#656 - Maike Finnern (Lehrer-Gewerkschaft GEW)

  • Am Mittwoch, 6. September, ab 16 Uhr, LIVE



    Zu Gast im Studio: Lehrerin und Gewerkschafterin Maike Finnern. Seit 2021 ist sie Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Finnern war als Realschullehrerin in Rheda-Wiedenbrück und Enger tätig, zuletzt als Konrektorin. Später war sie Personalrätin im Regierungsbezirk Detmold und gehörte dem Hauptpersonalrat im Schulministerium des Landes Nordrhein-Westfalen an. Sie wohnt in Bielefeld.


    Etwa 63 Prozent der GEW-Mitglieder sind im Bereich Schule organisiert, Lehrkräfte an Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, Gymnasien, Internaten und Berufsschulen.


    Her mit euren Fragen an die GEW-Chefin!


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    • Ist das mehrgliedrige Schulsystem noch ein Modell für das 21. Jahrhundert (war es je eine gute Idee)?
    • Ist Bildungsföderalismus in Zeiten der allgegenwärtig geforderten Flexibilität noch haltbar/erklärbar?
    • Wie kann es sein, dass in jeder Politikerrede zur Zukunft Deutschlands die Bildung als besonderes Gut gepriesen wird, die Schulen im Land hingegen verrotten?
      • Warum hat Bildung keine Lobby?
    • Wie stehst Du zur medialen/technischen Ausstattung von Schulen mit Geräten von großen amerikanischen Konzernen? Und anschließend, der Account-/Profilerzeugung zu Marketingzwecken schon bei den Jüngsten?
      • Warum gibt es keine zentralen staatlichen open source Lösungen z. B. für Lern-/Lehrmittelplattformen (wie moodle)? -> denkbar wäre z. B. ein "Bildungsaccount", der einen von der Schule an über die Uni bis zur berufsbegleitenden Bildung begleitet
    • Hast Du eine mehr oder weniger konkrete Vorstellung zu Bildungskanons (z. B. wie viel Mathemathik braucht ein "Normalmensch")
    • Wie stehst Du zu (verpflichtender) Vorschulbildung (gerade um Kinder mit schlechteren Startvoraussetzungen (Spracherwerb) nicht direkt abzuhängen)?
    • Wie kann man (sofern das für Dich überhaupt ein Thema sein sollte) der katastrophalen Ungleichheit bei Bildungschancen für Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten begegnen?
    • Muss Schule an sich in Zukunft - in einer sich ständig und immer schneller verändernden Welt - anders gedacht werden? Also sollte Schule vielleicht für die Zukunft eher das Humboldtsche Bildungsideal verfolgen anstatt nur Ausbildungsstätte für die Wirtschaft zu sein?
    • Wie stehst Du zur Beamten-Angestellten-Problematik des Lehrerberufes?
      • Werden eigentlich immer noch (angestellte) Lehrkräfte über die Sommerferien entlassen und zum neuen Schuljahr wieder eingestellt, um Kosten zu sparen?
    • Wie kann es gelingen, den Lehrkräften wieder mehr Lehrtätigkeit zu erlauben, anstatt sich pausenlos mit bürokratischer Arbeit beschäftigen zu müssen?
    • Ist das Referendariat ein sinnvolles Mittel, um Lehrer auszubilden oder nur Schikane?
    • Brauchen Lehrer wieder mehr (autoritäre) Handlungskompetenz gegenüber sowohl ihren Schülern als auch deren Eltern (Klageverfahren nach schlechten Noten etc.)?
    • Hast Du Ideen, wie man Problemschulen helfen kann (deren Grundproblem ja aus fehlender gesamtgesellschaftlicher Integrationsarbeit/nicht vorhandener sozialer Stadtplanung uswusf. besteht)?
    • Brauchen Jungen jetzt auch langsam mal irgendeine Form der Beachtung/Förderung, nachdem in den letzten Jahrzehnten geschlechterspezifische Förderung auf Mädchen beschränkt war und die Strukturen von Schule/Unterricht inzwischen so mädchenfokussiert sind, dass Bildungsverlierer idR Jungen sind?

    Das sind mal so meine ersten Gedanken zum Thema. Das darf natürlich gerne alles auch im Interview verwurstet werden.

  • (Das Thema Bildung wäre spannender als nur Verlautbarungen gegen Arbeitszeitverlngerungen …)


    Wie positioniert sich die GEW zu anderen Akteuren im Bildungssektor:

    • privatwirtschaftliche Nachhilfeangebote?

    • Musikschulen in privater oder kommunaler Trägerschaft?

    • Schulen in freier / privater Trägerschaft?

    • Kultusministerkonferenz?

    • Schulsozialpädagogen?

    • Elternvertretungen?


    Wie positioniert sich die GEW zu problematischen Anforderungen und Themenbereichen:

    • Lehrer, die aufgrund rechtsextremer Schüler ihre Schule verlassen (müssen)?

    • Schulstreik gegen verantwortungslose Klimapolitik?

    • Inklusion und Förderschulen?



  • Die GEW ist (mehr oder weniger bekanntermaßen) keine reine Lehrer*innen-Gewerkschaft, sondern auch eine Gewerkschaft der Wissenschaft. Daher meine Frage:

    Wie gut siehst du die Chance, dass wir als GEW gemeinsam mit ver.di den TVStud (Tarifvertrag für studentische Beschäftigte) in den diesjährigen Verhandlungen zum TV-L (Tarifvertrag der Länder) durchsetzen können?

    Und was können die Gerwerkschaften von der TVStud-Initiative in Sachen Mobilisierung und Oragnisierung lernen?

  • Würde die Schule durch mehr Arbeitsteilung profitierten?


    Hintergrund: im Kosmos Schule machen Lehrer alles: Verwaltung, Aufsicht, Betreuung von Sammlungen, Betreuung IT, usw.

    Warum nicht einen (Fach) Informatiker für die IT Betreuung, Verwaltungsmenschen zur administration der Schule, Technische Assistenten zur Betreuung der Sammlungen und Vorbereitung von Versuchen, Aufbauten, usw.


    Lehrer sollten möglichst 100% lehren.

  • Tilo

    Hat den Titel des Themas von „#657 - Maike Finnern (Lehrer-Gewerkschaft GEW)“ zu „#656 - Maike Finnern (Lehrer-Gewerkschaft GEW)“ geändert.

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