Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Die Türkei hat an einem Tag 200 mal den griechischen Luftraum verletzt mit Kampfjets in Angriffsformationen. Und das sind die Guten ...


    UK geht auf die 10% Inflation zu, wir werden folgen. Lindner sagt 5 harte Jahre voraus. Vielleicht sollte man mal einen diplomatischen Großanlauf in der Ukraine machen, dann haben wir noch die Chance das es nicht 10 sehr, sehr harte Jahre werden - mit allen politischen und sozialen Verwerfungen.

  • Die Türkei hat an einem Tag 200 mal den griechischen Luftraum verletzt mit Kampfjets in Angriffsformationen. Und das sind die Guten ...


    UK geht auf die 10% Inflation zu, wir werden folgen. Lindner sagt 5 harte Jahre voraus. Vielleicht sollte man mal einen diplomatischen Großanlauf in der Ukraine machen, dann haben wir noch die Chance das es nicht 10 sehr, sehr harte Jahre werden - mit allen politischen und sozialen Verwerfungen.

    Heute kam die Nachricht, dass die Corona-bedingte geänderte Kurzarbeiter-Regelung verlängert wird. Böse Zungen würden jetzt behaupten: "Die wissen warum!" ;)

  • Wann hat denn in Russland das letzte Mal eine demokratische Wahl stattgefunden, bei der nicht Putin, oder ein von ihm gesteuerter Stellvertreter Präsident wurde? Selbst der vom Westen gestützte und mit zahlreichen Beratern zur Privatisierung des Russischen Staates versorgte Boris Jelzin konnte sich nur an der Macht halten, weil er Panzer vor der Duma auffahren und das Parlament beschiessen ließ, um den gemäßigten Sowjet-Sozialisten Gorbatschow zum Abdanken zu zwingen.

    Gorbatschow war zu der Zeit schon nicht mehr aktuell. 1996 Boris Jelzin war die letzte Wahl laut Wiki, die nicht Putin gewonnen hat. Anfangs gab es gewaltsame Auseinandersetzungen, aber seit Jelzins Widerwahl wurde die Macht immer friedlich übergeben.


    Russland war noch nie eine Demokratie, weder vor noch nach der Sowjetunion. Lediglich in einer kurzen Phase nach der Revolution hatten die Bolschewisten zunächst tatsächlich Arbeiter- und Bauernräte (Sowjets) zugelassen. Sie sind dann aber unter Stalins Regie schnell dazu übergegangen, die Kontrolle über die Produktionsmittel und den politischen Apparat in die Hände der KPdSU- Parteibonzen zu legen.

    Eine Staatsform, wo der Staatsführer durch allgemeine Wahlen gewählt wird, ist im Prinzip eine Demokratie. Kann man natürlich aushöhlen, aber der Anspruch auf Herrschaft beruht seit 30 Jahren in Russland auf der Zustimmung der Bevölkerungsmehrheit. Kann ev. also wieder so geregelt werden.


    Putins Regime mag heute - vor allem auch durch die massive KriegsSpezialoperationspropaganda durchaus in Teilen faschistoide Züge annehmen, aber er war nie ein tatsächlicher Faschist. Das geben seine diversen Einlassungen zum politischen System einfach nicht her und es kann nur behauptet werden, wenn man sie sich kreativ ohne faktische Grundlage auf dieses Narrativ hin zurecht interpretiert.

    Vielleicht hat er Kreide gefressen und tut seine finsteren Pläne nicht öffentlich kund. Es gibt zumindest Akademiker, die sich mit dem Thema befassen, und russisch-kundig sind, die Putins Weltsicht so beurteilen. Wenn die "liberale Demokratie" für Russland ungeeignet ist, welche Regierungsform präferiert er denn dann?


    Naja, andere Sowjetrepubliken wurden in westliche Demokratien umgewandelt. Prinzipiell sehe ich da kein Problem.


    Ja, in der Ukraine werkelt Putin fleißig daran, dass das nix wird mit der Demokratie. Aber da wo Russland keinen Zugriff hat, läuft es besser, mit der Umwandlung in westliche Demokratien.

