Suizidhilfe und Sterbehilfe als Sendungsthema

  • Der Themenkomplex Suizidhilfe und Sterbehilfe wird in Deutschland seit knapp vier Jahren intensiver diskutiert.
    Für 2023 ist mit neuerlicher regulierender Gesetzgebung zu rechnen.
    Ich war mehrere Jahre lang Öffentlichkeitssprecher einer Menschenrechtsorganisation, die Suizidhilfe leistet.
    Wäre das ein Thema, das für die Sendung mal von Interesse wäre?

    Stressfreier Suizid für alle!

    Nimmt dieser Wahnsinn der Umverteilung von unten nach oben denn nie ein Ende?

  • ?


  • Ich verstehe die Häme und Systemkritik in diesem Thema nicht ganz.

    Es gibt Menschen, denen medizinisch nicht zu helfen ist und die ihr Leiden beenden wollen, nicht jeder hat aber die Möglichkeit, sei das psychisch oder physisch bedingt, sich da selbst weiterzuhelfen, vor allem nicht in einer Art, die alle Nahestehenden, die mit diesem Ergebnis danach umgehen müssen, nicht zutiefst belastet.

    Da kann irgendeine Form von assistiertem Suizid durchaus ein denkbares Mittel sein. Bei Abtreibung sind wir doch inzwischen auch von puritanistischem Dichotomiedenken abgekommen?

  • Ich verstehe die Häme und Systemkritik in diesem Thema nicht ganz.

    Es gibt Menschen, denen medizinisch nicht zu helfen ist und die ihr Leiden beenden wollen, nicht jeder hat aber die Möglichkeit, sei das psychisch oder physisch bedingt, sich da selbst weiterzuhelfen, vor allem nicht in einer Art, die alle Nahestehenden, die mit diesem Ergebnis danach umgehen müssen, nicht zutiefst belastet.

    Da kann irgendeine Form von assistiertem Suizid durchaus ein denkbares Mittel sein. Bei Abtreibung sind wir doch inzwischen auch von puritanistischem Dichotomiedenken abgekommen?

    Denkst Du, der neue Gesetzesentwurf richtet sich nur an Leute, die schwer gelähmt sind, oder so?

    Was genau meinst du mit " psychisch nicht in der Lage" ?

    Wir können uns vom Entwurf ja überraschen lassen.

    Oder Wetten abschließen...

    Die Abschaffung von Paragraph 218 wäre natürlich prima.

  • Denkst Du, der neue Gesetzesentwurf richtet sich nur an Leute, die schwer gelähmt sind, oder so?

    Was genau meinst du mit " psychisch nicht in der Lage" ?

    Wir können uns vom Entwurf ja überraschen lassen.

    Oder Wetten abschließen...

    Die Abschaffung von Paragraph 218 wäre natürlich prima.

    Was meinst Du denn, an wen er sich richtet? :/

    Psychisch nicht in der Lage = Nicht in der Lage, seinem Leben selbst würdevoll ein Ende zu setzen.

  • Überlegt da jemand ewig hin und her und begeht dann am Ende doch keinen Suizid oder so?

    Es liegt in vielen Fällen wohl eher an dem Vorhandensein einer würdevollen Suizidoption.

    Aus dem Verfolgen mehrer Diskussionen zu dem Thema habe ich den Eindruck, dass alleine das Wissen um eine Sterbeoption mit einer Begleitung viele Menschen davon abhält ihrem Leben mit Haushaltsmitteln ein Ende zu setzen, aus Angst es anders nicht (mehr) gebacken zu bekommen.

    Das paradox klingende Ergebnis ist, dass der versuchte Schutz des Lebens, durch ein Suizidbegleitungsverbot, zu unwürdigen und gehäuften Toden führt.

  • Es liegt in vielen Fällen wohl eher an dem Vorhandensein einer würdevollen Suizidoption.

    Aus dem Verfolgen mehrer Diskussionen zu dem Thema habe ich den Eindruck, dass alleine das Wissen um eine Sterbeoption mit einer Begleitung viele Menschen davon abhält ihrem Leben mit Haushaltsmitteln ein Ende zu setzen, aus Angst es anders nicht (mehr) gebacken zu bekommen.

    Das paradox klingende Ergebnis ist, dass der versuchte Schutz des Lebens, durch ein Suizidbegleitungsverbot, zu unwürdigen und gehäuften Toden führt.

    Das ist eben ein sehr schmaler Grad.

    Ich fände es eben besser, wenn mehr für vermeidbare Verhinderung von Suizidwünschen getan würde.

