Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • nachdem das Schiff gesunken ist

    Im Sturm abgesoffen, nach einer technischen Panne!!!1


  • Das Antifa-Magazin hat sich mal mit den diversen faschistischen Bewegungen in der Ukraine und in Russland befasst:

    KRIEG UND NAZIS

    [...] Eine derart starke Regierungsbeteiligung der extremen Rechten [wie in der Ukraine] war im europäischen Maßstab einmalig. Bei der Parlamentswahl im Oktober 2014 gingen zwei Sitze an den »Rechten Sektor«; die extrem rechte »Radikale Partei« von Oleh Ljaško erlangte 22 Mandate. Ljaško war Mitinitiator des neonazistischen Freiwilligenkorps »Azov«. »Svoboda« erhielt sechs Sitze über Direktmandate. Parubij kandidierte auf Listenplatz 4 der Partei »Volksfront« von Ministerpräsident Jacenjuk, die gemeinhin als »liberal-konservativ« eingestuft wird.

    All dies ist aus antifaschistischer Sicht ebenso wichtig wie die Tatsache, dass bei der Parlamentswahl 2019 die erst ein Jahr zuvor gegründete Partei »Diener des Volkes« des heutigen Präsidenten Volodymyr Zelenskyj mit einer Liste ohne bekennende oder bekannte Nazis 43 Prozent der Stimmen erhielt, während die extrem rechten Parteien »Svoboda«, »Nationales Korps«, »Rechter Sektor« und »Kongress Ukrainischer Nationalisten« nicht einmal gemeinsam die Fünf-Prozent-Hürde überschritten. Selbstverständlich verschwinden extrem rechte Einstellungen nicht einfach und Wahlergebnisse sind ein mögliches Indiz für die Bereitschaft, eine extrem rechte Politik zu unterstützen. 2019 tobte bereits seit fünf Jahren Krieg im ostukrainischen Donbas, die Wähler*innen setzten mit ihrer Wahlentscheidung aber trotzdem andere Prioritäten.

    Schon 2014 war es falsch, die komplette Ukraine als faschistisch darzustellen, wie es die russische Propaganda tat. 2022 einen Angriffskrieg unter der Prämisse einer »Entnazifizierung« zu führen, ist daher doppelt falsch und durch nichts zu rechtfertigen.[...]


    Dass die russische Propaganda sich auch auf den Umgang mit und das Gedenken an Bandera kapriziert, macht dessen Verehrung auf ukrainischer Seite nicht weniger problematisch und dass die »Entnazifizierung« auch mit der Tätigkeit des extrem rechten Regiments »Azov« begründet wird, macht dessen Existenz nicht wett. Fakt aber bleibt: Wenn je nach Frage- und Analyseform sowie Zeitpunkt in allen Ländern, die solche Einstellungen erheben, 5-15% der Befragten regelmäßig ein »geschlossen rechtsextremes Weltbild« vertreten, werden die Zahlen sowohl in Russland als auch in der Ukraine ähnlich hoch sein. Das heißt für die Ukraine 2,2 bis 6,6 Millionen und für Russland 7,3 bis 21,9 Millionen Menschen mit nazistischen Ansichten. Da davon auszugehen ist, dass diese Einstellungen mit einer gewissen Waffenaffinität einhergehen, ist die Schlussfolgerung, dass derzeit auf beiden Seiten Nazis kämpfen, auch gegeneinander – egal, welcher Kampfeinheit sie zugehören –naheliegend. Explizit extrem rechte Einheiten gibt es sowohl in Russland als auch in der Ukraine und ebenso in den sogenannten Volksrepubliken Donec’k und Luhansk, die Staatsgebiet der Ukraine sind, sich selbst als unabhängig ansehen und von Russland in diesem Februar anerkannt wurden.[...]

