#694 - Carla Hinrichs (Letzte Generation)

  • Donnerstag, 29. Februar, ab 16 Uhr, LIVE



    Zu Gast im Studio: Carla Hinrichs, Klimaschutzaktivistin und Sprecherin des Klimabündnisses Letzte Generation.


    Habt ihr Fragen zum Aktivismus der Letzten Generation, Proteste für Klimschutz usw? Her damit!


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  • Diskussionen um die Letzte Generation –deren Grundansinnen sich kaum jemand zu diskreditieren traute– gingen ja immer um die Frage, wie adäquat bzw. effizient die Aktionen waren.

    Habt ihr zu wenig Traktoren? Nehmt ihr diese Einladung an?

  • Die letzte Generation scheint die "radikalste" Vereinigung zu sein, die auf den Klimawandel aufmerksam machen möchte um diesen zu bekämpfen.
    Es scheint offenbar zu sein, dass der Industrialismus/Kapitalismus (inkl China) mitverantwortlich ist. Ergo der einzelne Bürger/Konsument Verantwortung trägt für diese Katastrophe.

    Warum spricht sich die "letze Generation" nicht für einen wirtschaftlichen Systemwechsel aus?


    Warum spricht die "letzte Generation" nicht den einzelnen Bürger an, den eigenen Konsum einzuschränken und sucht nur bei der Politik die Problemlösung?


    Warum ist die letzte Generation nicht gegen den Kapitalismus/Industrialismus?

    Das sind doch die Kernpunkte der Problematik? Wieso wird dieses nicht von der "letzten Generation" auch so benannt?

    Und verzichtet die Interviewte auf Konsum oder drückt sie da bei sich ein Auge zu?

  • Diskussionen um die Letzte Generation –deren Grundansinnen sich kaum jemand zu diskreditieren traute– gingen ja immer um die Frage, wie adäquat bzw. effizient die Aktionen waren.

    Habt ihr zu wenig Traktoren? Nehmt ihr diese Einladung an?

    Der Verleich trifft es nicht so ganz, auch wenn die Protestkutlur bei uns im Gegensatz zu der unserer Nachbarn natürlich erstmal jeden zum Querdenkertreiber macht, der das öffentliche Leben stört, um Interessen durchzusetzen.

    Nach meinem Dafürhalten basiert der allgemeine Unmut bisher auf der Diskrepanz zwischen den AdressatenBetroffenen der meisten ihrer Aktionen und jenen, die politische Entscheidung treffen.


    Französische Bauern mauern öffentlichkeitswirksam Ministerienzufahrten ein und blockieren Knotenpunkte, Niederländer werfen dort ihren Mist ab, wo es im System stinkt. Die Aktionen der LG behinderten meist überwiegend Normies, zumindest war es das transportierte Bild jener Aktionen, die medial am meisten Resonanz erzeugten. Kann man halt drüber Streiten, aber der Ansatz funktioniert nur, wenn du damit genug Zustimmung erzeugst, um Mehrheiten zu verschieben.

  • mhm, was könnte der Unterschied zwischen den Stadionprotesten gegen einen Investorendeal und den Klimaprotesten der LG sein?


    Spoiler: der kreative Einsatz von Tennisbällen und Schokomünzen ist es nicht.

  • Zu dem Punkt, wo Tilo meinte, dass die anfänglichen Forderungen wie z. B. Essen-Retten-Gesetz gar nicht viel Auswirkungen gehabt hätten:


    Das war Teil der Strategie. Die Idee von Insulate-Britain war ja, dass man eine Klimabewegung gründet, die zu Beginn erstmal sehr niedrigschwellige Forderungen stellt, die zusätzlich einen sehr hohen Grad an Zustimmung in der Bevölkerung haben (wer hat schon was gegen ein Essen-Retten-Gesetz?) und die leicht umgesetzt werden können. Die Aktionsform sollte dazu aber "over the top" sein mit den Blockaden und Co. Mit Kanonen auf Spatzen schießen sozusagen. Damit sollte dann wie eine Art Kettenreaktion ausgelöst werden und mehr und mehr Reformen kommen. Und so hat das auch die LG in De gemacht. Zu dem Zeitpunkt war Carla aber noch nicht offizielle Sprecherin, glaube ich.

  • Der wirkliche Gründer der LG war übrigens Henning Jeschke. Den hättest du auch interviewen können.


    https://twitter.com/hinschauHen



    Der auch den Hungerstreik durchgezogen hat. Die Gruppe hat sich dann gespalten in LG und noch eine andere, deren Namen ich vergessen hab, die aber größere Ambitionen hatte wie z. B. für einen Generalstreik agitieren und ausloten, was da die Möglichkeiten sind. Leider ist glaube ich, nix mehr von denen übrig :(

    Von Extinction Rebellion wurden da auch einige abgezogen, da viele zur LG sind. Vor allem viele von den wirklich engagierten, von denen es immer abhängig war, ob die lokale Gruppe bleibt oder sich wieder auflöst.

  • Der ursprüngliche Name der Bewegungen war übrigens "Aufstand der letzten Generation". Aber war klar, dass das schnell komprimiert wird zu "Die letzte Generation" oder einfach "Letzte Generation".


    Übrigens der Jeschke war zwar der ursprüngliche Gründer der Bewegung, aber er ist dann immer mehr in den Hintergrund gerückt. Und das kommt daher, weil soziale Bewegungen (und da gehören Klimabewegungen auch dazu) meistens dezentral und basisdemokratisch organisiert sind. Da wird es schwierig, einzelne "Anführer" zu benennen ;) Anders als bei einer Partei, wo es ja klar Führer gibt.

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