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Debattenkultur - Leberwurst, beleidigte!
Das Beleidigen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Einst zog man dagegen in den Zweikampf, heute reicht es oft, den Gegner »beleidigt« zu schimpfen. Kleine Anleitung zum Beleidigtsein.
[...] Wenn, nur mal beispielhaft, jemand über einen ausländischen Staatspräsidenten sagt, dass dieser »am liebsten Ziegen ficke«, halten das überraschend viele für einen ausgesprochen gelungenen Scherz. Wenn ein anderer, über dessen Vorfahren man vielleicht nicht schweigen sollte, über einen deutschen Soziologen sagt, dass dessen Vorfahren 10 Millionen Ukrainer ermordet haben, leiten überraschend viele daraus ab, es sei dem Professor aus Elfenbein zwecks Schuldausgleich geboten, 80 Jahre später möglichst viele Russen töten lassen zu wollen. Beides kann man so sehen, muss es aber gewiss nicht. Es könnten auch gravierende Beleidigungen sein. Beides hält sich vermutlich, auf unterschiedliche Weise, selbstverständlich für hochmoralisch.
Dem zuletzt genannten, als Repräsentant eines ernst zu nehmenden Staates ersichtlich ungeeigneten Moralpöbler, 2015 Kranzniederleger am Münchner Grab des in der Westukraine als »Held« verehrten Kriegsverbrechers und Prowidnyk (Führer) Banderas, dessen aus der »OUN« hervorgegangene »UPA« der SS-Division »Galizien« aktiv bei der Ermordung von 800.000 Juden half und eigeninitiativ 100.000 Polen ermordete, hat kürzlich jemand gesagt, er sei »einfach nur borniert«. Der Hallraum für diese akademisch zurückhaltende Rüge war gewaltig und Furcht einflößend wie das »Tal der Dämmerung« auf Herrn Knopfs Reise nach China, und zahllose Reserveoffiziere der Herzen aus den Generalstäben für Wertekunde rieten dem Soziologen, sich, wenn ihm das Leben lieb sei, vom Schlachtfeld zurückzuziehen. Dabei müsste man »Borniertheit« nur zutreffend mit »Engstirnigkeit« übersetzen, und schon wäre der sogenannte Botschafter vielleicht glücklich. Wir wissen es nicht und stellen uns vorerst vor, was wohl den Botschaftern aus Südkorea, Angola oder Rumänien passieren würde, wenn sie sich ähnlich unverschämt aufführten oder einen Ehrenkranz für Rudolf Hess niederlegten.[...]
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https://www.spiegel.de/kultur/…89-4fbb-925f-1b58292fe319
»Putins verbrecherischem Angriffskrieg«. Das »verbrecherisch« in dieser Bezeichnung ist eine Mischung aus juristischer Spitzfindigkeit, zeitbedingter Ethik und archaischer Beschwörung. ...
... Die Logik der Vorschrift zeigt uns, dass es auch nicht verbrecherische Angriffskriege geben muss. ...
Sehr beliebt ist es, Menschen, die man zuvor nach Kräften geschmäht hat, beim kleinsten Widerspruch dagegen lauthals als überempfindliche Mimosen zu entlarven.
Für eine ordentliche Beleidigung benötigt man drei Personen: einen Täter, ein Opfer und einen Dritten. Diese letztere Person ist besonders wichtig, wenngleich sie nicht unbedingt real und anwesend sein muss; ...
Wenn, nur mal beispielhaft, jemand über einen ausländischen Staatspräsidenten sagt, dass dieser »am liebsten Ziegen ficke«, halten das überraschend viele für einen ausgesprochen gelungenen Scherz.
Wenn ein anderer, über dessen Vorfahren man vielleicht nicht schweigen sollte, über einen deutschen Soziologen sagt, dass dessen Vorfahren 10 Millionen Ukrainer ermordet haben, leiten überraschend viele daraus ab, es sei dem Professor aus Elfenbein zwecks Schuldausgleich geboten, 80 Jahre später möglichst viele Russen töten lassen zu wollen. ...
