exploitation which thereby limited its rationality; technology would become subject to

    the free play of faculties in the struggle for the pacification of nature and of society.


    Such a state is envisioned in Marx’s notion of the “abolition of labor.” The term

    “pacification of existence” seems better suited to designate the historical alternative of

    a world which – through an international conflict which transforms and suspends the

    contradictions within the established societies – advances on the brink of a global war.

    “Pacification of existence” means the development of man’s struggle with man and

    with nature, under conditions where the competing needs, desires, and aspirations are

    no longer organized by vested interests in domination and scarcity – an organization

    which perpetuates the destructive forms of this Struggle.


    Today’s fight against this historical alternative finds a firm mass basis in the

    underlying population, and finds its ideology in the rigid orientation of thought and

    behaviour to the given universe of facts. Validated by the accomplishments of science

    and technology, justified by its growing productivity, the status quo defies all

    transcendence. Faced with the possibility of pacification on the grounds of its

    technical and intellectual achievements, the mature industrial society closes itself

    against this alternative. Operationalism, in theory and practice, becomes the theory

    and practice of containment.


    Underneath its obvious dynamics, this society is a thoroughly static system of life: self-propelling in its oppressive productivity and in its beneficial coordination. Containment of technical progress goes hand in hand with its growth in the established direction. In spite of the political fetters imposed by the status quo, the more technology appears capable of creating the conditions for

    pacification, the more are the minds and bodies of man organized against this

    alternative.


    The most advanced areas of industrial society exhibit throughout these two

    features: a trend toward consummation of technological rationality, and intensive

    efforts to contain this trend within the established institutions. Here is the internal

    contradiction of this civilization: the irrational element in its rationality. It is the token

    of its achievements. The industrial society which makes technology and science its

    own is organized for the ever-more-effective domination of man and nature, for the

    ever-more-effective utilization of its resources.

    It becomes irrational when the success of these efforts opens new dimensions of human realization. Organization for peace is different from organization for war; the institutions which served the struggle for existence cannot serve the pacification of existence. Life as an end is qualitatively different from life as a means.


    Such a qualitatively new mode of existence can never

    be envisaged as the mere by-product of economic and political changes, as the more

    or less spontaneous effect of the new institutions which constitute the necessary

    prerequisite. Qualitative change also involves a change in the technical basis on

    which this society rests – one which sustains the economic and political institutions

    through which the “second nature” of man as an aggressive object of administration is

    stabilized. The techniques of industrialization are political techniques; as such, they

    prejudge the possibilities of Reason and Freedom.


    To be sure, labor must precede the reduction of labor, and industrialization must

    precede the development of human needs and satisfactions. But as all freedom

    depends on the conquest of alien necessity, the realization of freedom depends on the

    techniques of this conquest. The highest productivity of labor can be used for the

    perpetuation of labor, and the most efficient industrialization can serve the restriction

    and manipulation of needs.


    When this point is reached, domination – in the guise of affluence and liberty –

    extends to all spheres of private and public existence, integrates all authentic

    opposition, absorbs all alternatives. Technological rationality reveals its political

    character as it becomes the great vehicle of better domination, creating a truly

    totalitarian universe in which society and nature, mind and body are kept in a state of

    permanent mobilization for the defense of this universe. [...]

    _________________________________________________

    Herbert Marcuse: One-Dimensional Man – Studies in the Ideology of Advanced Industrial Society, Boston1964, in: Marxists Internet Archive 2013, S.14-20 (PDF, S. 15-21)

  • Damit ist nichts darüber gesagt, wie dieser Konflikt sich entfaltet.


    Ähm doch. Siehe

    https://de.wikipedia.org/wiki/Produktionsweise?wprov=sfla1



    Ich habe Dich neulich schon - natürlich völlig umsonst - gefragt, warum Du glaubst, dass Marx "Das Kapital" geschrieben hat.


