Sind ja recht unterschiedliche use cases. Von daher nicht nur unhöflich weil Gegenfrage, sondern auch am Thema vorbei. PCR-Tests haben wir momentan dank des konservativen Testregimes (1/10 von Dänemark) ja auch gerade keinen Mangel. Im Gegenteil müssten ja wohl die positiven Schnellteste auch noch per PCR validiert werden... also würden die Schnelltests ja das PCR-Testregime zusätzlich belasten (und finanziell unterstützen).
Was war denn dein Thema, Chef? In beiden Fällen geht es darum herauszufinden, ob eine Infektion vorliegt. Schnelltests sind ungenauer bzw. auch weniger empfindlich. Richtig ist, Schnelltest sind als Ergänzung gedacht, um Risiken zu verringern, flexibler und handlungsfähiger zu werden. Nun kann z.B. Pflegepersonal zeitnaher und öfter getestet werden. Dazu muss und wird auch nicht jeder negative Test mit PCR validiert werden. Das ganze überschneidet sich, schafft aber vor allem mehr Spielraum für die Gesellschaft und ihre AKtivitäten.
Zitat von KulturbanauseRegulatorisch eingreifen im Sinne von den Bürgern die Schnelltests nach zwei Wochen wieder "wegnehmen"? Vielleicht tut der Staat genau das ja gerade, nur ohne den Umweg über die kurzzeitige Freigabe.. Und so ein "freigeben und wieder einschränken" würde sicher keinen guten Eindruck machen.
Regulatorisch eingreifen, zum Beispiel mit einer Prioritätenliste, wie bei den Impfstoffen.
Man könnte natürlich von einer funktionierenden Exekutive erwarten, dass sie Entscheidungen etwas vorausschauender trifft, als für einen Zeitraum von zwei Wochen.
Es ist sicher nicht hilfreich, mit einem Horrorszenario an die Sache heranzugehen, wo nach zwei Wochen plötzlich Engpässe herrschen. Bei der aktuellen Versorgung mit Masken ist das ja auch nicht der Fall. Es gibt lediglich Probleme mit der Distribution. Effektivität vs. Effizienz.
Ein halbes Jahr Vorlaufzeit mit Angeboten der Hersteller und du redest von hypothetischen zwei Wochen. Das deckt mal wieder nur das Narrativ der Verantwortlichen.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Labors mit den PCR-Tests massive Gewinne gemacht und daher auch gegen die Schnelltests lobbyiert haben. Regulatorisch eingreifen könnte man auch da mit einer Preisbindung oder Bezugsgrenzen pro Person.
ZitatDie Frage bleibt bestehen: warum wehrt die Regierung sich gegen die Schnelltests? Haben die vielleicht mal durchgerechnet wie schnell die Vorräte und Kapazitäten aufgebraucht sind? Vertrauen sie dem Bürger nicht? Will man die mit Schnelltests daherkommenden Lockerungen (noch) nicht? I
Dazu siehe oben. Kurz, Lobbyismus, dazu braucht man kein halbes Jahr und man kann sich mit Prioritätenlisten schrittweise herantasten. Wir sollten nicht den Advocatus Spahnili spielen.
ZitatIm privaten Gebrauch seh ich für die Dinger jetzt echt noch keinen großen Wurf, das ist eher so eine Fixierung auf ein Einzelprodukt als silver bullet Lösung, ähnlich wie bei den Impfstoffen. Im institutionellen Gebrauch sicher eine gute Sache um zB Altenheime, Schulen usw mit überschaubarer(er) Gefährdung zu ermöglichen.
Die Frage steht: gibt es Berechnungen wieviele Schnelltests man benötigen würde und ob diese ohne Engpässe produziert und geliefert werden können?
Wenn du weißt, dass ein wichtiges Treffen bevorsteht, ist so ein Test sicher hilfreich. Die, welche es brauchen, wissen es sicher am besten. Berufsgruppen mit viel Kundenkontakt, Schulen usw. Es geht ja darum, möglichst schnell einen Zustand der ertragbaren Normalität zu schaffen.
Der Punkt mit der fehlenden statistischen Basis ist natürlich ein wichtiges Argument, aber wenn die Regierung es in Monaten nicht schafft, diese Daten zusammenzutragen, kann sie das auch nicht als Argument für sich beanspruchen.
Die fehlende Datengrundlage ist, denke ich, einer der wesentlichen Probleme beim Krisenmanagement, welche auch Gerichte schon oft genug herangezogen haben. Schlichte Gemüter könnten statt Versagen annehmen, die Regierenden verzichten mit Absicht auf die Erfassung der notwendigen Daten.
Also ich vermute, wir holen jetzt hier eigentlich eine Diskussion nach, weil Schnelltests als Ergänzung der Strategie sind ja inzwischen endlich angekündigt. Wir könnten halt schon viel weiter sein. Medizinisches und Pflegepersonal setzt die Tests ja auch schon seit ein paar Wochen ein. Wir müssen diese Diskussion jetzt also nicht bis zum Erbrechen führen.