Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Ist natürlich schlecht, da England auf "Igno" steht bei Russland (feindlicher Staat) - denke mal da wird es offiziell keine Diplomatenkontakte mehr geben? Immer schlecht ...


    Angriff auf Sevastopol und der wurde wohl von einer US-Drohne unterstützt, alles immer schwerer auseinander zu halten.


    Hoffen wir mal auf den g20, aber ich tippe Biden/Putin werden nicht miteinander reden - was will man mit Biden unter 4 Augen auch bereden (außer der hat ein Knopf im Ohr und Hillary fernsteuert ihn)?



  • Interessant ist, dass die Russen die Herausgabe dieser Information als Vergeltung framen:


    https://tass.com/russia/1529537


    Zitat

    Experts from the UK Royal Navy, who were preparing military personnel of Ukraine’s 73rd Maritime Special Operations Center for the recent terrorist attack in Sevastopol, were also involved in the Nord Stream gas pipelines sabotage.


    Nach dem Motto, wenn ihr solche Angriffe wie heute in Sewastopol weiter unterstützt, dann sprechen wir öffentlich über die Hintergründe der Nord Stream-Sabotage. Wenn sie wirklich etwas wissen, könnte man also darauf hoffen, dass früher oder später mehr Details rausgegeben werden.


    Die andere Konsequenz ist, dass Russland aus dem Abkommen für Exporte über Odessa aussteigt:


    https://tass.com/russia/1529595


    Zitat

    MOSCOW, October 29. /TASS/. Russia is suspending its participation in the grain deal after the terrorist attack in Sevastopol on the warships of the Black Sea Fleet and on the commercial vessels employed for security of the grain corridor, the Russian Defense Ministry said in a statement on Saturday.


    Mal schauen, ob das bedeutet, dass keine Handelsschiffe mehr Odessa anlaufen und wenn ja, ob sich das auf die Preise für Getreideprodukte innerhalb der EU auswirkt.

  • Demnach bestätigten mehrere Quellen aus Sicherheitskreisen dem Spiegel, dass westliche Geheimdienste Ende vergangenen Jahres Funksprüche der russischen Marine von einem Manöver auf der Ostsee abgefangen hatten. Darin sei von Nuklearschlägen gegen Deutschland gesprochen worden. Und drei Ziele genannt worden: Berlin, die US-Air-Base in Ramstein und den Fliegerhorst Büchel, wo die Amerikaner ihre Atombomben lagern.


    Denke mal, westliche Geheimdienste != deutscher Geheimdienst. Die Verwendung des Plurals verrät vielleicht, dass die Behauptung - so sie existiert - von den Five Eyes kommt. Wenn sich die russische Marine über Funk über Ziele für Kernwaffenangriffe in Deutschland unterhalten hätte, wäre das eher keine Erkenntnis über russische Planung. Unabhängig davon erscheinen mir das erwartbare Ziele (vorausgesetzt das Verteidigungsministerium würde die deutsche nukleare Teilhabe von Berlin aus koordinieren).

  • https://tass.com/russia/1529603


    Zitat

    "The Russian Foreign Ministry alongside the Russian specialized agencies is considering practical steps regarding British specialists’ involvement in the preparations for the terrorist attack in the Black Sea on October 29 and the training of the Ukrainian military, as stated by the Russian Defense Ministry," the diplomat said.


    UN-Sicherheitsrat anrufen? Britische Botschaft schließen?

  • Mal schauen, ob das bedeutet, dass keine Handelsschiffe mehr Odessa anlaufen und wenn ja, ob sich das auf die Preise für Getreideprodukte innerhalb der EU auswirkt.

    Mal schauen ob man die Explosionen in Sevastopol jetzt den Russen selbst in die Schuhe schieben und behaupten wird, die hätten da eine false-flag Operation veranstaltet, um einen Vorwand für den Rückzug aus dem Getreideabkommen zu haben, und die freie Welt endlich wieder mit der "Hungerwaffe" zu erpressen.

