Kinder kriegen in fünf oder auch zehn Jahren?

  • Hallo zusammen,

    die Frage, ob Kinderkriegen heute ethisch zu empfehlen ist (der Gesellschaft bzw. den Kindern selbst bzw. deren Generationsgenossen gegenüber), beschäftigt mich sehr stark. Bin gerade 26 und studiere Gesang. Ich weiß gar nicht so recht, an wen ich die Frage am liebsten richten würde (Alena Buyx? Harald Welzer? Philipp Staab? Gert Scobel?) Und wäre auf eure Meinung zum besten Gesprächspartner, wie auch zum Thema selbst gespannt...

    LG Felix

  • Hallo Felix,


    in dieser Frage, glaube ich, sind die Vor- und Nachteile gleichmäßig verteilt. Demnach könntest Du ebenso gut eine Münze werfen, was aber natürlich lächerlich wäre. Also nimm als letzte Entscheidungs-Instanz einfach Deinen eigenen, inneren Kinderwunsch, würde ich sagen.


    Ahoi

  • Wenn wir das anthrophologische Sozialexperiment jetzt bereits als gescheitert betrachten, dann ist es natürlich klar, dass man keine Kinder mehr bekommen sollte. Vor allem als Westler, wo die Kids statistisch signifikant zu den schlimmsten Emittenten gehören. Außerdem machen Kinder unglaublich viel Mühe, beschränken deine Freiheit, stellen Beziehungen auf Zerreißproben, lassen regelmäßig Elternteile vereinsamen und am Ende dankt es dir nicht einmal jemand. Schlimmer noch, am Ende wachsen sie in einer Welt auf, die gefährlich ist, sehr viel Leid bereithält und aktuell in einer Gesellschaft, wo die Politik Kinder und Eltern in den Hintergrund stellen. Du solltest vor allem davon absehen, in deinem potentiellen Nachwuchs Sinnhaftigkeit zu sehen, das überfordert nur dich und vor allem den/die Kleine/n. Insgesamt spricht wirklich nicht viel dafür, Kinder in die Welt zu setzen.


    Bei mir kommt im letzten Quartal des Jahres Kiddo #2, und ich freue mich wie Bolle.

  • Wenn wir das anthrophologische Sozialexperiment jetzt bereits als gescheitert betrachten, dann ist es natürlich klar, dass man keine Kinder mehr bekommen sollte. Vor allem als Westler, wo die Kids statistisch signifikant zu den schlimmsten Emittenten gehören. Außerdem machen Kinder unglaublich viel Mühe, beschränken deine Freiheit, stellen Beziehungen auf Zerreißproben, lassen regelmäßig Elternteile vereinsamen und am Ende dankt es dir nicht einmal jemand. Schlimmer noch, am Ende wachsen sie in einer Welt auf, die gefährlich ist, sehr viel Leid bereithält und aktuell in einer Gesellschaft, wo die Politik Kinder und Eltern in den Hintergrund stellen. Du solltest vor allem davon absehen, in deinem potentiellen Nachwuchs Sinnhaftigkeit zu sehen, das überfordert nur dich und vor allem den/die Kleine/n. Insgesamt spricht wirklich nicht viel dafür, Kinder in die Welt zu setzen.


    Bei mir kommt im letzten Quartal des Jahres Kiddo #2, und ich freue mich wie Bolle.

    <3

  • Wenn wir das anthrophologische Sozialexperiment jetzt bereits als gescheitert betrachten, dann ist es natürlich klar, dass man keine Kinder mehr bekommen sollte.

    Es grenzt alledings auch an Hybris, wenn man tatsächlich glaubt, bei über acht Milliarden Menschen auf der Welt ausgrechnet mit seiner individuellen Entscheidung den evolutionären Imperativ überwinden zu können.


    Glückwunsch Großer bzw. gut gemacht.

  • Es grenzt alledings auch an Hybris, wenn man tatsächlich glaubt, bei über acht Milliarden Menschen auf der Welt ausgrechnet mit seiner individuellen Entscheidung den evolutionären Imperativ überwinden zu können.


