Ja, diese Moskwa-Geschichte scheint fürs erste keine erkennbaren Konsequenzen zu haben, sollte mir eine Lehre sein, mich noch so von Einzelereignissen beeindrucken zu lassen.
Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt
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Wenn unsere gelenkte Regierung einen Krieg an Russland Grenze 8 Jahre nicht beenden will, ist das nicht auch eine Billigung eines Angriffskriegs (durch Unterlassung)?
Beenden wollte sie den schon. Schließlich hat Merkel Minsk II mit ausgehandelt, den Vertrag, mit dem der Krieg eingefroren werden sollte. Nur leider hat sie sich nicht so dahinter geklemmt, wie es nötig gewesen wäre. Wenn die Griechen ihre Schulden nicht zahlen, dann wird Merkel rabiat, aber da hat sie leider die Dinge laufen lassen. Wobei, wenn ich grade im Wiki-Artikel lese:
Bereits kurz nach der Unterzeichnung der Vereinbarung traten russlandtreue Kämpfer sowie russische Truppen[8] zum Sturm auf Debalzewe an und eroberten den Ort drei Tage nach der offiziell verkündeten Waffenruhe, womit das Abkommen bereits gebrochen war.
Frag ich mich schon, ob der liebe Putin uns nicht damals schon verarscht hat.
Ich würde weiter dabei bleiben, dass der Krieg in seiner Auswirkung überschätzt wird. Er ist eher der traurige und schreckliche - aber so kann man zumindestens hoffen - Endpunkt eines langen Konfliktes oder führt auf einen solchen hin.
Der Wirtschaftskrieg dagegen beschleunigt eine laufende Neuausrichtung der Weltwirtschaft, aber bei dieser Formulierung von Janet Yellen habe ich mich gefragt, ob wir vielleicht sogar bereits an einem Kippunkt stehen:
https://www.bloombergquint.com…ermining-russia-sanctions
Dahinter steht noch die alte Denke der USA, dass sie die Welt wieder teilen müssen (und dabei den affluenteren Teil hinter sich versammeln). In Wirklichkeit scheint es aber im "Nicht"-Westen ein echtes Interesse an einer multipolaren Weltordnung zu geben. China, Indien, Russland keines dieser Länder will eines der anderen als Führer eines neuen antiwestlichen Blocks sehen und keines scheint gleichzeitig diese Rolle anzustreben und vermutlich wird auch keines davon genug andere Länder hinter sich versammeln, um selbst einen Block zu bilden. Insofern besteht hier tatsächlich die Möglichkeit, dass ein bilaterales Netz wirtschaftlicher Beziehungen zwischen Staaten die Dominanz des Dollar, die US-Kontrolle der großen Finanzsysteme und die Hebelkraft, die die USA bilateral oft geltend machen kann, ablöst.
Aber nur überschätzt, weil die russische Kampagne sofort sang- und klanglos in sich zusammengebrochen ist. Hätte das geklappt, die ganze Ukraine zu übernehmen, wären die Auswirkungen deutlich heftiger geworden. So ist außer Spesen (und Toten und Verletzten) nicht viel gewesen. Also wird man nach einer Schamfrist wieder zu Business as usual übergehen. Vielleicht wenn Putin der Große in den Ruhestand tritt.
Gerade weil es keinen Führer des anti-westlichen Blocks gibt und niemand seine Staatsdevisen in China lagern will, bleibt die USA unverzichtbar. Es besteht eben kein echtes Interesse an eine mulitpolaren Weltordnung, außer bei Russland, sondern nur ein halbgares. Über die Brics wird schon länger viel Gewese gemacht, und wenns drauf ankommt hat Putin seine Devisen auf einer US-Bank geparkt. Eine multipolare Weltordnung wird es nur geben, wenn die anderen möglichen "Pole" bereit sind, die wirtschaftlichen Kosten zu stemmen, die damit einhergehen. Das sehe ich bisher nicht.
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Ich bin ein gutgläubiger Mensch, daher glaube ich hier beiden Seiten. Ich glaube der Ukraine, dass sie Raketen auf die Muskwa gefeuert haben, und ich glaube den Russen dass sie aus Versehen ihre eigene Munition angezündet haben. 1:1 Unentschieden, als Österliches Friedensangebot.
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Aber nur überschätzt, weil die russische Kampagne sofort sang- und klanglos in sich zusammengebrochen ist. Hätte das geklappt, die ganze Ukraine zu übernehmen, wären die Auswirkungen deutlich heftiger geworden.