    Armutsbekämpfung, Pflege, bessere Entlohnung pflegender Angehöriger, psychologische und soziale Dienste gegen Angst und Einsamķeit.

    Das ist aber viel teurer und aufwändiger als eine Suizidhilfe.

    Diese Baustellen wurden schon zu lange vernachlässigt. Daher bin ich da zu mißtrauisch.

    Natürlich kenne ich auch die Aussagen, wonach z.B. Leute mit einer Alzheimerdiagnose ihr Leben unbedingt beenden wollen, bevor sie das nicht mehr "gebacken " kriegen. Aber selbst in dem Fall muß niemand zum Putzmittel greifen.


    Gehört mit in die Diskussion, meiner Meinung nach. Die Angst, Angehörige zu belasten und dies mit einem Suizid zu vermeiden, kommt auch nicht selten vor.

    https://www.ardmediathek.de/vi…y1iN2I0LWUzYjI1NjIyYzIzZA

  • Du kannst mit diesen abscheulichen, verkürzten, emotionalisieren wollenden und absolut zu verachtenden Meldungen einfach nich aufhören....

    Was soll der Scheiß?!?!?

    Gib dir gefälligst 2-3 Minuten Mühe und klick ne Sache an, die du verlinkst...und wenn da dann ne Quelle angegeben ist, dann schau die dir am besten auch noch an...


    Dann wird aus dem reißerischen

    Zitat

    Canada offered assisted suicide

    von deinem "Opinions only" Twitteruser, der das von Foxnews abschreibt:


    Paralympian claims Canada offered[...]

    https://www.independent.co.uk/…asia-canada-b2238319.html


    Und wenn man dann noch den Text dazu liest bleibt dann von (ganz) Canada das hier übrig

    Zitat

    Testifying before the same committee last week, Canada’s Veterans Minister Lawrence MacAulay said that as many as five instances of veterans being offered the euthanasia equipment by a veterans affairs official had been referred to the Royal Canadian Mounted Police.


    He said all of the cases involved a single employee, who had since been suspended.

    Ich hebs mal noch hervor

    Zitat

    a single employee, who had since been suspended.


    Selbst wenn man meint nur Überschriften lesen zu müssen und man dann die Quelle welche The Independent angegeben hat anschaut, dann bleibt von der reißerischen Überschrift und ganz Canada

    Former paralympian tells MPs veterans department offered her assisted death


    Wenn man dann doch noch in den Text schaut



    Und erneut bewirkt dieses reißerische Kacke rumreichen nur, dass über reißerische Kacke, und nicht die eigentlichen zugrundeliegenden Probleme, sich empört und meist dann ja nichmal mehr gesprochen wird...


    Ich verweise daher auch auf das was wir zu dem Thema Sterbehilfe in Kanada hier im Forum schon mal hatten, auch wieder mit so ner reißerischen Kacke von dir...


    [...]

    Hier ist dann eher klarer Inhalt für systemische Kritik, wenn man es schon nicht hinbekommt das obere auf die Frage "WTF man kann sich vom System umbringen lassen wenns nicht gut läuft?!?" zu bringen:

    https://www.theglobeandmail.co…canada-mental-health-law/


    [...]

  • Den Satz hatte ich schon verstanden.

    Was genau meinst du mit: psychisch?

    Überlegt da jemand ewig hin und her und begeht dann am Ende doch keinen Suizid oder so?

    Wenn es keine würdevolle Option gibt, die Tat selbst kriminalisiert ist und die Angehörigen an den Folgen zu leiden haben werden, dann ja, exakt das.

    Meinem Verständnis nach sind es vor allem psychische Faktoren, die einen in den Selbstmord treiben können. Ein Suizid - und noch mehr ein Suizidversuch - ist meist Folge einer labilen Psyche.


    Welche psychischen Faktoren sollen es sein, die einen daran hindern, seinem Leben ein Ende zu setzen?


    Das Thema ist zu komplex für unklare Begrifflichkeiten.

    Ja, und?

    Wenn das meist der Fall ist, dürfte Dir ja rein sprachlich vielleicht auch selbst schon aufgefallen sein, dass das dann offensichtlich nicht das ganze Bild ist.


    Ich glaube, bei dem Thema geht es niemandem darum, einen McDonalds Sterbehilfe Drivethrough einzurichten.


  • Das eine tun und das andere nicht lassen, meiner Meinung nach mal wieder.


    Selbst ein bestehen auf Krankheit oder Schmerz finde ich unnötig, wer einfach für sich beschließt, dass er ein gutes Leben hatte und nu isses genug bevor Krankheit und Schmerz einsetzen, warum sollte man den zum Weiterleben zwingen?

