Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Ihr seid echt ganz vorn dabei, muss das Progressive sein, das da aus jedem Buchstaben tropft.

    Schickt euch Missliebige nur an die Frot, da kommen schon genug zurück, sagt euch der Begriff Freikorps was?

    Wenn's nach mir ginge sollte überhaupt niemand an die Front geschickt werden, Herr Sofageneral vom NAFO-Kommando Pumuckl.


    Aber nach mir oder sonstwem, der absolut kein Bedürfnis danach hat, für das Vaterland und seine Staatsräson den Heldentod zu sterben, oder ihn andere arme Schweine dafür sterben zu lassen, dass man sich selbst weiterhin stramm auf der Seite des Guten in der prä-apokalyptischen Schlacht gegen das Böse wähnen kann, geht's halt leider nicht in der freiheitlich demokratischen Bundesrepublik Deutschland. Und erst recht geht's nicht nach denen in der Ukraine oder in Russland.


    Ich persönlich habe auch überhaupt kein Bedürfnis danach, hier irgendwen zu bestrafen oder sonstwie zur Rechenschaft zu ziehen. Mein Interesse bezüglich der "liberalen" besserbürgerlichen ProtagonistInnen dieser absolut fürchterlichen und grausamen kollektiven Anmaßung einer selbstverständlichen Abnutzung von zig- bis hunderttausenden von Menschenleben für den Erhalt des eigenen moralischen und ideologischen Wohlbefindens, liegt einzig und allein darin, dass sie endlich damit aufhören sie weiter voran zu treiben.


    Wenn sich dabei dann jemand von polemischen Sprüchen ungebührlich angefasst fühlt, dann sollte er mal darüber nachdenken, ob das harte Wort hierbei wirklich die schärfstmögliche Waffe ist, oder ob es nicht vielleicht doch ein bisschen brutaler zugeht, wenn mit automatischen Handfeuerwaffen, Mörsern, Kanonen, Bomben, Raketen und Marschflugkörpern aufeinander eingeschossen wird.


    P.s.: Aber schön, dass Du die Freikorps erwähnst. Das waren nämlich genau die vier Jahre zuvor völlig dem nationalistischen Wahn verfallenen Helden des Vaterlandes, die nach dem verlorenen ersten Weltkrieg gar nicht schnell genug die Schuld für diese fürchterliche Schmach den Kommunisten in die Schuhe schieben, und unter dem wachsamen Auge der sozialdemokratischen Führung der frisch gebackenen liberalen Demokratie die deutschen Arbeiteraufstände mit dem Maschinengewehr niederschiessen konnten.

    Ein besonders von der Treue zum Vaterland beseelter Kamerad von denen wurde dann auch konsequenterweise später Reichsführer SS und setzte zusammen mit dem Größten Feldherrn aller Zeiten - der ebenfalls an der Front gedient hatte - alles daran, noch ein paar Millionen mehr stramm uniformiertes Menschenmaterial für deutsche Werte und Ideale in den Heldentod zu treiben.

  • Nun ist das 60 Mrd Dollar Paket, das die Überraschung ermöglichen sollte, nicht durch den Kongress gekommen.


    Aber ich habe schon verstanden. Russland sind die Guten. Leider, leider waren sie einfach gezwungen und hatten keine andere Wahl, als eine militärischen Spezialoperation im Nachberland durchführen um das sich dort an der Macht befindliche Terrorregime zu beseitigen :)


    Abgesehen davon, selbst der Kremel spricht mitlerweile vom Krieg. Kannst du also auch sagen, ohne Angst haben zu müssen, die russische Regierung irgendwie schlecht zu machen. Oder was ist der Grund, dass du immer militärische Spezialoperation sagst?



    ....Ich hatte erst einen langen Text geschrieben um argumentativ deutlich zu machen, dass dein Beitrag an den Haaren herbeigezogene Spekulationen sind. War mir dann aber doch zu dumm, auf so einen Unsinn inhaltlich einzugehen.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Mein Interesse bezüglich der "liberalen" besserbürgerlichen ProtagonistInnen dieser absolut fürchterlichen und grausamen kollektiven Anmaßung einer selbstverständlichen Abnutzung von zig- bis hunderttausenden von Menschenleben für den Erhalt des eigenen moralischen und ideologischen Wohlbefindens, liegt einzig und allein darin, dass sie endlich damit aufhören sie weiter voran zu treiben.