Ich sehe du bist wieder zurück bei der Überzeugung, dass sie die gesamte Ukraine im Streich nehmen wollten.
Gerade weil es keinen Führer des anti-westlichen Blocks gibt und niemand seine Staatsdevisen in China lagern will, bleibt die USA unverzichtbar. Es besteht eben kein echtes Interesse an eine mulitpolaren Weltordnung, außer bei Russland, sondern nur ein halbgares. Über die Brics wird schon länger viel Gewese gemacht, und wenns drauf ankommt hat Putin seine Devisen auf einer US-Bank geparkt. Eine multipolare Weltordnung wird es nur geben, wenn die anderen möglichen "Pole" bereit sind, die wirtschaftlichen Kosten zu stemmen, die damit einhergehen. Das sehe ich bisher nicht.
Für Russland sind die USA schon länger nicht mehr unverzichtbar. Also zu deiner Information die Verteilung der Reserven:
https://web.archive.org/web/20…/39685/2022-01_res_en.pdf
Aber der Rest vom Westen war schon noch wichtig. Das wird sich natürlich spätestens dann korrigieren, wenn die Reserven Russlands entgültig enteignet werden sollten.
Und "die wirtschaftlichen Kosten"? Es ist nicht so, dass die USA da groß für ihre Dominanz bezahlen. Natürlich müssen sie ihren überdimensionierten Militärapparat unterhalten, um Macht auf die Handelswege weltweit auszuüben und die zentrale Rolle im System einnehmen zu können, aber das "Geschäftsmodell" umfasst ja gerade, dass das im wesentlichen auf Pump finanziert wird.
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Da geht es denke ich noch nicht um die Reserven, aber die USA wollen anderes konfisziertes Eigentum wohl schonmal nicht zurückgeben:
https://tass.com/world/1437923
ZitatWASHINGTON, April 14. /TASS/. The US administration is not going to give back assets frozen in connection with the sanctions of the West, National Security Advisor Jake Sullivan said on Thursday.
"Our goal is not to give them back. Our goal is to put them to a better use than that. But I'll be careful in what I say today because there's an ongoing kind of policy process around how we end up dealing with that question. But rest assured, the goal is not just to sit on them for a while and then pass them all back," the official said, responding to the question whether frozen assets like expensive yachts and possessions can be then returned.
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Ich sehe du bist wieder zurück bei der Überzeugung, dass sie die gesamte Ukraine im Streich nehmen wollten.
Für Russland sind die USA schon länger nicht mehr unverzichtbar. Also zu deiner Information die Verteilung der Reserven:
https://web.archive.org/web/20…/39685/2022-01_res_en.pdf
Aber der Rest vom Westen war schon noch wichtig. Das wird sich natürlich spätestens dann korrigieren, wenn die Reserven Russlands entgültig enteignet werden sollten.
Und "die wirtschaftlichen Kosten"? Es ist nicht so, dass die USA da groß für ihre Dominanz bezahlen. Natürlich müssen sie ihren überdimensionierten Militärapparat unterhalten, um Macht auf die Handelswege weltweit auszuüben und die zentrale Rolle im System einnehmen zu können, aber das "Geschäftsmodell" umfasst ja gerade, dass das im wesentlichen auf Pump finanziert wird.
Natürlich. Wenn Deutschland seine Armee auf Warschau marschieren lässt und die Stadt umstellt, dann will es Polen einnehmen. Was denn sonst? Warum soll das in der Ukraine anders sein?
Ja, gut. Wenn man keine nennenswerte Außenwirtschaft mehr hat, braucht man den Westen auch nicht mehr. Aber das war wohl ursprünglich nicht der Plan.
Die USA nicht, aber China und Indien und andere müssten erhebliche Kosten aufbringen, um das System ohne die USA am Laufen zu halten. Mit dem Yuan als Weltleitwährung dann? Oder ganz ohne? Außerdem müssten die Machtverhältnisse dann erstmal neu ausgekungelt werden.
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Natürlich. Wenn Deutschland seine Armee auf Warschau marschieren lässt und die Stadt umstellt, dann will es Polen einnehmen. Was denn sonst? Warum soll das in der Ukraine anders sein?