    Aber selbstverständlich weiß der Apparat der hinter Captain Freedom steht, was er tun muss und was er öffentlich zu verkünden lassen hat, um sich weiterhin die politische und finanzielle Unterstützung von Captain America zu sichern.

    Und das wäre? Es kamen ja schon kritische Töne aus den USA, Zelenskyj wäre zu aggressiv und sollte sich von Landesteilen trennen. Will Cap America noch ein paar Jahre Krieg oder lieber einen baldigen Friedensschluss, mit Übertritt der Rest-Ukraine ins westliche Lager?

    Ich meine es wäre besser, wenn der Westen in diesem konkreten Konflikt damit aufhören würde, den Krieg weiter unter dem Vorwand am laufen zu halten, dass die Ukraine dabei unsere westlichen Werte von Freiheit und Demokratie verteidige, und man sich statt dessen dafür einsetzte, dass er so schnell wie möglich beendet wird. Und er kann nur beendet werden, wenn mit Putin ein Kompromiss ausgehandelt wird, der es ihm erlaubt, öffentlich zu behaupten, dass seine "Spezialoperation" erfolgreich die NATO aus seiner unmittelbaren Nachbarschaft vertrieben und die Sicherheit der sogenannten "Volksrepubliken" und der Krim gewährleistet habe.

    Bisher wirkt Putin nicht sonderlich verhandlungsfreudig. Der Westen kann Zelenskyj schlecht zwingen, die Provinzen die Putin haben will, zu übergeben, solange Putin nicht damit rausrückt, welche er haben will. Und wenn Putin ewig braucht, die zu erobern, ist das nicht die Schuld des Westens. Ich sehe es genau andersrum. Putin ist in die Ukraine einmarschiert. Dann ist es auch sein Problem, das Land zu erobern, dass er haben will, und den Krieg dann wieder zu beenden. Es ist nicht Aufgabe des Westens, ihm unter die Arme zu greifen.


    De facto ist es uns ohnehin völlig egal, welche Despoten wo welche noch so ungeheuerlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verüben, so lange sie dabei nur die Vormachtsstellung des Westlichen Wirtschafts- und Militärbündnisses akzeptieren.

    Stimmt. Aber das macht Putin eben nicht.


    Sie werden nur dann beendet werden können, wenn Kapitalismus nicht mehr das herrschende sozioökonomische System auf dem Planeten Erde ist.

    Möglich, aber unwahrscheinlich. Denn warum sollten die Leute in den wohlhabenden entwickelten Staaten wollen, dass die ganzen Hungerleider bei ihnen einziehen? Sie profitieren schließlich von der ungleichen Verteilung.


    Aber der entscheidende Unterschied ist die absolute Tatsache, dass "wir" "uns" dabei den Löwenanteil der Weltweiten Produktion an Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen einverleiben und "unsere" Leistungsträger sich dabei auf Kosten der restlichen Weltbevölkerung so bereichern und damit so viel Macht entwickeln können, dass sie die westliche Demokratie längst viel effizienter manipulieren und kontrollieren können, als Putins Oligarchen-Kamarilla das in Russland tut.

    Das fällt nur bei uns nicht so auf, weil die ideologische Selbstverblendung unserer bürgerlichen Gesellschaften mittels eines durchkommerzialisierten Systems der veröffentlichten Meinung viel subtiler funktioniert, als in Gesellschaften - wie z.B. der russischen - wo sie nur durch offene staatliche Repression durchgesetzt werden kann, und sich dabei dennoch für das westliche bürgerliche Individuum wie eine völlig rationale und mündige politische Willensbildung anfühlt.

    Und so eine effiziente Manipulation wie bei uns ist schlechter, als eine direkte Kontrolle durch Gewalt, wie sie in Russland und China ausgeübt wird? Oder ist es einfach egal, ob Deutschland eine Demokratie oder eine Diktatur ist?

  • Seine Exzellenz, der Freund des Pfälzer Leberwurstmetzgers, stellt klar, welche alternative Realität seit der Zeitenwende Staatsräson zu sein hat.

