Beiträge von GWeberJ

    ... dass man das Symbol- und Gruselwort "Butcha" als seriöser Journalist - für den ich z.B. Thomas Wiegold, prinzipiell schon noch halten würde - einfach nicht kritiklos als Argument dafür akzeptieren sollte, dass man mit solchen Kriegsverbrechern nicht zivilisiert verhandeln könne.

    Für die westlichen Unterstützer der Ukraine wäre das gewiß kein Hindernis. In der Ukraine war das Aufdecken dieser Verbrechen vor den Toren Kiews, gepaart mit der Euphorie über das erstmalige Zurückdrängen der russischen Invasoren dagegen von großer psychologischer Bedeutung. Einerseits förderte es den Kampfeswillen der Bevölkerung, andererseits beschränkte es die Möglichkeiten der ukrainischen Regierung, gegenüber der russischen Führung Kompromissbereitschaft zu signalisieren.

    Verändert sich das "Gleichgewicht des Schreckens" zwischen den beiden großen Atommächten, wenn es nicht mehr beiden Parteien vor allem darum geht, ihren Machtbereich abzusichern und so den Status Quo zu erhalten? Sondern wenn für eine Partei der Fall 'business as usual' die Erosion des eigenen Einflussbereichs bedeutet und deren Führung das Ruder mit aller Macht herumreißen will, also den Status Quo zu verändern sucht?


    Worauf ich hinaus will: unser Verständnis der atomaren Abschreckung stammt aus der Zeit der Konfrontation zweier ungefähr gleichstarker Blöcke während des Kalten Krieges. Beide Seiten waren in ihrem Status nicht unmittelbar bedroht und hätten durch einen großen Krieg viel aufs Spiel gesetzt. Der "Wadenbeißer" Russland von heute mit einer Bevölkerung von unter 150 Mio Menschen und einer Wirtschaftskraft vergleichbar mit der Brasiliens erscheint mir dagegen näher am Status von Iran oder Nordkorea zu sein, als dem der Supermacht UDSSR. Bedeutet das was für das Risikokalkül des Kernwaffeneinsatzes?

    Ich hab das vorher noch nie wirklich bis zum Ende durchdacht, aber es ist gut möglich, dass der kürzliche Konflikt auch eine gigantische Marketingkampagne für Israelische Waffentechnologie war ...

    Es gab da neulich diesen Krieg irgendwo im Kaukasus. Seitdem dürften sich israelische Hersteller von Wehrtechnik vor Aufträgen nicht mehr retten können.

    Es gibt Staaten, da fährt man das Leben in einer Region komplett runter, sobald es ein paar postive Tests gibt. Zack, einfach so. Wie die das bloß machen? Haben die vielleicht besondere Formulare dafür, die die deutsche Bürokratie leider nicht ausdrucken kann, weil im Letter-Format statt A4?

    In der tat ziemlich "moderat" und "zentriert", das Stück. Keinerlei extremistisches partisanship erkennbar - jedenfalls wenn man den center geistig schon so weit nach right verschoben hat, dass praktisch schon kurz vor dem offenen Kommunismus rangiert, wer nicht am 6. Januar mit Büffelhörnern auf dem Kopf in Nancy Pelosis Büro auf den Schreibtisch defäkierte und Donald Trump für die letzte Bastion des Christlichen Abendlandes gegen Kinderblut-saufende dämonische Horden hält.

    Innerhalb des publizistischen Meinungsspektrums ist Andrew Sullivan in der rechten Mitte angesiedelt. So ist das halt da drüben.


    Lohnt sich, sowas hin und wieder zu lesen, um den Kontext zu verstehen, innerhalb dessen Forderungen wie universelle Krankenversicherung und kostenlose, zumindest bezahlbare, Hochschulausbildung als Extrempositionen wahrgenommen werden.

    Es gibt auf Sicht von ein paar Monaten mehr als genug Impfstoff. Ist völlig egal, ob Hausärzte erst ihre Frau und Geliebten impfen. Dann kommt Oma Erna halt ne Woche später dran.


    Wichtig ist dann nur noch, dass soviel geimpft wird, wie nur irgendwie möglich. Nicht wer. Die Knappheit ist dann vorbei.

    Und wahr bleibt es ja trotzdem.

    Wahr ist, dass Senator Manchin der demokratischen Partei nichts schuldet. Er wurde nicht gewählt, weil er ein (D) hinter seinem Namen hat.

    Für Biden war der Nachtragshaushalt "must pass", für Manchin doch nicht. Der könnte auch zu den Republikanern wechseln, wenn ihm das nützt (sofern er nicht vorhat, nach dieser Wahlperiode in den Ruhestand zu gehen).


