Pispers wird ulkigerweise auch von rechten immer mal wieder zitiert.
Wie diverses anderes auch - verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen. Chomsky Memes und ähnliches geistern in solchen Dunstkreisen auch rum. Wenn man sich nicht die Mühe einer fundierten, vielschichtigen Medienkritik machen will landet man halt schnell bei "Lügenpresse". Edit: bzw - wenn man keine fundierte, vielschichtige Medienkritik zulassen will kreiert man eben dadurch den Nährboden für solche Phänome. Um sich dann genau darüber wunderbar darüber empören zu können.
(Ist so a bisserl wie Leute, die Glückwunschkarten mit literatischen lebensklugen Zitaten aus so Website-Zitatesammlungen versehen. Ich frag da schon gerne mal, wie denn das ganze Buch so war)
Pispers hatte die Gabe, komplexe Situationen mit einer klaren, bissigen Sprache kommmunizieren zu können (was zB dem eloquenten Bildungsbürger tendentiell schon suspekt ist). Diese leichte Zugänglichkeit hat ihn dadurch ein wenig zum Opfer derjenigen gemacht, die meinen, dass er einer von ihnen sei. Schramm war da z.B deutlich sperriger und dadurch weniger zu greifen (wenn auch genauso genial).
Funktioniert in Summe wiederum auch super, um das political correct Theaterpublikum von so einem wütenden Kauz fernzuhalten. (Dann doch lieber Böhermann, der tut nicht so weh und sagt keine so ... schwierigen Sachen).
Unterm Strich war Doppelmoral das zentrale Kernthema in Pispers Programm.