  • Jetzt haben sie den Fischer beim SPON doch wieder aus dem Bezahlknast gelassen. Das nehme ich natürlich gleich zum Anlass, darüber aufzuklären, wie schamlos dieser alte weiße Mann Putin in die Hände spielt:

    Der Krieg und die Traumwelt des Absoluten

    Relativierungen gelten schnell als Verrat an der guten Sache, zumal in Kriegszeiten. Doch ist die Frage von Gut und Böse wirklich so eindeutig zu beantworten?

    [...] Wenn Kriegsdienstverweigerung ein Menschenrecht ist, kann nicht Zwangsrekrutierung in Russland ein Verbrechen, Zwangsrekrutierung in der Ukraine belanglos und erlaubt sein. Und wenn die gezielte Zerstörung von ziviler Infrastruktur im Krieg ohne Ausnahme ein Verbrechen ist, das zur dauerhaften Ächtung der Täter und Befehlshaber und zu ihrer strafrechtlichen Verfolgung führen muss, können nicht zugleich massenhafte Verbrechen dieser Art begangen und toleriert werden, wenn sie im eigenen wirtschaftlichen oder politischen Interesse [Irak, Serbien] geschehen.

    Lauter Relativierungen also! Wenn man die Absolutheitsjünger darauf hinweist, reagieren sie äußerst ungehalten, um nicht zu sagen: aggressiv bis hasserfüllt. Beliebtes Argument ist die schlichte Umkehrung: Wer auf den zynischen Dauergebrauch von Relativierungen durch die Vertreter der angeblichen »Unverhandelbarkeiten« hinweist, ist danach ein »Verharmloser« des Bösen und Schlechten. Konkret: Wer es unvereinbar findet, russische Zerstörung von ziviler Infrastruktur als Verbrechen zu brandmarken und zu verfolgen, eigene Zerstörung von ziviler Infrastruktur aber als strategisch notwendige Großtat zu feiern, wird als Unterstützer des russischen Angriffskriegs denunziert. Das ist, offenkundig, eine bloße zirkelschlüssige Wiederholung einer begründungslosen Behauptung: Warum? Darum!

    Ein Gedankenexperiment, mit Verlaub: Was würden diejenigen, die in der Ukraine derzeit »unseren Krieg« zu »unserer Verteidigung« zu führen behaupten, sagen, wenn der Gemeinsame Ausschuss auf Antrag der Bundesregierung erstens den Verteidigungsfall feststellen (Art. 115a Abs. 2 GG) und zweitens anordnen würde, dass zunächst einmal alle kampffähigen deutschen Männer zwischen 21 und 30 Jahren sich zwecks Rückeroberung der Krim in der nächstgelegenen Kaserne einzufinden hätten? Gäbe es Eilanträge an das Bundesverfassungsgericht mit dem Ziel, auch die Frauen und Diversen teilhaben zu lassen?

    Keine Sorge! Ich weiß natürlich: Die Krim zählt so unmittelbar zum Bundesgebiet wie Serbien und Kuwait. Aber vor der absoluten Moral sind alle Katzen weiß oder schwarz, und welcher wirklich gute Deutsche würde in einem solchen Moment mit dem Einberufungsbescheid zum nächsten Verwaltungsgericht marschieren? [...]

    Er meint ünrigens in der neuesten Kolumne auch, dass das mit dem §130 StGB gar nicht so wild sei, weil...

    [...] Wenn Huti die Verbrechen an Tutsi leugnen, ist das nicht nach dem deutschen Paragrafen 130 StGB strafbar. Auch nicht, wenn ein Deutscher russische Kriegsverbrechen in der Ukraine oder amerikanische Kriegsverbrechen im Irak leugnet oder grob verharmlost. Daran ändert auch nichts, dass der ebenfalls geänderte Paragraf 5 StGB auch Auslandstaten – unabhängig vom Recht des Tatorts – einbezieht, wenn der Täter Deutscher ist oder in Deutschland seinen Lebensmittelpunkt hat. Dadurch verändert sich der Schutzbereich nicht.

