Wie kommst Du darauf, dass ich Dir irgendwas verbieten will?
Ich habe lediglich festgestellt, das Du hier einen Thread über ein Thema eröffnet hast, mit dem Du Dich offenkundig - laut eigenen Aussagen! - im Vergleich zu anderen Foristen eher schlecht auskennst und dennoch darauf bestehst, die Grenzen des Diskurses dazu bestimmen zu können.
Da schwebte so ein Unterton mit. Eine Fremdsprache nicht richtig beherrschen und einen Sachverhalt zur Sprache verstehen sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.
Übrigens: vor 100 Jahren war Homosexualität noch eine Krankheit nach breiter öffentlicher Meinung. Nur weil sich viele Leute einig sind, bedeutet das nicht, dass sie richtig liegen. Damit will ich sagen, nur weil ich hier eine andere Meinung habe, muss sie nicht automatisch falsch sein.
Letzteres ist hingegen eine perspektivische Verengung, die Deine eigene Meinung zu diesem Thema eingrenzt und verhindert, dass Du Dich mit Aspekten befasst, die für andere leicht, aber für Dich offenbar nur sehr schwer bis gar nicht erfassbar sind, und die Du dann über den Diskurs stülpen willst, damit Du Dich nicht mit Sachen befassen musst, zu denen Du selbst (noch) keinen Zugang hast.
Was soll denn der Schwachsinn? Du hast doch gar keine Ahnung was für mich fassbar ist und was nicht. Wenn ich irgendetwas nicht verstehe oder keine Ahnung habe, habe ich kein Problem genau das zu benennen. Ganz ehrlich? Ich halte die Argumente der Anderen alle für legitim, verstehe sie und habe sie im Wesentlichen schon vor 15 Jahren gedacht und eine andere Meinung dazu gebildet. Du solltest dich mal ein bisschen zurücknehmen, bevor du andere (ver-/)beurteilst.
Sag das Mal den Kurden in der Türkei. Dort wird der Entzug der Sprache gezielt zur Auslöschung einer kurdischen Identität eingesetzt.
Das Problem ist doch, dass hier etwas erzwungen wird und dabei die alte Sprache nicht mehr verwendet werden darf. Ich sprach an keiner Stelle davon, dass genau das sinnvoll wäre. Im Gegenteil, alte Sprachen müssen weiterhin offiziell bleiben. Sondern ich sprach eher vom "hineinwachsen". Das ist eine Aufgabe von mehreren Generationen.
Ähm?
Ist Muslim jetzt ein Land geworden?
Ich redete von Menschen, die nicht im deutschen Sprachraum leben und zu dieser Religion angehören. Religion hat auch immer etwas mit Kultur zu tun. Ich dachte einfach nur, dass es greifbarer wäre als ein Land zu nennen. Keine Sorge, das hatte keinen rassistischen Hintergrund.
(1) Darüber hinaus: ist Sprache nicht ein Werkzeug wie eine Zange-legst die olle von Opa weg und nimmst die moderne.
(2) Sprache ist Identität.
(3) Man hört in ihren Feinheiten,darin welche Wörter verwendet werden usw so viel über den Menschen.
(4) Wenn ein Mensch gezwungen wird eine andere als seine Muttersprache zu sprechen,gehen diese Feinheiten zum Teil verloren.
(1) Das stimmt. Sprache muss man sich über Jahre hinweg aneignen. Selbst die Muttersprache entwickelt sich oft selbst nach der Schule weiter. Und wie ich oben bereits erwähnt habe, habe ich selbst Probleme neue Sprachen zu erlernen. Mir ist also bewusst, dass man die Muttersprache nicht einfach so per Fingerschnipsen austauschen kann.
(2) Aber deshalb von Identität zu reden? Ich versuchs vielleicht mal anders darzustellen. Die Sprache trägt zu einer Identitätsbildung bei. Aber sie ist keine Identität. Würde man von heute auf morgen entscheiden die Muttersprache abzulegen und eine neue zu sprechen, wäre die Identität doch die selbe. Dann würde die neue Sprache zur weiteren Identitätsbildung beitragen.
(3) Ja!
(4) Und ja! Das ist das, was ich in Gesprächen mit Menschen anderer Sprachen immer bedauere, besonders wenn beide Seiten englisch sprechen müssen und kein englisch als Muttersprache haben. Deswegen halte ich es auch für eine Generationenaufgabe, damit genau so etwas nicht verloren geht.
Ich stelle mir halt auch die Frage, wie würden die Menschen in 500 Jahren über uns sprechen, wenn sie eine einheitliche Sprache sprechen würden (inklusive daraus entwickelter lokaler Akzente), wenn sie im Geschichtsunterricht lernen würden, dass es damals so viele Sprachen gegeben hat und man große Mühen vollbringen musste um sich mit Menschen aus anderen geografischen Gebieten unterhalten zu wollen. Die werden vermutlich genauso erstaunt sein wie wir, als wir das erste mal von den den Strafen im Mittelalter erfuhren und sich denken, dass die Menschen früher viel dümmer waren - auch wenn die Menschen in Zukunft nicht klüger sind.
Meine Frau hat z.B. innerhalb von 1 Jahr Deutsch auf B2 Niveau gelernt.
Dann hat deine Frau aber auch ein Talent für Sprachen (kenne auch solche Leute). Das variiert letztlich von Mensch zu Mensch sehr stark.
Hat es ihnen etwas geholfen?
Spoiler nein.
Juden wurden und werden seit 2 Jahrtausenden verfolgt und abgeschlachtet ungeachtet der gemeinsamen Sprache.
Weil wer hassen will,der hasst und sucht weder Verständigung noch Gemeinsamkeiten.
Hass hat auch nicht nur eine Ursache. Der Hass gegen Syrer entsteht z.B. auch deshalb, weil wir ein Hartz-4 System haben und viele Deutsche glauben, dass die Flüchtlinge besser versorgt werden als die eigene Bevölkerung, eben wegen solchen Systemen. Das ist natürlich Unsinn. Also ja, Sprache alleine ist auch nur ein Zahnrädchen im komplexen Gebilde.
In der Arbeitswelt ist es mir auch begegnet. Nachdem geflüchtete Menschen 4 Jahre deutsch gelernt haben und endlich arbeiten durften, wurden sie von vielen Deutschen anerkannt - sogar als vollwertige Arbeitskollegen (selbst von AfD-Wählern). Und ja, es gab dennoch Leute, die ihrem Hass treu bleiben. Das ist aber eine verschwindend geringe Anzahl, die man beinah ignorieren könnte.
Problem war nur: da es vereinzelte ausländische Mitarbeiter waren, waren sie nur "die jeweils positive Ausnahme".
Man kann für Sprache und Land auch jede andere Möglichkeit einsetzen.