Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Nein. Kein Zitat aus dem Bonker - Zitat eines Beraters von Zelensky. Aktuelles Time-Magazine.


    Zitat

    [...] On the contrary, [Zelensky’s] belief in Ukraine’s ultimate victory over Russia has hardened into a form that worries some of his advisers. It is immovable, verging on the messianic. [...]


    Der Artikel liest sich so desaströs, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, ihn komplett in Frage zu stelllen:


    https://twitter.com/i_gil_/status/1719013535991165338



  • Die Videos von der Konferenz gibt es jetzt in deutscher und englischer Sprache.

  • Die IAEA-Beobachtermission am Kernkraftwerk Saporoschje hat heute mal wieder ihre Leute ausgetauscht:


    https://tass.com/world/1700803


    Zitat

    MELITOPOL, November 2. /TASS/. The International Atomic Energy Agency has rotated its staff at the Zaporozhye nuclear power plant, the plant said.


    "The latest, 13th, rotation of observers of the mission of the International Atomic Energy Agency has taken place at the Zaporozhye nuclear power plant today. The mission consists of four inspectors," the plant said on Telegram.


    Und die Russen behaupten gleichzeitig gab es einen Drohnenangriff in der Nähe, wohl in Energodar.


    https://www.reuters.com/articl…aporizhzhia-idAFKBN31X17B


    Zitat

    MOSCOW (Reuters) -Russia on Thursday said Ukraine was risking a nuclear disaster after nine Ukrainian drones were shot down by Russian forces near the Zaporizhzhia nuclear station, Europe’s largest atomic power plant.


    Vermutlich entweder eine Routine-Propagandabehauptung oder so eine Art Routine-Demonstrativangriff:


    Zitat

    Zakharova said the IAEA should look at a Russian proposal to rotate its staff monitoring the plant only through Russian-held territory. The IAEA did not immediately respond to a request for comment. Ukraine did not immediately comment.


    Denke kein Anzeichen, dass die Rhetorik rund um das Kernkraftwerk wieder angeheizt wird. Obwohl ich mich im Fall, dass es stimmt, fragen würde, wie dieser Angriff zum dem anderen behaupteten in Kursk steht.

  • Bandera hat in Deutschland ein Heimspiel - das sollte längst weg sein, wenn man einen einzigen Restwert hat. Die Deko hat der deutsche Steuerzahler bezahlt, indirekt an Bandera-Fanclubs.


  • https://www.pcgameshardware.de…-KI-Rechenzetrum-1432802/



    Zitat

    Die USA, allen voran das Kabinett Biden ("The Biden-Harris Administration"), befürchten, dass der große Widersacher China ihnen im weltweiten KI-Wettrüsten davonziehen und so den derzeit tobenden Handelskrieg letztlich zu seinen Gunsten entscheiden könnte. Die Regierung um den 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Joe Biden, reagieren darauf einmal mehr mit entsprechenden Sanktionen, welche insbesondere Nvidia und dessen Geschäfte in China treffen. Aber auch andere Staaten wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate müssen Einschränkungen im Hinblick auf Hochtechnologie und KI hinnehmen.

  • Krieg längst gewonnen? Wie Experten den Sieg zusammenfantasieren – und damit der Ukraine schaden

    Ja lieber "Stern", keine Ahnung, warum journalistisches Heldentum im Wertewesten erst dann zuschlägt, wenn einem die Realität offen den gestreckten Mittelfinger entgegenhält, aber für derlei nachträgliche Sorge um den Ruf ist es viel zu spät.


    Die Gräben zwischen Generation "Tagesschau" und den auch von euch so hingebungsvoll als Propagandaopfer stilisierten "Generation FringeMedia+Telegram" sind längst unüberbrückbar und das Misstrauen in eure Arbeit gerechtfertigterweise nun themenübergreifend - wohl nicht wiederherstellbar.


    Aber danke, dass ihr die Elterngeneration in eine Lage versetzt habt, aus der sich, wenn überhaupt, nur unter viel Schmerzen und Gesichtsverlust herauszuarbeiten ist und die unendlich viel vergeudete Zeit beanspruchen wird, falls diese Themen überhaupt noch verhandelt werden.


