#501 - Claus Weselsky (GDL-Vorsitzender)


  • Zu Gast im Studio: Claus Weselsky, der seit 2008 Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist. Wir sprechen über seinen Job, was das Militär damit zu tun hat, seinen Werdegang, seine Gewerkschaft, die Zukunft des Bahnkonzerns, seine CDU, Streiks uvm. + eure naiven Fragen!


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  • Vielleicht ist ja eine interessant. Utan kann sicher klügere Fragen stellen als ich.


    Gäbe es einen Weg für deutsche Gewerkschaften einen Generalstreik zu organisieren?

    Mit welchen Strategien begegnet ihr der aufgezwungenen Tarifeinheit?

    Wie können Gewerkschaften wieder gestärkt werden, insbesondere in neueren Berufszweigen ohne historisch gewachsene Strukturen (z.B. in der IT)?

    Was kann man gegen Ausbeutung beim Clickworking tun?

  • sehr cooler gast! ich fand die berichterstattung damals als er wegen den streiks so heftig in der schusslinie stand unter aller kanone. da macht ein gewerkschafter einfach nur das, was eigentlich alle machen sollten, nämlich sich für seine arbeiter einzusetzen und wird dann medial dafür gekreuzigt. bezeichnend waren auch die reaktionen von einiger meiner eher linksgrünen bekannten, die sich diesem narrativ auch noch anschlossen.


    mich würde daher unter anderem interessieren, was da aus seiner meinung nach schief gelaufen ist, dass medien mit diesem narrativ damals durchkamen, obwohl sie offensichtlich eine position vertreten haben die mittel- und langfristig negativ für arbeitnehmer ist und eigentlich nur die oberschicht repräsentiert. man könnte also auch fragen, warum arbeitnehmer untereinander so unsolidarisch sind und von proletarier aller länder vereinigt euch nichts mehr wissen wollen. und wie könnte man das wieder ändern?


    welchen beitrag leisten bei diesen fragen die parteien, vor allem spd und die linke, wie sehr sind die mit gewerkschaften verzahnt, ist er zufrieden mit deren entwicklung, was könnten die besser machen um klassenbewusstsein wiederherzustellen?

  • Wie fühlt es sich an, wenn man sich jahrelang von Arbeitgebern verarschen und instrumentalisieren lässt und es auch noch mitmacht?

  • Wie kommt's, dass das Gehalt des Gewerkschaftsführers auf einmal medial so eine große Rolle gespielt hat und die der vereinzelten Nahverkehrbossen (siehe VRR, ganz zu Schweigen von Richard Lutz himself) währenddessen unerwähnt blieben?

  • Er ist übrigens cdU-Mitglied. Also so richtig Klassenkampf wird da wohl eher nicht daraus werden.


    Aber da fällt mir dann doch eine Frage dazu ein:


    Die Deutsche Bahn ist ja trotz der Bemühungen sie vollständig zu privatisieren weiterhin im Aktienbesitz des deutschen Staates und unterliegt somit auch der Aufsicht durch die Bundesregierung:


    • Wie verträgt sich die Mitgliedschaft in einer Regierungspartei die seit 16 Jahren die Kanzlerin und die Verkehrsminister stellt, und die generell eher dem Arbeitgeberlager nahe steht als den Gewerkschaften, mit dem Vorsitz einer Gewerkschaft, die dafür bekannt ist, sich besonders vehement auch gegen Lohndrückerei und Angriffe der Regierung gegen die Tarifautonomie zu stellen?
    • [Edit:] Zusatzfrage: Warum bist Du nicht Mitglied in der Linkspartei? [/Edit]
  • Souverän geantwortet würde ich sagen auf Frage Nr.1.

    Nr. 2 hat er für die SPD beantwortet.

  • Claus Weselsky super Gewerkschaftschef.


    Er hat seinen Job verstanden, erkennt die Zeichen der Zeit und was ich besonders gut finde ist seine "Eisenbahn"-Philosophie die praktisch mit meiner Deckungsgleich ist.


    Auch das Thema "AFD", "CDU-Mitgliedschaft" und "Klassen- vs Arbeitskampf" hat er nachvollziehbar abgeräumt.

  • Das Verhältnis von Genossenschaften und Gewerkschaft wäre ja noch interessant gewesen und Integration der Arbeiter in die Produktionaverhältnisse des Kapitalismus, gibt es Alternativen zum Streik jenseits von Politik, was hält er von der FAU, aber halt zu spät, wie immer.

  • Er ist ja nur zum aushandeln von Tarifverträgen, Lohnverhandlungen und notfalls Arbeitskampf zuständig (und in allen Punkten gibt's ein striktes Regelwerk).


    Allerdings sind viele Gewerkschafter in der Linkspartei gelandet, nach Schröder (oft war in der Doppelspitze einer mit Gewerkschaftshintergrund).

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