    Marx hat Das Kapital geschrieben, um die bürgerliche Ideologie zu entlarven und nicht um die Arbeiter zur Revolution zu agitieren. Abgesehen davon, dieses "empfänglicher Machen" hat Engels geschrieben und nicht Marx. Und Marx hat mehrere tausend Seiten an Text geschrieben. Dass er da mal kurz sagt, dass er den Arbeitern auch gerne mal erzählen will, wie der Kapitalismus funktioniert ist doch klar. Soll er einfach nur rumsitzen und nichts tun? Aber zu sagen Marx wäre der Meinung gewesen, dass die Arbeiter nur genug verstehen müssen wie der Kapitalismus funktioniert ist totaler Quatsch und stellt seine gesamte Arbeit auf den Kopf, aufgrund von 1-2 Aussagen, die Engels und er mal getätigt haben🤦. Seine ganze Kritik am Idealismus usw. dreht sich darum, dass das eben nicht geht. Und das ist auch keine Sache der Auslegung. Wie ich es beschrieben habe ist seine korrekte und von allen Marxisten und im Marxismus akzeptierte Theorie. JEDER, der sich damit beschäftigt weiß das. Das steht in JEDEM Einführungsbuch zu Marx. Ich könnte jetzt eine Millionen Zitate hier anführen. Das ist minimum Standardwissen.


    Wenn die Revolution sich von ganz alleine ereignen würde


    Genau das ist seine Theorie. Die Widersprüche des Kapitalismus spitzen sich mit der Zeit immer mehr zu auf Kosten der Arbeiter und irgendwann begehren sie dagegen auf und machen die Revolution. Das ist Marx 101.



    Wie ist das französische Bürgertum damals eigentlich darauf gekommen, die Monarchie zu stürzen und die bürgerliche Republik auszurufen? Waren die Produktivkräfte 1788 noch nicht so entwickelt wie 1789?


    Die Produktivkräfte ändern sich nicht plötzlich von einem Moment auf den anderen, sondern entwickeln sich über längere Zeit. Die Aufklärung war eine Ideologie des Bürgertums. Die Revolution war Ursache der Entwicklung der Produktivkräfte, die die feudalen Strukturen "gesprengt" haben, schon oben erklärt wie das funktioniert. Gibt noch tausend andere Beispiele dafür.


    Was soll das bezwecken, wenn es doch völlig egal ist, was die Leute denken, weil man doch "einfach" nur das Sein der Leute verändern muss, damit sich dann ihr Bewusstsein entsprechend ändert?


    Das ist doch mein Punkt😂Ich hab NICHT diese Auffassung. Ich sage nur, dass du die Theorie nicht verstehst oder falsch verstanden hast.

  • Marx hat Das Kapital geschrieben, um die bürgerliche Ideologie zu entlarven und nicht um die Arbeiter zur Revolution zu agitieren.

    Wenn man die Arbeiter nicht agitieren musste, für wen hat er dann "Das Kapital" geschrieben? Wem gegenüber sollte die bürgerliche Ideologie entlarvt werden? Gegenüber der Bourgeoisie, deren Zwecken sie dient? Wozu die ganze Arbeit, wozu die "mehrere tausend Seiten an Text"?

    Dass er da mal kurz sagt, dass er den Arbeitern auch gerne mal erzählen will, wie der Kapitalismus funktioniert ist doch klar. Soll er einfach nur rumsitzen und nichts tun?

    Ja keine Ahnung ob er das tun soll. Du meinst ja, dass es nichts bringt, den Arbeitern zu erzählen wie der Kapitalismus funktioniert, weil die das sowieso schon wissen. Vielleicht war Marx einfach nur Philosoph und hat gerne lange Texte geschrieben und herum theoretisiert, anstatt mal was ordentliches zu arbeiten und sich zusammen mit der Arbeiterklasse an die praktische Entwicklung der Produktivkräfte zu machen...

    Wenn die Revolution sich von ganz alleine ereignen würde


    Genau das ist seine Theorie. Die Widersprüche des Kapitalismus spitzen sich mit der Zeit immer mehr zu auf Kosten der Arbeiter und irgendwann begehren sie dagegen auf und machen die Revolution. Das ist Marx 101.