    Der Artikel ist ziemlich lang und geht recht tief ins Detail über Personal und Entstehungsgeschichte sowohl von Azov & Co., als auch der von russischen Neonazis gegründeten Söldnertruppe Wagner und anderer faschistischer Gruppierungen in Russland, mit denen Putins Regierung durchaus gute Beziehungen pflegt, so lange sie ihr bei der Durchsetzung ihrer Machtinteressen dienlich sind.


    Interessant ist dabei, dass sowohl die ukrainischen als auch die russischen Neonazis offenbar ein eher pragmatisches Verhältnis zu ihren jeweiligen aktuellen Regierungen haben. Sie unterstützen natürlich deren nationalistische Kämpfe gegen die äußeren Feinde, machen aber kein Hehl daraus, dass ihnen die "Dekadenz" der herrschenden Verhältnisse ein Dorn im Auge ist, und dass sie weder der Regierung Zelenskyj noch der Regierung Putin gegenüber große Loyalität empfinden. Dass letztere im Begriff ist, sich auch inhaltlich den Positionen faschistischer Gruppierungen im eigenen Land anzunähern ist offensichtlich.

    Interessant wird sein, was nach einem wie auch immer gearteten Ende des Krieges mit den mutigen Verteidigern der ukrainischen Freiheit passieren wird.

    [...] All das macht Putin allerdings nicht zu Hitler, eine Gleichsetzung, die auf Solidaritätskundgebungen für die Ukraine gern bemüht wird, aber sehr wohl Putin zu einem Präsidenten, der sich von Faschist*innen nicht distanziert – sondern im Gegenteil, sich in seinen Äußerungen ihnen nähert – während er die seiner Ansicht nach faschistische Ukraine »befreien« und »entnazifizieren« will. Wie gezeigt wurde, sind dabei sowohl beim Angriff als auch bei der Verteidigung nazistische und faschistische Kräfte beteiligt. Die Ukraine muss sich verteidigen und verteidigt werden. Dass dies auch Nazis tun, kann jedoch, ähnlich wie nach dem Majdan bedeuten, dass sie sich, sobald dieser schreckliche Krieg endet, ihre Dienste durch entsprechende Posten werden bezahlen lassen. Eine russische Besatzung kann und darf somit nicht die Alternative sein.

    Den faschisten und Neonazis auf beiden Seiten nicht noch mehr Gelegenheiten zu geben, sich für die jeweiligen Regierungen nützlich oder gar unentbehrlich zu machen, sollte jedenfalls auch für alle "links"- und sonstig "liberalen" Vertediger*innen der westlichen Wertefreiheit noch ein Grund mehr sein, sich für eine möglichst schnelle Beendigung des Krieges durch Verhandlungen einzusetzen, anstatt ihn mit immer martialischerer Rhetorik weiter anzuheizen.

  • Jetzt isses passiert: Ich verteidige einen Sozialdemokraten.

  • Frieden jetzt! Klingt gut, ich dachte ja auch man würde in 2 christlichen Ländern die Feiertage als gute Gelegenheit für einen Waffenstillstand nutzen ... nachdem das Schiff gesunken ist Angriffe in Russland passierten, da dürfte es wohl ein-zwei Nummern schärfer weiter gehen.

    Kaum ausgesprochen, 5 Explosionen in Kiev und weitere in allen anderen Landesteilen mit strategischen Zielen.


    Nachdem die intensivierten Angriffe an der Grenze, von denen ich mir nichtmal sicher bin, ob sie tatsächlich von Kiew koordiniert werden, mit dem angeblichen Angriff auf die Moskwa zusammenfallen, ist glaube weiterhin offen, ob dieser Angriff erfolgt ist.


    Die entsprechende Drohung kam schon Mittwoch Abend, hier aus dem Abendbericht des Russischen Verteidigungsministeriums, der auch irgendeinem Grund nicht übersetzt wurde:


    https://function.mil.ru/news_p…re.htm?id=12417276@egNews


    Zitat

    Видим попытки диверсий и нанесения ударов украинскими войсками по объектам на территории Российской Федерации.


