Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Die Briten? Wo kann ich das nachlesen?


    Ist natürlich meine Interpretation. Wobei ich gerade sehe, dass ich hier eine Fehlannahme habe. Ich dachte die berichtete, benutzte Waffe sei eine britische, die sie gerade erst geliefert haben, aber die Neptun ist eine ukrainische Rakete:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Neptun_(Seezielflugk%C3%B6rper)


    Achso, na dann waren es vielleicht wirklich die Ukrainer mit der üblichen westlichen Aufklärungsunterstützung.

  • Ah, danke. Und mit dem sind jetzt alle “in love”, die eine solche Einschätzung teilen? Ist ja Wahnsinn, mit welcher Rhetorik heute gearbeitet wird. McCarthy hat gerade posthum eine Dauererrektion, schätze ich.

    Geht in alle Richtungen, da gibt's den Streek und den Drosten unter den Generalen, denn kommt ein Kekulé aus dem Bundeswehrverband... einen Lauterbach hab ich noch nicht gesehen (Team Erstschlag mit allem was wir haben).

  • Alles was Du geschrieben hast würde ich ähnlich unterschreiben, die Weltwirtschaft geht aktuell den Bach runter und das merken wohlhabende Länder mehr wie arme Länder.


    In wohlhabenden Ländern werden die Lebensmittel teuerer, in armen Ländern gibt es dann einfach nicht genug, da wo keine Selbstversorgung möglich ist. Die werden schon nochmal deutlich härter getroffen werden als wir.


    Wemir, Du scheinst doch ein kluger Kopf zu sein, ich denke älter als 18 : ) Hast Du mal in Deinem Leben so eine Medienphase erlebt wie die letzten Monate? Das ist 24 Stunden am Tag grenzwertige Propaganda, in mindestens 3 Sender noch geschmackloser als das ... ich habe viel erlebt, aber sowas führte nie zu etwas Gutem.


    In Deutschland vielleicht nicht, aber in den USA dürfte es nach den Anschlägen von 2001 oder während der Vorbereitung auf den Irakkrieg ähnlich zugegangen sein.

  • In Deutschland vielleicht nicht, aber in den USA dürfte es nach den Anschlägen von 2001 oder während der Vorbereitung auf den Irakkrieg ähnlich zugegangen sein.

    Das war - jedenfalls vom allgemeinen medialen Tenor her - absolut genau so.


    Allerdings war social media damals noch nicht mal ansatzweise so weit wie heute und deshalb hat sich die Propaganda noch nicht so schnell und so komplett in alle Hirne gefressen. Und es gab damals auch in den USA noch namhafte JournalistInnen und öffentliche Intellektuelle, die sich der allgemeinen Kriegsgeilheit verweigerten.

  • A propos social media und Propaganda:



    vs.

    Baerbock für schwere Waffen


    Voraussetzung für einem solchen Transfer wäre eine Zustimmung der Bundesregierung. Bisher hatte Deutschland unter anderem Luftabwehrraketen, Panzerfäuste und Maschinengewehre in die Ukraine geliefert. Schwere Waffen - also Kampfpanzer, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe oder Artilleriegeschütze - waren nicht dabei.

    Jetzt sollen auch schwere Waffen folgen - zumindest, wenn es nach der Außenministerin geht. Baerbock sagte am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg, die Ukraine brauche "vor allen Dingen auch schwere Waffen". "Jetzt ist keine Zeit für Ausreden, sondern jetzt ist Zeit für Kreativität und Pragmatismus."

  • Ist natürlich meine Interpretation. Wobei ich gerade sehe, dass ich hier eine Fehlannahme habe. Ich dachte die benutzte Waffe sei eine britische, die sie gerade erst geliefert haben, aber die Neptun ist eine ukrainische Rakete:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Neptun_(Seezielflugk%C3%B6rper)


    Achso, na dann waren es vielleicht wirklich die Ukrainer mit der üblichen westlichen Aufklärungsunterstützung.

    Wie auch immer,


    "Russian Warship, go fuck yourself!"


    or we do.

  • Ich glaube das sollte man sich lieber nicht wünschen.


    Der globalisierte Kapitalismus ist ja nicht deshalb so ein Problem, weil er global vernetzt ist, sondern weil diese Vernetzung nur das Ziel hat, aus Kapital noch mehr Kapital zu machen.


    Wenn sich das jetzt schnell entnetzt, dann wird sich alleine dadurch an diesem Ziel überhaupt nichts ändern. Die Profiteure der Kapitalakkumulation werden nur noch deutlich brutaler dafür kämpfen, auch weiter zu profitieren.


    Ist denke ich keine Frage des Wünschens, da tendieren wir schon länger hin. Und das wird jetzt nur beschleunigt. Wobei das keine Entnetzung ist - also bezüglich der Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Westen und Russland im Moment natürlich schon - aber ansonsten ist es eher eine Entzentralisierung. Allein der Faktor, dass die russischen Rohstoffe in den Westen geflossen sind, weil dort die besten Preise zu erzielen waren und jetzt trotz schlechterer Preise woanders hingehen müssen, gleicht die traditionellen Warenflüsse weiter aus.


