Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Eine besondere Anekdote über die Geschichte des Wertewesten:


    Jean-Bédel Bokassa Diktator der Zentralafrikanischen Republik, war nicht nur für viele Krasse Mordekzesse bekannt (Beispiel politische Gegner von Löwen zerfleischen lassen), sondern auch dafür dass er im wahrsten Sinne kleine Kinder fraß. In seiner Freizeit vergiftete er auch mal seinen Enkel oder prügelte Schulkinder zu Tode.


    Für Frankreich war er ein Freund weil er Uran lieferte. Aufarbeitung, Selbstkritik, Konsequenzen? Fehlanzeige.



    In 1975, the French president Valéry Giscard d'Estaing declared himself a "friend and family member" of Bokassa. By that time France supplied its former colony's regime with financial and military backing. In exchange, Bokassa frequently took Giscard on hunting trips in Central Africa and supplied France with uranium, which was vital for France's nuclear energy and weapons program in the Cold War era.

    EDIT:

    PS: Ja das ganze hatte Konsequenze für Giscard d'Estaign und Bokassa wurde von Frankreich gestürzt, aber die politik, sich wenn es um Energieimporte geht, mit den schlimmsten Verbrechern gemein zu machen, hat sich im Westen leider nicht geändert. Die Lehre aus solchen Ereignissen hätte eben sein können Energetische Unabhängigkeit voranzutreiben und ein wirkliches "Lieferkettengesetz" zu verabschieden, dass bei der Herkunft von Ressurcen auf Menschrechtsnachweise besteht. Die Durchsetzung von Menschenrechten in der Vergangenheit hättezu der moralischen Autorität geführt die auch Diplomatisch heute bei den Verhandlungen nötig wäre. Weil dem nicht so war, hat Putins Russland sich darauf berufen ebenso handeln zu können. Präzedenzen und Historie spielen auch bei der Ukraine eine Rolle. Wenn in der Geopolitik des Westens Menschenrechtsverletzungen hingenommen werden, sind sie de Fakto abgeschafft. Das ist extrem Tragisch und ich hoffe, dass daraus irgendwann Lehren gezogen werden, aber es sieht nicht so aus.

  • Seine Außenpolitikführung Blinken, natürlich auch Nuland, scheinen persönlich viel mehr an Osteuropa interessiert zu sein als zum Beispiel an der Auseinandersetzung mit China. Was vielleicht auch ein Grund ist, warum es so eskaliert ist.

    Ich glaube, die haben einfach verstanden, dass sie nicht aktiv gegen China arbeiten können, so lange Russland nicht irgendwie "befriedet" (also entweder komplett ruiniert oder entputinisiert) ist, weil man dann einen ökonomischen Zweifrontenkrieg führen müsste, während mit den (wie die Pandemie gezeigt hat) nicht mal eben schnell zu substituierenden chinesischen Lieferketten gleichzeitig die Weltwirtschaft komplett zusammenbricht.


    Dass Xi und Putin bereit dazu sind, eine Zweckgemeinschaft gegen das US-Imperium zu bilden und aktiv dafür bei diversen Entwicklungs- und Schwellenländern zu werben, ist ja nun kein großes Geheimnis. Man sollte aber nicht glauben, dass der Hauptgegner der USA auch aus deren Sicht nicht weiterhin in Beijing sitzt.

  • Wie gesagt, ich denke schon, dass ein Teil der Sanktionen schließlich zurückgenommen wird, da wo entsprechende Eigeninteressen bestehen. Ich kann mir zum Beispiel kaum vorstellen, dass der russischen Zentralbank dauerhaft die Währungsreserven entzogen werden. Da wäre man als sicherer Kapitalhafen nicht mehr angeschlagen, sondern erledigt.

    Ist klar. Aber bei der Institution ist es ja wie mit dem Geld generell: Ist das Vertrauen weg, funktioniert es nicht mehr. Und ausserhalb unserer Wertebubble sehe ich nicht, wo das Vertrauen wieder herkommen soll. Vergessen wir nicht, dass allein in den letzten zwei Jahren die Piraterie auf drei Länder angewandt wurde: Venezuela, Afghanistan und eben Russland.


    Zumal es ja nun Alternativen gibt bzw sicher geben wird. Da rollt was, was nicht mehr stoppen wird. Und die Konsequenzen für das zerfallene Imperium und seiner möglichen Reaktionen darauf, machen mir weit mehr Angst, als alles andere zur Zeit.