    Ja. Und ich denke, viel von dem irrationalen Verhalten, was wir hier in Europa sehen, liegt schlussendlich darin begraben. Vor der Geschichte werden wir damit umgehen müssen, dass diese uns knallhart für den hegemonialen Missbrauch der UA ("Wir oder die") und der fahrlässigen Eskalation aus niederen Motiven heraus - hinein in den nicht mehr für möglich gehaltenen Preis an Menschenleben - mitverantwortlich machen wird. Punkt.


    Machen wir uns nichts vor, der aktuell schmerzende Punkt ist wie üblich weniger die Zahl der Toten an sich sondern vor allem der damit einhergehende Ansehens- und Machtverlust, da die selbstdeklarierte "Werte"-Union samt Friedensnobelpreiszertifikat an ihrem eigenen Anspruch ja nicht offensichtlicher hätte scheitern konnte, als mit dem so bereitwillig in Kauf genommenen abstrusen Verschleiss von geborgten Menschenleben, wenn sie sich selbst machtpolitisch unter Druck sieht.


    Das ganze hässliche Schauspiel, die Blutgrätsche zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist furchtbar transparent und wird von einer Vielzahl mittlerweile selbstbewusster Beobachter verfolgt und eingeordnet. Geschichtsschreibung und Deutung obliegt nicht mehr allein "Collective West" sondern auch "Global South". Und da wird sicherlich notiert, dass keine Diktatur im Kern wesentlich anders agiert hätte. Sie hätte verbal evtl. weniger Bauchschmerzen konstatiert aber sonst...


    Was will man denn aussenpolitisch wem jetzt noch mitteilen? Was bieten wir hier noch? Was ist denn Europa in der Weltarena?


    Erbärmlich...

  • Liest sich, als hätten sie doch noch ihre Lehren aus Afghanistan, Irak usw. gezogen. Ist aber auch maximal peinlich für die NATO, dass man bei all den Hunderten Milliarden Dollar für das Schlachtfeld und dem Einsatz von Kriegshochtechnologie am Ende trotzdem auf Terroristen-Taktiken zurückgeworfen wird, um irgendwelche propagandataugliche Wirkung zu erzielen. Erinnert das jemanden an irgendwas?


    Das ist auch deshalb interessant, weil diese Art der Kriegsführung von Staatswegen gegen Zivilisten natürlich maximal verbrecherisch ist.

    Aber gut im Ergebnis ist das nichts groß anders, als absichtlich Wohnhäuser usw. mit Bomben einzudecken, nur mit dem Vorteil der glaubwürdigen Abstreitbarkeit und dass man keinen Luftraum beherrschen muss.

  • Nun ist das 60 Mrd Dollar Paket, das die Überraschung ermöglichen sollte, nicht durch den Kongress gekommen.


    Nun, für das eine Beispiel, das Nuland nennt - Angriffe auf die Schwarzmeerflotte - braucht es ja auch teure Rüstungsgüter. Wobei das Ausmaß der US-Beteiligung bei genau dem Beispiel nicht so klar ist, alles in allem schreiben sich das eher die Briten zu. Aber der Umstand, dass aktuell das Geld aus ist, führt jetzt auch nicht dazu, dass etwa die US-Überwachungsdrohnen nicht mehr über dem Schwarzen Meer fliegen.


    Falls Nuland damit auch Anschläge im Sinn hat, die bezahlt dir die CIA vermutlich selbst dann noch aus einer schwarzen Kasse, wenn der Kongress die weitere Unterstützung der Ukraine verbieten würde (also soweit möglich über den Haushalt einschränken).


    Aber natürlich wirbt sie hier für neues Geld für die Ukraine. Sie hält die Rede ja auch nicht, um ihre geheimen Pläne zu offenbaren. Der Punkt ist ein anderer, Nuland hat bei Nord Stream gezeigt, dass sie ihre Gefühle nicht zurückhalten kann, wenn es um Triumph geht. Insofern ist interessant, dass sie hier nochmal an ihr Versprechen von Überraschungen erinnert, dass sie das Wort "nasty" verwendet und dass sie so oft asymmetrische Kriegsführung erwähnt.


    Die Nord Stream-Pipelines waren sicherlich über viele Jahre ein Ärgernis für sie, also wäre es möglich, dass auch wenn die USA gar nichts mit der Sabotage zu tun haben, sie mit ihren Gefühlen nicht hinterm Berg hält. Zumal - insofern man sie überhaupt zu den US-Diplomaten zählt - sie vermutlich eher zu denen gehört, die sich als imperiale Gesandte verstehen.


