Ungesundes Essverhalten rein individuelles Problem? Da reiben sich die PR-Leute in der zuckerverseuchten Nahrungsmittel-Industrie zufrieden die Hände - Mission accomplished.

Der SARS-CoV-2-Thread
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Wäre wirklich schön, wenn wir in einer Welt leben würden, wo jeder nur für sein eigenes Verhalten die Konsequenzen tragen müsste.
Fänd ich gar nicht schön.
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Sind wir einfach so mega schlau oder die Schweizer einfach sau dumm oder was übersehe ich hier?
Der Bundesrat reduziert das gerade auf 270 Tage.
https://www.admin.ch/gov/de/st…ilungen.msg-id-86839.html
ZitatGültigkeitsdauer des Zertifikats wird auf 270 Tage verkürzt
Der Bundesrat verkürzt zudem ab dem 31. Januar 2022 die Gültigkeitsdauer aller Impfzertifikate von 365 auf 270 Tage. Damit bleibt das Zertifikat in der EU weiterhin anerkannt. Analog dazu sind auch die Genesenenzertifikate noch 270 Tage gültig.
Sie geben dafür "Kohärenzgründe" an. Um eine Kompatibilität mit den Regeln der EU sicherzustellen, wird das Impfzertifikat auf 270 Tage Gültigkeitsdauer verkürzt. Das Genesenenzertifikat wird auch auf diesen Zeitraum verkürzt, damit es genauso lange gilt. Wird also eher beliebig behandelt.
https://www.bag.admin.ch/dam/b…3%BCr%20die%20Kantone.pdf
Der Sinn dieser Zertifikate als Maßnahme ist der Verringung von Übertragung, insofern sind die drei Monate in einer Situation mit Omikron-Dominanz sicherlich sinnvoller als neun Monate.
Wie ernst die Schweizer das nehmen, scheint mir hier ganz gut ablesbar:
ZitatDer Beginn der Gültigkeit der Genesungszertifikate wurde von Seiten EU auf den 11. Tag nach einem positiven Ergebnis eine molekularbiologische Untersuchung auf Sars-CoV-2 (positiver PCR-Test) festgelegt. Dies hat zur Folge, dass genesene Personen erst fünf Tage nach Beendigung der 5-tägigen Isolation über ein gültiges Genesungszertifikat verfügen werden.
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Die Gefahr ist die Message
Welche Funktion mediale Emotionalisierungen haben und wie der Rückgriff auf tatsächliche oder fiktive Ängste einen realistischen Blick auf die Welt vernebelt
[...] Gefahrenverkündigung, die garantiert schnell eine Menge an ausführlichen Rezepten zu ihrer Abwehr nach sich zieht, deutet immer auf Interessenlagen hin: In antagonistischen Gesellschaften ist des einen Gefahr des anderen Chance: Wo etwa der Arbeiter das Problem hat, seinen Job zu verlieren, bietet sich für den Unternehmer die Chance, Kosten einzusparen.
Wo wiederum für den Kapitalisten eine "Gefahr" – z.B. die der Existenz seines Unternehmens oder gar seiner gesamten Klasse – besteht, gibt das für den Lohnabhängigen die, zugegebenermaßen geringe, historisch aber schon umgesetzte Möglichkeit zur revolutionären Übernahme des Betriebs, des Streiks und anderer Formen von Klassenkampf.
Wiederum sind Bombenabwürfe über Syrien einerseits sicher höchst gefährlich für die dort lebenden Menschen – für die deutschen Waffenkonzerne hingegen eine Gelegenheit des Profits – und damit der Verzicht auf sie wiederum eine "Gefahr für die deutschen Arbeitsplätze" in eben jener Industrie.
Die einfache, undialektische Rede von der Gefahr beruht also auf der Vorstellung, es gebe eine Gesellschaft, in der keine grundlegenden Klassenunterschiede bestünden und daher alle ein und dasselbe Interesse teilten, dass also eine Sache für jeden und im gleichen Maße ein Problem oder eben eine Gefahr sein können. (Man muss wirklich mal darauf achten, wie oft auch Menschen von Gefahr reden, die gemeinhin als intelligent gelten.)
Es wird also gar nicht erst gefragt, für wen da eine Gefahr (oder ein Problem) besteht und ob eine solche nicht eventuell auch etwas Sinnvolles sein könnte, etwa für Leute, die an einer Überwindung der bürgerlichen, antagonistischen Verhältnisse interessiert sind.
Es wäre daher nicht zu viel erwartet, wenn Menschen, die Gefahren wittern, einmal eröffnen würden, für wen und worin diese denn bestehen sollen – und wer eventuell am stetigen Verkündigen von Gefahren profitierte (als SPD-Hypnopolitiker und Epidemiologe etwa kann man es auf diese Weise bis an die Spitze des Bundesgesundheitsministeriums schaffen). Das Bekunden von Gefahren durch die Regierung ist als solche schon die Message an die Untergebenen – und nicht etwa Anlass zum Finden einer Lösung.
