Weil die herrschende Elite kein Interesse an echter Demokratie hat und ignorante Leute sich leichter beherrschen lassen. Oder so ähnlich.
Ja schon, aber warum sind die Leute so ignorant und lassen sich von ihren Eliten beherrschen?
Weil die herrschende Elite kein Interesse an echter Demokratie hat und ignorante Leute sich leichter beherrschen lassen. Oder so ähnlich.
Ja schon, aber warum sind die Leute so ignorant und lassen sich von ihren Eliten beherrschen?
Hat jemand den Link zu dem Auftritt von Biden vor Milliardären in New York um für den Wahlkampf 2020 Geld zu organisieren?
Tooze erwähnt das im Video ca. bei Minute 37:00 mehrmals.
Weil die herrschende Elite kein Interesse an echter Demokratie hat und ignorante Leute sich leichter beherrschen lassen. Oder so ähnlich.
Kapitalismuskritik besteht nicht einfach nur darin zu sagen: "Ja der Kapitalismus war dran schuld". Es gibt konkrete Strukturen und Gründe, die der Kapitalismus hervorbringt und die man sich im einzelnen Anschauen und begründen kann. Nicht nur abstrakter Kapitalismus als ein schwebender Begriff. Es gibt immer Erklärungen.
Hat jemand den Link zu dem Auftritt von Biden vor Milliardären in New York um für den Wahlkampf 2020 Geld zu organisieren?
Tooze erwähnt das im Video ca. bei Minute 37:00 mehrmals.
Der Bericht von Bloomberg geht nicht ganz so sehr ins Detail wie Tooze bei seiner Ausschmückung, aber im Prinzip stimmt schon was er sagt. Die amerikanischen Linken haben Biden auch mehrfach den Spruch "nothing would fundamentally change" vorgehalten.
Former Vice President Joe Biden told affluent donors Tuesday that he wanted their support and -- perhaps unlike some other Democratic presidential candidates -- wouldn’t be making them political targets because of their wealth.
“Truth of the matter is, you all know, you all know in your gut what has to be done,” Biden said. “We can disagree in the margins. But the truth of the matter is, it’s all within our wheelhouse and nobody has to be punished. No one’s standard of living would change. Nothing would fundamentally change,” he said. [...]
Invoking Vermont Senator Bernie Sanders’s goal of political “revolution,” Biden suggested that he would be the antidote by making marginal changes that would improve the lives of working and middle class Americans without slapping onerous taxes on the rich.
“When you have income inequality as large as we have in the United States today, it brews and ferments political discord and basic revolution,” he said. Also perhaps hinting at President Donald Trump he continued: “It allows demagogues to step in” and blame what’s wrong in voters’ lives on “the other.”
“You’re not the other,” Biden told the assembled group, most of whom were wearing suits. “I need you very badly.”
Kapitalismuskritik besteht nicht einfach nur darin zu sagen: "Ja der Kapitalismus war dran schuld". Es gibt konkrete Strukturen und Gründe, die der Kapitalismus hervorbringt und die man sich im einzelnen Anschauen und begründen kann. Nicht nur abstrakter Kapitalismus als ein schwebender Begriff. Es gibt immer Erklärungen.
Klar. Nur halt nicht empirisch beweisbare Erklärungen.
Klar. Nur halt nicht empirisch beweisbare Erklärungen.
😅z. B.?
Klar. Nur halt nicht empirisch beweisbare Erklärungen.
Na ja, Sozialverhalten ist eben keine Naturwissenschaft.
Alles anzeigenEigentlich sagt er, dass schon 3 °C plus für die Menschen im globalen Norden ziemlich unangenehm werden, und die heißesten Teile der Welt quasi unbewohnbar machen würde. Das wäre dann für uns hier in Mitteleuropa vielleicht nur eine mittlere Katastrophe, aber für hunderte Millionen von Menschen im globalen Süden trotzdem ein existenzbedrohender Grund, ihre Heimat zu verlassen und Richtung Nordhalbkugel zu flüchten.
Außerdem hat er mitnichten gesagt, dass 5 oder 6 °C plus nicht eintreten könne, wenn die großen Industrienationen - inklusive China - es nicht gebacken bekommen, sich für den Klimaschutz zusammen zu raufen, anstatt sich gegenseitig immer tiefer in einen völlig irren Wirtschaftskrieg und Rüstungswettlauf um die neue Weltherrschaft zu verstricken, sondern nur, dass das die schlechteste Variante in einem recht schwer einzuengenden Spektrum an Varianten darstelle, und dass man daher nicht zwangsläufig davon ausgehen könne, dass sie auch tatsächlich eintreten werde.
Jetzt ist Tooze ganz sicher ein sehr intelligenter und interessanter Gesprächspartner, der viel zu erzählen hat, aber seine Expertise liegt offenkundig in der bürgerlichen Ökonomik und ihrer Geschichte. Er ist kein Klimaforscher. Und Letztere weisen selbst ständig darauf hin, dass sie gar nicht genau wissen, wann welche Kipppunkte erreicht sein werden, oder ob manche von denen nicht vielleicht längst unaufhaltsam überschritten wurden.
Er stimmt auch einfach nicht, dass es gar nichts bringen würde, wenn Europa sich für mehr Klimaschutz engagierte, weil das mittlerweile auch in China zur Entwicklung und Produktion von klimafreundlicherer Technologie und erneuerbarer Energiesysteme führt, die man dann natürlich auch nach Europa verkaufen will, um den Wohlstand im eigenen Land zu steigern.