    Und ähnlich muss man sich glaube ich bei den USA fragen, wie sie - wenn überhaupt - die systemischen Folgen ihrer Intervention in den Ukraine-Krieg bewerten. Ich könnte mir vorstellen gerade Biden glaubt hier an eine große moralische Erneuerung der USA und hinterher kommen alle Zweifler zum Leuchtfeuer der Freiheit zurück.

    Gut möglich, dass sie das glauben. Aber das macht sie ja so unberechenbar. Poker ist ein hochemotionales Spiel.

  • Wenn man es wollte.... aber man kann es eigentlich nicht wollen. Es steht hier wirklich wahnsinnig viel auf dem Spiel. Wenn sie es von unserer Seite aus aktiv forcieren und es zu einem Lieferstopp kommt wird auch bald dem letzten Twitterheini klar, was das bedeutet. Die Regierung würde ein solches Szenario nicht überleben. Das ist meine Einschätzung. Man würde letztlich jeden wählen, der diesen Spuk beendet und das kann auch Opa Joe nicht wollen.

    Dann sind wir also jetzt in der Frühwarnstufe 1.



    Wieviel bist Du bereit zu riskieren?

    Robert: Ja!

  • ..., denn sonst könnte der Eindruck entstehen, dass Du Diese Meinung alleine auf dem Umstand aufbaust, dass hier versucht wird, eine differenzierte Sichtweise auf diesen Krieg zu finden, die sich dem fabrizierten Konsens-Kanon des wertewestlichen Medienmainstreams nicht fügt.


    Ich habe vielmehr den Eindruck, dass hier am Plot für das nächste Wolfenstein gearbeitet wird.


    Von den USA finanzierte Biolabs, in denen Neonazis Biowaffen speziell angepasst auf die Gene der russischen Freiheitskämpfer entwicklen. Diese Biolabs scheinen der letzte Ausweg zu sein. Die von den Freiheitskämpfern in Rückzug befindlichen Neonazis planen deshalb den riesigen Staudamm am Fluss Dnepir zu sprengen um mehr Zeit zu gewinnen. Sie riskieren damit unzählige Dörfer zu fluten. Es liegt nun an Dir, in Person von Ivan Antifanov, diesen perfiden Plan mithilfe der russischen Freiheitsarmee zu vereiteln.


    In Polen plant indes die skrupellose Kommandantin Tanya Degurechaff die ehemals zu Polen gehörende Oblaste an sich zu reißen, bevor sie in die Hände der russischen Orks fallen, wie die tapferen Freiheitskämpfer despektierlich von Tanya bezeichnet werden.


    ... tbc ...

  • Mit welcher Standhaftigkeit man für sich behaupten kann, man sei der kritische Geist, der diesen Konflikt glasklar durchblickt, während man vor knapp einem Monat mit seiner Einschätzung, dass die US Geheimdienste nur Blödsinn erzählen und es niemals zu einem Einmarsch kommt, voll auf die Schnauze gefallen ist, ist schon sehr erstaunlich. Wäre nicht ein bisschen Bescheidenheit angebracht?


    Die folgenden Woche in diesem Thread sind einer Meisterklasse in "Gaslighting".

  • Diese Aussage von Peskow wird offenbar gerade in unseren Medien als Entwarnung bei der Erdgasversorgung rumgereicht. Scheint mir etwas verfrüht:


    https://tass.com/economy/1429603


    Zitat

    The payment in rubles itself will be accepted not right away starting March 31, he noted. "The payment and supplies are a lengthy process. This does not mean that all that will be supplied tomorrow should be paid for (in rubles) by the evening," the spokesman explained.

  • Mit welcher Standhaftigkeit man für sich behaupten kann, man sei der kritische Geist, der diesen Konflikt glasklar durchblickt, während man vor knapp einem Monat mit seiner Einschätzung, dass die US Geheimdienste nur Blödsinn erzählen und es niemals zu einem Einmarsch kommt, voll auf die Schnauze gefallen ist, ist schon sehr erstaunlich. Wäre nicht ein bisschen Bescheidenheit angebracht?


    Die folgenden Woche in diesem Thread sind einer Meisterklasse in "Gaslighting".



    Wer einmal irrt, liegt immer falsch ist dein Argument? Wenn du meinst. Aber warum dann hier den thread lesen wenn dich unser gaslighting verunsichert? Ich denkein diesem Forum wird Diskutiert weil man von der Situation verstört ist und in der Diskussion Antworten sucht.