    Ja das ist seine Theorie im kommunistischen Manifest, Du Experte der Marx-Einführungsliteratur. Aber mal abgesehen davon, dass sich das in seinen späteren Werken durchaus differenzierter darstellt, sagt diese Theorie halt - wie ich bereits schrieb - überhaupt nichts darüber aus, was bei der Revolution dann heraus kommt. Damit ist nur gesagt, dass es in der Geschichte immer wieder zu revolutionären Umbrüchen gekommen sei, wenn die Produktivkräfte sich so weit entwickelt hatten, dass die alten Verhältnisse nicht mehr zu ihnen passten, aber welche neuen Verhältnisse daraus entstehen ist damit nicht erklärt.


    Dass die Bourgeoisie mit der von ihr selbst voran getriebenen Entwicklung der Produktivkräfte schon ihren eigenen Untergang als Herrschende Klasse eingeläutet und das Proletariat damit selbst zur revolutionären Klasse gemacht habe, die ihr letztendlich ihre Herrschaft entreissen würde, war vielleicht eine griffige Idee für ein ganz klar politisch motiviertes Pamphlet wie das kommunistische Manifest, aber dass Aufstände und Umwälzungen von Herrschaftssystemen auch stattfinden, ohne dass dabei am Ende die Arbeiterklasse den Laden übernimmt, hat die Geschichte seither mehrfach gezeigt. Und selbst da wo vielleicht eine Zeit lang eine tatsächliche Revolution gelang, war das Ergebnis nicht von Dauer, oder es verwandelte sich in etwas, das ganz sicher nicht im Sinne von Marx gewesen wäre.


    Und weil das so ist, und weil Marx und Engels sich das in den Jahren nach dem Manifest auch schon dachten, haben sie und viele andere sozialistische, kommunistische, anarchistische und sonstige linke Analysten der kapitalistischen Verhältnisse sich daran gemacht, die Arbeiterklasse - und vor allem deren Bewegungs- und Parteiführungen, denen sie lange Briefe schrieben, und polemische Kommentare und Artikel voller beißender Kritik zu Teil werden ließen - dahingehend aufzuklären und zu agitieren, dass dabei am Ende eine Revolution in ihrem Sinne heraus kommt - nämlich: eine linke, eine kommunistische Revolution, die mit dem revolutionären Klassenkampf ein für allemal Schluss macht indem sie das Privateigentum an den Produktionsmitteln und damit die Klassenverhältnisse aufhebt, so dass es danach gar nicht mehr zum Kampf kommen muss.


    Und deshalb schreiben auch heutige Marxisten immer noch tausende von Seiten mit Texten und Büchern voll, halten Vorträge, machen Marx-Lesekreise, geben marxistische Zeitschriften heraus, und machen sonst ganz viel theoretisches Marxistenzeug, weil das Proletariat ganz offensichtlich auch im 21. Jahrhundert immer noch nicht von alleine darauf gekommen ist, eine linke Revolution gegen die Herrschaft der Bourgeoisie zu veranstalten und kollektiv die Produktionsmittel zu übernehmen, und weil nicht wenige ArbeiterInnen sich heute eher mit dem Kleinbürgertum zusammentun und sich nicht von linken, sondern von reaktionären Bewegungen angezogen fühlen, die ihnen zwar gar keine revolutionäre Befreiung aus dem untergeordneten Klassenverhältnis in Aussicht stellen, aber dafür immerhin eine bessere Herrschaft.


    Das kannst Du jetzt noch 100 mal abstreiten, und Dich dabei auf noch mehr Theorien über Theorien berufen aber wenn Du nicht in der Lage dazu bist, die theoretischen Werke der linken Vordenker mit der tatsächlichen realen - und größtenteils gar nicht mehr vorhandenen - Praxis linker Bewegungen in Bezug zu setzen - so wie die das selbst auch schon vor 150 Jahren durchaus taten - , dann bist Du genau die Sorte von Klugschwätzer und Bewohner des akademischem Elfenbeinturms, zu dem Du mich abstempeln willst, und dann betreibst Du selbst genau den bürgerlichen Idealismus, den Marx so scharf kritisierte.