    Was ich als positiv sehe, wenn die US-Kontrolle über große Teile der Weltwirtschaft zurückgeht: Die ideologische Verhaftung gegenüber Privatisierung ist dort am größten, aber bei den meisten nicht-westlichen Ländern gibt es eine viel größere Bereitschaft zur Verstaatlichung. Gerade bei den rohstoffgewinnenden Industrie ist das schonmal die Vorstufe davon zumindestens einen Teil des Wohlstands in die Bevölkerung umzulenken. Und man kann hoffen, dass es auch eine Vorstufe für andere Formen des Wirtschaftens sein kann.

  • Was ich als positiv sehe, wenn die US-Kontrolle über große Teile der Weltwirtschaft zurückgeht: Die ideologische Verhaftung gegenüber Privatisierung ist dort am größten, aber bei den meisten nicht-westlichen Ländern gibt es eine viel größere Bereitschaft zur Verstaatlichung. Gerade bei den rohstoffgewinnenden Industrie ist das schonmal die Vorstufe davon zumindestens einen Teil des Wohlstands in die Bevölkerung umzulenken. Und man kann hoffen, dass es auch eine Vorstufe für andere Formen des Wirtschaftens sein kann.

    Dezentralisierung wäre natürlich sinnvoll, wenn sie auch mit einer Entprivatisierung und demokratisierung der Wirtschaft einher ginge. Aber die USA sind derzeit so weit davon entfernt wie nie, mehr demokratische Kontrolle - also nicht durch komplett von privaten Spenden abhängige Kongressabgeordnete, die Gesetze im Sinne der PrivateigentümerInnen machen - ihrer Wirtschaft zuzulassen.

    Viel wahrscheinlicher ist da doch eine Entwicklung die eher in Richtung Mussolini und seiner ursprünglichen Idee vom Faschismus als Korporatismus geht, wo der Staat und das Kapital an einem Strang ziehen und die abhängig beschäftigte Volksgemeinschaft auf einen gemeinsamen Kurs bringen.


    Verstaatlichung an sich ist auch nicht zwingend eine Verbesserung, wenn der Staat dann noch autoritärer durchregieren kann und selbst zum quasi-kapitalistischen Eigentümer wird, der Arbeitskraft und Rohstoffe gnadenlos ausbeuten muss, um seine Herrschaft über die Produktionsmittel aufrecht zu erhalten und gegen die Konkurrenz anderer Staaten zu behaupten.

    Selbst unser "links"-liberaler Onkel Robert denkt ja inzwischen schon laut darüber nach, notfalls Energiekonzerne zu enteignen. Darüber, dass die überhaupt nur so mächtig werden konnten, weil Leute wie Onkel Robert immer noch glauben, dass kaptalistische Marktwirtschaft zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden könne, wenn man nur an den richtigen Stellschrauben drehe, schweigt der Philosoph.


    Und da wäre dann auch noch das klitzekleine Problem des militärisch-industriellen Komplexes in den USA, der es bisher noch immer vorgezogen hat, irgendwo einen Krieg anzufangen, als einen Rückgang seiner Profite hinzunehmen. Auch wenn Marielusie Beck Tilo Jung vielleicht davon überzeugt hat, dass die USA eigentlich gar keine imperialistische Politik betreiben, heißt das ja nicht, dass es nicht trotzdem so ist. Und die haben halt leider - genau wie Russland - einen Arsch voll Atomwaffen im Arsenal, mit dem sie ihre weltpolitische Dominanz erzwingen können.

  • Ob die Russen den Verlust - sollte er wirklich vollständig sein - zugeben, ist wohl sowieso noch offen. Bisher sind sie nur bei einem Feuer an Bord. Aber wenn die Ukrainer wie es heißt eine Drohne zur Ablenkung benutzt haben, gibt es vielleicht von ihrer Seite Bilder? Sonst wird das am Ende einfach ein weiterer umstrittener Punkt bleiben.


    Aber immerhin, wenn sie es nicht zugeben, gäbe es vermutlich auch erstmal keine große Vergeltung, wobei diese natürlich auch nur eine Erwartung ist, keine Gewissheit:


    Mal schauen wie sportlich es die Russen nehmen, aber eine schwere Vergeltung wird erwartet.


    Je mehr ich drüber nachdenke, die Moskwa war zwar das Flagschiff aber dann doch schon recht alt. Also nicht der modernste Eigenschutz. Und die Russen sind vorhersagbare Muster gefahren, also haben sich das schon ein stückweit selbst zu zuschreiben. Also eigentlich müsste man das sportlich nehmen.

  • Ist natürlich meine Interpretation. Wobei ich gerade sehe, dass ich hier eine Fehlannahme habe. Ich dachte die berichtete, benutzte Waffe sei eine britische, die sie gerade erst geliefert haben, aber die Neptun ist eine ukrainische Rakete:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Neptun_(Seezielflugk%C3%B6rper)


    Achso, na dann waren es vielleicht wirklich die Ukrainer mit der üblichen westlichen Aufklärungsunterstützung.