Die Pauschal-Rechtfertigung für alle Versuche, Grundrechte einzuschränken, lautet heute "Gefahr für die Demokratie": Mit Demokratie dürfen sich immer alle mitgemeint fühlen, die auf dem Boden der staatlichen Grundordnung stehen, also an der bürgerlichen Gesellschaft nichts auszusetzen haben.
Das sind bedrückend viele, und so kann das Gerede von einer "Gefahr für die Demokratie" (wie sie nun etwa wieder in der Debatte ums Telegram-Verbot und das Einlenken von Ministerin Faeser bemüht wurde) ganz viele Menschen auf einmal erschrecken.[...]
Davon, dass diese Grundrechte in Wahrheit nie für alle gegolten haben, sondern sehr wohl von z.B. den weltanschaulichen Positionen abhängig sind, können viele BRD-Kommunisten ein Arbeiterlied singen. Daher ist es besonders rührend, dass einige der nun als Impf-Skeptiker auftretenden Anarcho-Liberalen und zu Virologen umgeschulten Ideologiekritiker sich von diesem Land erst jetzt in ihren Grundrechten eingeschränkt sehen.
(Dass schon das bloße Fernbleiben vom Impfarzt von einigen Bürgern hierzulande zu einem Widerstand gegen das System hochgeredet werden kann, sagt mehr über die Vorstellungen, die in Deutschland so über Widerstand, Streiks und Revolutionen kursieren, als über den realen Grad an staatlicher Repression.) [...]
Ob der als Gefahr gefürchtete, aber nur vermutete Schaden eintritt, interessiert jene nicht, deren Job die Gefahrenverkündigung ist. Die Warnungsindustrie hat sich insoweit als Selbstverständlichkeit etabliert, dass sie Teil des Wirtschaftsstandorts geworden ist und ihre Emotionswaren nun als Grundbedürfnis gelten. Ein Leben ohne tägliche Hiobsbotschaften scheint insbesondere dem deutschen Bürger schon unvorstellbar und wenig wünschenswert.
Bemerkenswert ist daran, wie sich in dieser Haltung zurzeit beide Stämme der ihre individuelle Panik öffentlichkeitskonform Verwertenden treffen: Die Impfgegner ebenso wie jene, die das gesamte Land möglichst schnell zu einer einzigen Intensivstation ummodeln wollen, obwohl es bisher doch als geschlossene Anstalt bereits nahezu reibungslos funktionierte.[...]
(Medienkompetenzhinweis: Die zitierten Passagen geben nur einen kleinen Ausschnitt der längeren Argumentationskette des Autors wieder. Eine vollständige Kritik kann sinnvoll nur aufgrund vollständiger Lektüre des Artikels erfolgen.)
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Der Bundesrat reduziert das gerade auf 270 Tage.
https://www.admin.ch/gov/de/st…ilungen.msg-id-86839.html
Sie geben dafür "Kohärenzgründe" an. Um eine Kompatibilität mit den Regeln der EU sicherzustellen, wird das Impfzertifikat auf 270 Tage Gültigkeitsdauer verkürzt. Das Genesenenzertifikat wird auch auf diesen Zeitraum verkürzt, damit es genauso lange gilt. Wird also eher beliebig behandelt.
https://www.bag.admin.ch/dam/b…3%BCr%20die%20Kantone.pdf
Der Sinn dieser Zertifikate als Maßnahme ist der Verringung von Übertragung, insofern sind die drei Monate in einer Situation mit Omikron-Dominanz sicherlich sinnvoller als neun Monate.
Wie ernst die Schweizer das nehmen, scheint mir hier ganz gut ablesbar:
also sind wir besonders schlau und die Schweizer sau dumm?
Aber immerhin sind sie noch zu ein bisschen Art Vernunft zu manipulieren?
Wie ernst die Schweizer das nehmen, scheint mir hier ganz gut ablesbar:
was kann man daraus ablesen? Und insbesondere woraus?
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Diese Grafik Infektionen vs. Todesfälle 12 Tage später, ist schon ziemlich Beeindruckend. Vielleicht wirklich das Ende der Pandemie.
Lauterbach war übrigens wieder bei Lanz, aber nur zugeschaltet und dieses mal als Gesunheitsminister. Ich glaube, da ist eine Liebe in die Brüche gegangen.
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Sind wir einfach so mega schlau oder die Schweizer einfach sau dumm oder was übersehe ich hier?