    Andrij Melnyk im SPIEGEL-Spitzengespräch» Putin ist wie eine Symbiose aus Hitler und Stalin«

    Er beschimpft, beleidigt, kritisiert: Was den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk antreibt, bei welchem Staatsoberhaupt er sich entschuldigen will, und wo er sich trotz heftiger Kritik im Recht sieht, erzählt er hier. (SPON - 22.06.22)



    Eigentlich habe man ja mit den in der Ukraine lebenden Russen nie etwas zu tun gehabt, erzählt der Botschafter der Freiheit. Die waren in Melnyks Heimatstadt Lemberg sowieso alle von Stalin dort hin platzierte KGB-Agenten und deren Abkömmlinge, die man in den besten Wohngegenden angesiedelt habe. Aber dass der Donbass mit seiner überwiegend russischen Bevölkerung nicht mehr Teil der ukrainischen Heimat sein soll, ist für ihn dennoch einfach unvorstellbar.


    Dass die deutsche Wirtschaft in die Rezession rutschen und massenhaft Arbeitsplätze verloren gehen würden, wenn man kein Gas mehr von den Russen kaufte, und dass die Bundesregierung von dieser Perspektive nicht so begeistert ist, kann er selbstverständlich nachvollziehen. Aber es könne doch wohl nicht sein, sagt Melnyk, dass man dermaßen von einem Aggressor-Staat abhängig sei, der einen Krieg führe.

    Dass sein eigenes Land längst mitsamt seiner liberalen und demokratischen europäischen Hochkultur komplett von einem permanent auf der ganzen Welt Krieg führenden, und somit größten Aggressor-Staat aller Zeiten abhängig ist, kommt ihm dabei natürlich nicht in den Sinn.


    Ja gut, Korruption ist ein Problem, gibt er zu. Aber er sei ja damals selbst Teil der Post-Maidan-Regierung gewesen (und zwar stolze sechs Monate lang, von März bis September 2014, als stellvertretender Minister für europäische Integration, bevor er dann - vermutlich wegen seiner herausragenden Arbeit - mit dem Posten des Botschafters in Deutschland belohnt wurde) und habe unter anderem die Aufgabe gehabt, über 2000 Anti-Korruptions-"Benchmarks" umzusetzen.

    Da spricht natürlich der studierte Jurist aus dem technokratischen Nähkästchen. Blöd ist irgendwie, dass die Ukraine auch 2021, sieben Jahre später, laut den Benchmarks des Korruptionsindex von Transparency International, mit Rang 122 (von 180) nach Albanien und Bosnien-Herzegowina (beide Rang 110) immer noch das korruptesten Land Europas ist (zwar besser als Russland auf Rang 167, aber das gehört ja seit der Zeitenwende nicht mehr zu Europa), und dass auch Melnyks diesbezügliche Expertise in Captain Freedoms Administration leider nicht mehr gefragt zu sein scheint.


    Ja, dieser Bandera ist halt eine historische Gestalt, weil er für die ukrainische Staatlichkeit gekämpft hat. Für die Ukrainer sind solche Menschen eben wichtig, weil sie zeigen, dass es sich auch in hoffnungsloser Lage lohnt, für das Volk zu kämpfen und es vor der Ausrottung zu schützen (also wenn es nicht die falsche "Staatlichkeit" - z.B. die polnische oder russische - oder die falsche Religion - z.B. die jüdische - hatte und sich damit selbst für die Ausrottung qualifizierte, das Volk).

    Überhaupt wurde Bandera ja nie vom Nürnberger Kriegstribunal verurteilt. Für Stalin wie Putin ist der Mann einfach ein Sinnbild des heldenhaften Widerstands gegen die russische Terrorherrschaft, und deshalb wird er natürlich schlecht gemacht und als Nazi beschuldigt. Das müsse man aber doch alles in einem Kontext ansehen.

    Die Ukrainer waren schliesslich immer unterdrückt. Und Bandera war quasi nur Ausdruck des Protests gegen die Unterdrückung.