    Wäre es anders, hätte der Gesetzgeber also alle Bevölkerungsteile auf der ganzen Welt und aus allen Zeiten einbeziehen wollen, so hätte er sich über eine Jahrzehnte währende ständige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und des Bundesverfassungsgerichts hinweggesetzt – ohne dies auch nur mit einem Wort zu erwähnen (siehe Bundestags-Drucksache 20/4085, Seiten 14-16 ). Das kann nicht ernsthaft angenommen werden. [...]

    ...seiner Ansicht nach doch wohl nicht ernsthaft angenommen werden könne, dass der Gesetzgeber es in seiner unendlichen Weisheit für angebracht hielte, sich einen Scheiss um irgendeine Rechstprechungspraxis zu kümmern, wenn er nachts um halb zwölf eine Gesetzesänderung abnickt, um harte Kante gegen den abosluten äußeren Feind und seine inneren Agenten zu zeigen. Sofern das nicht blanker Sarkasmus wäre, welchen selbst ich alter Polemiker nicht als solchen erkenne, hielte ich das für erstaunlich naiv. Aber ich bin ja auch kein Ex-Bundesrichter.


    Der hier war natürlich auch nicht schlecht:

    Putin, der Vollversager?

    Russlands Präsident macht einen Fehler nach dem anderen; als Krönung seiner Dummheit sprengt er sogar die eigenen Pipelines in die Luft. So ist es doch – oder etwa nicht? (SPON - 30.09.22)


    Aber der lässt sich nicht sinnvoll zitieren, weil da zu viel auf einmal abgehandelt wird.

  • China (heute): "Wir wollen das Russland den Krieg gewinnt und werden ihm dabei helfen. Fick Diplomatie!"

    Oh. DIe Ansage ist ja dann doch recht schnell und recht deutlich ausgefallen. Gut, der Westen hat ja klar gemacht, dass er auf mittlere Sicht CN wohl nichts weiter anzubieten hat & anbieten wird als Unterordnung oder Krieg und auch schon auf das Schlachtfeld Taiwan getippt.

    Vieltelefonierer und Auskenner Carlo Masala hat letztens nahegelegt, dass CN angesichts der vermeintlich schlechten Perfomance von RU sich vom selben distanzieren... und man andererseits mittelfristig Vietnam gegen CN in Stellung bringen könnte.

    Das eine hat sich wohl erledigt und das andere ist auch wesentlich schwieriger als im aktuellen Konflikt, da Vietnam, im Gegensatz zur UKR mit der Erfahrung, ein amerikanisches Schlachtfeld zu sein bestens ausgestattet, die folgende Doktrin anwendet, die von CN momentan besonders viel Wertschätzung erfährt:

    Daher verstehen und schätzen wir Vietnams Politik der "vier Neins" ganz besonders: Vietnam befürwortet keinen Beitritt zu einem Militärbündnis; Blockfreiheit gegenüber einem anderen Land; ausländische Länder dürfen keine Militärbasen in Vietnam errichten oder Vietnams Territorium zum Kampf gegen andere Länder nutzen; es lehnt die Anwendung von Gewalt oder die Drohung mit Gewalt in den internationalen Beziehungen ab. Darin spiegelt sich die politische Weisheit Vietnams wider.


    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

    Für Vietnam brechen jetzt interessante Zeiten an.

  • An der deutschen Heimatfront lautet die Devise bei der abendlichen Lagebesprechung im Heereslager Lanz weiterhin: mehr Krieg!

    Militärexperte: „Hätte sich die Ukraine auf Deutschland verlassen müssen, gäbe es sie jetzt nicht mehr“

    Kein schnelles Ende des Ukraine-Krieges: Militärexperte Sönke Neitzel machte bei „Markus Lanz“ deutlich, die Kämpfe seien gerade einmal am Ende der ersten Phase – und übte scharfe Kritik an der Bundesregierung. Außerdem berichtete der Kriegsreporter Frederik Pleitgen von „Schockeffekten“ an der Front.