    Es ist bloß ein weiterer Eintrag in der suggestiven Zeitleiste. Wäre die Rede zum Beispiel nach anstatt vor der Ruhestands-Pressemeldung gehalten worden, würde sie die Interpretation dieser verschieben.


    Aber ich habe schon verstanden. Russland sind die Guten. Leider, leider waren sie einfach gezwungen und hatten keine andere Wahl, als eine militärischen Spezialoperation im Nachberland durchführen um das sich dort an der Macht befindliche Terrorregime zu beseitigen :)


    Du denkst ich bin pro-russisch? Ne, ich bin nicht Teil des Pro-Proletariats. Meine Perspektive ist vorallem, dass ich diesem ganzen Elend die Beschleunigung zum Ende des Westens abgewinnen kann. Das halte ich freilich für so notwendig wie verdient.


    Abgesehen davon, selbst der Kremel spricht mitlerweile vom Krieg. Kannst du also auch sagen, ohne Angst haben zu müssen, die russische Regierung irgendwie schlecht zu machen. Oder was ist der Grund, dass du immer militärische Spezialoperation sagst?


    Ich spreche von militärischer Spezialoperation, weil es ein tatsächlicher Rahmen für die Kriegsführung ist und im Westen als bloßer Euphemismus für Krieg missverstanden wird. Außerdem sage ich auch oft genug Ukrainekrieg.


    Ich weiß nicht, ob das von den westlichen Medien nach "Krieg!" auch noch hinterherkommuniziert wurde, aber Peskow hat genau deshalb den Gebrauch des Wortes nochmal klargestellt. Der Rahmen der Spezialoperation wird nicht verlassen, sondern er spricht mit Blick auf die westliche Beteiligung von defacto Krieg.


    Und das ergibt völlig Sinn: Man kann sich hier nochmal daran erinnern, dass die Russen entgegen der vielen westlichen Vorhersagen bis zum Herbst 2022, also so ca. ein halbes Jahr lang, nicht auf eine Mobilisierung zurückgegriffen haben - jedenfalls nicht offiziell und recht sicher nicht in dem Umfang. Bei der Charkow-Offensive, die das letztlich mit ausgelöst hat, spielten soweit ich mich entsinne bereits im Westen trainierte Soldaten eine Rolle und auch westliche Fahrzeuge, in jedem Fall aber Warschauer Vertrag-Restposten. Bis dahin hatten die Russen zum Beispiel auch noch keine Angriffe auf die Stromverteilungsinfrakstruktur ausgeführt.


    Jetzt stellen wir uns mal vor, die NATO-Länder hätten keine Waffen und andere militärische Güter geliefert, meinethalben höchstens einzelne Länder welche verkauft, keine Soldaten außerhalb der Ukraine trainiert, hätten nicht mit Aufklärung geholfen, hätten die Wirtschaft nicht stabilisiert. Wieviel schwächer wären die Ukrainer zu diesem Zeitpunkt gewesen und hätte es die Ausweitung der Ausstattung der militärischen Spezialoperation tatsächlich benötigt? Zumal die Russen sehr wahrscheinlich nicht das Ziel hatten die Ukraine komplett zu erobern. Schon allein, weil man für die Besatzung vermutlich deutlich jenseits selbst der 300000 damals mobilisierten Reservisten benötigen würde.


    ....Ich hatte erst einen langen Text geschrieben um argumentativ deutlich zu machen, dass dein Beitrag an den Haaren herbeigezogene Spekulationen sind. War mir dann aber doch zu dumm, auf so einen Unsinn inhaltlich einzugehen.


    Ja, schade, dass du deine Zeit verschwendet hast, denn mit der Ansage, dass es ins Spekulative geht, bin ich auf die US-Amerikaner zu sprechen gekommen:


    Naja, mal schauen. Aber bei einem Anschlag des Islamischen Staat würde man dann im Spekulativen unweigerlich bei den USA landen. [...]



  • Schön getroffenes Bild jedenfalls, da ist man schon so sehr geprimed, dass der Trigger auch ganz ohne Headline funktioniert. Willkommen bei der Bild-Zeitung, liebe Zeit.