Also wenn ich hier so mitlese und es im Zusammenhang mit folgendem Abschnitt aus dem Zitat aus Utan seinem Beitrag betrachte...
...
Die Warnungsindustrie hat sich insoweit als Selbstverständlichkeit etabliert, dass sie Teil des Wirtschaftsstandorts geworden ist und ihre Emotionswaren nun als Grundbedürfnis gelten. Ein Leben ohne tägliche Hiobsbotschaften scheint insbesondere dem deutschen Bürger schon unvorstellbar und wenig wünschenswert.
Bemerkenswert ist daran, wie sich in dieser Haltung zurzeit beide Stämme der ihre individuelle Panik öffentlichkeitskonform Verwertenden treffen: Die Impfgegner ebenso wie jene, die das gesamte Land möglichst schnell zu einer einzigen Intensivstation ummodeln wollen...
...würde ich einfach mal vermuten das wir es hier - genau wie bei den Querdenkern und Impfgegnern - auch auf der anderen Seite mittlerweile ebenfalls mit einer Art Radikalisierung zu tun haben, man will alles dafür tun um die Situation möglichst lange schlimmer aussehen zu lassen als sie noch ist, einfach nur um die Pandemielage noch möglichst lange aufrecht zu erhalten...rein objektiv gesehen ist die Verkürzung der Gültigkeitsdauer vom Genesenstatus mMn nämlich sonst nicht wirklich rational zu erklären, wer von einer Infektion genesen ist bleibt weiterhin mit hoher Wahrscheinlichkeit rein technisch ähnlich lange geschützt wie jemand der geimpft wurde.
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Ich habe schon vor einiger Zeit damit aufgehört, da noch nach rationalen Erklärungen zu suchen
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also sind wir besonders schlau und die Schweizer sau dumm?
Die Schweiz habe ich mir nie näher angeschaut, aber was ich so aufgeschnappt habe, hat der Bundesrat schon beim Herbst-/Winterausbruch vor über einem Jahr eher locker gelassen und jetzt lässt man die Situation wohl im Wesentlichen laufen. Die Schweiz kann sich das vermutlich eher leisten, weil sie eine bessere Altersverteilung hat, schon sehr hohe Übersterblichkeit in vorherigen Ausbrüchen hatte und vielleicht ist die Impfquote auch repräsentativer für alle Landesteile - nicht ganz sicher, ich finde für die Kantone nur Angaben von verabreichten Impfdosen pro 100 Einwohner, lässt sich durch die Auffrischimpfungen schlecht interpretieren.
Die Laufzeiten sind aber letztlich ein Steuerungsinstrument von daher kann man sie natürlich der Situation anpassen und muss das nicht unbedingt an wissenschaftlichen Erkenntnissen festmachen.
was kann man daraus ablesen? Und insbesondere woraus?
Dass sie es nicht mehr so ernst nehmen. Fünf Tage Isolierung sind schon sehr kurz. Die Überlegung ist, dass der Großteil der infektiösen Phase damit abgedeckt ist, allerdings gibt es in den Tagen danach durchaus noch einen gewissen Anteil infektiöser Personen. Wenn man darauf verweist, dass man wegen der EU nach fünf Tagen Isolierung nochmal fünf warten muss, bevor man ein Genesenenzertifikat ausgestellt bekommt, schließe ich daraus, könnte der Bundesrat frei entscheiden, würde man in der potentiell noch infektiösen Phase auf jeden Fall wieder überall rumlaufen.
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Diese Grafik Infektionen vs. Todesfälle 12 Tage später, ist schon ziemlich Beeindruckend. Vielleicht wirklich das Ende der Pandemie.
Nah, ich würde sagen, die Zahl der Toten fällt, weil die Inzidenz in den hohen Altersgruppen gefallen ist. Aus dem RKI-Wochenbericht von gestern:
Die letzte Spalte ist letzte Woche, Kalenderwoche 02/2022. Wenn sie mit der Höhe des Deltaausbruchs, also etwa 47/2021 vergleicht, hatte man da ab 60 Jahre Inzidenzen von mindestens 200, die sind deutlich zurückgegangen und steigen jetzt erst wieder an. Im mittleren Altersbereich hat man dagegen letzte Woche bereits Inzidenzen von 700-1000 gehabt. Omikron ist im vulnerablen Altersbereich noch gar nicht so richtig angekommen.
Zudem da wo die Kurve der Todesfälle aufhört, die erste Kalenderwoche des Jahres, ist Omikron zwar gerade die dominierende Variante in Deutschland geworden, aber einige von den Ländern mit niedriger Impfquote, die einen überproportionalen Anteil an den Todesfällen hatten, haben in der Woche Omikronanteile von unter 40%, also zum Beispiel Sachsen 26.4%.