Dem zuletzt genannten, als Repräsentant eines ernst zu nehmenden Staates ersichtlich ungeeigneten Moralpöbler, 2015 Kranzniederleger am Münchner Grab des in der Westukraine als »Held« verehrten Kriegsverbrechers und Prowidnyk (Führer) Banderas, dessen aus der »OUN« hervorgegangene »UPA« der SS-Division »Galizien« aktiv bei der Ermordung von 800.000 Juden half und eigeninitiativ 100.000 Polen ermordete, hat kürzlich jemand gesagt, er sei »einfach nur borniert«. Der Hallraum für diese akademisch zurückhaltende Rüge war gewaltig und Furcht einflößend wie das »Tal der Dämmerung« auf Herrn Knopfs Reise nach China, und zahllose Reserveoffiziere der Herzen aus den Generalstäben für Wertekunde rieten dem Soziologen, sich, wenn ihm das Leben lieb sei, vom Schlachtfeld zurückzuziehen. ...
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Zitat
... was wohl den Botschaftern aus Südkorea, Angola oder Rumänien passieren würde, wenn sie sich ähnlich unverschämt aufführten oder einen Ehrenkranz für Rudolf Hess niederlegten.
Das Grab von Hess hat man bei erst möglicher Gelegenheit eingeebnet, um nicht ständig die Neo-Nazi-Märsche in der Stadt zu haben, so sollte München auch mit Bandera umgehen - aber wie schon im Text erwähnt, sowas würde man sich nicht trauen (man ignoriert diesen Teil der Ukraine ja mit voller Kraft, bis zur Erschöpfung und völligen Selbstaufgabe).
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https://systemrelevant.podigee.io/72-mitbestimmung-schuetzen
Zitat
I.M.U.-Direktor Daniel Hay und Moderator Marco Herack sprechen darüber, wie Unternehmen versuchen, die Mitbestimmung zu umgehen und wie löchrige Gesetzeslagen ihnen dabei helfen. -
Wegen Ukraine: Campino zweifelt an Wehrdienstverweigerung
Rocksänger Campino (59, «Tage wie diese») hat angesichts des Ukraine-Kriegs derzeit ein Gefühl, «als ob die Welt über uns zusammenstürzt» - und stellt daher alte Grundsätze auf den Prüfstand. «Ich persönlich habe den Kriegsdienst 1983 verweigert. Das würde ich heute, unter diesen Umständen, wenn ich jetzt meine Einberufung bekäme, wahrscheinlich nicht mehr tun», sagte der Frontmann der Band Die Toten Hosen im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Können es uns nicht leisten, völlig wehrlos zu sein» «Gerade lernen wir doch eindrücklich, warum eine Identität als Europäer so wichtig ist und warum wir eine Wertegemeinschaft sein müssen», sagte der Musiker mit dem bürgerlichen Namen Andreas Frege, der sich politisch links und als Wähler bei den Grünen verortet.[...]
Also Ich fühle ja mit Herrn Frege und seinem schmerzenden eruopäischen Wertegemeinschaftsbewusstsein, aber wer mit 59 noch auf der Bühne stehen und gefällig-seichten Punk-Pop ins Mikro gröhlen kann, der wird doch wohl auch eine Kalaschinkow halten, und seinem schlechten Gewissen mit einer Reise an die Front im Donbass Abhilfe schaffen können, anstatt der dpa als selbsterklärter "Linker" so einen bürgerlichen Scheiß zu diktieren. Die brauchen da jeden Helden den sie kriegen können - ob mit oder ohne tote Hose.
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Wegen Ukraine: Campino zweifelt an Wehrdienstverweigerung
Also Ich fühle ja mit Herrn Frege und seinem schmerzenden eruopäischen Wertegemeinschaftsbewusstsein, aber wer mit 59 noch auf der Bühne stehen und gefällig-seichten Punk-Pop ins Mikro gröhlen kann, der wird doch wohl auch eine Kalaschinkow halten, und seinem schlechten Gewissen mit einer Reise an die Front im Donbass Abhilfe schaffen können, anstatt der dpa als selbsterklärter "Linker" so einen bürgerlichen Scheiß zu diktieren. Die brauchen da jeden Helden den sie kriegen können - ob mit oder ohne tote Hose.
Campino war noch nie ein Punk. Der war schon immer ein Schlagersänger, der den Alkohol nicht verträgt.
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Mental im Schützengraben gelandet
Es ist die Regression der Linken im Ukraine-Konflikt, die dazu führt, dass ultrarechte Positionen sogar in linksliberalen Medien verbreitet werden
[...] Es gab eine Minderheit, die das serbische Regime unter Milosevic auch mit Verweis auf die Verbrechen der Nazis an Serben unterstützte, darunter Traditionskommunisten und eine Fraktion der sogenannten Antideutschen. Die überwiegende Mehrheit der Linken in Deutschland lehnte aber jeden positiven Bezug auf Nationalismen ab und arbeitete die braune Wurzeln des kroatischen Nationalismus und Antisemitismus heraus, ohne deshalb den serbischen Nationalismus gutzuheißen.