    [...] Der Militärhistoriker Sönke Neitzel habe sich auf jeden Fall mehr vom Bundeskanzler versprochen, wie er am Dienstagabend bei „Markus Lanz“ verdeutlichte. Besonders hinsichtlich der nur langsam voranschreitenden Waffenlieferungen in die Ukraine ließ Neitzel kaum ein gutes Haar an der Regierung: „Was die Munitionsherstellung angeht, hat man den Eindruck, die Regierung habe den Schuss noch nicht gehört.“

    Auch wenn die Tendenz in die richtige Richtung gehe, befand der 54-Jährige, Deutschland könne mehr tun. Schon im Verwaltungsapparat ginge viel Zeit verloren, denn: „Wir sind auf Frieden eingestellt, und unsere Regierung ist ein Verwaltungssystem.“ Mehr Generäle als im Kalten Krieg stünden einer weniger durchschlagskräftigen Armee gegenüber, so Neitzel. Demnach forderte er: „Da brauchen wir Minister, die sagen: Ich zerschlage das jetzt, ich reformiere und alle mir nach.“ Man müsse „mehr Druck auf den Kessel geben“. [...]


    Jawoll, Herr Militärgeneralexperte!


    Mutig voran muss da mal einer gehen und ordentlich pressieren, damit die deutsche Armee mehr Durchschlagskraft bekommt. Minister befiehl - wir folgen Dir! Denn...

    [...] Eine weitere Eskalation des Krieges mittels Diplomatie zu verhindern, sieht Militärexperte Neitzel dagegen skeptisch. Die Rolle von Deutschland in derlei Bestrebungen sei ohnehin marginal, wie Neitzel ausführte: „Eines muss auch klar sein: Bei Verhandlungen spielt Deutschland sowieso nicht mit.“ Sein hartes Urteil lautete: „Die Deutschen und die Europäer sind sicherheitspolitisch ein Zwerg.“ Und der Professor der Uni Potsdam setzte noch einen drauf: „Hätte sich die Ukraine auf Deutschland verlassen müssen, dann gäbe es sie jetzt nicht mehr.“ Stattdessen hätten sich die USA als großer Unterstützer der Ukraine herausgestellt und seien deshalb auch entscheidend in der Wiederherstellung des Friedens.


    ...dieses ganze verweichlichte Diplomatengedöns hat sowieso noch keinen Krieg gewonnen. Militärexperten wissen es schon seit Julius Caesar: Der Friede kann nur durch überlegene militärische Macht erzwungen werden!

  • ^^

    Ach, das ist doch noch nicht ansatzweise so lustig, wie das hier in dem Kontext:


    [...]Die Briten hätten wichtige russische Energieinfrastruktur angegriffen, sagte der Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow mit Verweis auf die im September beschädigten Pipelines in der Ostsee, die von Russland nach Deutschland verlaufen.


    Der frühere Royal-Navy-Admiral Chris Parry sagte dem Sender Sky News: "Das ist eine glatte Lüge und wir wissen alle, dass es die Russen waren." Die russische Propaganda beschuldige alle anderen immer dessen, was sie tatsächlich selbst getan habe. Die britische Marine besitze gar nicht die Fähigkeit, die Gasleitungen zu sprengen.[...]

    Unbenommen, die Briten scheinen in der Tat erstaunlich wenig zu können, aber das traue ich denen noch gerade so zu.