    Если такие случаи продолжатся, то Вооруженными Силами Российской Федерации будут нанесены удары по центрам принятия решений, в том числе в Киеве, от чего российская армия до сих пор воздерживалась.


    Mit Google Translate:


    Zitat

    We see attempts of sabotage and strikes by Ukrainian troops on objects on the territory of the Russian Federation.


    If such incidents continue, the Armed Forces of the Russian Federation will strike at decision-making centers, including in Kyiv, from which the Russian army has so far refrained.


    Wäre jetzt die Frage, ob zu diesem Zeitpunkt der Angriff auf die Moskwa schon von Kiew gemeldet wurde.


    Wenn der Angriff tatsächlich erfolgt ist, stellt sich so ein bisschen die Frage, warum eigentlich erst jetzt. Was waren die Bedingungen, die das möglich gemacht haben? Soweit ich weiß wurde die Neptun-Raketen bisher nie eingesetzt. Was mich zu meiner ursprünglichen Spekulation zurückbringt, britische Operation unter Fiktion eines ukrainischen Angriffs, dass also die Briten ein landgestütztes Abschuss-System für ihre Harpoon entwickelt und den Angriff auf die Moskwa geplant haben. Und die behauptete Verwendung von Neptun ist Teil der Fiktion. Im Gegensatz zu dem, was ich aus einem Missverständnis heraus dachte, nämlich, dass sie es offen zugeben, dass Harpoon verwendet wurden. Die nächste Frage wäre dann natürlich, können und werden sie erneut solche Angriffe durchführen?


    Einschränkend muss man sagen, dass die britischen Harpoon, die da geliefert werden sollen, tatsächlich 2023 ausgemustert werden sollten, weil sie dann zu alt sind. Mir ist also nicht unbedingt klar, dass die jetzt besser sind als das, was die Ukrainer haben:


    https://ukdefencejournal.org.u…nti-ship-missile-project/


    Natürlich war auch die Moskwa schon ein recht altes Schiff. Wenn es ein Angriff war, vermutlich neben dem enormen Symbolwert einer der Gründe, warum sie als Ziel in Frage kam.


    Bei den russischen Angriffen muss man mal schauen, ob sie tatsächlich in der Lage waren "decision-making centers" zu treffen - wobei man das von ukrainischer Seite nicht unbedingt zugeben wird. Das würde etwas darüber aussagen, ob es wirklich die behauptete Zurückhaltung gab.

  • Ich bin ja absolut überhaupt kein Fan von Ex-BILD-Kolumnistin Alice Schwarzer, aber wo sie recht hat hat sie recht.

    Jetzt isses passiert: Ich verteidige einen Sozialdemokraten.


    Durch meine Mainstream-Vermeidung habe ich nur einen vagen Eindruck wie schlimm es ist. Aber, zusammen mit diesen Generälen, hat die eskalationsskeptische Seite gerade Aufwind?

  • Nachdem die intensivierten Angriffe an der Grenze, von denen ich mir nichtmal sicher bin, ob sie tatsächlich von Kiew koordiniert werden, mit dem angeblichen Angriff auf die Moskwa zusammenfallen, ist glaube weiterhin offen, ob dieser Angriff erfolgt ist.


    Man erfährt auch nicht wodurch der Angriff passierte, es ist nur wahlweise Angriff oder Sabotage zu lesen. Fluggerät und Raketen sollten an der russischen Grenze aktuell ziemlich genau beobachtet werden.

  • Zitat

    2022 einen Angriffskrieg unter der Prämisse einer »Entnazifizierung« zu führen, ist daher doppelt falsch und durch nichts zu rechtfertigen.[...]


    Wobei man natürlich sagen muss, das ist die Prämisse, um die es die meisten Kontroversen gibt, aber nicht die einzige. Die volle Rechtfertigung ist ja sowas wie Entmilitarisierung und Entnazifizierung, um eine neutrale Ukraine zu schaffen, zur Verteidigung des Donbass. Und da ist dann alles drin, dass die NATO die Tür für einen Beitritt der Ukraine offengelassen hat, dass sie sehr schnell auch gegen Russland aufgerüstet wurde, dass der Krieg im Donbass nicht zu einem Ende gekommen ist und eben die Integration von Neonazis in die Streitkräfte und damit einhergehende gesellschaftliche Verankerung.