Vielmehr wurde auf die emanzipatorischen Hintergründe der jugoslawischen Idee verwiesen, die ihre Wurzeln schon in der Zeit des 1. Weltkriegs hatte.
Der Zusammenschluss der Ethnien des Balkan in einem Staat war konkreter Antinationalismus. Die Zerschlagung Jugoslawiens und die Bildung verschiedener Nationalstaaten, manche mit offen braunen Bezügen, war hingegen ein Projekt der Barbarei – und als solches wurde es von einem Großteil der Linken auch deutlich benannt.[...]
Eine Nationalbewegung mit NS-Bezug und antisemitischer Grundierung, eine deutsche Politik, die diese Nationalisten bereits im Kalten Krieg in ihrem Münchner Rückzugsort protegierte und dann nach 1989 tatkräftig förderte. Was im Jugoslawien-Konflikt die Milosevic-Verteidiger waren, sind heute die Putin-Anhänger, die noch immer im Krieg des russischen Nationalismus eine Fortsetzung der Anti-Hitler-Koalition sehen.
Im Ukraine-Konflikt fehlt hingegen die linke Position, die alle positiven Bezüge auf nationalistische Konfliktparteien zurückweist, die die besondere Gefährlichkeit des ukrainischen Nationalismus und deren braune Quellen hervorhebt und sich positiv auf die Positionen beruft, die sich auf keine Seite in diesem Konflikt stellen.
Dabei wären die positiven Momente der Geschichte der Sowjetunion durchaus hervorzuheben – und es muss verdeutlicht werden, dass das Putin-Regime eine Negation dieser Vorstellungen ist. Es steht vielmehr in der Tradition der russischen Rechten, die schon 1917 gegen die Oktoberrevolution agierten. Es hätte zahlreiche Anknüpfungspunkte für einen solchen positiven Bezug gegeben.[...]
Stattdessen ist auch bei Linken, die für ihre Kritik an Staat und Nation im Allgemeinen und an Deutschland im Besonderen bekannt waren, eine Regression zu beobachten. Sie machen es sich in den Schützengräben des Ukraine-Konflikts aufseiten der ukrainischen Nationalisten bequem, wollen kein Asow-Regiment und keine Bandera-Denkmäler sehen. Ihre ganze Argumentation schrumpft auf einen gewöhnlichen Nationalismus zusammen, in dem sie Partei ergreifen.
Dabei argumentieren sie mit der ukrainischen Bevölkerung, die angeblich so heldenhaft den Besatzern Widerstand leistet – das dümmste Argument in jeden Krieg, in dem man sich auf einer Seite positioniert. Denn es ist ja gerade die Rolle des jeweiligen Nationalismus, die Bevölkerung zum Kanonenfutter zuzurichten, das für "das eigene Vaterland" in den Krieg und oft in den Tod zieht. Linke Politik sollte die Lüge vom Vaterland entlarven und die Menschen auf beiden Seiten aufzurufen, eben nicht Material für Tod und Verderben abgeben soll.[...]
In einem solchen Klima ist es nur selbstverständlich, dass eine Julia Latynina dann Thesen in einer linksliberale Zeitung verbreiten kann, die sonst nur in Rechtsaußenpublikationen zu lesen waren. Sie ist da nur Trendsetterin. Solange ein Andrej Melnyk Bandera und das Asow-Regiment ohne großen Widerspruch loben kann, muss man sich darüber nicht wundern. Das Problem ist die Regression einer linken Bewegung, die ihre eigenen Grundsätze vergessen hat.
Im Grunde hat Novak schon recht. Was ich nicht verstehe ist, warum er Leute die kein Problem damit haben, sich jetzt auf die Seite nationalistischer, ultrakapitalistischer Oligarchenregime - egal ob in Russland, in der Ukraine oder in den USA - zu schlagen immer noch als "Linke" bezeichnet.
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Mhm, in der ersten Hälfte erklärt Ulrike einige Widersprüche des Kapitalismus und warum er überwunden werden muss. In der zweiten Hälfte erklärt Ulrike, dass sie aber gar keine Kapitalismuskritikerin ist und nur doof findet, dass die Löhne nicht steigen ...
