Stammtisch & Kaffeekranzerl

  • Soll man "Leuten" Dinge in den Mund legen, die sie nicht so geäußert haben?


    Ich als selbstdefinierter Linker wollte mit meinem Kommentar nur darauf hinweisen, dass das Koordinatensystem mit Links/Rechts schon lange an seine logischen Grenzen gekommen ist und ich nicht in einen Topf mit Linken oder Rechten gesteckt werden möchte, sofern nicht näher definiert ist, worum es überhaupt geht. Dass dieses einfache schema verfängt weiß ich, und ich weiß auch dass Rechte Denken, es gehe immer linker zu, während Linke das Gegenteil denken.

  • Ich denke, da stehen real ganz andere Themen im Fokus, welche die Einigen auch tatsächlich direkt oder indirekt selbst betreffen, als dieser kluge Schachzug von Frau Merkel, der aber wohl dazu beigetragen hat, das gewisse Kreise in diesem Bereich jetzt überziehen, weil man das Thema zur Abgrenzung weiter besetzen will oder muss und gleichzeitig ein paar nazisstische Charaktere diese Schauplätze gekapert haben.


    Das Thema ist einfach abgeräumt und der darüber hinausgehende Kulturkampf ist nichts anderes als ein identitätspolitischer Schlagabtausch, bei dem es eigentlich um ganz andere Sachen geht.


    Mir ist jedenfalls noch kein konservativer oder rechter untergekommen, der in dieser Hinsicht eine Revision einfordert. Was nicht heißt, dass dies als Gegenreaktion auf eben Genanntes mittelfristig nicht bei uns auch kippen wird, so wie in den USA. Wemir hatte ja da gerade auf etwas verlinkt, das dies schon mal andeutet.

    Das wurde ja auch nur als Beispiel herangezogen, weil selbst die intelektuellsten aller Journalisten diesen Eindruck des vermeintlichen Linksrucks der Konservativen ständig diskutieren.

  • Dass dieses einfache schema verfängt weiß ich, und ich weiß auch dass Rechte Denken, es gehe immer linker zu, während Linke das Gegenteil denken.

    Ja aber wer, denkst Du, hat denn jetzt recht von denen?

    Soll man "Leuten" Dinge in den Mund legen, die sie nicht so geäußert haben?

    Es war nicht meine Absicht, Dir etwas in den Mund zu legen, aber offensichtlich habe ich nicht verstanden, was Du damit sagen wolltest.


    Ich formuliere die Frage nochmal anders: Soll man sich als Linker jetzt nur deswegen nicht mehr so nennen, weil liberale bis rechte Propaganda "links" nur noch als feindliche Frontstellung im Kulturkampf definiert, und dann alles als "links" einstuft, was mit ihrer Seite um die bessere Herrschaft über den kapitalistischen Wirtschaftsstandort konkurriert, um dabei das was eigentlich mal "links" war - nämlich der Kampf gegen die vom Kapital beherrschte Klassengesellschaft - durch sinnfreie Zuschreibungen wie "Neomarxismus" oder "Linksfaschismus" gleich mit zu diskreditieren?


    Oder sollte man sich diese blödsinnige Verdrehung des Klassenkonfliktes zu einer Frage der individuellen Identitätsbehauptung vielleicht lieber gar nicht zu eigen machen, und den Leuten lieber erklären, dass das was von den konservativen Fraktionen des Kapitals (und leider auch einigen der mit ihnen konkurrierenden VertreterInnen des progressiven Neoliberalismus) als "links" bezeichnet wird, bestenfalls nur noch sehr oberflächlich etwas mit dem zu tun hat, wofür der Begriff immerhin die letzten hundert Jahre lang verwendet wurde?

  • Das wurde ja auch nur als Beispiel herangezogen, weil selbst die intelektuellsten aller Journalisten diesen Eindruck des vermeintlichen Linksrucks der Konservativen ständig diskutieren.

    Das ist natürlich wahr, aber es bleibt ja trotzdem falsch. Wenn schon Progressivität des 21.Jh. mit dem Linkssein gleichgesetzt wird bzw. darauf reduziert wird, dann muss man zumindest richtig zuordnen wer wo steht. Das sind zwei Ebenen von Unwahrheit, weswegen sich diese Erzählung vielleicht noch leichter hält.


    Aber wenn man diejenigen im Auge hat, die nicht in Redktionen sitzen, dann sehen auch die den entscheidenden Linksruck ganz klar woanders.