    Anstatt allgemein uns alle für dumm zu erklären wäre doch so ein Forum der richtige Ort um die eigenen Überzeugenden Argument vorzubringen und uns davon zu überzeugen, dass wir alle völlig von Putin verblendete Opfer sind die auf die russisch Propaganda reinfallen,während du uns an der Wahrheit, die du anscheinend kennst, teilhaben lassen kannst.

  • Mit welcher Standhaftigkeit man für sich behaupten kann, man sei der kritische Geist, der diesen Konflikt glasklar durchblickt, während man vor knapp einem Monat mit seiner Einschätzung, dass die US Geheimdienste nur Blödsinn erzählen und es niemals zu einem Einmarsch kommt, voll auf die Schnauze gefallen ist, ist schon sehr erstaunlich. Wäre nicht ein bisschen Bescheidenheit angebracht?

    Selbst ausgewiesene Russland- und Osteuropaexperten, sowie die ukrainische Regierung haben bis kurz vor dem 24. Februar nicht daran geglaubt, dass Putin wirklich eine Invasion starten würde.


    Und das haben die wahrscheinlich deshalb nicht geglaubt, weil eine Annexion der kompletten Ukraine - geschweige denn ein danach geplanter totaler Krieg gegen die gesamte Europäische NATO auch heute noch überhaupt keinen Sinn ergibt - es sei denn man habe sich von seiner Exzellenz, dem Botschafter der Freihet, sowie den ganzen "Experten", die sich jetzt bei Lanz, in den diversen Brennpunkten im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, und bei der BILD-Zeitung gegenseitig die Klinke in die Hand geben, tatsächlich einreden lassen, dass Putin der schlimmste und verrückteste Hitler seit Hitler sei, und dass er aus reinem Hass auf den demokratischen Liberalismus einen "Vernichtungskrieg" gegen das ukrainische Volk führe.


    Das - oder was auch immer sonst - darfst Du ja gerne weiter glauben in einem freien Land, in dem man heutzutage sogar völkischen Nationalismus nicht mehr ganz so kritisch sehen muss, wenn er sich nur gegen das richtige Volk richtet, aber ernst nehmen muss man das dann jetzt auch wieder nicht.


    Ich kann Dir jetzt auch gerne zugeben, dass ich Putin für klüger gehalten habe, als diesen Irrsinn tatsächlich in die Tat umzusetzen, aber ich werde jetzt nicht alle Vernunft fahren lassen, und zusammen mit der versammelten linksliberalen bis rechtsreaktionären deutschen Politik- und Medienlandschaft in Heulen und Wehklagen ausbrechen und darauf bestehen, dass wir diesen Krieg auf Kosten der ukrainischen Bevölkerung unbedingt mit allem was irgendwie noch unterhalb vom direkten Atomwaffeneinsatz ist weiter am laufen halten, bis die russische Föderation zu einem Entwicklungsland zusammensanktioniert ist, und die sechstausend Nuklearen Sprengköpfe dann von Leuten kontrolliert werden, die noch viel mehr Hitler sind, als Putin.

  • Zitat

    [...] während man vor knapp einem Monat mit seiner Einschätzung, dass die US Geheimdienste nur Blödsinn erzählen und es niemals zu einem Einmarsch kommt, voll auf die Schnauze gefallen ist, ist schon sehr erstaunlich.


    Was soll das heißen auf die Schnauze gefallen? Ist das unser Job oder was? Mal abgesehen davon, dass sie in ihren öffentlichen Verlautbarungen eigentlich auch nur mit dem einen Punkt eines Angriffs auf die Ukraine jenseits des Donbass recht hatten, aber mit sehr vielen anderen Sachen drumherum dann doch wieder nicht.


    Für meinen Teil ist die Heuristik niemals Geheimdiensten zu glauben weiterhin exakt richtig.

  • Wer weiß? Ich kann nicht in KimJong-Uns Kopf reinschauen, warum er Kernwaffen hat. Klar, wenn die Amis nicht wären, gäbs auf der ganzen Welt keine Kernwaffen und alle hätten sich lieb. Aber wer weiß. Seoul mit Artillerie zusammenschießen, gewinnt aber nicht den Krieg. Dann wäre Seoul kaputt aber Nord-Korea würde trotzdem von der süd-koreanischen Armee überrannt. Als Erpressung taught das nicht.