    Glückwunsch Großer bzw. gut gemacht.

    Ne, ich backe nur sehr, sehr kleine Brötchen - ist ohnehin viel ökonomischer.

  • Das klingt vielleicht ein bisschen gemein, aber ich sage: Lass es sein, wenn du dazu den Rat der eingangs genannten Experten brauchst.


    Das gilt natürlich auch für meinen Rat… ;)


    Ziemlich klever, dieser Tipp.


    Nunja, er fragt nach Ratschlägen von Alena Buyx, Harald Welzer, Philipp Staab, Gert Scobel -- also aus der Ethik, Soziologie, Philosophie. Daraus schließe ich, dass er durchaus einen echten Kinderwunsch hat, sich jedoch ethische Sorgen macht um unsere gesellschaftliche Zukunft. Also was die herzliche Seite betrifft, hat er den Plan wahrscheinlich schon bejaht und braucht bezüglich seines Herzens keinen Rat. Nun sind da nur noch akademisch-theoretische Fragen. Und da würde ich sagen: Die sind eh beliebig beantwortbar, vor allem die ethischen und soziologischen Fragen. Hör aufs Herz, das reicht. Wenn Du Angst hast: Was schlimmes passieren kann etwas so oder so -- weil ein Kind da ist oder weil kein Kind da ist. Gehupft wie gesprungen.

  • An deine Partnerin?

    Danke für den Tipp. Ich mache mir ganz gern auch ein eigenes Bild, bevor ich Entscheidungen mit meiner Geliebtesten bespreche.


    Allen, die hier ironische Tipps geben, sei mal klar gesagt, dass ich mit dieser Ansicht und mit der Unsicherheit alles andere als alleine bin. Die Hauptfrage ist: Kann ich dem Kind die Welt zumuten, nicht andersrum...

  • Die Hauptfrage ist: Kann ich dem Kind die Welt zumuten, nicht andersrum...

    Digga, darauf hast Du auch Einfluss. Gib Deinem Kind mit, was Du kannst. Sei ein gutes Vorbild. Behandle es mit Respekt und bedingungsloser Liebe. Spiele viel, lese viel vor (Marx). Lass es Fehler machen, tröste es, wenn es Schmerzen hat. Sei da, wenn es Dich gebraucht. Lass Raum, wenn es eigene Erfahrungen machen möchte. ... Und wenn Du mehr auf Dein Bauchgefühl hörst, als auf hysterisches Geschrei anderer Eltern auf dem Spielplatz, dann besteht eine große Chance, dass Dein Kind mit starkem Selbstvertrauen und viel Empathie auch in dieser Welt zurecht kommt. ... Es gibt nichts besseres. Es ist der einzige Grund, warum Du hier bist.

  • Vllt hat ihn auch einfach meine Frage nach dem ganz individuellen Entscheiden nach ganz individualistischen Überlegungen getriggert? 🤷‍♂️


    Ich hatte btw in der Tat keine Hintergedanken bei der Frage und die kam ganz spontan beim lesen hier und dann mal so kurz drüber nachdenken was ich sonst so bei Gesprächen darüber mitbekomme. Dabei is mir aufgefallen, dass jeder eben nur aus seiner eigenen Position und mit eben ganz individualistischen Gründen an die Sache rangeht. Noch nie hab ich da jemanden die Sache als zB größere Familie oder andere Art von Gemeinschaft (abgesehen von als Paar, wobei auch da jeder eher ganz individuell wieder an die Sache rangeht) betrachten und besprechen erlebt. Selbst die Entscheidung gegen Kinder wird dann auch ganz auf eigene Interessen und Befindlichkeiten begründet.

    Also zB hab ich noch nie jemanden eine Überlegung der Art "also ich selber zeuge keine eigenen Kinder, aber mit meiner Familie/meinem Bruder/meiner Schwester/meinem Schwager/... haben wir uns entschieden gemeinsam Kinder, als Familie, großzuziehen" äußern/anstellen erlebt.

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