    Und selbstverständlich bleibt er bei seiner Aussage, dass Putin schlimmer als Hitler sei, denn er ist ja die Symbiose aus Stalin und Hitler und will die Ukrainer ausrotten und ihre Kultur vernichten. Für die Deutschen ist es natürlich kaum möglich diese Aussage zu verstehen (außer für die paar Millionen aufgeklärten Humanist*Innen, die Annalena Baerbock für die beste Außenministerin aller Zeiten halten).

    Ja klar hätten die Juden am meisten unter der Mordlust Hitlers gelitten, aber auch in der Ukraine seien ja knapp acht Millionen ukrainische Zivilisten ermordet worden.


    Diese Hitlerei sei im Grunde das gleiche gewesen wie Stalins Terrorherrschaft, welche schliesslich schon vor dem Krieg mit dem Holodomor einen gezielten Genozid an der ukrainischen Zivilbevökerung verübt habe (was zwar wissenschaftlich nach wie vor höchst umstritten ist, und vor allem von transatlantisch beseelten und russophoben amerikanischen Populärhistorikern behauptet wird, aber Schwamm drüber. SPON-Journalistendarsteller Feldenkirchen hält es ohnehin nicht für nötig, da mal kritisch nachzuhaken), und da sehe man ja auch heute, an der russischen Blockade von Getreidelieferungen aus(!) der Ukraine, die gleichen Muster.


    Die Opferzahlen seien natürlich noch(!) nicht vergleichbar, und der Russenstalinhitler erzähle immer, dass er die Ukrainer als "kleine Brüder" sehe, aber in Wahrheit sei das doch alles nur Verschleierung seiner eigentlichen Absichten - nämlich: der Ausrottung und Vernichtung der Ukraine als Nation.

    Das sei zwar für Deutsche nur schwer nachzuvollziehen, gibt Melniyk zu, aber tatsächliche Belege oder gar Beweise dieser These, welche dem deutschen Publikum den Nachvollzug erleichtern könnten, hält er offenbar dennoch nicht für nötig.


    Da wird dann wohl eher Glauben als Wissen gefragt sein. Man ist ja nicht umsonst auf twitter.


    Immerhin sagt Interviewer Feldenkirchen zum Schluss, dass das in dieser Schärfe für ihn als Deutschen dann irgenwie auch etwas schwer nachvollziehbar sei. Aber vermutlich fehlt ihm einfach der nötige "Kontext".

  • Ein bedrückender Bericht der Ärzte ohne Grenzen über die Folgen des russischen Eroberungsfeldzugs für die Zivilbevölkerung. Insbesondere ältere Personen können sich häufig nicht rechtzeitig vor den russischen Aggressoren schützen:


    Mal abgesehen davon, dass in dem ganzen Bericht nur in einem einzigen Satz erwähnt wird...


    [...] Die meisten Patient:innen, mit denen Ärzte ohne Grenzen gesprochen hat, machten die russischen und von Russland unterstützten Streitkräfte für ihre Verletzungen verantwortlich. [...]


    ...das die meisten (also offenbar nicht alle) der von MSF befragten PatientInnen die Russen für ihre Verletzungen verantwortlich machen - was sicher prinzipiell stimmt, weil Russland den offenen Eroberungskrieg schliesslich angefangen und damit die Kampfhandlungen auf bisher nicht von den Separatisten kontrollierte Gebiete ausgeweitet hat -, sollte der Text völlig abseits der Schuldfrage eigentlich jedem Verehrer des heldenhaften Kampfes der Ukraine bis zum Endsieg über die russischen Barbaren klar machen, dass die ganzen schweren Waffen, die der Wertewesten nun an seine erweiterte Ostfront expediert, nicht zur Abschreckung ins Land geliefert werden, sondern zur weiteren Verletzung und Tötung von Menschen - inklusive der Zivilbevölkerung auf der Krim und in den Gebieten der sogenannten "Volksrepubliken", die laut ukrainischer Staatsführung zurück erobert werden sollen.