    Stimmt. Aber sie müssen ja nicht gegen China vorgehen. Man kann sich die Welt auch aufteilen. Wenn China, Süd-Korea und Japan als Vasallen erhält, ließe sich vielleicht ein modus vivendi finden. Stimmt auch. Wenn die USA nicht wären, könnte Russland vielleicht Europa und China Asien beherrschen. Aber leider gibt es die USA eben.


    Ohne Putin hätte es den Krieg im Donbaz vielleicht nicht gegeben. Erst als er in die Krim einmarschiert ist, und klar war, dass er den Donbaz mit Truppen unterstützten würde, kam es da zum Aufstand.

  • Die Ukraine ist noch nicht in den Machtbereich der USA gezogen, was man daran sieht, dass sie nicht in die NATO aufgenommen wurde. Und die weißen Christen haben der Ukraine die übelsten Methoden vermutlich noch erspart, das wäre in Russland vermutlich sehr unpopulär, die Städte völlig zu vernichten.


    Akzeptabel war eine neutrale Ukraine für die USA schon. Zumindest vermute ich dass die Ukraine, wenn sie sich neutral erklärt hätte, nicht mit einer Invasion oder Wirtschaftssanktionen rechnen müssen. Aber die USA hat versucht mehr rauszuholen, also die EU und NATO Mitgliedschaft. Russland hat allerdings auch versucht die Ukraine in die Eurasischen Wirtschaftsunion zu kriegen. Und mit billigen Gaslieferungen an sich zu binden. Die amerikanische Wühlarbeit war einfach effektiver und die EU/NATO attraktiver.


    Also alleine hat die Ukraine den Bürgerkrieg im Osten meiner Ansicht nach nicht zu verantworten. Putins Grüne Männchen kämpften schließlich fleißig mit und er hat den Aufstand erst losgetreten. Und an der bescheidenen wirtschaftlichen Situation ist Russland auch nicht ganz unschuldig. Die Wirtschaft im Baltikum, wo Putin nicht intervenieren kann, läuft gut.


    Ja. Die fünf Milliarden gingen nicht zufällig in die Demokratie der Ukraine und nicht etwa in die Demokratie in Ägypten oder anderswo. Außenpolitik ist immer Interessenpolitik.


    Ich hab mal eine Rede von Selenskyj dazu gesehen, und er sagte, dass er den Krieg in der Ost-Ukraine beenden will. "Friedlich" hat er nicht gesagt. Könnte aber auch Zufall gewesen sein.


    Wobei man Biden zugute halten muss, dass er noch vor der Invasion gesagt hat, dass die Invasion kommen wird und die USA sich militärisch nicht einmischen werden. Da hätte Selenskyj die weiße Fahne noch hissen können, im Kreml anrufen und Neutralität versprechen. Das fand ich fair von Biden, anders als wenn Putin, der den Krieg seit 1-2 Jahren vorbereitet, schon mal hier die Gasspeicher leer macht, während er uns die Hucke voll lügt. Immerhin wäre die Ukraine schon in der NATO, wenn Deutschland mit Frankreich nicht Veto eingelegt hätte, und dann hätte Putin seine glorreiche Invasion vergessen können.


    Aber ja, dass die USA die Ukraine zum Angriff auf den Donbaz aufrüstet, während Deutschland mit Nord-Stream 2 seine Energie-Abhängigkeit mit Russland ausbaut, das ist mir auch schon aufgefallen. Irgendwie widersinnig.


    Einen Anlass kann man aber immer finden, wenn man ihn denn sucht. Wobei ich bis zur Invasion auch ein Verfechter der Neutralität war. Danach musste ich einige meiner Ansichten anders gewichten. Das Putin einen Großmachtskomplex hat, hab ich schon immer gedacht, aber ich dachte auch, er ist ein kühl kalkulierender Realist und weiß um die Schwäche Russlands. Er ist aber wohl doch mehr ein Hasardeur als gedacht.


    Ich glaub nicht, dass Lanz doof und schlecht informiert ist. Der kennt Hinz und Kunz und kriegt vermutlich auch Informationen die wir nicht haben.


    Sachen, die ich schon als Fakt mental abgespeichert habe, die Google ich nicht nochmal nach. Da rutscht halt mal was durch.

  • Also entweder hat das russische Verteidigungsministerium seine Propagandabehauptungen ausgebaut oder die Front im Donbass kommt gerade wieder stärker in Bewegung.