Ich denke, sie wollten Kiew einkreisen, um mehr Druck bei den Verhandlungen aufzubauen. Mittlerweile könnte die Ambition tatsächlich größer sein bzw. muss es vielleicht sein, weil die russische Bevölkerung nicht mehr unbedingt jeden Ausgang akzeptiert.
Ja, gut. Wenn man keine nennenswerte Außenwirtschaft mehr hat, braucht man den Westen auch nicht mehr. Aber das war wohl ursprünglich nicht der Plan.
Sag Bescheid, wenn es soweit ist.
Die USA nicht, aber China und Indien und andere müssten erhebliche Kosten aufbringen, um das System ohne die USA am Laufen zu halten. Mit dem Yuan als Weltleitwährung dann? Oder ganz ohne? Außerdem müssten die Machtverhältnisse dann erstmal neu ausgekungelt werden.
Von was für einem System sprichst du da? Die Weltwirtschaft ist zwar ein System vernetzter Märkte, aber das hält sich von selbst aufrecht. Würde man den US-Dollar morgen eliminieren, würden die Leute halt mit was anderem handeln.
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Die Leitwährung heißt nicht Leitwährung, weil sie alle leitet, sondern weil alle ihre eigenen Währungen damit vergleichen und weil man sich darauf geeinigt hat, bestimmte wichtige Ressourcen nur in dieser Währung zu handeln, da man sie als besonders stabil erachtet.
Das funktioniert aber nur so lange, wie alle darauf vertrauen, dass sie ihre eigene Währung auch jederzeit gegen die Leitwährung eintauschen können.
Wenn der Leitwährungseigentümer allerdings damit anfängt willkürlich zu entscheiden, wer seine Währung noch bei ihm eintauschen darf und wer nicht, dann hat die Währungsleitung möglicherweise ihr Vertrauen verspielt.
Alles Geld ist Vertrauenssache. Da nützen auch neun Flugzeugträgerverbände und 5.000 Atomwaffen nichts.
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Frieden jetzt! Klingt gut, ich dachte ja auch man würde in 2 christlichen Ländern die Feiertage als gute Gelegenheit für einen Waffenstillstand nutzen ... nachdem das Schiff gesunken ist Angriffe in Russland passierten, da dürfte es wohl ein-zwei Nummern schärfer weiter gehen.
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Kaum ausgesprochen, 5 Explosionen in Kiev und weitere in allen anderen Landesteilen mit strategischen Zielen.
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nachdem das Schiff gesunken ist
Im Sturm abgesoffen, nach einer technischen Panne!!!1
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„Helden? Nein Danke! Wo Helden sind, sind die Vergewaltigten und Toten nicht weit.“
Ich bin ja absolut überhaupt kein Fan von Ex-BILD-Kolumnistin Alice Schwarzer, aber wo sie recht hat hat sie recht.
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Das Antifa-Magazin hat sich mal mit den diversen faschistischen Bewegungen in der Ukraine und in Russland befasst:
KRIEG UND NAZIS
[...] Eine derart starke Regierungsbeteiligung der extremen Rechten [wie in der Ukraine] war im europäischen Maßstab einmalig. Bei der Parlamentswahl im Oktober 2014 gingen zwei Sitze an den »Rechten Sektor«; die extrem rechte »Radikale Partei« von Oleh Ljaško erlangte 22 Mandate. Ljaško war Mitinitiator des neonazistischen Freiwilligenkorps »Azov«. »Svoboda« erhielt sechs Sitze über Direktmandate. Parubij kandidierte auf Listenplatz 4 der Partei »Volksfront« von Ministerpräsident Jacenjuk, die gemeinhin als »liberal-konservativ« eingestuft wird.
All dies ist aus antifaschistischer Sicht ebenso wichtig wie die Tatsache, dass bei der Parlamentswahl 2019 die erst ein Jahr zuvor gegründete Partei »Diener des Volkes« des heutigen Präsidenten Volodymyr Zelenskyj mit einer Liste ohne bekennende oder bekannte Nazis 43 Prozent der Stimmen erhielt, während die extrem rechten Parteien »Svoboda«, »Nationales Korps«, »Rechter Sektor« und »Kongress Ukrainischer Nationalisten« nicht einmal gemeinsam die Fünf-Prozent-Hürde überschritten. Selbstverständlich verschwinden extrem rechte Einstellungen nicht einfach und Wahlergebnisse sind ein mögliches Indiz für die Bereitschaft, eine extrem rechte Politik zu unterstützen. 2019 tobte bereits seit fünf Jahren Krieg im ostukrainischen Donbas, die Wähler*innen setzten mit ihrer Wahlentscheidung aber trotzdem andere Prioritäten.