    Willkommen im Wahlkampf vorallem. Dank Z+ werden wir wohl nicht erfahren, ob es Strike-Zimmermann mit der Opferrolle versucht oder bloß die Zeit mit einem framing für sie.


  • Ich finde es beruhigend, dass er sich nebenbei auch noch mit Brasilien beschäftigt.


    https://en.wikipedia.org/wiki/Ukrainian_Brazilians


    Zitat
    Seventy percent of Brazil's Ukrainians live in agricultural communities known as "colonies" where they tend crops such as wheat, rye, buckwheat, rice, black beans, and erva mate, a local type of tea. These colonies are isolated from modern areas of Brazil's economy and from non-Ukrainians, and in many respects closely resemble Galician (Western Ukrainian) villages of the 19th century.


    Also wenn man Wikipedia glaubt, leben die zum Großteil in einer Art Nova Galícia (nicht zu verwechseln mit Nueva Galicia) und tragen vorallem zur Landwirtschaft bei.


    Zitat

    Notable Brazilian nationals of Ukrainian ethnicity

    • Maria Berushko – teacher, may become the first Orthodox saint in South America (of Orthodox Ukrainian descent).
    • Héctor Babenco – film director, screenwriter, producer, actor (Naturalized Brazilian, born in Argentina to Ukrainian father and Polish-Jewish mother).
    • Oxana Narozniak – sculptor (born in Germany of Ukrainian descent, living in Curitiba).
    • Vira Vovk – poet (born in Ukraine and emigrated to Brazil after World War II).
    • Rafael Sóbis – football striker.
    • Dmytro Zajciw – entomologist, discoverer of many beetle species.

    Notable Brazilians with Ukrainian born ancestors

    • Eliana Michaelichen Bezerra (Ukrainian descent on maternal side) – Popular television hostess
    • Clarice Lispector – Jewish writer born in Ukraine whose family immigrated to Brazil before she was two. Became widely known as an influential writer in the Portuguese Language.
  • Der große unschätzbare ökonomische Erfolg, den die ukrainische Diaspora der Brasilianischen Nation bescherte, sind offenbar völkische Kosakentänze in albernen Kostümen.

    ... lässt sich ja gut mit der ebenfalls importierten Albernheit des Karnevals vereinen. Ist halt nur deutlich weniger lasziv. In Argentinien oder Chile hat man den Schuhplattler leider nicht exportieren können, und damit halt auch leider nicht wirtschaftlichen Erfolg. Schande.

  • Liest sich, als hätten sie doch noch ihre Lehren aus Afghanistan, Irak usw. gezogen. Ist aber auch maximal peinlich für die NATO, dass man bei all den Hunderten Milliarden Dollar für das Schlachtfeld und dem Einsatz von Kriegshochtechnologie am Ende trotzdem auf Terroristen-Taktiken zurückgeworfen wird, um irgendwelche propagandataugliche Wirkung zu erzielen. Erinnert das jemanden an irgendwas?


    Also meine Deutung der Hintergründe der russischen Intervention (und obacht Spekulation):


    [...] meine These ist, dass mit der Übernahme von Biden sowas wie die Empfehlung aus dieser Rand-Studie zu Russland in Kraft gesetzt wurde. Und man auf eine begrenzte russische Intervention im Donbass hingearbeitet hat, die aber schon genügt hätte, um Nord Stream 2 und die russischen Beziehungen zu Westeuropa zu kappen.


    Der schlimmste Fall wäre gewesen, dass die Ukraine den Russen in die Hand fällt, aber dafür hat man "Afghanistan 2.0" (nicht dass 1.0 wirklich dem entspricht, was sich bei den Usis als Mythos herausgebildet hat). Im besten Fall wären wirtschaftliche Sanktionen der Europäer gegen Russland und internationale Isolierung damit zusammengekommen, dass die Russen sich an den Festungen im Donbass ausbluten, während man die Ukraine mit Waffen beliefert.


    Stellt sich raus ein deutlich schlimmerer Fall ist, dass du einen großen Landkrieg an der Backe hast mit einem viel intensiveren Materialverbrauch als bei einem Partisanenkrieg. Ein Landkrieg, an dem im Gegensatz zu eher verdeckter Unterstützung auch noch deine Reputation hängt.


