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die Bullen lernen von den Flicks
Russische fake news
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Prozess in München
Auf Streife, um "Menschen zu zerstören"
Vor dem Amtsgericht sind zwei Polizisten angeklagt, die Unschuldige verfolgt und vor Gericht falsch ausgesagt haben sollen. In ihren Chats sind verstörende Gewaltfantasien nachzulesen.
Es war Deutschlands größter Polizeiskandal, den die Sonderkommission Nightlife am Landeskriminalamt (LKA) mit akribischer Kleinarbeit in den vergangenen Jahren ans Tageslicht befördert hat. Es ging um jede Menge Kokain, zwielichtige Beziehungen von Polizisten zu einem Großdealer, zugedröhnte Beamte im Dienst und einen ehemaligen Wiesn-Wirt, der von dem Schnee nicht genug kriegen konnte. Am Montag begann vor dem Münchner Amtsgericht der Prozess gegen zwei weitere Polizisten, der das bislang Dagewesene in den Schatten stellt.
Laut ihren Chats fuhren zwei Beamte der Altstadtwache "voller Vorfreude" in die Nachtschicht, um "Menschen zu zerstören", die ihre Bekanntschaft machen würden und deren "Leben man in Horror verwandeln" werde. Laut Anklage sollen Andreas Z. und Erik S. Unschuldige verfolgt, vor Gericht falsch ausgesagt, Menschen genötigt - und Kokain weitergegeben haben.
Dem internen Ermittler des LKA, der schon in etlichen Verfahren der Soko Nightlife vor Gericht ausgesagt hat, ist anzumerken, wie sehr ihn die Chat-Nachrichten seiner mittlerweile suspendierten Kollegen verstören. Der 28 Jahre alte Andreas Z. und sein Kollege Erik S. taten gemeinsam Dienst auf der Altstadt-Wache in der Münchner Innenstadt. Sie unterhielten sich via Whatsapp später über ihre Einsätze - oder spornten sich im Vorfeld gegenseitig an. "Ich bin schon gespannt, welche arme Seele heute unsere Bekanntschaft machen wird", textete S. Wer auf dem "kalten Asphalt der Realität aufschlagen" werde - "das kann ganz schnell gehen".
Zwei Feiernde gerieten in der Sonnenstraße ins Visier der Beamten
Ganz schnell ging es auch für Elmar P. (Name geändert), 26, der in der Nacht auf den 25. November 2016 mit seinem damals besten Freund Mikael M. beim Feiern war. Die Polizeiinspektion 11 ist auch für die sogenannte Feierbanane an der Sonnenstraße zuständig. Und dort, in der 089-Bar am Maximiliansplatz, hatten die beiden jungen Männer getrunken. Gegen 4.30 Uhr kamen sie aus dem Club, wechselten die Straßenseite in den Park gegenüber und standen in einer Parkbucht für Autos, als Z. und S. im Streifenwagen vorbeifuhren. Die Polizisten sagten vor Gericht, die Feiernden hätten Anstalten gemacht, auf die Fahrbahn zu treten, "das sah gewollt aus, als Provokation", ist sich Erik S. sicher. Elmar P., dunkelhaarig und aus Afghanistan stammend, erklärte, er sei schon sehr oft von der Polizei kontrolliert worden. Insofern wunderte er sich nicht, als die Polizeibeamten zur Kontrolle anhielten.
Zu diesem Zeitpunkt trugen die Beamten in der Pilotphase Bodycams. Auf dem Video, das im Prozess gezeigt wurde, hört man Elmar P. sagen, er wolle nicht gefilmt werden, man möge die Kamera ausmachen. Dazu streckt er die Hand nach vorne, um das Sichtfeld der Kamera zu verdecken. Dann sei es "wie der Blitz" losgegangen: Gerangel, Geschrei, sein Freund sei am Boden gelegen. Er habe sich etwas abseits an einen Baum stellen müssen. Als er das Geschehen filmte, habe man ihm gesagt, er müsse alles löschen. Das habe er gemacht. "Das ist die Polizei, ich respektiere sie." Und er würde "niemals einen Polizisten anfassen".