  • Das kommunistische Manifest

    Ein mangelhaftes Pamphlet – aber immer noch besser als sein moderner guter Ruf


    "[...] Marx und Engels haben sich später von diesem „Sofortprogramm“ distanziert.[3] Bei der Abfassung des Manifests waren sie davon überzeugt, daß nur solche Forderungen, die sich darum bemühen, an die gegebenen Verhältnisse anzuknüpfen und Korrekturen anzubringen, der passende Einstieg in eine totale Umwälzung der Gesellschaft wären. Und so radikal die Forderungen auch sein mögen – extremistisch zum Teil noch für ein modernes bürgerliches Gemeinwesen, für die Verhältnisse im Jahre 1848 auf alle Fälle allesamt umstürzlerisch: Sie sind durch und durch opportunistisch.


    Vorhandenen Reformbewegungen wird recht gegeben und gleichzeitig darauf gesetzt, daß mit jeder bürgerlichen Reform nichts geringeres vollbracht wäre als ein weiterer Schritt hin zur Abschaffung der bürgerlichen Gesellschaft. Eine „starke Progressivsteuer“ auf den kapitalistischen Reichtum jedoch ist noch nicht einmal eine besonders zweckmäßige Kampfmaßnahme, um „der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreißen“; geschweige denn, daß damit die Ersetzung der kapitalistischen Produktionsweise durch einen vernünftigen gesellschaftlichen Plan in die Wege geleitet wäre – allenfalls mag auf die Art die Staatsgewalt in die Rolle der Kapitalisten hineinwachsen, worauf in der Tat auch die meisten anderen Forderungen abzielen.

    Als wäre der Staat, wenn er den Reichtum der Gesellschaft nur bei sich zentralisiert und die Kapitalisten ersetzt, schon ungefähr das, worauf Kommunisten mit ihrer Kritik der politischen Ökonomie hinauswollen, oder zumindest eine gute Bedingung dafür und genau das, was ein siegreiches Proletariat mit der eroberten Macht herzustellen hätte!


    Kurz: Es werden lauter „über sich selbst hinaustreibende Wege“ zur proletarischen Revolution aufgezeigt, die garantiert keine sind. Denn das, worauf das Ganze hinauslaufen soll:


    „Sind im Laufe der Entwicklung die Klassenunterschiede verschwunden und ist alle Produktion in den Händen der assoziierten Individuen konzentriert, so verliert die öffentliche Gewalt den politischen Charakter… An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“


    dieses Endziel der „Entwicklung“ ist so ziemlich der einzige geschichtliche Schritt in der Welt, der ganz bestimmt nicht als Sachzwang „hinter dem Rücken“ gesellschaftlicher Charaktermasken passiert, sondern nur, wenn Individuen sich wirklich mit Wille und Bewußtsein über das, was sie vorhaben, „assozieren“.

    Wenn irgendetwas, dann ist eine solche Assoziation, in der die „freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist“ – lassen wir’s mal als kommunistische „Antwort“ auf das bürgerliche Ideal der „frei entwickelten Persönlichkeit“ gelten… –, nicht als bewußtloses „Übersich-Hinauswachsen“ einer „geschichtlichen Entwicklung“ zu haben, sondern nur als gemeinsamer Plan von Leuten, die wissen, was sie tun. [...]


    Bleiben noch die Epigonen der „Bewegung“, die beispielsweise in den 70er Jahren an bundesdeutschen Hochschulen „die Fahne des Kommunismus hochgehalten“ haben. Die sind nicht davor zurückgeschreckt, jedes Volksgemurmel und jeden noch so sozialverträglichen DGB-Tarifstreit zur „sozialen Bewegung“ und zum „Schritt in die richtige Richtung“ zu erklären.

    So haben sie sich revolutionäre Umtriebe in die Tasche gelogen, um sich als deren Ausdruck begreifen zu können. Jede Kritik an ihren Adressaten haben sie entschieden abgewehrt und sich mit Grußadressen an „kämpfende Belegschaften…“ an die Spitze der angeblichen oder wirklichen Unzufriedenheit im Volk gesetzt.


    Sogar ihren Abgesang auf den Kommunismus haben manche der alten Freunde des Kommunistischen Manifests in dem Bewußtsein vollzogen, daß sie den vorgezeichneten Gang der Weltgeschichte irgendwie falsch verstanden haben müßten. Selbstkritisch haben sie zu Protokoll gegeben, daß sie mit ihrem „kommunistischen Experiment“ offensichtlich – menschheitsgeschichtlich gesehen – schätzungsweise ein paar hundert Jahre zu früh dran waren. So kann man auch die eigene Absage an kommunistisches Gedankengut als Einsicht in geschichtliche Notwendigkeiten darstellen.