Der Effekt von Omikron wird sich denke ich erst in dieser und in den nächsten Wochen zeigen.
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Wenn ich mir so Kalenderwoche 47/48 angucke, könnte man glaube ich eine Arbeitshypothese über den Zusammenhang von Impfgegnerschaft und midlife crisis entwickeln.
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Die Laufzeiten sind aber letztlich ein Steuerungsinstrument von daher kann man sie natürlich der Situation anpassen und muss das nicht unbedingt an wissenschaftlichen Erkenntnissen festmachen.
und es besteht eigentlich auch kein Zweifel, dass es genau so genutzt wird. Es wird dann aber halt doch so getan, als wäre es rein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend. Halt erneut die eigene Bevölkerung für dumm verkaufen und sich wundern, wenn das Vertrauen weiter schwindet und die Stimmung sinkt.
Dass sie es nicht mehr so ernst nehmen. Fünf Tage Isolierung sind schon sehr kurz.
nicht nachgeschaut, aber ist es vllt auch mit nem Freitesten verbunden?
ah ne die entscheidenden Worte sind "mindestens" und "48 Stunden symptomlos"
Glaub in Frankreich sinds zB auch 5 Tage. Und bei uns sinds dann viel ernster nehmende 2 Tage mehr.
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Wenn ich mir so Kalenderwoche 47/48 angegucke, könnte man glaube ich eine Arbeitshypothese über den Zusammenhang von Impfgegnerschaft und midlife crisis entwickeln.
Meine lautet "Eltern von Kindern" und "Secondary attack rate"
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Disclaimer. Hohli Vorwürfe im folgende Beitrag richten sich nicht generell an dich persönlich, sondern beschreiben die generelle Situation. Und auch wenn wir den Wert der Impfung unterschiedlich beurteilen, bleibst du in meinen Augen trotzdem ein cooler Dude.
Ist mir zu abstrakt. Viele Menschen, die geimpft sind, sind gegen eine Impfpflicht. Nur weil eine Handlungsmaxime ausgerufen wird, heißt das doch nicht, dass alle dieser folgen wollen. Nicht einmal die Geimpften sind durch die Bank für eine Impfung. Ja nicht einmal die verpöhnten Virologenen.
Ja keine Ahnung. Viel weniger abstrakt kriege ich es wohl nicht mehr hin.
Anderes konkretes Beispiel. Statt des Versprechens aller Parteien vor der Wahl, keine Impfpflicht einzuführen, wird medial inzwischen verbreitet, die Regierung drohe die versprochene Impfpflicht nicht umzusetzen.
Solidarität zeichnet sich auch nicht mehr durch die Selbstverständlichkeit der Behandlung aller Kranken und die Schaffung dazu nötiger Voraussetzungen aus, sondern durch die Tatsache, dass man als Ungeboosterter den Geboosterten nicht den Platz auf der ITS streitig macht, indem man doch bitte mögliche Zweifel zum Wohle der Volksgesundheit beiseite schiebt. Wer will schon der Blinddarm der Nation sein. Die Entwicklung der Sprache in der Pandemie wäre doch mal ein super Thema für eine Hausarbeit. Immerhin ein Lichtblick, dass die richtig krassen Entgleisungen heutzutage zuverlässig auf Widerspruch stoßen.
Ist vermutlich mehr eine Frage, der Herangehensweise und persönlichen Prioritäten, als der Abstraktion. Ich habe das Gefühl, wir reden aneinander vorbei. Es geht es doch gar nicht darum, ob man nun für oder gegen die Impfung
enist. Obwohl sich über diese Frage natürlich der größte Teil des Konflikts abspielt, weil sie sowohl den Kern der persönlichen Werte/Prinzipien eines jeden betrifft und die Form Berichterstattung deutlich macht, als auch zum Zentrum der politischen Agenda erhoben wurde.Insofern bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als auch hierzu etwas sagen. Nur fürs Protokoll, das Fass hast du aufgemacht.
Nachvollziehbar, siehe oben.
Zitat von OhliUnd ich würd ja mal gerne wissen, wie viele Ungeimpfte sich über eine Impfpflicht freuen würden, damit sie sich endlich den Shot holen können, um noch gesichtswahrend und als Opfer stilisiert aus der Sache rauszugehen, weil die Fakten nun mal dafür sprechen, dass auch die Impfung gegen Omikron hilft (und mach mir jetzt nicht wieder das Fass auf mit "Impfung wirkt nicht gegen Delta/Omikron", ich werde auf diesen Unsinn nicht mehr eingehen, der auch gerne weiter von Somuncu proklamiert wird und Schröder mangels besseren Wissens nicht in der Lage ist, ihm da vernünftig zu widersprechen).