Genau das aber schrieben die beiden Polizisten übereinstimmend in ihren späteren Stellungnahmen. Dass Mikael M. den Polizisten S. geschlagen und dieser ihm daraufhin einen Faustschlag auf die Nase verpasst habe. Und dass Elmar P. den Polizisten Z. zweimal mit beiden Händen gegen den Oberkörper geschubst habe. Direkt nach dem Vorfall schickte S. dem Kollegen ein Foto von M. mit dem zerschundenen und blutigen Gesicht. "Bin immer noch ganz stolz, wie wir den Typen zertrümmert haben", schreibt er. Und: "War echt ein schönes Erlebnis." Nachdem Richterin Cornelia Amtage den Chat verlesen hat, grinst Andreas Z. auf der Anklagebank in Richtung seines Nachbarn Erik S. und zwinkert ihm zu.
Den zweiten Stoß habe er dazu erfunden, räumte ein Angeklagter ein
Es sei nur ein Stoß gewesen, räumte Z. nun ein. Den zweiten habe er "zur Ausschmückung" dazu erfunden und weil der dienstältere S. es ihm so aufgetragen habe. Nein, sagte S. hingegen, das habe er nicht. Der Vorfall vor der 089-Bar landete damals auch vor Gericht: Andreas Z. und Erik S. bestätigten die Angriffe und zwei Schubser im Prozess, Mikael M. wurde zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen Elmar P. wurde gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 300 Euro eingestellt.
"Brennen soll er", schrieb S. vor der Gerichtsverhandlung gegen M. an seinen Kollegen. "Beide, ja", antwortete Z. Und nach dem Prozess schrieb S., dass er es "geil" finde, dass M. zweimal an der Nase habe operiert werden müssen. Und Z.: "Dafür, dass der Schubser gegen mich frei erfunden war, sind 300 Euro viel." Schließlich amüsierten sie sich noch darüber, dass es für die Angeklagten "die größte Erniedrigung" gewesen sei, sich auch noch entschuldigen zu müssen, "dafür, dass er massiv aufs Maul bekommen hat".
Z. ist zudem wegen Nötigung angeklagt, weil er einem in Gewahrsam genommenen Mann gedroht haben soll, ihm die Zähne auszuschlagen. Kollege S. soll einem Mann den Personalausweis abgenommen und ihm nicht wiedergegeben haben. Außerdem soll Z. regelmäßigen Umgang mit Drogen gehabt und einem Kollegen bei einer Party eine "Line" gelegt haben.
Der LKA-Ermittler sagt, dass in den Gewalt verherrlichenden Chats der Polizisten seiner Ansicht nach nichts übertrieben gewesen sei. Man habe "sehr sehr viele Fälle" überprüft, aber meistens seien die Opfer betrunken gewesen und hätten sich nicht erinnern können. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.
Frage: Warum machen die das?
Antwort: Weil sie normal immer damit durchkommen.
Warum kommen sie damit fast immer durch? Große Fage zum Selbstverständnis vom Staat und seiner Exekutive und Judikative.
So lange dieser Fakt besteht wird das auch immer wieder passieren. Auch die zwei werden mit einem blauen auge, also Bewährung, davonkommen, wie immer.
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Man bemerke vor allem:
ZitatMikael M. (Anm: das Opfer) wurde zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt
Mir wird ganz schlecht dabei wenn ich mich in die Situation von dem Jungen reindenke.
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alles wird gut
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Nochmal zur Geschichte oben. Die Straftaten der Psychopaten in Uniform kamen durch die SOKO "Nightlife" des LKA zutage. Da ging es nicht um Gewalttaten in Uniform sondern um einen Kokain-Skandal im gleichen Revier "Altstadt" München. Die Aufklärung der Straftaten der beiden Arschlöcher in Uniform oben war nur Zufall. Wenn nicht ein Kokaindealer über seine Kunden bei der Polizei ausgepackt hätte würden die beiden heute noch jede Nacht Menschen "zerstören".
Siehe SZ: Zugekokst im Streifenwagen
Gegen 37 Angehörige der Münchner Polizei wurde oder wird ermittelt. 30 der Beschuldigten waren im Wach- und Streifendienst eingesetzt, hauptsächlich betroffen waren Beamte der PI 11 (Altstadt). Die Vorwürfe reichen von Bestechlichkeit und Freiheitsberaubung, über gefährliche Körperverletzung bis hin zu Geheimnisverrat, Volksverhetzung und Strafvereitelung.