  • StraZi hat ein Bewerbungsvideo für ihre EU-Kandidatur machen lassen.


    Erwartungsgemäß absolut widerlich.

    Wie transportieren sie denn den Sarg in dem sie schläft alle 2 Wochen zwischen Strasbourg und Brüssel hin und her? LKW oder Zug?

    10-- 1-01 10=- 1-00 1--2 10=0 1-2= 1-01 10=0 1-01 1-20 10=1 10=2 10=1 1-10 10=0 10=1 1-00 1-21 1-21 1-02

  • Ja aber wer, denkst Du, hat denn jetzt recht von denen?

    Ich formuliere die Frage nochmal anders: Soll man sich als Linker jetzt nur deswegen nicht mehr so nennen, weil liberale bis rechte Propaganda "links" nur noch als feindliche Frontstellung im Kulturkampf definiert, und dann alles als "links" einstuft, was mit ihrer Seite um die bessere Herrschaft über den kapitalistischen Wirtschaftsstandort konkurriert, um dabei das was eigentlich mal "links" war - nämlich der Kampf gegen die vom Kapital beherrschte Klassengesellschaft - durch sinnfreie Zuschreibungen wie "Neomarxismus" oder "Linksfaschismus" gleich mit zu diskreditieren?


    Oder sollte man sich diese blödsinnige Verdrehung des Klassenkonfliktes zu einer Frage der individuellen Identitätsbehauptung vielleicht lieber gar nicht zu eigen machen, und den Leuten lieber erklären, dass das was von den konservativen Fraktionen des Kapitals (und leider auch einigen der mit ihnen konkurrierenden VertreterInnen des progressiven Neoliberalismus) als "links" bezeichnet wird, bestenfalls nur noch sehr oberflächlich etwas mit dem zu tun hat, wofür der Begriff immerhin die letzten hundert Jahre lang verwendet wurde?

    Ich bin doch bei dir, mein Gutester und hoffe auch mal, dass du mich nicht anders eingeschätzt hättest. Tatsächlich oute ich mich relativ früh in Gesprächen, die politisch werden, als "klassisch" links. Ich setze da diesen Disclaimer dran, da es mir in der linken Sache nur bedingt bis gar nicht um Identitätspolitische Fragen geht, wobei mich solch ein apologetenhaftes Gehabe um diesen Umstand auch schon nervt. Rechte entschuldigen sich ja auch nicht wirklich für ihre Kackideologie.


    Und auch RobFord Gesinnungsgenosse ,natürlich sehe ich im Allgemeinen auch den Rechtsdrift. Den leugnen die MSM-schaffenden in DE gar nicht mal, aber in ihrer Diagnose ist es ja immer "die Mitte" (gemeint ist Union), die ihren Konservativen Drive verloren hat. Das Argument ist so alt wie bescheuert und es wird jedes Mal wieder auf den Tisch geknallt. Lustigerweise glauben es solche Ottos wie Merz ja selbst, weshalb man hier und da probiert die AfD in ihren blödsinnig, rassistischen Ansichten rechts zu überholen.


    Wie transportieren sie denn den Sarg in dem sie schläft alle 2 Wochen zwischen Strasbourg und Brüssel hin und her? LKW oder Zug?


    FDP hat Angestellte.

  • Time out klingt mehr nach Freizeit, als hart arbeiten.

    Das liest sich vor allem so, als wären die "locals" die man da befragt haben will, alles irgendwelche Expats gewesen, die sich die menschenfeindlichen Mieten hier noch leisten können, und die weniger "weltoffenen" Eingeborenen damit in die Randbezirke verdrängen, wo sie mit denen nichts zu tun haben müssen.


    Aber beim Tagesspiegel ist man ohenhin traditionell der Auffassung, dass nicht jeder arme Pöbel in der Innenstadt zu wohnen braucht, und dass es reicht wenn er zum Arbeiten da rein pendeln darf.

  • Ach, das war nur eine hilflos-spontane Reaktion, weil du ein(e) „mir“ zuviel im Text hattest und ich mit der Kritik nicht unmittelbar etwas anfangen konnte… ich schäme auch schon ein bisschen dafür.

    Achso... Ja bin bisweilen fast nur noch mobil hier im forum. Das provoziert leider viele Fehler, weil häufig zu mühselig gegen autocorrect anzukämpfen etc

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