    Läuft ja auf eine Art selbstgestellte Falle hinaus. Dass die "damaging counter-escalation" (Rand) wahrscheinlich anders als erwartet ausgefallen ist, würde ich auf drei Fehleinschätzungen zurückführen:

    1. Härte und Investition beim russischen Vorgehens überschätzt. Man hat vermutlich das Bild, das man von russischer Kriegsführung in Syrien und Tschetschenien hat, erwartet. Und ich denke auch erwartet, dass viel schneller auf die Reserve zurückgegriffen wird, tatsächlich die menschlichen Wellen, die von der Propaganda behauptet werden, um einen schnellen Sieg zu erzwingen.
    2. Flugzeuge gezählt und die Qualität sowjetischer Luftabwehr unterschätzt. Zumal mit der Perspektive auf die eigene bevorzugte Form der Kriegsführung konnte man vielleicht tatsächlich erwarten, dass die Russen mit ihren relativ größeren Luftstreitkräften eine Lufthoheit über der Ukraine herstellen und der Krieg von Anfang eher so aussieht, wie jetzt die massiven Gleitbombeneinsätze an der Front in Donetsk. Konnte man erwarten, wenn man gleichzeitig verkennt, welche Bedrohung selbst die ukrainische Luftabwehrtechnik ohne besonders große technische Aufwertung seit Sowjetzeiten darstellt.
    3. Das Widerstandspotential der Ukrainer unterschätzt, natürlich auch wegen den Erwartungen aus 1 und 2.

    Gut, vielleicht ist man jetzt doch noch an dem hypothetischen (non-)worst case angekommen. Meine Deutung des New York Times-Artikels ging auch noch eher in die Richtung, dass das vielleicht irgendwie signalisieren soll, wir sind bereit, gebt uns grünes Licht.


    Es gibt freilich eine andere Möglichkeit, die CIA bringt sich in Stellung für ein "Afghanistan 2.0" - also nicht US-Afghanistan das sowjetische - und macht schonmal Werbung für die eigene Arbeit.


    Viele andere Leute haben es, wie gesagt, eher als einen Schlusstrich unter die aktivste Phase gelesen.

  • Machen wir uns nichts vor, der aktuell schmerzende Punkt ist wie üblich weniger die Zahl der Toten an sich sondern vor allem der damit einhergehende Ansehens- und Machtverlust, da die selbstdeklarierte "Werte"-Union samt Friedensnobelpreiszertifikat an ihrem eigenen Anspruch ja nicht offensichtlicher hätte scheitern konnte, als mit dem so bereitwillig in Kauf genommenen abstrusen Verschleiss von geborgten Menschenleben, wenn sie sich selbst machtpolitisch unter Druck sieht.


    Jetzt wo ich Stoltenberg mehr als mir lieb ist kennengelernt habe, muss man auch mal sagen, dass die da im Königreich Norwegen vielleicht einfach nicht soviel Ahnung haben von Frieden.

  • http://en.kremlin.ru/events/president/news/73678


    [I would also like to recall the recent provocative statements by a number of official Western structures regarding potential terrorist attacks in Russia.]



    "a number of"?


    Die Briten haben auch eine Warnung rausgegeben, vielleicht ist das gemeint:


    https://twitter.com/ukinrussia/status/1765839844041703449


  • https://twitter.com/MedvedevRu…tatus/1771912216616308747



    Ungewohnt zurückhaltend.

  • Okay, ich habe noch mehr Suggestives für euch:


    Die auffällig passende Warnung mit dem hervorgehobenen Detail von Konzerten haben die Briten und US-Amerikaner am 7. März herausgegeben und sie betrifft die nächsten 48 Stunden, also auch noch den 8. oder 9. März. Einige Leute haben geguckt, welche Veranstaltungen es in der Crocus City Hall zu diesem Zeitpunkt gegeben hat und sind dabei darauf gestoßen, dass Shaman vom 9. bis zum 11. März an jedem Tag ein Konzert dort hatte:


    https://t.me/crocuscityhallofficial/3648




    Via Google Translate:


    Zitat

    Am 9., 10. und 11. März wird SHAMAN im Crocus City Hall auftreten und ein besonderes Konzertprogramm „You are mine“ präsentieren ❤️
    Es gibt fast keine Tickets mehr 🤫


    🎫 9. März (alle Tickets verkauft)
    🎫 10. März
    🎫 11. März


    Shaman ist ein russischer Popsänger, der sich mit dem Beginn des Ukrainekriegs als "patriotischer" Künstler neuerfunden hat. Er steht für russisches Selbst- und Nationalbewusstsein gerade in dieser Phase. Sein Lied "Ja russki", also "Ich bin Russe", habe ich schon diverse Male von Gruppen junger Russen schmettern gehört. Was man nebenbei halt so aufschnappt, wenn man vermehrt diese Medien konsumiert.