    Go f*ck yourself.

  • Das Durchschnittsalter der Soldaten steigt ... bei den Lebendigen.


  • Nochmal etwas nachgelegt:


    https://twitter.com/MiRo_SPD/status/1717571920856805521


    So einer muss sich nach dem Krieg definitiv vor Gericht verantworten - und wenn auch nur als Mitläufer. Die Deutschen kriegen ihr Nazi-Gen nicht raus.....

  • "Fortführung der Kämpfe ist sinnlos" - Selenskyj-Rivale fordert Verhandlungen mit Russland

    Oleksij Arestowytsch will alles anders machen: Der ukrainische Politiker fordert einen "Deal auf Zeit" mit Russland – und erhebt schwere Vorwürfe gegen Selenskyj.


    Keine Ahnung ob diese Zahlen stimmen, aber interessant ist es schon, dass der jetzt solche Vorwürfe gegen seinen früheren Chef erhebt, nachdem dessen oberster General gerade erst mehr oder weniger offen aussprach, dass die Offensive gescheitert sei, und dass es auf absehbare Zeit auch keine neue geben werde:

    Ukraine’s commander-in-chief on the breakthrough he needs to beat Russia

    General Valery Zaluzhny admits the war is at a stalemate


    FIVE MONTHS into its counter-offensive, Ukraine has managed to advance by just 17 kilometres. Russia fought for ten months around Bakhmut in the east “to take a town six by six kilometres”. Sharing his first comprehensive assessment of the campaign with The Economist in an interview this week, Ukraine’s commander-in-chief, General Valery Zaluzhny, says the battlefield reminds him of the great conflict of a century ago. “Just like in the first world war we have reached the level of technology that puts us into a stalemate,” he says. The general concludes that it would take a massive technological leap to break the deadlock. “There will most likely be no deep and beautiful breakthrough.”

    The course of the counter-offensive has undermined Western hopes that Ukraine could use it to demonstrate that the war is unwinnable, forcing Russia’s president, Vladimir Putin, to negotiate. It has also undercut General Zaluzhny’s assumption that he could stop Russia by bleeding its troops. “That was my mistake. Russia has lost at least 150,000 dead. In any other country such casualties would have stopped the war.” But not in Russia, where life is cheap and where Mr Putin’s reference points are the first and second world wars, in which Russia lost tens of millions.

    An army of Ukraine’s standard ought to have been able to move at a speed of 30km a day as it breached Russian lines. “If you look at NATO’s text books and at the maths which we did, four months should have been enough time for us to have reached Crimea, to have fought in Crimea, to return from Crimea and to have gone back in and out again,” General Zaluzhny says sardonically. Instead he watched his troops get stuck in minefields on the approaches to Bakhmut in the east, his Western-supplied equipment getting pummelled by Russian artillery and drones. The same story unfolded on the offensive’s main thrust in the south, where inexperienced brigades immediately ran into trouble.

    “First I thought there was something wrong with our commanders, so I changed some of them. Then I thought maybe our soldiers are not fit for purpose, so I moved soldiers in some brigades,” says General Zaluzhny. When those changes failed to make a difference, the general told his staff to dig out a book he once saw as a student. Its title was “Breaching Fortified Defence Lines”. It was published in 1941 by a Soviet major-general, P.S. Smirnov, who analysed the battles of the first world war. “And before I got even halfway through it, I realised that is exactly where we are because just like then, the level of our technological development today has put both us and our enemies in a stupor.” [...]

    Daran ist wiederum interessant, dass Zaluzhny die Schuld am ausbelibenden Erfolg der Frühjahrs-Sommer-Herbst-Offensive nicht alleine dem mangelnden Willen der westlichen Alliierten zur Übersendung von noch mehr und noch moderneren Waffensystemen in die Schuhe schiebt, sondern eher zu dem Schluss kommt, dass sich die technologischen Niveaus auf beiden Seiten so die Waage hielten, dass keine daraus einen entscheidenden Vorteil für sich ziehen könne. Das hält ihn allerdings nicht von der Hoffnung ab, neue, bisher noch nicht verfügbare Technologie werde die Schlacht am Ende doch noch zu Gunsten der ukrainischen Seite entscheiden. Aber gleichzeitig befürchtet er, dass der Krieg sich jetzt noch Jahre lang im ewigen Stellungskampf hinziehen könnte, und den ukrainischen Staat dabei ausbluten würde.