Die Vorstellung, dass viele Ungeimpfte zur Gesichtswahrung heimlich auf die Impfpflicht hoffen, finde ich ja schon wieder fast witzig. In Anbetracht der mit Omikron verbundenen Risikoentwicklung und der stetig zunehmen Zahl sogenannter (prominenter) "Querdenker", kann das doch eigentlich nicht ganz ernst gemeint sein.
Allerdings wüsste ich an der Stelle gerne mal, wo hier etwas anderes behauptet wurde?
Die Impfung wirkt. Fein. Ich habe garantiert nichts Gegenteiliges gesagt. Der springende Punkt ist, dass dies genau die Verkürzung des Sachverhalts ist, die zum Problem wird. Die Sachlage ist etwas komplexer. Mit Omikron noch immer dogmatisch alles auf die Frage der Impfquote/-lücke zu reduzieren, ist aus meiner Sicht einfach nicht mehr nachvollziehbar. Ich sag mal so. Die Welt um unser deutsches Paralleluniversum herum existiert auch noch und liefert erstaunliche Vielfalt, um unser Streben nach maximaler Quote bis in die jüngsten Bevölkerungskohorten hinein richtig einzusortieren. Endecke den Monk in dir!
Die Impfung war sicher hilfreich und verglichen mit den geschürten Erwartungen in ihrer Politisierung trotzdem ein richtig teurer Rohrkrepierer. Ich denke dabei nicht nur an Geld.
Darauf bezogen finde ich es übrigens bemerkenswert, wie man sich das Geschehen teilweise zurechtrückt. Das Gedächtnis vieler Mitbürger scheint inzwischen ziemlich löchrig zu sein. Die Salamitaktik der reduzierter Erwartungshaltung und Eingeständnisse scheint jedenfalls gut zu funktionieren. So konnte ich in diesem Forum vor kurzem doch tatsächlich lesen, dass angeblich nie vermittelt wurde, der Impfstoff wäre der Virus-Killer. Das war allerdings hierzulande genau so, wie anderswo.
Dann bleibt die Frage der Verhältnismäßigkeit und die läuft letztlich immer auf unterschiedliche Einzelabwägung hinaus und nicht auf eine binäre Entscheidung, abhängig davon, ob die Impfung jetzt einen Nutzen hat oder nicht. Keine Sorge, ich weiß, dass du da nicht widersprechen würdest. Ich sage das allerdings dazu, weil die Verkürzung eben darauf hinausläuft.
Es gibt berechtigte Fragen. Wie gut? Wie lange? ... für wen? Mögliche Folgen? Was taugen die zugrundeliegenden Daten? Wenn man dann noch ein Abgleich mit vorherigen Versprechen und Erklärungen macht, ergibt sich derzeit kein besonders toller Eindruck. Auf jeden Fall keiner, der die Euphorie um dieses Thema rechtfertigen würde.
Es sind das gleiche mediale Orchester und die gleichen Leute, die laustark und undifferenziert für jede fragwürdige Maßnahme Stimmung machten, die am lautesten gegen Kritiker hetzen. Ich las kürzlich den unironischen Vorschlag, man solle doch mal mit einem LKW in die Proteste fahren.
Viele haben bis heute nicht mal begriffen, dass 2G eine Durchseuchungsmaßnahme ist, deren Charakter als einziges Ziel hat, die Menschen zur Impfung zu
nötigennudgen. 2G+ setzt dies für das Boostern fort.Und das ist der Punkt mit der Gegenaufklärung (Unwissenheit ist Stärke). Wenn solche Fragen gestellt werden, persönliche Zweifel bleiben oder Kritik aufkommt, wird nicht nur abgewunken, sondern heftig geframet und Haltung ersetzt die Auseinandersetzung mit Argumenten, dass sich die Balken biegen. Ich weiß bzw. hoffe, es ist allgemeingültig, dass die Diskussionen auf persönlicher Ebene gesitteter verlaufen, als in der medialen Parallelwelt. Dennoch prägt sie das Unterbewusstsein.
Die persönlichen Bedenken und statistische Auffälligkeiten abzutun, wie im Fall Kimmich oder der Herzproblematik sind im Grunde genommen der Versuch, die eigene persönliche Risikoabwägung anderen aufzuzwingen. Der Fußballer, dessen geimpfte Kollegen nun teilweise ähnliche Probleme haben, sah sich sogar bemüßigt, seine überdachte Impfbereitschaft öffentlichkeitswirksam bekunden, wie einst Heinrich IV. Die Wissenschaft ist tot, lang lebe der Wissenschfts
aktivismusjourrnalismusSeit Beginn der Proteste folgt der Umgang damit dem immer gleichen Muster. Man sucht sich die total verrückten und stellt sie als repräsentativ dar.