    Diejenigen, die erst gar nicht dazu kamen, ein „kommunistisches Experiment“ zu veranstalten – die kommunistischen Gruppierungen in den kapitalistischen Metropolen –, haben auf ihre Weise ihre Absage an den Kommunismus über die Bühne gebracht.

    Nachdem sie aus dem Manifest eine Gebrauchsanweisung zum Proletkult gemacht und sich als „Vorhut“ aufgebaut hatten, die sich in nichts von der „wirklichen Bewegung“ unterscheidet, mußten sie irgendwann feststellen, daß das real existierende Proletariat alles andere im Sinn hat als eine kommunistische Bewegung.


    Da haben sie dem bis neulich noch heißgeliebten Proletariat ihre Zuneigung entzogen. Kritisieren wollen sie „die Massen“ immer noch nicht. Denn jetzt glauben sie zu wissen, daß diese ganze Bande – und ganz speziell der Prolet in seiner deutschen Ausprägung – zum „schlechtesten Menschenmaterial“ gehört, das die Welt je gesehen hat. Solche Typen gehören, nach Auskunft der enttäuschten Arbeiterfreunde von gestern, mit Verachtung gestraft und nicht für eine Revolution agitiert.


    Schuld an alledem ist das Kommunistische Manifest trotz aller seiner Mängel nicht. Denn erstens ist der Schrift zu entnehmen, daß Marx und Engels damit eine Kampfschrift gegen den Kapitalismus in die Welt setzen wollten. Und zweitens handelt es sich bei diesem marxistischen Frühwerk immerhin um eine „Vorstufe“ für weitaus bessere Spätwerke. Die Freunde des Realen Sozialismus sind den umgekehrten Weg gegangen: Sie haben die Einsichten der „Alten“ zugunsten ihrer geschichtsphilosophischen Anfänge revidiert."

  • Gegen die bürgerlichen Ideologen 😂bist du schwer von Begriff oder was? Marx war Ideologiekritiker. Was glaubst du, worum es ihm bei seinen Thesen zu Feuerbach geht. Du bist sowas von lost🤦


    Ja das ist seine Theorie im kommunistischen Manifest


    Nö. Das ist seine Theorie, die er immer vertreten hat.


    Textstellen in den Marx seine Theorie beschreibt:


    Vorwort Kapital 1859


    In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt. Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt. Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolution ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langsamer oder rascher um. In der Betrachtung solcher Umwälzungen muß man stets unterscheiden zwischen der materiellen, naturwissenschaftlich treu zu konstatierenden Umwälzung in den ökonomischen Produktionsbedingungen und den juristischen, politischen, religiösen, künstlerischen oder philosophischen, kurz, ideologischen Formen, worin sich die Menschen dieses Konflikts bewußt werden und ihn ausfechten.

    ...

    Eine Gesellschaftsformation geht nie unter, bevor alle Produktivkräfte entwickelt sind, für die sie weit genug ist, und neue höhere Produktionsverhältnisse treten nie an die Stelle, bevor die materiellen Existenzbedingungen derselben im Schoß der alten Gesellschaft selbst ausgebrütet worden sind.


    Den Teil hat er nicht geändert in der Ausgabe der Erstveröffentlichung des Kapitals von 1867. Also war das die offizielle Meinung von Marx.


    Grundrisse 1857-1858


    Eine bestimmte Stufe der Entwicklung der Produktivkräfte der arbeitenden Subjekte, der bestimmte Verhältnisse derselben zueinander und zur Natur entsprechen — darin löst sich in letzter Instanz sowohl ihr Gemeinwesen auf wie das auf demselben begründete Eigentum. Bis zu einem gewissen Punkt Reproduktion. Schlägt dann in Auflösung um.

    ..