    Es geht echt nur darum, wer am kräftigsten mit Scheiße werfen kann, nur halt unter der Prämisse, dass der Westen der Lokus mit Lotuseffekt ist. Da wird die Scheiße einfach abgestreift oder so runtergespült, dass man ganz sauber ist - für immer. Die Kommentarspalte zu dem Artikel ist dafür echt bezeichnend. Jeder, der auch nur ansatzweise Zweifel an der russischen Urheberschaft hat, ist ein russicher Bot oder ein Putintroll, während sie deutlich in der Unterzahl sind. Werde das Gefühl nicht los, dass die NAFO ggf. auch so etwas wie Trollarmeen besitzt? Schönen Sonntag auch.

  • ...seiner Ansicht nach doch wohl nicht ernsthaft angenommen werden könne, dass der Gesetzgeber es in seiner unendlichen Weisheit für angebracht hielte, sich einen Scheiss um irgendeine Rechstprechungspraxis zu kümmern, wenn er nachts um halb zwölf eine Gesetzesänderung abnickt, um harte Kante gegen den abosluten äußeren Feind und seine inneren Agenten zu zeigen. Sofern das nicht blanker Sarkasmus wäre, welchen selbst ich alter Polemiker nicht als solchen erkenne, hielte ich das für erstaunlich naiv. Aber ich bin ja auch kein Ex-Bundesrichter.


    Ich lese das als Drohung.

  • Ich muss zugeben, ich bin nicht ganz im Bilde, was dieser NAFO-Quatsch ist. Meine Twitter-Legasthenie ist da sicherlich nicht von Vorteil.

    Du liegst da nicht so falsch mit deiner Vermutung einer Nato Trollarmee:

    Die NAFO oder North Atlantic Fella Organization (in Anspielung auf die North Atlantic Treaty Organization NATO) ist ein Internetphänomen, das die Verbreitung russischer Kriegspropaganda und russischer Fehlinformationen bekämpft, die meist auf den russischen Überfall auf die Ukraine 2022 bezogen sind. Zudem sammelt die Gruppe Spenden für das Ukrainische Militär und andere pro-ukrainische Gruppen. Ihre Mitgliederzahl wurde vom Berliner Kurier auf mehrere zehntausend Konten geschätzt. Veteranen und Osteuropäer sind stark unter ihren Mitgliedern vertreten.

    Zu den Mitteln der Bekämpfung von russischer Desinformation nutzt die Gruppe Trolling, Shitposting sowie Meldung betreffender Profile beim Betreiber des jeweiligen Internetdienstes.

    Als NAFO-Maskottchen gilt ein japanischer Shiba-Inu-Hund, auch Cartoon Dog oder Fella, oft als ein Profilbild genutzt.

  • Militärexperte: „Hätte sich die Ukraine auf Deutschland verlassen müssen, gäbe es sie jetzt nicht mehr“

    Kein schnelles Ende des Ukraine-Krieges: Militärexperte Sönke Neitzel machte bei „Markus Lanz“ deutlich, die Kämpfe seien gerade einmal am Ende der ersten Phase – und übte scharfe Kritik an der Bundesregierung.


    Erste Phase? Wir sind mindestens in der dritten Phase - ukrainische Gegenoffensive - und wenn sich da jetzt nicht mehr viel tut, dann war deren Erfolg trotz aus medialer Sicht spektakulärer anderthalbfacher Kartenkorrektur überaus gering und auf strategischer Ebene praktisch nicht gegeben.


    Zitat

    „Jetzt ist die große Frage: Wozu sind die Ukrainer in der Lage?“, formulierte Neitzel die für ihn entscheidende Frage. „Ohne westliche Waffen passiert da überhaupt nichts“, ist er sich sicher.