    Interessant ist auch diese Erklärung:


    https://eng.mil.ru/en/special_…re.htm?id=12415372@egNews


    Zitat

    The first stage of the special military operation conducted by the Russian Armed Forces in Donbas and Ukraine was planned to force the enemy to concentrate its forces, means, resources and military equipment to hold on to high populated areas in these directions, including Kiev. To bring them down on the battlefield and, without storming these cities to avoid civilian casualties, inflict such a defeat on the armed formations of the Kiev regime that it would not be able to use these forces in the main direction of our Armed Forces in Donbass.


    Während das sehr wahrscheinlich keine vollständige Charakterisierung des Plans ist, bin ich wieder geneigt das in Teilen zu glauben bzw. deckt sich das mit meinen Vermutungen. Es gab vielleicht auch ein noch optimistischeres Szenario, wo - wie an einigen Orten im Süden - der Widerstand schnell gebrochen worden wäre und ganze Truppenverbände einfach aufgegeben hätten, aber ansonsten ergibt es Sinn, dass man die Verteidiger möglichst binden wollte. Geht auch gut mit dem Ziel der Vermeidung ziviler Toter einher, wenn man auf Belagerung setzen kann. Bei Odessa scheint es das gleiche Motiv zu sein, nur mit noch weniger Einsatz. In der letzten Zeit hat das russische Militär auch behauptet sehr viele Treibstoffdepots zerstört zu haben, auch das soll die Mobilität der ukrainischen Kräfte einschränken.


    Für mich wird immer deutlicher, dass der geplante Umfang der Invasion limitiert war. Eine Eroberung bis in die Westukraine galt ja sowieso als sehr ambitioniert, aber tatsächlich ist man sogar nur dahin gegangen, wo man von den eigenen Grenzen aus leicht hinkommt, und in diesem Bereich liegen eben schon große Bevölkerungszentren. Insofern kann es durchaus sein, dass es - zumindestens nicht ursprünglich - um die Eroberung von ukrainischen Territorium außerhalb des Donbass ging.

  • Wer weiß? Ich kann nicht in KimJong-Uns Kopf reinschauen, warum er Kernwaffen hat. Klar, wenn die Amis nicht wären, gäbs auf der ganzen Welt keine Kernwaffen und alle hätten sich lieb. Aber wer weiß. Seoul mit Artillerie zusammenschießen, gewinnt aber nicht den Krieg. Dann wäre Seoul kaputt aber Nord-Korea würde trotzdem von der süd-koreanischen Armee überrannt. Als Erpressung taught das nicht.


    Es taugt, um einen Krieg vermeiden zu wollen. Ich erinnere mich an Abschätzungen von 100000 Toten im Großraum Seoul in den ersten paar Tagen, wenn die Nordkoreaner die Stadt sofort zum Ziel machen, noch von vor einigen Jahren als es die Eskalation mit den USA unter Trump gab.


    Nordkorea soll mit der Entwicklung eines eigenen Kernwaffenprogramms so um 1970 begonnen haben und jetzt rate mal wer in den Sechziger Jahren einen Haufen Kernwafffen in Südkorea stationiert hat.

  • RUSSIA MOVES TOWARD GOLD STANDARD FOR OIL


  • Zumal es ja nun Alternativen gibt bzw sicher geben wird. Da rollt was, was nicht mehr stoppen wird. Und die Konsequenzen für das zerfallene Imperium und seiner möglichen Reaktionen darauf, machen mir weit mehr Angst, als alles andere zur Zeit.

    Welche Alternativen wären das? Auf welcher Bank kann ich mein Geld parken, ohne in Gefahr zu geraten, durch politische Differenzen das Geld zu verlieren? China? Warum hat Putin es dann nicht da geparkt sondern in den USA? Offenbar ist ihm trotz der Tatsache, dass er eine Invasion in die Ukraine plant, nix besseres eingefallen, um seine Devisenreserven zu bunkern.


    Für mich wird immer deutlicher, dass der geplante Umfang der Invasion limitiert war. Eine Eroberung bis in die Westukraine galt ja sowieso als sehr ambitioniert, aber tatsächlich ist man sogar nur dahin gegangen, wo man von den eigenen Grenzen aus leicht hinkommt, und in diesem Bereich liegen eben schon große Bevölkerungszentren. Insofern kann es durchaus sein, dass es - zumindestens nicht ursprünglich - um die Eroberung von ukrainischen Territorium außerhalb des Donbass ging.