    Über einen gewissen Punkt hinaus wird die Entwicklung der Produktivkräfte eine Schranke für das Kapital; also das Kapitalverhältnis eine Schranke für die Entwicklung der Produktivkräfte der Arbeit. Auf diesem Punkt angelangt, tritt das Kapital, d. h. Lohnarbeit, in dasselbe Verhältnis zur Entwicklung des gesellschaftlichen Reichtums und der Produktivkräfte wie Zunftwesen, Leibeigenschaft, Sklaverei und wird als Fessel notwendig abgestreift.


    Das waren seine Vorarbeiten zum Kapital. Auch dort die gleiche Beschreibung seiner Theorie, die er dann so in die Erstausgabe des Kapitals gebracht hat.


    Andere Erwähnungen seiner Theorie in früheren Arbeiten:


    Deutsche Ideologie 1845-1846


    Diese Geschichtsauffassung beruht also darauf, den wirklichen Produktionsprozeß, und zwar von der materiellen Produktion des unmittelbaren Lebens ausgehend, zu entwickeln und die mit dieser Produktionsweise zusammenhängende und von ihr erzeugte Verkehrsform, also die bürgerliche Gesellschaft in ihren verschiedenen Stufen, als Grundlage der ganzen Geschichte aufzufassen und sie sowohl in ihrer Aktion als Staat darzustellen, wie die sämtlichen verschiedenen theoretischen Erzeugnisse und Formen des Bewußtseins, Religion, Philosophie, Moral etc. etc., aus ihr zu erklären und ihren Entstehungsprozeß aus ihnen zu verfolgen, wo dann natürlich auch die Sache in ihrer Totalität (und darum auch die Wechselwirkung dieser verschiednen Seiten aufeinander) dargestellt werden kann.

    ...

    Diese verschiedenen Bedingungen, die zuerst als Bedingungen der Selbstbetätigung, später als Fesseln derselben erschienen, bilden in der ganzen geschichtlichen Entwicklung eine zusammenhängende Reihe von Verkehrsformen, deren Zusammenhang darin besteht, daß an die Stelle der früheren, zur Fessel gewordenen Verkehrsform eine neue, den entwickelteren Produktivkräften und damit der fortgeschrittenen Art der Selbstbetätigung der Individuen entsprechende gesetzt wird, die à son tour ihrerseits wieder zur Fessel und dann durch eine andre ersetzt wird. Da diese Bedingungen auf jeder Stufe der gleichzeitigen Entwicklung der Produktivkräfte entsprechen, so ist ihre Geschichte zugleich die Geschichte der sich entwickelnden und von jeder neuen Generation übernommenen Produktivkräfte und damit die Geschichte der Entwicklung der Kräfte der Individuen selbst.


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    Elend der Philosophie 1847


    Die sozialen Verhältnisse sind eng verknüpft mit den Produktivkräften. Mit der Erwerbung neuer Produktivkräfte verändern die Menschen ihre Produktionsweise, und mit der Veränderung der Produktionsweise, der Art, ihren Lebensunterhalt zu gewinnen, verändern sie alle ihre gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Handmühle ergibt eine Gesellschaft mit Feudalherren, die Dampfmühle eine Gesellschaft mit industriellen Kapitalisten.


    Kommunistisches Manifest 1848


    Wir haben also gesehen: Die Produktions- und Verkehrsmittel, auf deren Grundlage sich die Bourgeoisie heranbildete, wurden in der feudalen Gesellschaft erzeugt. Auf einer gewissen Stufe der Entwicklung dieser Produktions- und Verkehrsmittel entsprachen die Verhältnisse, worin die feudale Gesellschaft produzierte und austauschte, die feudale Organisation der Agrikultur und Manufaktur, mit einem Wort die feudalen Eigentumsverhältnisse den schon entwickelten Produktivkräften nicht mehr. Sie hemmten die Produktion, statt sie zu fördern. Sie verwandelten sich in ebensoviele Fesseln. Sie mußten gesprengt werden, die wurden gesprengt. An ihre Stelle trat die freie Konkurrenz mit der ihr angemessenen gesellschaftlichen und politischen Konstitution, mit der ökonomischen und politischen Herrschaft der Bourgeoisklasse.