    [...] Mr Putin is counting on a collapse in Ukrainian morale and Western support. There is no question in General Zaluzhny’s mind that a long war favours Russia, which has a population three times and an economy ten times the size of Ukraine. “Let’s be honest, it’s a feudal state where the cheapest resource is human life. And for us…the most expensive thing we have is our people,” he says. For now he has enough soldiers. But the longer the war goes on, the harder it will be to sustain. “We need to look for this solution, we need to find this gunpowder, quickly master it and use it for a speedy victory. Because sooner or later we are going to find that we simply don’t have enough people to fight.”

  • Nun, was man nicht unterschätzen darf ist, dass viele Journalisten durchaus Teil der selbstbestätigenden Blase des Internet-Ukrainefahne-Vereins sind - unabhängig davon, ob sie eine Fahne haben/hatten oder nicht. Das Bild, das die Mainstreammedien geliefert haben, ist denke ich durchaus auf den Hype zurückzuführen, der klar durch Propaganda einerseits aber auch durch Affinität für bestimmte Informationen, etwa ein grundsätzliches Misstrauen gegen jegliche russische Darstellung, recht organisch entstanden ist.

  • Ihr seid offenbar mehrheitlich der Meinung, dass die Frage nach der präferierten Quelle für politische Informationen - alternative Medien oder regierungsnaher Mainstream - eine Frage der Generationszugehörigkeit ist

    zu singuläre Betrachtung.

    Aber die Generationenzugehörigkeit hat einen nicht unwesentlichen Einfluss darauf mit welchen Medien man in welcher Form "sozialisiert" wurde. Und die hier angesprochene Generation Tagesschau, welche selbstverständlich nicht so zu verallgemeinern ist und insbesondere wohl auch nicht mit Jahreszahlen oder einer Altersrange zu benennen ist, sollte wohl eher als eine Umschreibung für diejenigen welche sich primär über die etablierten MSM "informieren" verstanden werden. Ähnlich zu den Oma Ernas. Evtl auch mehr ein gedankliches Bild aus dem alten Aufwachenpod geprägt.


    voll mit Älteren

    na ob die dann unter Generation Tagesschau fallen?

    Es vermischen sich halt nun auch die Generationen und so mancher hier müsste dann doch feststellen, dass er nun doch auch schon langsam in die Kategorie ältere Generation fallen dürfte.

    während junge „Woke“ sich nur allzu gerne von MrWissen2Go, Mai Thi Nguyen Kim oder, wenn es ganz schlimm kommt, Sarah Bosetti auf Linie bringen lassen.

    ist das dann Generation youtube?

    Sind die denn noch die junge Generation?

  • Wenn du einer Gruppe keine „Altersrange“ zuordnen kannst, dann ist „Generation“ dafür schlicht der falsche Begriff. 🤷🏻‍♂️

    Ich verstehe deinen hehren Wunsch nach sprachlich und begrifflicher Eindeutigkeit. Viel Erfolg dabei, meinen Zuspruch wirst du haben.


    Hier wurde aber auch nicht von "Generation" sondern von "Generation "Tagesschau"", was dann durchaus auch auf einen anderen Begriff zielen könnte, gesprochen.

    Und selbst das Elterngeneration dürfte schwerer zu begrenzen sein, wenn auch nach unten die Biologie da wohl ne recht harte Grenze noch setzt.

  • Einen Deal, wie er Arestowytsch vorschwebt, kann und wird Russland eher nicht zustimmen, dafür hat man die Lage inzwischen wieder weitgehend unter Kontrolle. Die Nato-Mitgliedschaft war der Knackpunkt, der überrhaupt zum Krieg führte und daran wird sich in Anbetracht der Opfer und der Perspektive, die dieser Vorschlag beinhaltet, nichts geändert haben.


    Die Herausforderer bringen sich innenpolitisch in Stellung für die kommende Wahl. Den Geist bekommt aber keiner mehr zurück in die Flasche, weshalb auch keiner für ein echtes Ende des Krieges eintritt/einteten kann.