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Vielleicht braucht es mehr 13 jährige Mädchen im Widerstand gegen die Polizei?
Eine Mädchen-Gang demoliert seit mehreren Wochen Polizeiautos der Bundespolizei in Kiel. Nach Angaben der Polizei zersticht die Gang Reifen, zerstört Frontscheiben und sprüht Hassparolen mit Graffiti auf die Einsatzwagen. Obwohl die Identität der Mädchen der Polizei bekannt sei, seien die Beamten beinahe machtlos.Eins der drei im Fokus stehenden Mädchen ist erst 13 Jahre alt und damit noch nicht strafmündig. Die anderen beiden Teenager sind 14 und 16 Jahre alt. Gegen sie laufen Strafverfahren. Doch selbst, wenn die Mädchen mit einer Jugendstrafe belegt werden, ist laut Michael Hiebert, Polizeisprecher der Bundespolizei in Kiel, keine Besserung in Sicht: „Die kommen dann in die offene Betreuung rein und machen weiter wie bisher“, sagte er auf Anfrage unserer Redaktion. „Wir wissen auch nicht, welche Motivation die Mädchen antreibt, sonst könnten wir gezielt gegensteuern“, so Hiebert. Versuche, die Eltern auf das Problem aufmerksam zu machen, scheiterten ebenso. „Die Eltern haben keinen Zugriff auf die Kinder. Die Kinder ignorieren ihre Eltern“, stellt der Sprecher fest.
Geplante Provokation
Mit Hassparolen wie: „A.C.A.B. Hahaha!!!“, besprühten die Mädchen Autos der Polizei am Kieler Hauptbahnhof. Das ist die Abkürzung für: „All cops are bastards“, wörtlich übersetzt: „Alle Polizisten sind Bastarde“. Seit Ende August treibt die Gang ihr Unwesen am und im Kieler Bahnhof. „Wahrscheinlich wollen die Mädchen uns provozieren“, vermutet Michael Hiebert.
Mit Bierflasche Frontscheibe zerstört
Die Teenager hätten es bewusst auf die Streifenwagen der Polizei abgesehen, die vor dem Hauptbahnhof stehen. Nach Angaben des Sprechers schmierten sie mit Sprühdosen und Lackstiften Hassparolen auf die Autos, zerkratzten Lack und Fenster und zerstachen Reifen. „Einmal haben sie mit einer Bierflasche die Frontscheibe eines Wagens eingeworfen“, erzählt Hiebert. Außerdem bedrohten die Mädchen die Beamten sogar mit einem Messer. (Lesen Sie dazu hier weiter.) Die Abkürzung 1312 steht für die Position der Buchstaben im ABC, also auch A.C.A.B.. Foto: Bundespolizeiinspektion Kiel
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https://www1.wdr.de/nachrichte…ed-nicht-gewarnt-100.html
ZitatAm Einsatz beteiligte Polizisten haben ausgesagt, dass Mouhamed zu keinem Zeitpunkt aggressiv gewesen sei. Erst nachdem der Einsatzleiter angeordnet hat, den 16-Jährigen mit Pfefferspray zu anzugreifen, ist die Situation eskaliert. Und zwar innerhalb von Sekunden.
Aus dem Dortmunder Polizeifunkverkehr vom 8. August geht hervor, dass zwischen dem Einsatz des Pfeffersprays und den fast zeitgleichen Taser- und Maschinenpistolen-Schüssen nicht einmal 20 Sekunden lagen. Und das, obwohl Mouhamed bis dahin ruhig in einer Ecke saß, keine anderen Menschen bedroht hatte.
[...]
Ein Polizist sagt aus, dass er kein aggressives Verhalten von Mouhamed wahrgenommen habe. Ein anderer glaubt, dass der 16-jährige die Polizei vor dem Einsatz des Pfeffersprays gar nicht bemerkt hat, weil er die ganze Zeit nach unten geschaut habe.
[...]
Versuch der Polizisten, mit Mouhamed zu sprechen. Der habe keine zwei Minuten gedauert. Nach WDR-Informationen habe ein Beamter Mouhamed auf Spanisch gefragt, ob er Spanisch spreche und wie es ihm gehe. Ein anderer Polizist habe ihn lediglich mehrfach kurz gerufen.