    Es war vor dieser Krise ein Weilchen her, dass ich mich mit der Ukraine intensiver beschäftigt hatte. Insofern hat die Aktualisierung meines Kenntnisstandes schon einige nicht erwartete Erkenntnisse gebracht, wie sich die Tendenzen über die letzten Jahre weiterentwickelt haben. Zum Beispiel wie hoch die Opferzahl durch den Bürgerkrieg im Osten tatsächlich war. Aber auch wie weit rechte Kräfte nicht als Individuen, was es überall gibt, sondern als Organisationen in den Sicherheitsapparat integriert worden sind und wie sich dadurch ihr Image in der Ukraine trotz der fehlenden breiten politischen Zustimmung verbessert hat. Vom Stopp der Süßwasserversorgung der Krim hatte ich vielleicht mal gehört, ohne das voll zu würdigen. Durch den Krieg selbst hat sich gezeigt wie stark das Donezbecken auf ukrainischer Seite befestigt war und wie hoch letztlich ihre Truppenpräsenz dort ist.


    Mit anderen Worten vorher habe ich die Situation eher als abstrakte Bedrohungslage aus russischer Sicht gesehen und im Verlauf ist mir klargeworden, dass sie in verschiedenen Bereichen doch deutlich konkreter war. Und das war zweifellos mit einer der Gründe, warum ich einen russischen Angriff auf die Ukraine für ziemlich unwahrscheinlich gehalten habe.


    [...] und dass sie weder der Regierung Zelenskyj noch der Regierung Putin gegenüber große Loyalität empfinden. Dass letztere im Begriff ist, sich auch inhaltlich den Positionen faschistischer Gruppierungen im eigenen Land anzunähern ist offensichtlich.


    Praktisch war es bei der Regierung von Selenskyj auch der Fall, da er seine eigentliche Agenda nicht umsetzen konnte und dann eben auch auf Eskalation gegenüber dem Donbass und Russland umschwenken musste. Das ist tatsächlich auch etwas, was mir erst in den letzten Wochen so richtig klar geworden ist. Am Anfang des Krieges hätte ich das Verbot dieser ganzen Neonazi-Organisationen noch für eine Nebensächlichkeit gehalten, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ob es so weit geht, wie manche behaupten, dass Selenksyjs Leben akut bedroht ist, weiß ich allerdings nicht. Dafür müsste man mehr darüber wissen, wie stark zum Beispiel der SBU infiltriert ist.

  • Nicht solange das neue dreamteam ÖRR und Springer noch ein Wörtchen mitreden haben.


    Jetzt muss ich doch mal eine Lanz' für die Öffentlich-Rechtlichen brechen. Im Ernst ist das so? Ich habe keinen guten Eindruck. Wir würdest du das Verhältnis von Stimmen pro und gegen Eskalation in den Öffentlich-Rechtlichen grob abschätzen?

  • Noch so einer, dessen Fan ich eigentlich gar nicht bin, der aber in dieser Hinsicht seinen Verstand noch halbwegs sinnvoll zu nutzen im Stande zu sein scheint, und sich sogar traut das öffentlich zu tun:



    Schon ein paar Wochen alt, aber noch sehenswerter ist auch diese illustre Experten-Runde hier - also starrig friends of the Show Claudia Kemfert und Marieluise Beck -, in welcher Welzer der transatlantischen Propagandistin und russophoben Heuchlerin grünen Freiheitsexpertin mit Schmackes in ihre selbstgerechte, geschichtsverdreherische Moralparade fährt



    Immerhin ist der RBB ein öffentlich-rechtliches Medium. Wobei ich fürchte, dass sich das selbst in Berlin und Brandenburg kein Schwein anguckt.