  • Mehr Details kann man auch hier lesen: Bericht. Mann kann nur hoffen dass der russische Eroberungsfeldzug im Osten gestoppt werden kann damit sich die Berichte nicht auch in anderen Großstädten (Odessa, Mykolajiw, Kiev, Vilnius?) wiederholen.

  • Das sind die wahren Helden dort, da braucht's ordentlich Idealismus und Gottvertrauen sowas zu machen.


    Mehr Details kann man auch hier lesen: Bericht. Mann kann nur hoffen dass der russische Eroberungsfeldzug im Osten gestoppt werden kann damit sich die Berichte nicht auch in anderen Großstädten (Odessa, Mykolajiw, Kiev, Vilnius?) wiederholen.

    Zitat von Hohli von vor ein paar Tagen
    [...]

    In der Wikipediakategorie von "Das könnte Sie auch interessieren":


    Kundus 2015 (unsere US-Buddies)

    [...]

    #dailywhataboutism


    Edit:

    Vielleicht auch einen noch laufenden Krieg erwähnen (*hüstel*):


    https://www.msf.org/msf-suppor…emen-death-toll-rises-six

    https://web.archive.org/web/20…ver-seen-such-destruction


    Krieg.

  • Neuer Zeitenwende-Trend:



    Pflegekräften und LebensretterInnen Soldaten Beifall klatschen.


    (keine Ahnung ob das fake ist oder nicht)

  • Umso stärker sollte man jegliche Bombardierung von Krankenhäusern und anderen zivilen Einrichtungen verurteilen. Insbesondere dann wenn es wie von den russischen Streitkräfte eher als Gewohnheit und weniger als Ausnahme gesehen wird.

  • Umso stärker sollte man jegliche Bombardierung von Krankenhäusern und anderen zivilen Einrichtungen verurteilen.

    Das sollte man in der Tat absolut verurteilen. So wie man das generelle Werfen von Bomben verurteilen sollte - egal wer sie abgeworfen hat.

    Insbesondere dann wenn es wie von den russischen Streitkräfte eher als Gewohnheit und weniger als Ausnahme gesehen wird.

    Aber wo in dem Artikel steht, die WHO sei der Ansicht, dass alle diese Angriffe alleine auf das Konto der russischen Streitkräfte gingen, oder das die das gar aus "Gewohnheit" machen, konnte ich leider nicht nachvollziehen.

  • vllt sollte man auch noch beachten was da so als "attack" gezählt wird


    Zitat


    An attack on health care is any act of verbal or physical violence or obstruction or threat of violence that interferes with the availability, access and delivery of curative and/or preventive health services. Types of attacks vary across contexts and can range from physical violence, psychosocial threats and intimidation to use of heavy weaponry against healthcare facilities.

  • Wüsste jetzt nicht wo ich behauptet hätte "dass alle diese Angriffe alleine auf das Konto der russischen Streitkräfte gingen". Vertraue hier aber eher den Leuten die betroffen waren.


    Wenn ich mir aber die vergangenen Konflikte anschaue sowie den aktuellen Eroberungsfeldzug ergbit sich für mich das Bild einer "durch häufige und stete Wiederholung selbstverständlich gewordene Handlung, Haltung, Eigenheit".

  • @Salatman

    Wir haben Interventions-Krieg (nicht hier,nicht wir) normalisiert.

    Wir haben AntiTerrorEinsätze normalisiert.

    Wir haben Drohnenmord normalisiert.

    Das "MenschenSterbenNichtSoSchlimm-Programm" hat funktioniert und infolgedessen ist die pazifistische Bewegung tot.


    Ich finde vor dem Hintergrund die Aufforderung, doch im Falle UKR jetzt endlich mal ganz entsetzt zu sein, völlig merkwürdig.


    Was wird denn jetzt erwartet?

  • Wenn ich mir aber die vergangenen Konflikte anschaue sowie den aktuellen Eroberungsfeldzug ergbit sich für mich das Bild einer "durch häufige und stete Wiederholung selbstverständlich gewordene Handlung, Haltung, Eigenheit".