ZitatAus dem Mitschnitt des Funkverkehrs vom 8. August geht hervor, dass keine zwei Minuten nach dem erfolglosen Versuch der Kontaktaufnahme zu Mouhamed der Einsatzbefehl kommt. Die Beamten sollten Pfefferspray einsetzen und zwar die ganze Flasche. Den Befehl soll der Einsatzleiter noch einmal wiederholt haben, weil er beim ersten Mal nicht verstanden wurde. Die Beamten sollten an den Zaun gehen und von da mit dem Reizgas sprühen. Das wird dem Einsatzleiter noch bestätigt, 16 Sekunden später fallen die tödlichen Schüsse.
https://www1.wdr.de/nachrichte…e-dortmund-stand-100.html
ZitatGibt es Aufzeichnungen von dem Einsatz?
Die Bodycams der beteiligten Beamten waren bei dem Einsatz nicht eingeschaltet. Weil aber der Zeuge, der den Notruf getätigt hatte, in der Leitung geblieben war, existiert ein Tonmitschnitt des Einsatzes. Das Bundeskriminalamt (BKA) kommt nach dessen Auswertung zu dem Ergebnis, dass zwischen dem Taser-Geräusch und dem ersten Schuss aus der Maschinenpistole 0,717 Sekunden lagen.
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Puuuh, da lieg eine Frau.
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Puuuh, da lieg eine Frau.
vlt Contentwarnung mit geben für Gewalt an jemanden
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vlt Contentwarnung mit geben für Gewalt an jemanden
Gibt es eigentlich Richtlinien was Beiträge betrifft? Man könnte sich darauf einigen Gewalt mit einem Spoiler-Tag zu versehen.
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https://www.democracynow.org/2…o_virginia_murder_charges
ZitatA Police Killing Inside a Hospital: Ben Crump on Death of Irvo Otieno During Mental Health Crisis
As new footage is released about the shocking killing of Irvo Otieno inside a hospital in Virginia, we speak with civil rights attorney Ben Crump, who represents Otieno’s family. Surveillance video shows seven sheriff’s deputies and three hospital workers violently pinned Otieno to the floor and piled on him for more than 11 minutes, suffocating him. New video released Wednesday reveals at least one officer had also repeatedly punched Otieno earlier that day. A grand jury has indicted the 10 men involved on second-degree murder charges. Otieno was having a mental health crisis, which Crump says is too often a death sentence for Black people in police encounters. “What happened to Irvo isn’t an isolated incident in America,” says Crump
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https://www.lawblog.de/archive…lich-im-polizeigewahrsam/
ZitatMit deutlichen Worten rügt das Bayerische Oberste Landesgericht Fehlverhalten bei der bayerischen Polizei. Die Beamten hatten eine Frau in Gewahrsam genommen und sie zwangsweise entkleidet – bis auf den Slip. Hierfür, so das Gericht, gab es überhaupt keinen Grund.
Eine Entkleidung im Polizeigewahrsam sei nur zulässig, wenn Gefahr für Leib oder Leben im Einzelfalls vorliegt, und zwar entweder für die Betroffene oder die Beamten. Hier wurde die Betroffene angeblich deswegen fast nackt ausgezogen, weil die Frau „wahrscheinlich“ einen BH mit einem Metallbügel trug. Das Metall sei ein gefährliches Werkzeug, so die Polizei.
Die Frage nach Metallbügeln im BH hätte laut dem Gericht auch durch Abtasten geklärt werden könne. Wieso die Frau wegen des BH auch noch ihre Hose ausziehen musste, kann das Gericht nicht nachvollziehen. Weiterhin kritisieren die Richter, dass sich am Ausziehen der Frau entgegen den Vorschriften auch männliche Beamte beteiligten. Einer soll sogar den BH geöffnet haben.
Aber keine Sorge, da wird hart durchgegriffen und dem Recht genüge getan!
ZitatWegen der krassen Rechtsverstöße im Polizeigewahrsam hob das Bayerische Oberste Landesgericht die Verurteilung der Frau wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte auf. Über die Vorwürfe muss nun neu verhandelt werden (Aktenzeichen 206 StRR 296/22).
Der obligatorische Vorwurf mit folgendem Urteil wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte wurde immerhin zur Neuverhandlung weitergereicht.