  • Man sollte gerade in dieser Diskussion zumindest mal ein bisschen grundsätzliche Ehrlichkeit bzw. eher Wahrhaftigkeit an den Tag legen. Wir alle werden sterben, ohne Ausnahme. Auch Suizidprävention verhindert das nicht. Und nicht jedes Leben ist reines Zuckerschlecken. Für einige wenige stellt sich daher die konkrete Frage, warum und zu welchem Zweck sie das unvermeidliche aufschieben sollen, wenn es ihnen dabei nur scheiße geht. Da reden wir nicht von Jugendlichen mit dem ersten Liebeskummer, die ungünstigerweise gerade in der Zeit Die Leiden des jungen Werther in der Schule lesen.

    Und es geht ganz sicher (zumindest jedem, der das ernsthaft diskutiert) nicht um irgendeine Form des sozialverträglichen Frühablebens oder Selbstmords mit 24h Lieferung durch amazon prime. Es wäre mir daher sehr lieb, wenn man solche, die Diskussion eskalierende und damit unredlich werden lassende, Horrorszenarien mal bitte aus ernsthaften Diskussionen herauslassen könnte (was nicht heißt, dass in einer konkreten Ausgestaltung die notwendige Prävention solcher Auswüchse nicht differenziert thematisiert werden könnte und sollte).

  • Wenn es keine würdevolle Option gibt, die Tat selbst kriminalisiert ist und die Angehörigen an den Folgen zu leiden haben werden, dann ja, exakt das.

    Ja, und?

    Wenn das meist der Fall ist, dürfte Dir ja rein sprachlich vielleicht auch selbst schon aufgefallen sein, dass das dann offensichtlich nicht das ganze Bild ist.


    Ich glaube, bei dem Thema geht es niemandem darum, einen McDonalds Sterbehilfe Drivethrough einzurichten.

    Das sind nicht meine Zitate.

    Denk Dir selbst eine Antwort auf Deine Aussage aus.

    Mein Argument war psychische Verzweiflung infolge einer Versorgungsmangellage.

    Und daß die bei armen Leuten schon immer hingenommen wurde in den letzten neoliberalen Jahrzehnten dürfte wohl berechtigtes Mißtrauen rechtfertigen.

    Es wird sicherlich versucht werden jeden Eindruck einer Drivethrough- Sterbehilfe zu vermeiden.

    Trotzdem kann das häßlich alternativlos werden.

    Gerade da ja üble Entscheidungen, mit schlimmen Konsequenzen, immer ewig lang oder am besten gar nicht aufgearbeitet werden.

  • Das eine tun und das andere nicht lassen, meiner Meinung nach mal wieder.


    Selbst ein bestehen auf Krankheit oder Schmerz finde ich unnötig, wer einfach für sich beschließt, dass er ein gutes Leben hatte und nu isses genug bevor Krankheit und Schmerz einsetzen, warum sollte man den zum Weiterleben zwingen?

    Es geht bei dieser Diskussion nicht darum, irgendwem den Suizid zu verweigern.

  • Das sind nicht meine Zitate.

    Denk Dir selbst eine Antwort auf Deine Aussage aus.

    ?

    Ich weiß nicht, worauf das gerade eine Antwort sein soll?

    Mein Argument war psychische Verzweiflung infolge einer Versorgungsmangellage.

    Und daß die bei armen Leuten schon immer hingenommen wurde in den letzten neoliberalen Jahrzehnten dürfte wohl berechtigtes Mißtrauen rechtfertigen.

    Es wird sicherlich versucht werden jeden Eindruck einer Drivethrough- Sterbehilfe zu vermeiden.

    Trotzdem kann das häßlich alternativlos werden.

    Gerade da ja üble Entscheidungen, mit schlimmen Konsequenzen, immer ewig lang oder am besten gar nicht aufgearbeitet werden.

    Sicher darf man Misstrauen haben. Aber wie genau wird dieses Misstrauen den Sorgen und Nöten derer gerecht, die nicht arm und in Versorgungsmangellage sind?

    Es besteht ja durchaus noch ein gewaltiger Unterschied dazwischen, Armut und deren Folgen zu ignorieren und einer "Endlösung" des Armutsproblems die Hand zu halten. Man kann da natürlich sein reines Gewissen behalten, indem man jegliche Diskussion abblockt, den Arsch in der Hose, zuzugeben, dass man das auf Kosten derer tut, die man damit u. A. kriminalisiert, sollte man dann allerdings auch haben. Das Leben wie der Tod sind eben nicht schwarz-weiß, sondern grau und jegliche rechtliche (wie moralische) Regelung wird immer auch Profiteure und Opfer produzieren.

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