    Zaluzhnys angedachter Schwenk hin zu einem in erster Linie defensiv geführten Krieg wird die Kosten für die Russen erhöhen, womöglich setzt er auch darauf viel Zeit zu gewinnen, um auf ein "Wunder" warten zu können. Ob es den Ausgang verändern wird, darf bezweifelt werden. Aber Zeit ist womöglich die einzige Option die noch bleibt. In Anbetracht der Leichtfertigkeit, mit der unsere politische Elite von einer Krise in die nächste maschiert, wäre so eine Haltung sogar nachvolziehbar. Für die ist das Ganze ohnehin nur ein Spiel, in dem sie endlich mal zu Ruhm gelangen.

  • "Deal auf Zeit" - formerly known as Minsk I/II. Als man in der Ukraine offen sagte die Zeit nehmen wir zum aufrüsten - da wird Russland sicher keine Bedenken haben. Wann auch immer es endet, wahrscheinlich mit jemanden in der Regierung der auf jede Frage aus Russland mit "Ja" antwortet (außerhalb der EU/NATO, was wir alle vorher wussten).


    Georgien, Moldavien und Ukraine in die EU zu holen ist das Verrückteste was man sich vorstellen kann, selbst in dieser inflationär verrückten Zeit - der letzte Sargnagel für die EU.

  • Interessant! Ihr seid offenbar mehrheitlich der Meinung, dass die Frage nach der präferierten Quelle für politische Informationen - alternative Medien oder regierungsnaher Mainstream - eine Frage der Generationszugehörigkeit ist. Ich erlebe das überwiegend umgekehrt: Twitter oder Telegram-Kanäle sind doch voll mit Älteren, deren Misstrauen in Medien und (staatliche) Institutionen groß ist, während junge „Woke“ sich nur allzu gerne von MrWissen2Go, Mai Thi Nguyen Kim oder, wenn es ganz schlimm kommt, Sarah Bosetti auf Linie bringen lassen.

    Das ist nur (m)ein Meinungsbeitrag. Die Frage nach der Generationszugehörigkeit ist allein meinem Umfeld geschuldet und das Ganze impulsiv verfasst und ein bisschen ans gute, alte "Aufwachen" angelehnt.


    Ich sehe meine (älteren) Leute, die nicht hyperaktiv das Geschehen verfolgen und deren politische Bildung nebst Zeitungs-Abo im Anschluss an Carmen Miosga &Co von Illner, Will ... und deren "Expertenrunden" geformt wird und die einer populistischen Frohnatur wie Carlo Masala oder der ebenfalls als Politikwissenschaftlerin getarnten Hobbyanthropologin Florence Gaub hilflos ausgeliefert sind.


    Whatsoever, meine Leute warten zwar nicht auf den durchschlagenden Erfolg von irgendwelchen Rüstungsgütern aber noch immer auf Revolution von unten oder den unweigerlichen Zusammenbruch der russischen Wirtschaft, was im Übrigen den Nordstreamkaputtniks gegenüber die gerechte Strafe wäre, etc pp.


    Ist beeindruckend, wie sehr man Zuschauer vom realpolitischen Geschehen abkoppeln kann, insbesondere, wenn man Informationshoheit samt Unabhängigkeit heuchelnd nebenbei fleissig Ressentiments bedient. Der Missbrauch vonseiten MSM den Vertrauensvorschuss der Leute betreffend, ist widerlich.


    Was "Woke" betrifft, mag sein. Ich kenn mich da nicht aus und bin ggf selber schon zu alt oder hocke schlicht zu fest in meiner eigenen Bubble.


    Sarah Bosetti ist imo ein auffällig gut geeignetes Produkt, dass aufgrund von Gleichförmigkeit und Vorhersehbarkeit einfach durch KI ersetzt werden kann.

  • Ukraine’s commander-in-chief on the breakthrough he needs to beat Russia

    General Valery Zaluzhny admits the war is at a stalemate


    https://www.economist.com/euro…h-he-needs-to-beat-russia


    Zitat

    The course of the counter-offensive has undermined Western hopes that Ukraine could use it to demonstrate that the war is unwinnable, forcing Russia’s president, Vladimir Putin, to negotiate. It has also undercut General Zaluzhny’s assumption that he could stop Russia by bleeding its troops. “That was my mistake. Russia has lost at least 150,000 dead. In any other country such casualties would have stopped the war.” But not in Russia, where life is cheap and where Mr Putin’s reference points are the first and second world wars, in which Russia lost tens of millions.