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https://www.tagesschau.de/inla…zeigewalt-studie-100.html
ZitatDie Bewertungen von Gewaltanwendungen im Polizeieinsatz gehen oft weit auseinander. Genau in diesem Spannungsfeld befinden sich die Ergebnisse des Forschungsprojekts "Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen" (KviAPol), die morgen in dem Buch "Gewalt im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung" ausführlich präsentiert werden.
Die Forschenden Laila Abdul-Rahman, Hannah Espin Grau, Luise Klaus und Tobias Singelnstein haben dafür mehr als 3300 Betroffene befragt und mehr als 60 qualitative Interviews mit Vertretern von Polizei, Rechtswesen und Opferberatungsstellen geführt. Die Stichprobe ist nicht repräsentativ. KviAPol ist ein unabhängiges Forschungsprojekt und unterscheidet sich damit von der Studie zum Alltag von Polizistinnen und Polizisten, die unter Bundesinnenminister Horst Seehofer in Auftrag gegeben wurde.
https://kviapol.uni-frankfurt.de/
https://kviapol.uni-frankfurt.…g%20Gewalt%20im%20Amt.pdf
ZitatSowohl bei Polizeibeamt*innen wie auch bei Betroffenen lassen sich anhand unserer Daten spezifische Umgangsweisen mit polizeilichen Gewaltanwendungen feststellen, die als übermäßig problematisiert werden. Auf polizeilicher Seite spielt neben Einsatznachbereitungen und informellen Besprechungen vor allem das polizeiliche Berichtswesen eine wesentliche Rolle. Zugleich zeigten sich für Polizeibeamt*innen hohe Hürden, Gewaltanwendungen durch Kolleg*innen zu kritisieren oder gar zur Anzeige zu bringen. Auch bei den befragten Betroffenen war eine niedrige Anzeigebereitschaft (9 %) festzustellen. Gegen eine Anzeigeerstattung sprach aus ihrer Sicht vor allem das Wissen um mangelnde Erfolgsaussichten im Strafverfahren, Schwierigkeiten bei der Identifizierbarkeit der Polizeibeamt*innen, Sorge vor Repressionen und fehlende Beweismittel. In der Praxis führt dies dazu, dass ein Großteil der Verdachtsfälle rechtswidriger polizeilicher Gewaltanwendung im Dunkelfeld verbleibt. So gaben nur 14 % der von uns befragten Betroffenen an, dass in ihrem Fall ein Strafverfahren stattgefunden habe.
Für die Strafverfahren zu Verdachtsfällen rechtswidriger polizeilicher Gewalt zeigen sowohl die offiziellen Statistiken als auch die Erhebungsdaten eine besondere Erledigungspraxis der Staatsanwaltschaften: Während über 90 % der Verfahren eingestellt werden, wird nur äußerst selten Anklage erhoben (laut Staatsanwaltschaftsstatistik in 2 % der Fälle). Die Befunde des Projekts lassen erkennen, dass diese ungewöhnlich niedrige Anklagequote nicht nur auf unberechtigte Anzeigen zurückgeführt werden kann, sondern auch durch strukturelle Besonderheiten dieser Verfahren bedingt ist. Danach gibt es oft eine schwierige Beweislage, ist es für Polizeibeamt*innen als Zeug*innen herausfordernd, Kolleg*innen zu belasten, und ist die Neutralität polizeilicher Ermittlungen nur bedingt gewährleistet. Für die zuständigen Staatsanwält*innen erweist sich angesichts der alltäglichen engen Zusammenarbeit mit der Polizei eine unvoreingenommene Herangehensweise an solche Verfahren als besondere Herausforderung. Dabei erschwert es auch die hohe Arbeitsbelastung, Vorannahmen über polizeiliche Angeklagte oder Zeug*innen zu hinterfragen, die häufig als besonders glaubwürdig und zuverlässig angesehen werden. Umgekehrt kann diese Konstellation zugleich zu Vorannahmen über die Betroffenen polizeilicher Gewalt führen, deren Glaubwürdigkeit infolgedessen geringer erscheint.
In den auf eine polizeiliche Gewaltanwendung folgenden Auseinandersetzungen um die Bewertung der Gewalt in Gesellschaft und Justiz erweist sich die polizeiliche Deutungsweise angesichts dieser Umstände als besonders durchsetzungsfähig und dokumentiert so die besondere Definitionsmacht der Polizei.