    Das ist aber ein recht kurioser "Beleg" für Deine These, weil schon in der Überschrift des verlinkten Artikels des sicher jeglicher Russlandfreundlichkeit unverdächtigen Leitmediums...

    "Syrien und Russland sollen gezielt Schulen und Krankenhäuser angreifen"

    ...ablesbar ist, dass es sich um eine Behauptung handelt, und im Artikel dann auf einen Bericht von Amnesty International verwiesen wird, in dem solche gezielten Angriffe als "etablierte Methode" des Assad-Regimes und nicht der Russischen Barbarenhorde bezeichnet wird.


    Jetzt kann man natürlich - so wie der Artikel und die ganze Berichterstattung in westlichen Qualitätsmedien über Kriege an denen Feinde des NATO-Wertesystems beteiligt sind - ausblenden, dass auch "unsere" Verbündeten im Kampf gegen die Mächte des Bösen gerne Krankenhäuser und Schulen als Truppenquartiere oder Artilleriestellungen nutzen, um sich vor Angriffen mittels humanitärer Shutzschilder zu schützen, oder um bei Gegenangriffen genau die Bilder zu provozieren, die im westlichen Befinden die größte moralische Durchschlagskraft entwickeln, aber dann müsste man halt auch etwas gutgläubig davon ausgehen, dass im Krieg immer nur der Feind die Lügenpropaganda macht, während die eigene Seite nichts geringerem als der reinen Wahrheit verpflichtet ist.

  • Die bulgarische Regierung unter Kiril Petkow ist gestürzt:


    https://www.tagesschau.de/ausl…misstrauensvotum-101.html


    Was die Tagesschau hier nicht erwähnt, dass es auch einen Zusammenhang mit der Entscheidung geben kann, auf die Rubelbezahlung für Gas zu verzichten, wodurch Gazprom die Lieferung eingestellt hat:


    https://www.zois-berlin.de/en/…rias-new-political-crisis


    Zitat

    Hypothesis 2: Russian gas


    Another reason for the rift in relations between PP and ITN was the decision on Russian gas imports. This is what Deputy Energy Minister Plamen Danailov from ITN claimed in a TV interview. According to Danailov, the Ministry of Energy ‘complied with the decision of the Council of Ministers to stop paying Gazprom’. He said the Ministry was in favour of ‘a more balanced approach and postponing the withdrawal from Russian gas supplies’. In late April, Gazprom suspended gas supplies to Bulgaria, Poland and Lithuania in violation of the contracts concluded with these countries.


    Plamen Danailov’s words contradict the position of outgoing Energy Minister Alexander Nikolov (also from ITN), who said in an interview for Free Europe that negotiations on supplies would not take place in a situation of war and claimed that Bulgaria had been deliberately made dependent on Russia in the past decades. Some commentators accused ITN of pursuing Russian interests in Bulgaria, but the party’s political positions are traditionally pro-Western and pro-NATO. Its leader Trifonov stated his position on Facebook in April, writing that he is ‘on the side of those who believe that Ukraine should be supported in every way – including with weapons’.


    (Ich glaube die Waffenlieferungen sind von den Sozialisten verhindert worden, die Teil der Koalition sind / waren.)


    Bonus:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Kiril_Petkow_(Politiker)


    Zitat

    Kiril Petkow wurde 1980 als Sohn eines Lehrerpaares in Plowdiw geboren. Seine Kindheit verbrachte er jedoch in Sofia, wo er an der siebten Sofioter Schule lernte. 1994 emigrierten seine Eltern nach Kanada, wo sie sich in der Stadt Vancouver niederließen. Ihr Sohn kam nach Abschluss der siebten Klasse zu ihnen.


    Der "prowestliche" Regierungschef hat seine Jugendjahre und Ausbildungszeit in Kanada verbracht. Hm.


    Er hat zuerst die Zwillingsschwester seiner späteren Frau Linda an der University of British Columbia kennenlernt und befreundet. Und Linda Petkowa betreibt jetzt eine gluten-freie Konditorei in Sofia. Faszinierend.

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