Schon 2014 war es falsch, die komplette Ukraine als faschistisch darzustellen, wie es die russische Propaganda tat. 2022 einen Angriffskrieg unter der Prämisse einer »Entnazifizierung« zu führen, ist daher doppelt falsch und durch nichts zu rechtfertigen.[...]
Dass die russische Propaganda sich auch auf den Umgang mit und das Gedenken an Bandera kapriziert, macht dessen Verehrung auf ukrainischer Seite nicht weniger problematisch und dass die »Entnazifizierung« auch mit der Tätigkeit des extrem rechten Regiments »Azov« begründet wird, macht dessen Existenz nicht wett. Fakt aber bleibt: Wenn je nach Frage- und Analyseform sowie Zeitpunkt in allen Ländern, die solche Einstellungen erheben, 5-15% der Befragten regelmäßig ein »geschlossen rechtsextremes Weltbild« vertreten, werden die Zahlen sowohl in Russland als auch in der Ukraine ähnlich hoch sein. Das heißt für die Ukraine 2,2 bis 6,6 Millionen und für Russland 7,3 bis 21,9 Millionen Menschen mit nazistischen Ansichten. Da davon auszugehen ist, dass diese Einstellungen mit einer gewissen Waffenaffinität einhergehen, ist die Schlussfolgerung, dass derzeit auf beiden Seiten Nazis kämpfen, auch gegeneinander – egal, welcher Kampfeinheit sie zugehören –naheliegend. Explizit extrem rechte Einheiten gibt es sowohl in Russland als auch in der Ukraine und ebenso in den sogenannten Volksrepubliken Donec’k und Luhansk, die Staatsgebiet der Ukraine sind, sich selbst als unabhängig ansehen und von Russland in diesem Februar anerkannt wurden.[...]
Der Artikel ist ziemlich lang und geht recht tief ins Detail über Personal und Entstehungsgeschichte sowohl von Azov & Co., als auch der von russischen Neonazis gegründeten Söldnertruppe Wagner und anderer faschistischer Gruppierungen in Russland, mit denen Putins Regierung durchaus gute Beziehungen pflegt, so lange sie ihr bei der Durchsetzung ihrer Machtinteressen dienlich sind.
Interessant ist dabei, dass sowohl die ukrainischen als auch die russischen Neonazis offenbar ein eher pragmatisches Verhältnis zu ihren jeweiligen aktuellen Regierungen haben. Sie unterstützen natürlich deren nationalistische Kämpfe gegen die äußeren Feinde, machen aber kein Hehl daraus, dass ihnen die "Dekadenz" der herrschenden Verhältnisse ein Dorn im Auge ist, und dass sie weder der Regierung Zelenskyj noch der Regierung Putin gegenüber große Loyalität empfinden. Dass letztere im Begriff ist, sich auch inhaltlich den Positionen faschistischer Gruppierungen im eigenen Land anzunähern ist offensichtlich.
Interessant wird sein, was nach einem wie auch immer gearteten Ende des Krieges mit den mutigen Verteidigern der ukrainischen Freiheit passieren wird.
[...] All das macht Putin allerdings nicht zu Hitler, eine Gleichsetzung, die auf Solidaritätskundgebungen für die Ukraine gern bemüht wird, aber sehr wohl Putin zu einem Präsidenten, der sich von Faschist*innen nicht distanziert – sondern im Gegenteil, sich in seinen Äußerungen ihnen nähert – während er die seiner Ansicht nach faschistische Ukraine »befreien« und »entnazifizieren« will. Wie gezeigt wurde, sind dabei sowohl beim Angriff als auch bei der Verteidigung nazistische und faschistische Kräfte beteiligt. Die Ukraine muss sich verteidigen und verteidigt werden. Dass dies auch Nazis tun, kann jedoch, ähnlich wie nach dem Majdan bedeuten, dass sie sich, sobald dieser schreckliche Krieg endet, ihre Dienste durch entsprechende Posten werden bezahlen lassen. Eine russische Besatzung kann und darf somit nicht die Alternative sein.