    Kann letztlich natürlich trotzdem eine westliche, zum Beispiel britische, Operation gewesen sein. Die behauptete Waffe muss nicht die tatsächlich eingesetzte sein usw. Ich dachte allerdings fälschlich hier wird das über die Erwähnung der britischen Waffe offen zugegeben.

  • Dezentralisierung wäre natürlich sinnvoll, wenn sie auch mit einer Entprivatisierung und demokratisierung der Wirtschaft einher ginge. Aber die USA sind derzeit so weit davon entfernt wie nie, mehr demokratische Kontrolle - also nicht durch komplett von privaten Spenden abhängige Kongressabgeordnete, die Gesetze im Sinne der PrivateigentümerInnen machen - ihrer Wirtschaft zuzulassen.


    [...]


    Und da wäre dann auch noch das klitzekleine Problem des militärisch-industriellen Komplexes in den USA, der es bisher noch immer vorgezogen hat, irgendwo einen Krieg anzufangen, als einen Rückgang seiner Profite hinzunehmen. Auch wenn Marielusie Beck Tilo Jung vielleicht davon überzeugt hat, dass die USA eigentlich gar keine imperialistische Politik betreiben, heißt das ja nicht, dass es nicht trotzdem so ist. Und die haben halt leider - genau wie Russland - einen Arsch voll Atomwaffen im Arsenal, mit dem sie ihre weltpolitische Dominanz erzwingen können.


    Ja, aber wie es mit den USA intern weitergeht, ist hier glaube ich sowieso die große Unwägbarkeit.


    Auch wenn Marielusie Beck Tilo Jung vielleicht davon überzeugt hat, dass die USA eigentlich gar keine imperialistische Politik betreiben, heißt das ja nicht, dass es nicht trotzdem so ist.


    Was? Schon auf der Basis von Sympathie allein sollte ihre Überzeugungskraft gegen Null tendieren. Oder nicht?

  • Allerdings war social media damals noch nicht mal ansatzweise so weit wie heute und deshalb hat sich die Propaganda noch nicht so schnell und so komplett in alle Hirne gefressen.


    Ja, an den Aspekt mit den Sozialen Medien dachte ich auch. Die sind ja nicht nur nach innen Hysterie treibend, die wirken auch auf die Medien selbst, die sich an den "Trends/Shitstorms" abarbeiten und sich so gegenseitig befruchten.



  • Leider nur die üblichen anonymen Geheimdienst-Quellen, und nichts beweisbares, aber trotzdem erstaunlich, dass sowas überhaupt noch veröffentlicht wird:

    How U.S. Intelligence Sees Russia's Behavior After Bucha

  • Dezentralisierung wäre natürlich sinnvoll, wenn sie auch mit einer Entprivatisierung und demokratisierung der Wirtschaft einher ginge. […]

    Verstaatlichung an sich ist auch nicht zwingend eine Verbesserung, wenn der Staat dann noch autoritärer durchregieren kann und selbst zum quasi-kapitalistischen Eigentümer wird, der Arbeitskraft und Rohstoffe gnadenlos ausbeuten muss, um seine Herrschaft über die Produktionsmittel aufrecht zu erhalten und gegen die Konkurrenz anderer Staaten zu behaupten.

    […]

    Ließe sich denn global akkumuliertes Kapital subsistent in diverse öffentliche Hände verteilt nicht auch als balance of power begreifen?

    (z.B. den Berliner Wohnungsmarkt vor sakndinavischen Rentenfonds hedgen)

  • Also jetzt behaupten die Russen, dass sie die Moskwa zur Reparatur in einen Hafen abschleppen. Ich nehme an, dann werden wir irgendwann ein Bild sehen. Einen erfolgreichen ukrainischen Angriff haben sie bisher nicht eingeräumt. Weiterhin Feuer mit noch unbekannter Ursache, das auf gelagerte Munition übergegriffen hat.

  • Ließe sich denn global akkumuliertes Kapital subsistent in diverse öffentliche Hände verteilt nicht auch als balance of power begreifen?

    (z.B. den Berliner Wohnungsmarkt vor sakndinavischen Rentenfonds hedgen)

    Das sind ja nicht nur skandinavische Rentenfonds, amerikanische Investmentfirmen und russische Oligarchen, die hier den Wohnungsmarkt in Betongold verwandeln, sondern auch jede Menge andere Anleger an denen auch Anbieter von deutschen Riesterrenten und anderen kapitalgedeckten Altersvorsorgeprogrammen beteiligt sind.

    Ein großer Teil des Berliner Wohnungsmarktes gehört zudem deutschen Privatanlegern - vom Eigentümer mehrerer geerbter Mietshäuser in der Hand eines steuerbegünstigten Briefkastens in Luxemburg, bis hin zum "Kleinaleger" der sich eine überteuerte Eigentumswohnung für eine knappe Million hat andrehen lassen und jetzt MieterInnen ausbeuten muss, damit er die Zinsen und Tilgungsraten für den Kredit abbezahlen, und die Bude instand halten kann, um dann irgendwann in 30 Jahren vielleicht mal eine "stabile" Wertanlage sein eigen nennen zu dürfen - sofern die Blase bis dahin nicht platzt und er seinen Wert abschreiben kann.


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