Geht's bitte auch etwas konkreter?
Habe ich deine ausschweifende Antwort auf meine konkrete Frage so zu deuten, dass "organisches" wachsen von demokratischen Betrieben im jetzigen System nicht möglich oder wünschenswert ist (warum?), sondern eine verordnete Systemänderung vorauszugehen hat?
Unabhängig vom System müssen die Betriebsmittel erstmal vorfinanziert und beschafft werden. Sollte aus deiner Sicht dann der Staat diese bereitstellen? Wäre er dann der Eigentümer und sein Investment müsste refinanziert werden oder "schenkt" er den Arbeitenden die Betriebsmittel?
Tauschen wir im ersten Fall nicht einfach Privateigentümer gegen Staatsdiener und wäre im 2. Fall das vergleichbare Ergebnis erzielt wenn der Staat alle Aktien aufkauft und an die Beschäftigten verteilt (dann wieder die Frage nach welchem Schlüssel und ob die Schulden des Unternehmens zu den Schulden der Arbeitenden würde)?
Geld ist eine Form des Kapitals, aber wenn es nicht produktiv investiert wird um daraus mehr Geld zu machen, dann ist es einfach nur ein Tauschmittel und hat keinen eigenen Wert
Natürlich hat es selbst als Tauschmittel einen Wert, denn weder ist es praktisch für den Stahlarbeiter am Ende des Tages einen Stahlträger mit nach Hause zu bekommen um damit beim Bäcker sein Brötchen zu bezahlen, noch kann der Staat seine Steuern im Form von Gütern eintreiben und verwenden.
Im Kapitalismus ist das Kapital allerdings nicht Mittel zur Erzeugung von gesellschaftlichem Mehrwert, also von nützlichen Gütern und Dienstleistungen mit deren Hilfe sich die Lebensqualität ihrer NutzerInnen steigern lässt, sondern zur Produktion von Waren, die am Markt einen guten Preis erzielen
Das ist doch das gleiche.
Als Marktteilnehmer kaufe ich ein Produkt gerade weil es meine Lebensqualität steigert.
Jede Transaktion ist die Antwort auf die Frage ob aus der persönlichen Sicht die Lebensqualität nach dem Tausch von X Währungseinheiten für Produkt Y höher ist als wenn man das Geld behält und für andere Güter verausgabt.
Das gute an der Marktwirtschaft ist, dass für die allermeisten ein passendes Produkt (Qualität, Preispunkt) zur Verfügung steht. Siehst du nicht die Gefahr, dass dein Modell in die Planwirtschaft führen würde und dann eben nur noch ein Produkt für jeden Zweck angeboten würde?
Falls in deinem Modell der Staat die Produktionsmittel vorfinanziert bzw. besitzt stellt sich eben auch die Frage warum er als Monopol mehrere ähnliche Produkte finanzieren sollte.
Daran schließt auch auch die Frage an, woher der Anreiz für Produktivitätssteigerung, Kostensenkung und Weiterentwicklung kommt.
abhängig beschäftigten Lohnarbeitskräfte haben gegenüber Sklaven oder Leibeigenen lediglich das gute bürgerliche Recht, sich frei dafür zu entscheiden, ob sie sich vertraglich dazu verpflichten wollen den EigentümerInnen ihre Arbeitskraft gegen geldwerte Löhne zu verkaufen
Prinzipiell steht jedem frei selbständig tätig zu werden. Ist dies in deinem Modell weiterhin vorgesehen?
Vielleicht kannst du dein optimales Betriebsbild mal an einem konkreteren Beispiel beschreiben, wie man sich das vorstellen muss.