Afghanistan

  • Puh, in Wirklichkeit alles halb so wild.


    Ich musste parallel zu seiner Aussage genau an diesen Umstand der geschlossenen Grenzen denken, aber ich bin ja auch politisch versiert ausgebildeter Analyst und hab da einfach einen gemeinen Vorteil.


    Auch geil:


    Nun, da kann man nur hoffen, dass die teils in Pakistan ausgebildeten Taliban auch nicht so gut lesen können, wär ja sonst blöd. Hmm, war Pakistan nicht auch das Kaff, wo man am Ende Bin Laden gefunden hat? Hätte man doch nur den Hausmeister aus Scrubs gefragt...

  • Nun, da kann man nur hoffen, dass die teils in Pakistan ausgebildeten Taliban auch nicht so gut lesen können

    Deren ältere Führungskader wurden allerdings sehr gut im Lesen ausgebildet - damals während der sowjetischen Besatzung von Pakistan und der CIA in eigens dafür geschaffenen "Koranschulen". Selbstverständlich vor allem mit den Teilen des Koran, die man ihnen mit entsprechend kreativer Auslegung als Gottes Wille zu Auslöschung ungläubiger Kommunisten ins Hirn zimmern konnte.


    Nur blöd, dass die westlichen Kapitalisten und ihre korrupten lokalen Verbündeten nach dieser Logik genauso ungläubig sind.

  • Man liest ständig was vom "Chaos in Kabul". Wenn man dann Aufnahmen aus der Stadt sieht, ist alles ruhig. Was ist also das "Chaos in Kabul"? Die Bilder vom Flughafen - das letzte Fleckchen, wo im Moment noch der Westen die Kontrolle hat. Ein besseres Sinnbild kann man kaum liefern.

  • Nun, da kann man nur hoffen, dass die teils in Pakistan ausgebildeten Taliban auch nicht so gut lesen können, wär ja sonst blöd.


    Zumindestens das Fluggerät haben afghanische Piloten aber glaube ich schon außer Landes geflogen.


    Deren ältere Führungskader wurden allerdings sehr gut im Lesen ausgebildet - damals während der sowjetischen Besatzung von Pakistan und der CIA in eigens dafür geschaffenen "Koranschulen".


    Hocharabisch. Aber ist eigentlich mehr Auswendiglernen.

  • Was für shit show, real in Kabul und das Gestammel in der BPK.


    Die Afghanen haben Terroristen Unterschlupf und Ausbildung gewährt?

    Gut, wenn's jetz darauf ankommt besetzten wir die nächsten 20 Jahre erstmal Hamburg. Vielleicht werden wir dabei genug Erfahrung sammeln dass sich unsere Politik auch wieder ins Ausland traut Was leichtes zum Anfang, vielleicht ein Blitzer auf einer österreichischen Landstraße...

  • Man liest ständig was vom "Chaos in Kabul". Wenn man dann Aufnahmen aus der Stadt sieht, ist alles ruhig. Was ist also das "Chaos in Kabul"? Die Bilder vom Flughafen - das letzte Fleckchen, wo im Moment noch der Westen die Kontrolle hat. Ein besseres Sinnbild kann man kaum liefern.

    Wobei man das jetzt auch nicht zu optimistisch sehen sollte. Es bedarf keiner westlichen Indoktrination um zu wissen, dass die Taliban kein unschuldiger Knabenchorverein sind und laut Informationen, die einem Ex-Informanten ("die Schwippschwägerin meines besten Kollegin - deren Stiefmutter") zugetragen wurden, kam es wohl auch zu Tötungen von Polizeikräften.



    Ich find's schwierig.... Aber hoffen wir einfach mal, dass zumindest die kriegerischen Auseinandersetzungen aufhören, ich glaube Großteile der Bevölkerung ordnen das als wichtiger ein, als "unsere progressiven westlichen Werte" und so manchen Verlautbarungen nach sind die Taliban ja in mancher Hinsicht schon etwas woker (relativ) als noch for 30 Jahren. Who knows....