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In Leipzig stellt sich heute wohl wieder die Frage, warum es für "Polizeigewalt" und "Nach den Rechten sehen" zwei threads braucht.
#le0106
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Auch wenn die da jetzt den einen verknacken, ich sehe da nicht das Problem bei nem Einzelfall. Das ganze Training ist doch schon nur noch darauf ausgelegt so zu reagieren. Besonders der Einsatz von so "nicht tödlichen" Waffen wird ja irgendwie auch immer normaler. Gesunder Verstand, Situationsbewusstsein und Situationen auf einer verständnisvollen, menschlichen, offenen, deeskalierenden und auch mal defensiven bis sogar zurückziehenden Art anzugehen und zu lösen scheint auch immer weniger bis gar nicht Instrumentenkoffer zu sein und noch viel weniger gezielt geschult zu werden.
https://www.aljazeera.com/news…dmother-dies-in-australia
ZitatTasered 95-year-old great-grandmother dies in Australia
[...]
A 95-year-old woman has died in hospital a week after being Tasered by an Australian police officer inside her nursing home.
Clare Nowland, who had dementia, was Tasered on May 17 after staff found her holding a steak knife outside her room in Cooma in southeastern Australia.
[...]
Kristian White, a 33-year-old senior police officer
[...]
Police said they urged Nowland to drop a serrated steak knife before she moved towards them “at a slow pace” with her walker, prompting one officer to fire his Taser at her.
[...]
Nen 33 jähriger Polizist fühlt sich von ner 95 jährigen, dementen, gehgeschädigten Frau, welche mit ihrem Rollator langsam auf ihn zukommt so bedroht, dass er mit nem Taser auf sie zu schießen müssen überzeugt ist...
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Etwa 1000 Menschen werden nach Angaben der Polizei eingekesselt. Bei Temperaturen unter zehn Grad werden sie teilweise die ganze Nacht festgehalten. Bis morgens um fünf, rund elf Stunden lang, müssen Menschen ausharren, ohne dass sie den Polizeikessel verlassen können. Erst nach mehreren Stunden kommt vor Ort ein Trinkwassercontainer der Stadtwerke Leipzig an.
Der Rechtswissenschaftler Clemens Arzt, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, hält das Vorgehen der Polizei für rechtlich fragwürdig: "Es gibt nicht die rechtliche Möglichkeit, 1000 Menschen einzukesseln und festzunehmen und für Stunden ohne hinreichende Versorgung festzuhalten, weil es sein könnte, dass sie an Straftaten beteiligt waren. Das ist rechtlich nicht haltbar."
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Die Mutter eines 14-jährigen Jungen zeige dem Monitor-Team die Anzeige gegen ihren Sohn. Sie seien gemeinsam bei der Demonstration gewesen, erzählt sie. Ihr Sohn sei in den Kessel geraten, sie nicht. Wer in den Polizeikessel geriet, sei willkürlich passiert, wirft sie den Beamten vor: "Ich war zufällig eben fünf Meter an einer anderen Stelle." Kinder seien in dem Kessel ausgezogen worden, habe ihr Sohn berichtet. "Meinem Sohn wurde in den Slip geschaut. Das ist eines Rechtsstaats nicht würdig."
Belegen lassen sich diese Aussagen nicht. Doch auch eine andere Mutter ist schockiert über das Vorgehen der Polizei: "Das ist eigentlich das Schlimme an diesem ganzen Verhalten sowohl des Staates als auch der Polizei, dass unsere Kinder merken, sie haben einfach keine Chance. Sie sind desillusioniert. Sie sehen in der Polizei keinen Freund mehr."
Ein junger Student wirft den Beamten brutale Gewalt gegen die Menschen im Polizeikessel vor: "Ich habe Leute gesehen, die wurden ins Gesicht geschlagen, und ich habe auch Leute gesehen, die wurden mit dem Knüppel geschlagen." Auch eine Kameraufnahme von Monitor zeigt mehrere Faustschläge von Polizisten gegen die Köpfe von Demonstranten im Kessel.
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"Teilweise gerundet" welche der Zahlen sie wohl meinen
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