    War das nicht die Entschuldigung der Wehrmachtgeneräle dafür, dass sie den Krieg verloren haben?


    Ich gehe davon aus, dass die Ukraine sehr wahrscheinlich selbst 150000 Soldaten und mehr verloren hat und umgekehrt die Zahl russischer Kriegstoter um irgendeinen Faktor niedriger ist. Insofern ist "In any other country such casualties would have stopped the war." vermutlich als Selbstbeschreibung zu lesen. (Wobei für beide Seiten im Syrischen Bürgerkrieg, wenn auch über einen längeren Zeitraum, ebenfalls etwa diese Opferzahl angenommen wird.)


    Der Verweis auf den Zweiten Weltkrieg spiegelt das nochmal. Wieviele Leute die Sowjetunion und damit ihre Teilrepubliken verloren haben, ist immer noch Gegenstand einer Debatte, aber 10 Millionen tote Soldaten waren es vermutlich nur für die Sowjetunion insgesamt, nicht für die russische Sowjetrepublik. Also ist mit "in which Russia lost tens of millions" eigentlich die Sowjetunion gemeint? Was ist dann mit der Ukraine als Teil davon? Die Ukrainer selbst verweisen doch gerne darauf, dass ihr Land damals einen größeren Anteil an der Bevölkerung verloren hat und das waren auch hier viele Millionen Menschen, in dem Fall allerdings zivile und militärische Tote.


    Nebenbei in seinem Essay, ebenfalls vom Economist veröffentlicht, schreibt er allen Ernstes konsequent "Russian" klein, zum Beispiel:


    https://infographics.economist…ALUZHNYI_FULL_VERSION.pdf


    Zitat von S. 3

    In the russian-Ukrainian war, [...]

  • Eine Generation ist üblicherweise 25 Jahre 🤓


    Übrigens: Ich denke, ihr überschätzt maßlos Twitter und andere sozialen Medien. Auch unterschätzt ihr, wie die Algorithmen funktionieren, die nur eine bestimmte Art von Meinung an die Oberfläche spült. Z. B. negative Meinungen kommen viel öfters vor. Diese Vernebelung sorgt dafür, das man keine normalen Diskussionen mehr für kann. Die tatsächlichen Diskussionen finden erstens in der Politik und der Wirtschaft statt, d. h. zwischen Politikern und Unternehmern und zweitens in der Zivilgesellschaft.

  • Also ist mit "in which Russia lost tens of millions" eigentlich die Sowjetunion gemeint? Was ist dann mit der Ukraine als Teil davon? Die Ukrainer selbst verweisen doch gerne darauf, dass ihr Land damals einen größeren Anteil an der Bevölkerung verloren hat

    Selbstverständlich sind die Millionen von Todesopfern, die die sozialistische Sowjetrepublik Ukraine im zweiten Weltkrieg zu beklagen hatte hauptsächlich im Widerstand gegen den gottlosen Bolschewismus des georgischen Russenhitlers gestorben. Hast Du bei der #Zeitenwende nicht aufgepasst?

  • Übrigens: Ich denke, ihr überschätzt maßlos Twitter und andere sozialen Medien. Auch unterschätzt ihr, wie die Algorithmen funktionieren, die nur eine bestimmte Art von Meinung an die Oberfläche spült.


    Ich denke nicht.


    Was bei Twitter Twix und anderen sozialen Medien verhandelt, und von deren werbewirksamen Algorithmen verstärkt wird, ist mit Sicherheit nicht repräsentativ für die privaten Ansichten der breiten Bevölkerung in Deutschland oder in irgendeinem anderen demokratischen Land. Das spielt aber insofern leider gar keine Rolle wenn es um das Handeln der politischen Führung, oder um die professionelle veröffentlichte Meinung dazu geht, als sich alle wichtigen politischen und publizistischen Führungsfiguren dort herumtreiben und die Reaktionen auf ihre dort präsentierten Haltungen und Forderungen dann - je nach aktuellem politischem Tagesbedarf - entweder für ein Echtzeit-Abbild einer offenen demokratischen Debatte halten, oder für den Beweis dafür, dass die Feinde der liberalen Demokratie das Internetz mit Desinformationen fluten, um dieselbe zu stören und in ihrem Sinne zu beeinflussen.