  • https://eng.mil.ru/en/special_…re.htm?id=12417501@egNews


    Zitat

    High-precision, long-range sea-based Kalibr missiles struck a military facility on the outskirts of Kiev tonight.


    The strike on Zhulyansk machine-building plant Vizar destroyed the production and repair workshops of long- and medium-range anti-aircraft missile systems as well as anti-ship missiles.


    The number and scale of missile strikes against assets in Kiev will increase in response to any terrorist attacks or sabotage on Russian territory by the Kiev nationalist regime.


    Noch keine Schaltstelle sondern eine Fabrik, aber mehr wird angedroht. Ich würde sagen, die Erwähnung von "anti-ship missiles" deutet dann schon sehr dahin, dass es einen Angriff auf die Moskwa gab. Man bemerke auch das framing, Russland führt ja keinen Krieg sondern eine militärische Spezialoperation durch, dementsprechend sind die ukrainischen Angriffe auf russisches Gebiet auch keine Gegenangriffe des Feindes sondern Akte des Terrorismus.


    Ebenfalls interessant:


    Zitat

    Missile troops have eliminated a mercenary unit of a Polish private military campaign in Izyumskoe, Kharkov Region. Up to 30 Polish mercenaries were killed.


    Normalerweise behaupten die Russen eigentlich nur, dass sie ausländische Söldner getroffen haben. Ich weiß nicht, ob sie sonst einfach die Staatsangehörigkeit nicht kennen, oder hier für die Polen eine Ausnahme machen.

  • Jetzt muss ich doch mal eine Lanz' für die Öffentlich-Rechtlichen brechen. Im Ernst ist das so? Ich habe keinen guten Eindruck. Wir würdest du das Verhältnis von Stimmen pro und gegen Eskalation in den Öffentlich-Rechtlichen grob abschätzen?

    Meiner Beobachtung nach gibt es in den reichweitenstarken Formaten höchstens mal eine vorsichtig deeskalierende Stimme, die dann auch gleich von der Meute inkl. ShowmasterIn angegangen wird. In den Segmenten von Phoenix hab ich bisher ausschließlich Kriegsgeheule vernommen.


    Zwischendurch kann natürlich mal ein vernünftiger Solobeitrag durchrutschen. Aber insgesamt findet eine Debatte eigentlich darüber statt, wie stark denn nun eskaliert werden solle.

  • Ich denke, sie wollten Kiew einkreisen, um mehr Druck bei den Verhandlungen aufzubauen. Mittlerweile könnte die Ambition tatsächlich größer sein bzw. muss es vielleicht sein, weil die russische Bevölkerung nicht mehr unbedingt jeden Ausgang akzeptiert.


    Von was für einem System sprichst du da? Die Weltwirtschaft ist zwar ein System vernetzter Märkte, aber das hält sich von selbst aufrecht. Würde man den US-Dollar morgen eliminieren, würden die Leute halt mit was anderem handeln.

    Für mehr Druck bei den Verhandlungen einen Wirtschaftskrieg und massive Waffenlieferungen in Kauf nehmen, den Bruch mit dem Westen? Das vermeidet Putin doch seit 20 Jahren und nimmt er jetzt in Kauf für eine bessere Verhandlungsposition gegenüber der Ukraine?


    Natürlich. Aber nicht mehr so effektiv ohne den Dollar. Keine Planungssicherheit bei Wechselkursen mehr. Alles wird weniger effektiv. Ohne Swift würden die Europäer nicht das chinesische System statt dessen nutzen. Es gäbe dann eben keins mehr, das alle verwenden.

  • Jetzt weiss ich wieder warum Strack-Zimmermann unwillkürlich die Vampir Assoziation auslöst:

    Wobei Marielusie Beck auf mich noch viel mehr wie die Vampirkönigin wirkt.


    Sie presst ja förmlich jeden tropfen Emotion aus diesem Krieg, saugt ihn auf, und verwendet ihn dann gegen jedes rationale Argument, das dem allgemeinen Durst nach russischem Blut etwas entgegen setzen könnte.