... setzen
Staatsmedien sowie Akteure in alternativen und sozialen Medien ebenfalls auf die bekannte Methode: Die Protestierenden werden alsGewalttäterSpinner, Kriminelle und Faschisten dargestelltGanze Scharen von Berichterstattern haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Spreu im Weizen auszumachen. Ich bin früher ja auch zuverlässig abgehauen, wenn der schwarze Block aufgekreuzt ist. Immerhin war der auch für Ungeübte leicht zu erkennen. Deshalb habe ich natürlich trotzdem nicht gleich meine Einstellung geändert oder mich direkt von der Demo distanziert.
Ob das alles dazu beiträgt, zu deeskalieren und Konflikte zu lösen, ist egal, denn in guter Tradition, greift die Politik die Vorlage auf. Die Verfassungsschützer sind im Einsatz gegen die Terroristen. Selbsterfüllende Prophezeiungen voraus.
Zitat von OhliIch hätte vom Somuncu gerne mal konkret gehört, was für eine gefährliche Entwicklung sich denn da jetzt anbahnt, bzw. wohin er diese Entwicklung weiterspinnt. Denn wenn der Umgang mit der Pandemie das sagenumwobene Brennglas ist, und nicht die Ursache für die Probleme, dann sollte er vielleicht sogar einfach dankbar sein, dass es so gekommen ist. Er ist zwar für mich kein Schwurbler, aber dieses vage hindeuten auf "ganz, ganz, ganz" Schlimmes doch im Wesentlichen nichts anderes, als Schwurbelei. Und natürlich ist Schwurbelei auch bei der Politikerriege vertreten - und das schon seit sehr, sehr langer Zeit und nicht begrenzt auf Covid.
Du hättest gerne, dass er spekuliert, welche roten Linien noch fallen oder welche Dynamiken sich noch entwickeln, statt nur warnt, dass es knallen könnte? Ich weiß nicht. Ich mochte seinen Stil nie besonders und hielt ihn schon immer für überheblich. Aber nicht erst seit heute würde ich sagen, dass sein Herz am rechten Fleck sitzt. Manchmal gehts eben doch ums Prinzip.
Die Ironie an dem Schwurbel-Vorwurf ist, dass er mit Anlauf selbst genau das bezweckt, was er unterstellt, aber das nur am Rande. Breaking the cycle. Wer zu Versachlichung der Debatte beitragen will, sollte darauf verzichten. Es gibt heute ja schnell mal was auf den Aluhut.
Ich werfe z.B. Lauterbach nicht vor, dass er schwurbelt, sondern gehe konkret soweit zu sagen, dass er wissentlich lügt, des Nudgings wegen. Böse Absichten hat er vermutlich gar nicht. Aber er ist auf einer Mission. Der Genesungsentscheid und das Statement des Pressesprechers in der BPK dazu, ziehe ich mal als Beleg heran. Die Selbstreflexion der Politik endet ohnehin stets mit der Floksel, man müsse das eigene Handeln nur besser erklären.
Wenn die Pandemie nun nicht nur aus epidemiologischer Perspektive endet und die Maßnahmen wirklich fallen, dann liegt das sicher nicht an der maßlosen politischen Führung, die den Ausnahmezustand am liebsten ewig fortsetzen würde oder der schweigenden vertrauensschwangeren Mehrheit. Es liegt stattdessen an Menschen, die für den Bestand roter Linien und die Einlösung von Versprechen, ihren Mund aufgemacht haben.
Zwei Jahre war angeblich der Zeitraum, über den sich so gut wie jede Pandemie erstreckte, habe ich irgendwo in den vergangenen zwei Jahre mal aufgeschnappt. Was bleiben wird, ist Misstrauen und ein Vertrauensverlust in Institutionen in einem größeren Ausmaß, als damals nach der Ukraine-Krise und noch so manch anderes zerbrochene Porzellan.
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Die Zunahme des Omikron-Anteils in den Bundesländern von vorletzter zu letzter Woche ist übrigens auch ganz interessant:
Bundesland Anteil Omikron
KW 01/2022Anteil Omikron
KW 02/2022Baden-Württemberg 72.0% 89.7% Bayern 75.2% 91.3% Berlin 84.1% 94.9% Brandenburg 78.2% 87.7% Bremen 96.2% 96.2% Hamburg 84.5% 94.2% Hessen 83.7% 92.2% Mecklenburg-Vorpommern 10.6% 16.2% Niedersachsen 84.6% 94.3% Nordrhein-Westfalen 75.8% 91.3% Rheinland-Pfalz 77.9% 84.6% Saarland 84.6% 85.5% Sachsen 26.4% 65.0% Sachsen-Anhalt 28.0% 85.0% Schleswig-Holstein 86.9% 89.6% Thüringen 38.6% 80.1% Omikron ist bis auf Mecklenburg-Vorpommern jetzt überall die häufigste Variante. Allerdings wenn man mal auf Schleswig-Holstein, Saarland oder Bremen schaut, ist der Anteil an Omikron dort gleich geblieben oder gering gestiegen. Auch bei den anderen Ländern hat es sich zuletzt nicht mehr so stark durchgesetzt, wie ich das damals von Delta zumindestens in Erinnerung habe.