    Kein Qualitätsmedium kommt bei seiner tagesaktuellen Berichterstattung ohne Twix-, Instagram -oder facebook-Zitate aus, und wenn es um die laufenden Kriege geht, dienen die Telegram-channels wichtiger Kriegsakteure, oder irgendwelche Open-Source-Intelligence-"Analysen", die sich ebenfalls auf die Erzeugnisse diverser social media Kanäle stützen, den Qualitätsmedien häufig als Primärquellen, wenn sich dazu gerade keine RegierungssprecherInnen hergeben wollen.


    Auch auf Twix werden schlussendlich vor allem die Erzeugnisse von Mainstream-Medien debattiert, oder Kommentare kommentiert, die sich auf selbige beziehen - allerdings dann auch mit internationalem Format, weil die Großaccounts mit den vielen Followern dort natürlich alle weltgewandte KosmopolitInnen mit mindestens guten Englischkenntnissen sind.


    Letzteres ist dann eigentlich auch der hauptsächliche Unterschied zwischen der "Generation" Oma Erna, die nur die Tagesschau oder andere Fernsehnachrichten, und vielleicht noch ihre gedruckte Tageszeitung aus dem Rechercheverbund des regional monopolisierten Verlagskonzerns als Informationsquelle nutzen kann, und ihren technisch und fremdsprachlich versierteren Kindern, EnkelInnen und GroßenkelInnen, die dauerhaft online sind und sich über ihre mobilen Endgeräte mehrsprachig, multikulturell und rund um die Uhr mit Propaganda verblöden lassen können.


    Was am Ende Linie der politischen Führungen und eherne Staatsräson ist, entscheiden aber leider nicht die Kegelclubs, die Nachbarschaftvereine, oder die Betriebsräte, sondern PolitikerInnen, die sich zusammen mit ebenfalls auf social media hyperaktiven Lobbyverbänden, mit dem öffentlich-rechtlichem Rundfunk, den privaten Konzernmedien, und dem von letzteren beiden zu staatstragender Bedeutung erhobenen Expert*innentum der Republik in einem ewigen Teufelskreis der selbstrefereziellen Zirkelschlüsse um sich selbst drehen, und das dann für eine offene Gesellschaft und eine liberale Demokratie halten.

    Oder einfacher: Kein Mensch unter 60 guckt sich abends live Markus Lanz im zweiten deutschen Fernsehen an, aber trotzdem entspinnen sich am nächsten Tag auf social media generationenübergreifende, empörungsreiche öffentliche Debatten an den dort verhandelten Themen und Skandalen, und produzieren neue Skandale, die dann wiederum algorithmisch verstärkt, und von den Qualitätsmedien aufgegriffen werden. Am Ende landen sie dann abends in der Tagesschau, oder in der nächsten Markus Lanz-Ausgabe, und somit auch wieder bei Oma Erna im Wohnzimmer.


    Die Leute, die von dieser ritualhaften öffentlichen Debattenmechanik nichts - oder nur selektive Teile davon - mitbekommen, fühlen sich von dieser Demokratie und ihrer "lebendigen" Debattenkultur dann völlig zu recht nicht repräsentiert. Das mag auch durchaus die eigentliche Mehrheit im Land sein, aber die hat halt einerseits in der modernen repräsentativen Demokratie ohnehin nichts zu melden, so lange sie nicht von staatstragenden, regierungsfähigen Parteien als Legitimationsmasse verwendbar erachtet wird, und sie ist andererseits vereinzeltes, naives Freiwild für alle möglichen Demagogen, Konspiratistikunternehmer und ideologische Enkeltrickbetrüger, von denen sie dann in "alternative" Diskursräume geleitet wird, die genauso selbstreferenziell und intellektuell inzestuös sind wie der verhasste Mainstream.

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