  • Hocharabisch. Aber ist eigentlich mehr Auswendiglernen

    Naja. Es ging ums Lesen. Ob da in arabischer Schrift Hocharabisch, Dari oder Paschto geschrieben steht, ist erstmal zweitrangig.


    Aber dass die Talib ("schüler") die djihadistische Rhetorik wider die Gottlosen nicht nur auswendig gelernt, sondern oft auch ganz praktisch in die gnadenlose Tat umgesetzt haben, als sie vor 20 Jahren Leute in Fußballstadien zur Massenexekution führten, darf sich der Antikommunistische Wertewesten schon mit auf die Fahnen schreiben.


  • "they´re chanting death to america but they seem friendly at the same time"


  • "they´re chanting death to america but they seem friendly at the same time"

    Ich erinnere mich noch daran, wie Thomas Ruttig im Aufwachen-Pod gesagt hat, die Taliban seien die wohl freundlichsten Kriegsverbrecher auf der Welt.

  • Wobei man das jetzt auch nicht zu optimistisch sehen sollte. Es bedarf keiner westlichen Indoktrination um zu wissen, dass die Taliban kein unschuldiger Knabenchorverein sind und laut Informationen, die einem Ex-Informanten ("die Schwippschwägerin meines besten Kollegin - deren Stiefmutter") zugetragen wurden, kam es wohl auch zu Tötungen von Polizeikräften.


    Dass die Eroberung so viel schneller erfolgt, als alle gedacht haben, heißt auch, dass sie sehr viel unblutiger abläuft. Das ist im ersten Schritt natürlich nicht den Taliban geschuldet, sondern dem fehlenden Widerstand seites der afghanischen Militär- und Sicherheitskräfte. Wobei der möglicherweise auf Taliban-Diplomatie zurückgeht.


    Ich gehe auch nicht davon aus, dass es so vergleichsweise friedlich bleibt. Aber es hat, wie schonmal gesagt, etwas Perverses, dass in der Berichterstattung die beschworene Schrecklichkeit der Situation hauptsächlich im Ausbleiben des Schreckens des Krieges besteht und man sich also eigentlich darüber enttäuscht zeigt, dass sich nicht mehr Afghanen gegenseitig umgebracht haben.


    Vielleicht nachvollziehbar, wenn man darin ein sinnvolles Opfer für die Verteidigung von Freiheiten sieht, die nun vermutlich verloren gehen, aber - für mich - schwer unterscheidbar von den Medienstimmen, die da vorallem auf die vom Westen "geschenkten" Errungenschaften schauen und den Schrecken hauptsächlich in der Peinlichkeit und dem Signal der Schwäche sehen, was "den Moslem" vielleicht dazu inspiriert, sich noch mehr zu holen.

  • Ich erinnere mich noch daran, wie Thomas Ruttig im Aufwachen-Pod gesagt hat, die Taliban seien die wohl freundlichsten Kriegsverbrecher auf der Welt.


    Also ISIS hätte mit dem "internationalen Menschen-Material" schön hunderte Exekutionen und Enthauptungen gefilmt und dann einen ganzen Stadtteil ihrer Wahl in ein Massengrab umquartiert.



    Ich denke sie wissen sie haben die Sache in der Tasche, da ist niemand mehr der es bezweifelt und die ausländischen Sponsoren sind nicht an schlechter PR interessiert, wird man den Taliban auch so geraten haben. Deshalb klingt aktuell alles ziemlich nach Kreide gefressen, ist ja auch nicht unklug oder undiplomatisch.


    Man muss auch sagen, sie kämpfen, sie richten sicher Leute hin, aber sie distanzieren sich von den ganzen sunnitischen Ultras und sie kämpfen auch gegen deren Einfluss. Die Massenhinrichtungen ala ISIS kennt man in Afghanistan nicht.






  • Ich erinnere mich noch daran, wie Thomas Ruttig im Aufwachen-Pod gesagt hat, die Taliban seien die wohl freundlichsten Kriegsverbrecher auf der Welt.