    Das klingt so, als ob die Ukrainer bisher nur ein paar Kleinigkeiten bekommen haben und als würde der größte Teil noch zurückgehalten. Außer die westlichen Staaten hätten ihre Waffenproduktion deutlich angekurbelt - und dafür sehe ich bisher wenig Anzeichen - dann haben sie den größten Teil wahrscheinlich schon bekommen, alles darüberhinaus läuft unter Demilitarisierung der NATO. Dieser Neitzel scheint das fehlende Hochfahren mit Bezug auf Deutschland ja selbst zu sehen:


    Zitat

    Besonders hinsichtlich der nur langsam voranschreitenden Waffenlieferungen in die Ukraine ließ Neitzel kaum ein gutes Haar an der Regierung: „Was die Munitionsherstellung angeht, hat man den Eindruck, die Regierung habe den Schuss noch nicht gehört.“


    Nun, wenn man gleichzeitig mit einem großen Energie- und Rohstofflieferanten bricht und wo nicht Knappheit starke Teuerung in der eigenen Wirtschaft auslöst, große Summen ausgibt, um die Ukraine und alle möglichen anhängigen Dinge finanziell zu unterstützen, und seine eigenen - sinnvollerweise - vernachlässigten Arsenale wiederbauen will, dann hat man vielleicht nicht den Raum Ressourcen in eine Kriegsproduktion umzuleiten. Das ist mit Großbritanniens abstürzender Wirtschaft auch nicht anders. Und die US-Regierung hat sich darauf konzentriert die wirtschaftlichen Auswirkungen vor den Wahlen soweit wie möglich zu begrenzen. Der Konsens ist da sowieso, solange es nur Geld kostet, dieses in die richtigen Taschen wandert und nicht der Bevölkerung hilft, kein Problem.


    Insofern auch bei den US-Paketen ist es wohl über die Zeit weniger Material geworden. Teilweise teurer, woduch der Gegenwert vielleicht auf gleichem Niveau bleibt. Wobei mir das letzte mit 275 Millionen USD auch diesbezüglich etwas kleiner vorkommt:


    https://www.reuters.com/world/…kraine-source-2022-10-27/


    Zitat

    Der von der Front zugeschaltete CNN-Reporter Frederik Pleitgen urteilte ähnlich: [...] „Sie haben versucht, wie eine Dampfwalze reinzukommen.“ Doch die Ukraine wirke dem mit einer Kombination aus westlichen Waffen, großer Kampfmoral und schlauer Kriegsstrategie effektiv entgegen.


    Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Karte:


    So stellen übrigens die Russen die aktuelle Lage da:


    ksdg1200_10.jpg


    Diese Finger Richtung Kiew waren keine Dampfwalze. Im Süden, wo dieses Vorgehen mehr Erfolg hatte, auch nicht. Die Dampfwalze kam in Phase 2 und dem konnten die Ukrainer, unabhängig davon, dass es westliche Waffensysteme waren, durch die verfügbare Quantität nichts entgegensetzen.


    Zitat

    Im aktuell brutalen Vorgehen von Russlands Militär – „einem klaren Kriegsverbrechen“ – sah Sönke Neitzel derweil keinen Wendepunkt im Krieg, ganz im Gegenteil: „Die gute Nachricht ist: Mit den Methoden hat noch niemand einen Krieg gewonnen.“ Zwar bedeute der Terror schlimme Verluste für die Ukrainer, würde aber den Widerstandswillen der Bevölkerung nur erhöhen, konstatierte Neitzel. Gleiches beobachtete Frederik Pleitgen: „Die Leute sind bereit, das durchzustehen.“ Daran würden auch die gezielten Angriffe auf Infrastrukturen und Ausfälle im Strom- und Heizungsnetz nichts ändern.


    Das ist auch eine idiotische Deutung. Die systematischen Angriffe auf die Infrastruktur setzen nicht auf eine Terrorwirkung (die Russen haben bereits monatelang punktuell bombardiert), sondern sollen die Funktionsfähigkeit des Landes, der verbliebenen Reste der Wirtschaft, und damit die Unterstützungsleistungen für die Streitkräfte beeinträchtigen und erzwingen, dass sowohl seitens der Ukrainer als auch des Westens, mehr Ressourcen in die Aufrechterhaltung einer Grundversorgung umgeleitet werden müssen.