Das kann darauf hindeuten, dass die epidemische Kontrolle durch das Bevölkerungsverhalten nachlässt. Vermutlich das Ergebnis der allgemeinen Rezeption von Omikron als eine Variante, die man sowieso bekommt, weil sie sich schneller verbreiten kann, und die keine schwere Verläufe mehr macht. Dazu passt auch die Trendumkehr bei den ARE- und ILI-Raten von Grippe Web, die in den letzten beiden Wochen, entgegen meiner Erwartungen, doch noch etwas dem Trend der vorherigen Saison gefolgt waren, aber jetzt wieder nach oben gehen:
ARE (Akute Atemwegserkrankungen)
ILI (Grippeähnliche Erkrankungen)
Mal schauen, ob andere Varianten doch zeitnah auf einen größeren Anteil hochgehen, wenn der erste Omikronschub durch ist.
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und es besteht eigentlich auch kein Zweifel, dass es genau so genutzt wird. Es wird dann aber halt doch so getan, als wäre es rein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend. Halt erneut die eigene Bevölkerung für dumm verkaufen und sich wundern, wenn das Vertrauen weiter schwindet und die Stimmung sinkt.
Wird an dem Punkt so getan?
Also selbst wenn man sich nur auf wissenschaftliche Erkenntnisse berufen würdw, kommt es ja darauf an, worauf man abzielt. Wenn man auf den Schutz vor schwerer Erkrankung schaut, wird der nach einer Infektion vermutlich schon mindestens das Jahr anhalten, allerdings abhängig davon wie gut die Immunantwort war. Der Schutz vor Infektion wird innerhalb eines Jahres abnehmen und gegen eine Variante wie Omikron hilft er vermutlich nur kurz nach einer Infektion. Da perspektiv wohl eine Auffrischimpfung zum Status als Geimpfter gehören könnte (wenn sie sich trauen), die zudem schon nach drei Monaten angezeigt ist, geht die Verkürzung bei den Genesenen eigentlich in die gleiche Richtung.
nicht nachgeschaut, aber ist es vllt auch mit nem Freitesten verbunden?
ah ne die entscheidenden Worte sind "mindestens" und "48 Stunden symptomlos"
Glaub in Frankreich sinds zB auch 5 Tage. Und bei uns sinds dann viel ernster nehmende 2 Tage mehr.
Auf die 5 Tage habe ich das Ernstnehmen nicht bezogen.
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Dazu passt auch die Trendumkehr bei den ARE- und ILI-Raten von Grippe Web, die in den letzten beiden Wochen, entgegen meiner Erwartungen, doch noch etwas dem Trend der vorherigen Saison gefolgt waren, aber jetzt wieder nach oben gehen:
[...]
Man muss natürlich einschränken, dass das auch vorallem der Effekt von Omikron sein kann.
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Hm, okay die Verkürzung der Dauer des Genesene-Status ist wohl ein Problem für die Betroffenen, weil sie recht plötzlich kam, entnehme ich diesem Artikel:
https://www.heise.de/tp/featur…nen-Schutzes-6333239.html
Ansonsten einige von den Zitaten, hui. Das hier ist von Kekulé, habe auch nochmal ins verlinkte Transkript geschaut. Da steht es auch so drin:
ZitatEs ist ganz schön vermessen, dass die Menschen, die sich irgendetwas ausgedacht haben, um die Natur zu kopieren - nichts Anderes ist ja ein Impfstoff. Dass die glauben, dass sie besser wären mit ihrem Impfstoff, den sie jetzt gerade mal ein halbes Jahr in Betrieb haben, als das seit Millionen von Jahren, genauer gesagt seit Milliarden von Jahren entwickelte Immunsystem des Menschen. Unser Immunsystem ist, sage ich jetzt einfach mal, mit hoher Wahrscheinlichkeit besser als alles, was wir so nachbasteln können.
Ganz schön verrannt, der Impfstoff selbst funktioniert nur durch das Immunsystem. Da wird nichts nachgebastelt. Und natürlich kann die Immunreaktion auf einen Impfstoff besser sein, als die auf eine Infektion.