    Übermäßig freundlich im persönlichen Umgang ist der Usi doch auch.


    Zumindestens das Fluggerät haben afghanische Piloten aber glaube ich schon außer Landes geflogen.


    Hm, vielleicht ist es doch nur eine handvoll Maschinen zumindestens in Richtung Usbekistan:


    https://www.yenisafak.com/en/w…an-military-plane-3578513


    Die Usbeken habe außerdem eines davon abgeschossen.


    Naja. Es ging ums Lesen. Ob da in arabischer Schrift Hocharabisch, Dari oder Paschto geschrieben steht, ist erstmal zweitrangig.


    Soweit ich weiß sind die Lesefähigkeiten, die zumindestens in diesen gesponsorten Madrasas in armen Ländern vermittelt werden, nicht sehr praktisch orientiert und vorallem auf das Koran-Repitorium ausgerichtet. Aber klar hinterher wird man sicherlich einiges lesen können.

  • Man muss auch sagen, sie kämpfen, sie richten sicher Leute hin, aber sie distanzieren sich von den ganzen sunnitischen Ultras und sie kämpfen auch gegen deren Einfluss. Die Massenhinrichtungen ala ISIS kennt man in Afghanistan nicht.


    Richtig. Ich finde auch, dass das auch schon seit Jahren in der deutschen Berichterstattung falsch und nicht hinreichend erklärt wird, wer die Taliban sind, ideologisch und strukturell.


    Wenn ich es richtig verstanden haben, dann gibt es erstmal nicht "die Taliban", sondern das ist ein loser Verbund von Warlords - die einen mit mehr lokaler oder regionaler Macht, die anderen mit überregionaler Macht, die ihre Milizen unter sich haben. Ihre Aktivitäten sind ganz unterschiedlich, das geht von der Knechtung der Bevölkerung über Geld verdienen mit Drogenhandel bis hin zu den Warlords, die wirklich einen ideologischen und politischen Machtanspruch besitzen.


    Aber es gibt wohl keine Taliban, die einen dogmatischen religiösen Machtanspruch für alle Muslime in der Welt beanspruchen im Gegensatz zu den Wahabisten in Saudi-Arabien, Iran oder der IS, der ein drittes Epizentrum aka Kalifat in Konkurrenz aufbauen wollte. Gilt alles nicht für "die Taliban"


    Korrigiert mich, wenn ich mit ein paar Punkten hier falsch liege. Ich finde es jedenfalls zu einfach, wenn die seit 20 Jahren verzerrte und mangelhafte Berichterstattung sich jetzt potenziert.

  • Sozialistische Prinzessinnen aus 1001 Nacht im Kampf an der Seite Russlands gegen die CIA-Bin-Laden-Supporter : )


  • Sozialistische Prinzessinnen aus 1001 Nacht im Kampf an der Seite Russlands gegen die CIA-Bin-Laden-Supporter : )


    Ach herrje...

  • Taliban zusammen mit Schiiten, wird man in NahOst/Saudis so nie erleben.


  • Die Massenhinrichtungen ala ISIS kennt man in Afghanistan nicht.

    Naja...


    Auf die schnelle geoogelt (da findet man sicher noch mehr):


    [...] The massacres documented in the report took place in the context of the six-year civil war between the Taliban and parties now grouped in the United National Islamic Front for the Salvation of Afghanistan. The killings were part of a pattern of efforts to intimidate minority populations and to deter them from cooperating with the United Front, Human Rights Watch said.

    The report quotes eyewitness accounts of the January 8-12, 2001 killings. According to those sources, Taliban forces retook the town of Yakaolang, in Bamiyan province, nine days after they had been driven out by two Shia-based parties in the United Front. After conducting search operations throughout the city and nearby villages, the Taliban detained about 300 civilian adult males, including staff members of humanitarian organizations. The men were herded to assembly points in the center of the district and several outlying areas, and then shot by firing squad in public view. [...]

    Aber das Massenexekutieren war damals natürlich überhaupt nicht exklusiv den Taliban vorbehalten:


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