    Zitat

    Weil bisher der Krieg nicht nach ihren Vorstellungen verlaufen sei, müsste sich das russische Militär nun auf iranische Kamikaze-Drohnen verlassen. „Das ist genauso, als wenn die USA ihre Waffen bei Amazon bestellen“, griff der Experte zu einem drastischen Bild. Aber es gehe für Russland schlichtweg darum, wertvolles Hightechmaterial aufzusparen.


    Bei Amazon bestellen? Stellen die so Zeug her?


    https://en.wikipedia.org/wiki/…ment_manufactured_in_Iran


    Aha, Sparen! Das ist ja mal ein interessantes Stichwort:


    Zitat

    Pleitgen wertete den Kauf der iranischen Drohnen als „Zeichen der Verzweiflung“. Die Russen hätten damit „Angst und Schecken“ verbreiten wollen. Doch nach dem ersten „Schockeffekt“ würde den Ukrainern die frühzeitige Abwehr der Drohnen immer besser gelingen, berichtete der Kriegsreporter.


    Denn die deutliche Kostensenkung für ein für den Zweck vergleichbares Waffensystem mitzunehmen, ist wenn ein Akt verzweifelter Knauserigkeit oder einfach eines Sparzwangs. Aber ich schätze das ist dann auch egal: Nachdem für die Luftabwehr schon eine 60-80% Abschussquote behauptet wurde, sollten nach weiterer Verbesserung die Rufe nach westlichen Luftabwehrsystemen ja dann verstummen.

  • Hier der gesamte Artikel, bei dem ominösen Multipolarmagazin.


    https://multipolar-magazin.de/…/ein-durchtrenntes-europa


    Immerhin sehe ich hier Namen wie Guerot im Kontext des Buchs, und Teusch ist wenigstens noch Plattformbetreiber... denn Schreyer und Korinth lassen bei mir die Sirenen schrillen.


    Zitat

    Westliche Manöver und Kriegsvorbereitungen im Jahr 2021


    [...]


    Beeindruckende Aufzählung. So im Nachhinein muss ich auch sagen, ich halte es für plausibel, dass wir auf der Risikoseite von diesem Szenario aus dem Extending Russia-Report von Rand gelandet sind:


    https://www.rand.org/pubs/research_reports/RR3063.html


    Zitat

    Conclusion


    The option of expanding U.S. military aid to Ukraine has to be evaluated principally on whether doing so could help end the conflict in the Donbass on acceptable terms rather than simply on costs it imposes on Moscow. Boosting U.S. aid as part of a broader diplomatic strategy to advance a settlement might well make sense, but calibrating the level of assistance to produce the desired effect while avoiding a damaging counter-escalation would be challenging.


    Die USA unter Biden geben bei Nord Stream 2-Sanktionen nach, aber nehmen uns das Versprechen ab, dass weiteres russisches Vorgehen gegen die Ukraine zum Ende der Pipeline führt. Kurz nach der Machtübernahme durch die neue US-Regierung gibt Selenskyjs Regierung das Ziel einer militärischen Rückeroberung unter anderem des Donbass aus.


    Es braucht nicht viel Spekulation, um das Ende von Nord Stream 2 als das eigentliche Ziel anzusehen, das über das Auslösen einer begrenzten russischen Intervention im Donbass durch Anreizung/Bestimmung der Ukrainer zu Rückeroberungsvorbereitungen erreicht wird. Geht man davon aus, dass es nicht ambitionierter war, wäre der tatsächliche Verlauf eine "damaging counter-escalation". Dann würde sich noch die Frage stellen, ab wann sich das abgezeichnet hat. War der Beginn der medialen Kampagne vor einem großen russischen Angriff zu warnen Ende 2021 noch Teil des Hinarbeitens auf den begrenzten Konflikt oder hatte man da schon gesehen, dass die Russen über den erhofften begrenzten Rahmen hinausgehen würden und hat vielleicht versucht sie durch die Kampagne davon abzubringen?

  • Keine strukturellen Probleme die mit unseren "Werten" kollidieren - also mehr Waffen für Nazis!


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