    Der Plan klingt für mich nach Quatsch. Mal abwarten was Marner dazu äußert. Die Fahrzeuge, die in dem 60km Stau in Richtung Kiew stehen und zusammengeschossen werden, die fehlen doch für die Hauptangriffs-Achse. Die Ukraine hat die innere Linie, die schaffen ihre Truppen von Kiew schneller in den Osten, als die russischen Truppen, die bei Kiew abziehen, da auftauchen. Das würde höchstens Sinn machen, wenn die zahlenmäßige Überlegenheit so groß ist, dass es nicht drauf ankommt. Aber wenn der Gegner zahlenmäßig überlegen ist, wie die ukrainische Armee, verzettele ich mich nicht so.


    Und das ist nur das strategische Argument. Politisch war die Offensive auf Kiew, die im Westen als Versuch die Kontrolle über die gesamte Ukraine zu übernehmen gewertet werden musste, absolut verheerend. Der Wirtschaftskrieg wäre doch wahrscheinlich gar nicht angelaufen, vielleicht nicht mal die Waffenlieferungen, wenn Putin nicht auf Kiew marschiert wäre, sondern sich auf den Osten der Ukraine beschränkt hätte. Und der Nimbus der russischen Armee ist total zerstört. Generaloberst Blechmann findet das nicht gut.



  • Murrica und die Inselaffen hatten keine Lust den Bestand der Ukraine gegen Russland zu verteidigen (wie eigentlich versprochen) das sollen wir in Zukunft machen und unser Chefsteuerbetrugsgehilfe Kanzler sagt wir sind bereit?

    Der hat wohl nicht zugehört, als der Heeresinspekteur die Hosen runter gelassen hat "Bundeswehr steht mehr oder weniger blank da." hieß ja auch mal Amt Blank der Laden...


    Nicht ausgeschlossen, dass dann auch die Bundeswehr - im Verbund mit anderen - die Sicherheitsgarantien militärisch durchsetzen müsste.

  • Ich glaube wir sind an einem Punkt angekommen (Notfallplan Gas-Walküre) an dem keiner mehr so recht sagen kann wie es sich entwickelt.


    Was ist angesagt? Gas in Rubel kaufen oder Rezession (aktuell höchste Inflation seit 1981, bald seit 1929).

    Also bisher sieht es eher danach aus, dass da zwar vorne am Bühnenrand laut gebrüllt, aber hinter den Kulissen halbwegs vernünftig miteinander geredet wird:


  • Welche Alternativen wären das? Auf welcher Bank kann ich mein Geld parken, ohne in Gefahr zu geraten, durch politische Differenzen das Geld zu verlieren? China? Warum hat Putin es dann nicht da geparkt sondern in den USA? Offenbar ist ihm trotz der Tatsache, dass er eine Invasion in die Ukraine plant, nix besseres eingefallen, um seine Devisenreserven zu bunkern.

    Wie ich ja ausführte, betrifft das offensichtlich das SWIFT System, den Umstand, dass Staatsreserven eben nicht mehr im Westen geparkt werden und dass der Dollar (und Euro) nicht mehr als exklusives Zahlungsmittel für Öl und Gas benutzt werden. Für Dich als Privatsparer mag das erstmal keine wilde Erkenntnis sein. Für die Stabilität des Dollars, mit dem die USA immerhin ihre eigentlich hoffnungslos überschuldeten Haushalte vor dem Implodieren bewahren, sind das aber keine gute Aussichten. Auch die Möglichkeiten des Westens, mit diesen Instituten Druck auf unliebsame Regierungen und Regime auszuüben und seinen Imperialismus mit eben diesen Soft-Power Faktoren zu betreiben, schwinden. Diese Auswirkungen werden mittelfristig dann auch Dich betreffen.


    Dass Russland (und andere) in dieses vom Westen dominierte globale Finanzsystem eingewebt waren, ist ja dem Umstand geschuldet, dass es bisher an Alternativen fehlte. Das scheint sich nun zu ändern und deshalb sprach ich davon, dass hier was ins Rollen kommt. Der Westen hat nicht erst seit vier Wochen gezeigt, dass es für viele Staaten Sinn macht, sich von diesem exklusiven System zu lösen.


    Auch wenn es heute im Mainstream nicht mehr en vogue ist: "Wandel durch Handel" ist nach wie vor das stärkste zivilisatorische Argument für ein friedliches Auskommen miteinander, dass wir haben. Und das lassen wir uns gerade kaputt machen. Wenn irgendwann der Kater nach unserem wilden Rausch durch die köstlich-arroganten hochprozentigen Emotionscocktails mit einem guten Schuss Selbstgerechtigkeit überstanden ist, wirst auch Du das realisieren.

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