Den faschisten und Neonazis auf beiden Seiten nicht noch mehr Gelegenheiten zu geben, sich für die jeweiligen Regierungen nützlich oder gar unentbehrlich zu machen, sollte jedenfalls auch für alle "links"- und sonstig "liberalen" Vertediger*innen der westlichen Wertefreiheit noch ein Grund mehr sein, sich für eine möglichst schnelle Beendigung des Krieges durch Verhandlungen einzusetzen, anstatt ihn mit immer martialischerer Rhetorik weiter anzuheizen.
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Jetzt isses passiert: Ich verteidige einen Sozialdemokraten.
[...] Die Skepsis gegenüber weiteren Lieferungen schwerster Waffen wird allerdings mit großer Verve, moralischer Empörung und der Überzeugung, alleine über die Wahrheit zu verfügen gegenüber denen, die das anders sehen, eine Ausweitung zum Weltkrieg fürchten und den hohen Blutzoll längerer militärischer Auseinandersetzungen für die Bevölkerung vermeiden wollen, oder nicht glauben, dass die zweitgrößte Atommacht der Erde mit noch so vielen Waffenlieferungen militärisch besiegt werden kann, zurückgewiesen und als unmoralisch, naiv, pazifistisch oder russlandfreundlich gebrandmarkt. Die scharfen Sanktionen gegen Putins Regime werden lächerlich gemacht.
Überhaupt hat auch die Auseinandersetzung mit der Russlandpolitik der letzten Jahrzehnte einen rechthaberischen, besserwisserischen und unversöhnlichen Kulturkampfton, der zusammen mit der kompletten Versessenheit auf militärische Binnenlogik mehr als verstörende und befremdliche Züge trägt. Manches erinnert allzusehr an das blutige 20. Jahrhundert und an Fehlentwicklungen, von denen man dachte, sie seien längst überwunden.
Politik wird in der Gegenwart betrieben und von Historikern später interpretiert und bewertet.
Das geht nie ohne Irrtümer und Fehler ab.
Die Ausladung des Bundespräsidenten aus Kiew und die diesbezüglichen Begründungen der ukrainischen Regierung, des Botschafters oder derer, die das publizistisch bzw. politisch gutheißen, ist alles andere als klug oder überzeugend.
Die Generalangriffe gegenüber Frank Steinmeier, Manuela Schwesig und anderen sind wirklich daneben und besonders dreist, wenn sie von der Seite derer kommen, die unter der langen Kanzlerinnenschaft von Frau Merkel diese Politik mit uns gemeinsam gemacht haben, die übrigens keineswegs überwiegend oder vollständig falsch war.
Was zu korrigieren ist, wie der Zustand der Bundeswehr, die übertriebene Energieabhängigkeit von Russland oder der Optimismus, dass Putin rational genug handeln würde, um sein Land nicht politisch, ökonomisch und moralisch zu ruinieren, das wird korrigiert, wie das der Bundeskanzler in seiner Zeitenwende-Rede im Deutschen Bundestag angekündigt hat.
Der Wunsch auch das zu diskreditieren und zu korrigieren, was Konservative, Bellizisten und Kalte Krieger schon immer falsch fanden, nämlich Ost- und Friedenspolitik, Diplomatie und Atomausstieg, Rüstungskontrolle und ökonomische Zusammenarbeit sowie humanitäre Hilfen und Entwicklungszusammenarbeit - das wird es mit uns nicht geben.
Auch der Angriff auf die Ostermärsche und die Diffamierung von Friedensdemonstranten als „fünfte Kolonne Moskaus“ erinnert an den unseligen Satz von Heiner Geissler, „der Pazifismus habe Auschwitz erst möglich gemacht“. Dem hat seinerzeit Willy Brandt zurecht entgegengehalten, dass eine solche Unverschämtheit an die Hetze von Joseph Goebbels gegen die deutsche Sozialdemokratie anknüpfe.[...]
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Frieden jetzt! Klingt gut, ich dachte ja auch man würde in 2 christlichen Ländern die Feiertage als gute Gelegenheit für einen Waffenstillstand nutzen ... nachdem das Schiff gesunken ist Angriffe in Russland passierten, da dürfte es wohl ein-zwei Nummern schärfer weiter gehen.
Kaum ausgesprochen, 5 Explosionen in Kiev und weitere in allen anderen Landesteilen mit strategischen Zielen.
Nachdem die intensivierten Angriffe an der Grenze, von denen ich mir nichtmal sicher bin, ob sie tatsächlich von Kiew koordiniert werden, mit dem angeblichen Angriff auf die Moskwa zusammenfallen, ist glaube weiterhin offen, ob dieser Angriff erfolgt ist.