  • Wobei man natürlich sagen muss, das ist die Prämisse [Nazifikation der Ukraine], um die es die meisten Kontroversen gibt, aber nicht die einzige.

    Das ist natürlich das Antifa(schistische)-Magazin. Logischerweise beschäftgen die sich hauptsächlich mit Faschismus.

    Aber auch wie weit rechte Kräfte nicht als Individuen, was es überall gibt, sondern als Organisationen in den Sicherheitsapparat integriert worden sind und wie sich dadurch ihr Image in der Ukraine trotz der fehlenden breiten politischen Zustimmung verbessert hat.

    Das wird in dem Artikel aber auch ganz klar dargestellt. Er ist halt sehr lang und ich habe nur Teile zitiert die etwas allgemeiner und auch kritisch gegenüber Russland gehalten sind, damit das überhaupt jemand anklickt und nicht alle denken, dass der rote Affe da wieder nur Putin-Propaganda postet.

    vorher habe ich die Situation eher als abstrakte Bedrohungslage aus russischer Sicht gesehen und im Verlauf ist mir klargeworden, dass sie in verschiedenen Bereichen doch deutlich konkreter war. Und das war zweifellos mit einer der Gründe, warum ich einen russischen Angriff auf die Ukraine für ziemlich unwahrscheinlich gehalten habe.

    Das ging mir genauso. ich erinnere mich noch, wie ich kurz vor dem Krieg einer Freundin, die wegen der ständigen amerikanischen Invasionswarnungen ganz besorgt war erklärt habe, dass Putin doch gar keinen echten Grund habe, da wirklich im großen Stil einzufallen und dass er schlimmstenfalls im Donbass einrücken würde, um die Anerkennung der "Volksrepubliken" mit Gewalt durchzusetzen.

    Wobei man natürlich immer noch sagen muss, dass es nie wirklich eine ernsthafte Bedrohung des offiziellen russischen Staatsgebietes durch die Ukraine gab, sondern nur die "abstrakte" durch die immer weiter getriebene defacto-Integration mit der NATO. Deren Ausmaß habe ich allerdings zuvor auch immer unterschätzt und gedacht, dass man in Washington eher auf politische und finanzielle Unterstützung ukrainischer Oligarchen setzte, die gegen eine Annäherung an Russland arbeiteten, als auf tatsächliche militärische Zusammenarbeit.


    Am Anfang des Krieges hätte ich das Verbot dieser ganzen Neonazi-Organisationen noch für eine Nebensächlichkeit gehalten, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ob es so weit geht, wie manche behaupten, dass Selenksyjs Leben akut bedroht ist, weiß ich allerdings nicht. Dafür müsste man mehr darüber wissen, wie stark zum Beispiel der SBU infiltriert ist.

    Besonders gruselig finde ich diesen Mord an einem der Mitglieder der ukrainischen Verhandlungsdelegation durch den eigenen Geheimdienst, aus dem auch gar kein so großes Geheimnis gemacht wurde, weil man den Mann offenbar für zu Putin-freundlich hielt um weiter am Leben zu bleiben.

    Wenn diese Haltung im ukrainischen Machtapparat Gang und Gäbe ist, dann kann ich mir schon vorstellen, dass Zelenskyj davon nicht unbeeindruckt geblieben ist.


    Das ist ja das, was die ganzen Marieluises, Annalenas und Roberts und ihre twitter-follower*innen nicht verstehen: Je länger dieser Krieg andauert, umso weiter wird sich die Ukraine von den hehren Werten entfernen, die man sie jetzt stellvertretend verteidigen lässt, und sich dabei wertemäßig und methodisch im Prinzip viel mehr Putins Regime annähern, als dem Idealbild der "liberalen" Demokratie, das die "links"liberale twitteria sich so einbildet wenn sie hohle PR-Phrasen wie "wertebasierte Außenpolitik" vorgesetzt bekommt.

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