Dann wird einer Aussage des RKI ein Zitat von Kekulé gegenübergestellt, der zu einer anderen Einschätzung kommen soll. Tatsächlich wird die Aussage missverstanden, wenn man das, was Kekulé sagt für entgegenstehend hält. Sie bezieht sich nicht auf den Schutz, den man nach einer Omikron-Infektion hat, sondern den Schutz gegen Omikron, den man aus Infektionen mit anderen Variante hat. Aber das nur nebenbei. Kekulé sagt:
ZitatEine Omikron-Infektion, die man durchgemacht hat, schützt interessanterweise mit einer guten Wahrscheinlichkeit auch vor einer Delta-Infektion. Das heißt: Omikron immunisiert besser als die Impfungen gegen Delta. Und was heißt das?
Das heißt, wir verstehen jetzt das, was sowieso offensichtlich ist, dass Omikron nämlich in der Lage ist, Delta zu verdrängen. (…) Dass Delta so komplett verschwindet in der Omikron-Welle – überall, wo wir es gesehen haben, in Deutschland ist es ja noch im Prozess – das liegt eben daran, dass die Omikron-Infektion zumindest kurzzeitig vor einer Delta-Infektion schützt.
Ob das mit dem Schutz stimmt, da müsste man mal in das preprint, auf das er sich bezieht, schauen. Ansonsten komplett falsche Einschätzung meines Erachtens. Es ist zwar möglich, dass Varianten direkt miteinander konkurrieren, aber dann müssen schon sehr große Teile der Bevölkerung infiziert sein. Was bei bisherigen schnellen Übergängen zwischen Varianten passiert ist: Es gab Faktoren, die die vorherigen Varianten stärker als die neue in der Verbreitung gebremst haben. Beim Übergang zu Alpha war es das Maßnahmenniveau, zu Delta war es denke ich hauptsächlich der einsetzende saisonale Effekt. Und zuletzt zu Omikron waren es sowohl die Maßnahmen als auch die schnell ansteigende Zahl von Menschen mit Auffrischimpfungen durch die Delta gebremst wurde. Aber vorallem Omikron hat eben den Vorteil einer deutlichen Immunumgehung, durch die es eine viel breitere Population erreichen kann.
Es gibt auch nochmal ein Zitat von Streeck, der witzigerweise auf die aus seiner Sicht gut begründete Verlängerung des Genesenenstatus in der Schweiz auf zwölf Monate verweist und offenbar nicht wusste, dass sie dort schon wieder kassiert und der Status auf neun Monate verkürzt wurde - lediglich zu Vereinheitlichung, wie wir wissen, zur Gleichstellung mit Geimpften, kann man spekulieren. Er sagt für die drei Monate gäbe es keine wissenschaftlich fundierte Erklärung, aber bei ihm scheint mir ähnlich wie im Artikel das Missverständnis zu herrschen, dass die Verkürzung auf Genesene nach einer Omikron-Infektion abzielt. Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich, dass hier erstmal die Genesenen im Blick sind, die bisher keinen Omikron-Kontakt hatten und da ist der fehlende Schutz doch deutlich.
Was die Ermöglichung der gesellschaftlichen Teilhabe durch den Genesenenstatus als Steuerungsinstrument angeht, würde ich sagen, offensichtlich, wenn man das Ziel einer möglichst hohen Impfquote hat, sollte man keinen allzu langen Zeitraum zulassen. Denn der wird ja nur von den nichtgeimpften Genesenen voll ausgenutzt, die sich nicht impfen lassen wollen, was mittlerweile recht kurz nach einer Infektion möglich ist. Und wenn die sich jetzt mit Omikron infizieren, hätten sie erstmal wieder ein halbes Jahr Ruhe.
Was ich allerdings nicht weiß, ob das rechtlich möglich ist. Kann der Genesenenstatus so instrumentalisiert werden, weil man ja die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen und damit keine wirkliche Hürde wieder in die gesellschaftliche Teilhabe zu kommen? Oder muss sich der Status an der wirklichen Risikoabschätzung für die Gruppe orientieren?
Wenn letzteres zutrifft, würde ich sagen, die Verkürzung ist im Moment durchaus angezeigt, aber man müsste im Anschluss bei Infektionen ab einem bestimmten Stichtag diese wieder verlängern (wenn sich bei Omikron erwartungsgemäß keine große Abweichung in der Durabilität der Immunantwort zeigt).
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Meine lautet "Eltern von Kindern" und "Secondary attack rate"
Die ständig kranken Eltern mit den kleinen Kindern findet man doch aber eher in den Jahrzehnten vor der midlife crisis. Die älteren Kinder, die Leute in der midlife crisis, wenn überhaupt, tendenziell haben, wollen dagegen möglichst wenig mit den Eltern zu tun haben. Also keine Ahnung, wer diese ganzen kleinen Impfgegner im Kindesalter sind, aber ihre Eltern sind glaube ich oft geimpft.
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