Die entsprechende Drohung kam schon Mittwoch Abend, hier aus dem Abendbericht des Russischen Verteidigungsministeriums, der auch irgendeinem Grund nicht übersetzt wurde:
https://function.mil.ru/news_p…re.htm?id=12417276@egNews
ZitatВидим попытки диверсий и нанесения ударов украинскими войсками по объектам на территории Российской Федерации.
Если такие случаи продолжатся, то Вооруженными Силами Российской Федерации будут нанесены удары по центрам принятия решений, в том числе в Киеве, от чего российская армия до сих пор воздерживалась.
Mit Google Translate:
ZitatWe see attempts of sabotage and strikes by Ukrainian troops on objects on the territory of the Russian Federation.
If such incidents continue, the Armed Forces of the Russian Federation will strike at decision-making centers, including in Kyiv, from which the Russian army has so far refrained.
Wäre jetzt die Frage, ob zu diesem Zeitpunkt der Angriff auf die Moskwa schon von Kiew gemeldet wurde.
Wenn der Angriff tatsächlich erfolgt ist, stellt sich so ein bisschen die Frage, warum eigentlich erst jetzt. Was waren die Bedingungen, die das möglich gemacht haben? Soweit ich weiß wurde die Neptun-Raketen bisher nie eingesetzt. Was mich zu meiner ursprünglichen Spekulation zurückbringt, britische Operation unter Fiktion eines ukrainischen Angriffs, dass also die Briten ein landgestütztes Abschuss-System für ihre Harpoon entwickelt und den Angriff auf die Moskwa geplant haben. Und die behauptete Verwendung von Neptun ist Teil der Fiktion. Im Gegensatz zu dem, was ich aus einem Missverständnis heraus dachte, nämlich, dass sie es offen zugeben, dass Harpoon verwendet wurden. Die nächste Frage wäre dann natürlich, können und werden sie erneut solche Angriffe durchführen?
Einschränkend muss man sagen, dass die britischen Harpoon, die da geliefert werden sollen, tatsächlich 2023 ausgemustert werden sollten, weil sie dann zu alt sind. Mir ist also nicht unbedingt klar, dass die jetzt besser sind als das, was die Ukrainer haben:
https://ukdefencejournal.org.u…nti-ship-missile-project/
Natürlich war auch die Moskwa schon ein recht altes Schiff. Wenn es ein Angriff war, vermutlich neben dem enormen Symbolwert einer der Gründe, warum sie als Ziel in Frage kam.
Bei den russischen Angriffen muss man mal schauen, ob sie tatsächlich in der Lage waren "decision-making centers" zu treffen - wobei man das von ukrainischer Seite nicht unbedingt zugeben wird. Das würde etwas darüber aussagen, ob es wirklich die behauptete Zurückhaltung gab.
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1:1 Unentschieden, als Österliches Friedensangebot.
Wäre ihnen gegönnt, ich fürchte es entwickelt sich eher zum moralischen Booster für beide Seiten.
Das mediale Cheerleading läuft auch...
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Ich bin ja absolut überhaupt kein Fan von Ex-BILD-Kolumnistin Alice Schwarzer, aber wo sie recht hat hat sie recht.
Jetzt isses passiert: Ich verteidige einen Sozialdemokraten.
Durch meine Mainstream-Vermeidung habe ich nur einen vagen Eindruck wie schlimm es ist. Aber, zusammen mit diesen Generälen, hat die eskalationsskeptische Seite gerade Aufwind?
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Nachdem die intensivierten Angriffe an der Grenze, von denen ich mir nichtmal sicher bin, ob sie tatsächlich von Kiew koordiniert werden, mit dem angeblichen Angriff auf die Moskwa zusammenfallen, ist glaube weiterhin offen, ob dieser Angriff erfolgt ist.
Man erfährt auch nicht wodurch der Angriff passierte, es ist nur wahlweise Angriff oder Sabotage zu lesen. Fluggerät und Raketen sollten an der russischen Grenze aktuell ziemlich genau beobachtet werden.
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Durch meine Mainstream-Vermeidung habe ich nur einen vagen Eindruck wie schlimm es ist. Aber, zusammen mit diesen Generälen, hat die eskalationsskeptische Seite gerade Aufwind?
Nicht solange das neue dreamteam ÖRR und Springer noch ein Wörtchen mitreden haben.
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