    Die Einleitung dieses Moscow Times-Artikels vermittelt ein Bild von der Bedeutung:


    https://www.themoscowtimes.com…wartime-patriotism-a82414



    Also am 9. März ist das erste Shaman-Konzert in der Crocus City Hall. Das ist im 48-Stunden-Fenster der Warnung und eine Woche vor der Präsidentschaftswahl. Wäre der Anschlag vom Freitag da erfolgt, hätte man nicht nur direkt vor der Wahl demonstriert, dass die russische Regierung die Bevölkerung nicht schützen kann, sondern auch ein Symbol der russischen Unterstützung der militärischen Spezialoperation getroffen.


    Das ist natürlich ein Problem, wenn der Islamische Staat verantwortlich ist und aus eigenem Antrieb gehandelt hat. Denn was interessiert die das alles? Wenn sie Russland angreifen, dann sicherlich wegen deren Kooperation mit der afghanischen oder vielleicht iranischen Regierung, spezifisch bei ISIS-K, und sonst der syrischen, vielleicht noch wegen ihrer Rolle in Zentralasien. Dass zum aktuellen Zeitpunkt ein großer Anschlag in der Moskauer Region selbst durchgeführt wurde, ist schon nicht so naheliegend. Aber zusätzlich macht das Umfeld der Präsidentschaftswahlen vorallem die Ausführung schwieriger - genau das mag hier der Fall gewesen sein - und dass interne russische politische Prozesse ein interessantes Ziel darstellen, ist eigentlich nicht zu erwarten.


    Die Einschränkung: Das muss natürlich nicht das eigentliche Ziel gewesen sein, nur weil es zeitlich passt. Schon die Warnung selbst muss nicht einem verschobenen Anschlag gegolten haben, auch wenn es ein großer Zufall wäre. Falls doch, vielleicht gab es andere Orte, die in Erwägung gezogen wurden, und der Anschlag hätte woanders stattgefunden, oder falls es der gleiche Ort geworden wäre, hätte eine andere Veranstaltung als die von Shaman das Ziel sein können. Da gab es im Zeitfenster noch mehr:


    https://t.me/s/crocuscityhallofficial/3648


    Aber suggestiv ist es allemal.


    Nehmen wir mal an, der Anschlag war von den Ukrainern für die Präsidentschaftswahl geplant und ist nicht zustande gekommen. Warum dann jetzt? Also mal abgesehen davon, dass nach der Wahl das Sicherheitsniveau vermutlich nachgelassen hat. Nun da gibt es auch eine Idee zu. Der von mir hier nebenbei erwähnte und dann vernachlässigte Angriff in der Nacht vom Mittwoch:


    Nach dem Connaisseur-Raketenangriff in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, [...]


    Das soll in Kiew das Hauptziel der Angriffe gewesen sein:


    https://www.pravda.com.ua/eng/news/2024/03/21/7447531/



    Gemeint ist GUR/HUR (ГУР), wie man in der russischen oder ukrainischen Version des Artikels sieht. Also der Geheimdienst, den Budanow führt.


    Die Überlegung ist, vielleicht wurden hier doch nicht alle Raketen abgeschossen und vielleicht war die Aktivierung des Plans, den man noch in der Tasche hatte, eine Reaktion auf den erlittenen Schaden.

  • Ungewohnt zurückhaltend.


    Als der russische Bomber mit 2 Piloten an der syrisch/türkischen Grenze abgeschossen wurde, da verlangte Schirinovski Istanbul zu Nuken. Übrigens wenn wir Nawalny als stärkste Opposition bezeichnen, Schirinovski war in der zweitstärksten Partei Russlands.


    Medwedew kann sagen was Offizielle in Amt/Diplomatie nicht sagen, aber meinen, angesichts der Opferzahl von Zivilisten würde ich das als Versprechen sehen, Bandera wurden in München auch erst nach dem Krieg erwischt, aber er wurde erwischt.


    Wenn man die Hintermänner verschleiern will ist es der Worst-Case wenn die Täter überleben, Selbstmordaktionen beim IS nimmt man gerne wörtlich.

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