Der andere Typ ist nicht der Rede wert und der klassische Bullshiter.
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Russia, Ukraine, and German Rearmament: A Turning Point?
[...], Der Spiegel reported that discussions between government and military planners to increase the military budget had been going on for months. Indeed, in a six-page confidential paper from October 2021, the Defense Ministry demanded a Special Fund of €102 billion in order to finance “complex, expensive armament projects which span many years and therefore require long-term planning and financial stability”.
The reality is that if we look back even before 2014, it is apparent the budget of the Bundeswehr has long since been on the rise. Adjusted for inflation, between 2000 and 2014, it rose from €24,30 billion to €33,26 Billion. Moreover, these numbers do not take into account that NATO's definition of military spending comprises much more than simply this spending of the defense ministry. Hence, the narrative of Kaputtsparen, namely the idea that the Bundeswehr has been subject to “destructive austerity” is a myth. While it is true that after 2000 military spending tended not to flow towards conventional ground forces, this is because Germany has increasingly relied on high-tech weaponry such as drones and jet aircraft – especially in NATO and EU missions. [...]
Proponents of a multi-polar world welcome these developments in a hope that the emergence of a new global military order will promote greater international stability. Vulgar anti-imperialists too rejoice at the potential decline of the United States and the termination of its role as the world hegemon. Yet both arguments are shortsighted. Set aside the total lack of historical evidence for the causal relation that is being propagated – namely that a more equally balanced distribution of military power will mean that wars and violence will be less likely. Such views also disregard the evidence already mounting both in the US as well as in Germany, that the increase of military capacities always comes along with increased militarization of civil society, be it in the form of the mobilization of people to fight, or the internal militarization of police directed at quelling unrest and stamping on dissidents. Finally, they disregard the environmental footstep of growing militaries that will, on the one hand, escalate energy consumption dramatically and, on the other, bind budgets and productive capacity that could and should otherwise be used to deal with the upcoming climate catastrophe.
The main misconception lies in an analytical divorce of wars and imperialism from the underlying capitalist mechanisms. Socialists traditionally understood that capitalism breeds war. Imperialism was understood not as a separate category but, at most as, a distinct stage of capitalism. Wars and imperialist exploitation happen precisely because of competition for markets and resources. As profitability declines, inter-imperialist competition intensifies, and the risk of catastrophic violence increases. The development of worldwide rearmament is a symptom of this competition; it is neither its cause nor a remedy.
In short, despite the assertions of some “anti-imperialists”, imperialism – or more precisely US imperialism - cannot be fought with imperialism.[...]
Man hätte noch ergänzen können, dass auch russischer und chinesischer "imperialismus" nicht mit mehr westlichem Imperialismus eingedämmt werden kann, aber andererseits wollten sich die Autoren vielleicht nicht den missbräuchlichen Gebrauch des Imperialismus-Begriffes zu eigen machen, der sich zur Zeit besonders in "links"-liberalen Wertediskursen breit macht.
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Ausschnitte aus russischen Talkshows. Mein Favorit ist der Prediger im 7. Video.
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Bei Klima und wir (Podcast) ging es um Bauen (mit Annette Hillebrandt)
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Symboltweet für die kognitive Dissonanz im deutschen Wertejournalismus
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Oh, oh, Böhmermann wackelt.
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Oh, oh, Böhmermann wackelt.
Die ZDF-Satire ist voll auf Linie ... da wackelt keiner, eigentlich ist das ganze ZDF voll auf Linie.
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Die ZDF-Satire ist voll auf Linie ... da wackelt keiner, eigentlich ist das ganze ZDF voll auf Linie.
Also sich da mit einem Repräsentant einer Besatzungsmacht vor die Kamera zu stellen und sich die Meta-Witzchen hin und her zu spielen ist schon echte 4D-Satire. Ich glaube die meisten - ZDF eingeschlossen - verstehen das nur nicht ganz.
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Wenn man sich dafür einsetzt einen Krieg zu beenden, okay, da bin ich immer dabei, aber wenn man sich auf eine Seite stellt, dann bleibt nur noch Weiterkämpfen, Kapitulation oder Endsieg.
8 Jahre haben sie den Krieg ignoriert, bis die Medien es ihnen in die Birnen gehämmert haben. Da fragt man sich wie konnten die Nazis damals alle dazu bringen mit Flaggen rumzulaufen und den Krieg zu wollen ... gar nicht so schwierig wenn es nur eine veröffentlichte Meinung gibt.
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