Der dümmste Weg des Umganges mit dem Klimawandel ist die Fortführung der gegenwärtigen geopolitischen Linie des globalen Westens und seiner fernöstlichen Satellitenstaaten gegenüber China. Wenn "wir" weiter darauf setzen, mit der chinesischen Wirtschaft um die globale ökonomische Dominanz zu konkurrieren, anstatt einen Weg zu finden, um deren enorme Produktivkraft mit der des Westens zu verknüpfen, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und den globalen Handel sinnvoller und klimafreundlicher zu koordinieren, dann werden die verfeindeten Pole der künftigen multipolaren Weltordnung alle für sich versuchen, die anderen nieder zu konkurrieren. Und dabei kommt im Kapitalismus immer zu allererst eine gigantische Ressourcenverschwendung heraus.
Letzteres will Tooze natürlich nicht so recht wahr haben und statt dessen lieber daran glauben, dass man es bei laufender, und sich stetig verschärfender Stadortkonkurrenz der globalen Wirtschaftsräume vielleicht doch noch irgendwie schaffen könnte, aus westlichen Dominanzinstrumenten wie dem IWF eine globale Klimaschutzinstitution zu machen, aber er ist halt leider - bei aller Sympathie und Bewunderung für seine sonstigen Analysen - auch nur ein linker Sozialdemokrat und kein radikaler Kapitalismuskritiker.
Habs gestern zum ersten mal gehört und fand es großartig. Und... was soll ich sagen? Mich erinnerte es ziemlich sehr an unsere Diskussionen darüber. Der Kern von Tooze Aussage bestand in meinen Augen darin, dass nicht der Kapitalismus sondern "der Fortschritt" generell den CO2-Ausstoß erhöhte... und somit auch nicht der Kapitalismus generell für die nahende (oder aktuelle?) Klimakrise verantwortlich sei, sondern der generelle technisch/gesellschaftliche Fortschritt... und das hieß z.B. während eines Winters in Nord- und Mitteleuropa in der Breite nicht frieren zu müssen. In seiner Schlussfolgerung kann er demnach nicht ausschließen, dass mittels Technik auch im Kapitalismus die Klimakrise bekämpft werden kann.... muss hart für Dich gewesen sein.
muss hart für Dich gewesen sein.
Nein, Ich fand's durchaus amüsant.
Aber ich werde jetzt sicher nicht noch mal ganz von vorne erklären, wie der technische Fortschritt mit der Produktivitätsentwicklung im Kapitalismus zusammen hängt, und warum Letzterer keine zwingende Bedingung für Ersteren sein muss.
Aus meiner salonmarxistischen Sicht demonstriert Tooze hier allerdings recht gut den grundsätzlichen Widerspruch, der sich aus dem ewigen Festhalten an der sozialdemokratischen Utopie einer staatlichen Regulierung und Inanspruchnahme der kapitalistischen Marktwirtschaft für höhere Zwecke und #Werte - wie etwa soziale Gerechtigkeit oder Klimaschutz - ergibt, welche der inhärenten Profit- und Verwertungslogik der kapitalistischen Produktions- und Distributionsverhältnisse fundamental zuwider laufen.
Er kann noch fünfzig unterhaltsame Interviews dazu geben und hundert interessante Artikel darüber schreiben, dass man die Billionen Dollars, die derzeit als privates Investitionspotenzial durch die Finanz- und Immobilienmärkte des Planeten marodieren und dort eine Schneise der sozialen und ökologischen Verwüstung hinter sich herziehen, doch nur endlich mal, und möglichst auf internationaler Ebene koordiniert, dazu anreizen müsste, sich in den Wandel zur klimaneutralen Industrie zu investieren. Und trotzdem wird das nicht passieren, weil keine Weltbank, kein IWF und keine nationale Regierung dieser Welt die Macht dazu hat, die Kapitaleigentümer notfalls auch dazu zu zwingen das mit den Treibhausgasemissionen jetzt endlich mal sein zu lassen, so lange Wohl und Wehe sämtlicher Volkswirtschaften des Planeten davon abhängt, sich in der internationalen Staatenkonkurrenz als nationaler Investitionsstandort möglichst wettbewerbsfähig zu machen - also es im Zweifel lieber nicht so genau zu nehmen mit dem Klimaschutz und der sozialen Gerechtigkeit, wenn man sich damit einen Vorteil vor anderen Wirtschaftsstandorten verschaffen kann.
Tooze ist - auch wen ich ihm das weiter oben polemisch unterstellt habe - immerhin nicht wirklich so doof, selbst noch ernsthaft daran zu glauben, dass das, was er eigentlich für die einzig realistische - weil halbwegs systemkompatible - Lösung hielte, noch irgendwie rechtzeitig umgesetzt werden könnte, bevor der Klimawandel die mittlerweile ohnehin schon immer militanter ausgetragene Staatenkonkurrenz noch weiter eskaliert, und jegliche internationale Koordination erst recht unmöglich macht. Deshalb scherzt er ja auch mit Tilo darüber herum, dass man die Milliardäre eigentlich mal an die Laternen hängen müsste, obwohl er sich selbst gar nicht so revolutionär und linksradikal verortet wie einige seiner besten Freunde.
Tooze ist - auch wen ich ihm das weiter oben polemisch unterstellt habe - immerhin nicht wirklich so doof, selbst noch ernsthaft daran zu glauben, dass das, was er eigentlich für die einzig realistische - weil halbwegs systemkompatible - Lösung hielte, noch irgendwie rechtzeitig umgesetzt werden könnte, bevor der Klimawandel die mittlerweile ohnehin schon immer militanter ausgetragene Staatenkonkurrenz noch weiter eskaliert, und jegliche internationale Koordination erst recht unmöglich macht.
Wahrscheinlicher als die weltweite Einführung des Kommunismus ist es aber wahrscheinlich schon.
Wahrscheinlicher als die weltweite Einführung des Kommunismus ist es aber wahrscheinlich schon.
Ach wirklich, Captain Obvious?
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