    Lohnarbeit und Kapital 1847, 1849 in der Rheinischen Zeitung:


    In der Produktion wirken die Menschen nicht allein auf die Natur, sondern auch aufeinander. Sie produzieren nur, indem sie auf eine bestimmte Weise zusammenwirken und ihre Tätigkeiten gegeneinander austauschen. Um zu produzieren, treten sie in bestimmte Beziehungen und Verhältnisse zueinander, und nur innerhalb dieser gesellschaftlichen Beziehungen und Verhältnisse findet ihre Einwirkung auf die Natur, findet die Produktion statt.

    ...

    Je nach dem Charakter der Produktionsmittel werden natürlich diese gesellschaftlichen Verhältnisse, worin die Produzenten zueinander treten, die Bedingungen, unter welchen sie ihre Tätigkeiten austauschen und an dem Gesamtakt der Produktion teilnehmen, verschieden sein. Mit der Erfindung eines neuen Kriegsinstruments, des Feuergewehrs, änderte sich notwendig die ganze innere Organisation der Armee, verwandelten sich die Verhältnisse, innerhalb deren Individuen eine Armee bilden und als Armee wirken können, änderte sich auch das Verhältnis verschiedner Armeen zueinander.

    ...

    Die gesellschaftlichen Verhältnisse, worin die Individuen produzieren, die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse ändern sich also, verwandeln sich mit der Veränderung und Entwicklung der materiellen Produktionsmittel, der Produktionskräfte. Die Produktionsverhältnisse in ihrer Gesamtheit bilden das, was man die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Gesellschaft nennt, und zwar eine Gesellschaft auf bestimmter, geschichtlicher Entwicklungsstufe, eine Gesellschaft mit eigentümlichem, unterscheidendem Charakter. Die antike Gesellschaft, die feudale Gesellschaft, die bürgerliche Gesellschaft sind solche Gesamtheiten von Produktionsverhältnissen, deren jede zugleich eine besondre Entwicklungsstufe in der Geschichte der Menschheit bezeichnet.


    Das müssten weitgehend alle Stellen sein, so grob.

  • Gegen die bürgerlichen Ideologen 😂bist du schwer von Begriff oder was?

    Du hast meine Frage zwar direkt drüber zitiert, aber Du bist leider völlkommen unfähig, sie zu verstehen, obwohl sie eigentich gar nicht so schwer zu verstehen war. Da steht:


    Wem gegenüber sollte die bürgerliche Ideologie entlarvt werden?

    und nicht "gegen wen", Du Wissenschaftler.


    Für wen macht Marx diese "Entlarvung"? Für wen arbeitet er gegen die bürgerlichen Ideologen?

    Wer ist die Zielgruppe für die er seine Ideologikritik verfasst? Wer soll seine Bücher lesen - die bürgerlichen Ideologen werden 's wohl nicht gewesen sein, denn die waren ja seine Gegner - und warum?


    Zum Rest kann ich nur erneut sagen, dass Du einfach völlig stumpf nochmal zitierst, was ich überhaupt nicht bestritten habe. Du bist nur leider zu verblödet um zu kapieren, dass die entsprechend fortgeschrittene Entwicklung der Produktivkräfte zwar eine notwendige Bedingung der Revolution ist, aber eben keine hinreichende dafür, dass sich daraus dann genau die Gesellschaftsform ergibt, die Marx als Endziel der revolutionären kommunistschen Arbeiterbewegung vorschwebte.


    Weshalb er - auch wenn Du es nicht verstehst - bis an sein Lebensende daran gearbeitet hat, den Kapitalismus und die bürgerliche Ideologie so gründlich wie es ihm möglich war zu kritisieren, und damit der Arbeiterklasse als revolutionäres Subjekt so klar wie möglich zu machen, dass sie sich nur aus dem ewigen Klassenwiderspruch und ihrer eigenen Unterordnung unter die Klasse der Kapitalisten würde befreien können, wenn dabei am Ende "eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist." heraus käme.


    Es ist wirklich vollkommen geisteskrank, einerseits darauf abzustellen, wie viel der Mann zu dem Thema geschrieben hat, um dann andererseits steif und fest wie ein hirnloser Stein darauf zu bestehen, dass es diese ganze Aufklärungsarbeit eigentlich gar nicht brauche.

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