    Aber anstatt sich mit dem zu beschäftigen, was *ist*, wird lieber darüber vom Leder gezogen was Cenk Uygur in seinem jüngsten Video *erzählt*. Dabei ist Cenk ein genauso irrelevanter Lutscher wie Jimmy selbst.


    Politik wird hier nur als Aufhänger genommen, um Gefühle zu adressieren.

    Man kann eine Show daraus machen, Tweets von anderen "irgendwie linken" Pundits und Hinterbänklern zu kommentieren, während im Hintergrund Peggy Bundy lacht?


    Alter, wer das anschaut und sich unterhalten fühlt oder gar informiert vorkommt, der ist echt am Arsch.

    Mir fiel gerade noch ein, als wintertauglich, also kältetauglich, galt die Lösung ähnlich wie das ständige Lüften aber nicht, oder?

    Das improvisierte System ist in mehreren Belangen deutlich besser als die Stoßlüftung, die eh nicht umgesetzt wird. Wenn das System an den paar kältesten Tagen des Jahres mal von bibberenden Schülern und Lehrkräften ausgeschaltet wird, so what?


    Ein nach den Regeln der Technik gebautes System für kontrollierte Lüftung inklusive Wärmerückgewinnung bzw. Vorerwärmung der eingesaugten Luft ist natürlich noch viel besser. Aber sowas kriegt man nicht innerhalb von Monaten umgesetzt, selbst wenn der Nachrüstung in den Schulgebäuden technisch möglich wäre.

    Hätten 4 Mrd. gereicht? (So teuer ist eine Woche Lockdown)

    Geld ist nicht das Problem gewesen bisher. Das zumindest hat die Politik wohl aus der letzten großen Wirtschaftskrise gelernt. Und der Geldhahn lässt sich auch vergleichsweise leicht aufdrehen.


    Was aber strukturell unmöglich geworden zu sein scheint, das ist schnelle Umsetzen von Maßnahmen in der Fläche. Es war z. B. nicht möglich deutschlandweit in den Klassenzimmern Löcher in die Fenster zu schneiden, um improvisierte Lüftungsanlagen einzubauen. Dabei gibt's von einem Max-Planck-Institut eine Bauanleitung mit Material von wenigen hundert Euro.


    Geht nicht. Unmöglich.


    Aber das ist kein rein deutsches Problem. In den meisten vergleichbaren Ländern sieht es ja nicht besser aus.

    Bei guten Hygienekonzepten sollte man nicht schließen müssen.

    Wenn Hygienekonzepte so gut wirksam wären, hätten wir doch nicht knapp 30.000 Tote in Alten- und Pflegeheimen zu beklagen. Wo, wenn nicht dort, sollten Hygienekonzepte umsetzbar sein?


    Entweder taugen die Konzepte nichts oder - viel wahrscheinlicher - sie sind von durchschnittlich ausgebildeten und durchschnittlich motivierten Mitarbeitern sowie deren durchschnittlicher "Kundschaft" nicht lückenlos umzusetzen. So wie es z. B. nicht praktikabel ist, den empfohlenen Luftaustausch in Aufenthaltsräumen ohne technische Maßnahmen sicherzustellen.


    Kurzum: Wären Hygienekonzepte ausreichend wirksam, hätte es den Anstieg der Infektionszahlen letzten Herbst doch gar nicht gegeben.


    Dessen ungeachtet liegt nunmehr mit den Schnelltests eigentlich eine "silberne Kugel" bereit, mit der man infektiöse Personen aussortieren kann - und für die Gesunden braucht es dann keine ausgefeilten Hygienekonzepte. Deswegen wäre deren Entwicklung und Zulassung genauso zu priorisieren gewesen wie die Impfungen. Ist nicht passiert. Ist ein schlimmes Versagen. Keine Frage.

    Ich nehme den nicht gemachten Shutdown im Oktober wirklich nur mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. Du hättest Dir diesen maximal einfalls- und hilflosen Schwachsinn also noch einen Monat...oder nein eigentlich 2 Monate früher gewünscht und siehst ansonsten bei der Administration dieser Krise maximal „Schönheitsfehler“? Nee Wemir, wir kommen hier nicht mehr zusammen.

    Ein paar 10.000 Menschen wären dann halt weniger gestorben diesen Winter.


    In den Ländern/Gesellschaften, die das Virus nicht dauerhaft unterdrücken können, ist der Shutdown unausweichlich. Sobald R merklich größer 1 ist, kommt unweigerlich der Tag, an dem gehandelt werden muss. Ein paar Wochen früher die Notbremse zu ziehen, das rettet halt aufgrund des exponentiellen Anwachsens der Ansteckungszahlen viele Leben.


    Und eventuell kann man dann auch früher wieder auf machen. Aber selbst wenn nicht, sind drei, vier Wochen länger Schulunterricht, offene Schwimmbäder, Restaurantbetrieb den Preis wert?