Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Utan

    Hat den Titel des Themas von „Diskussionen zu Interessante Sendungen und Links“ zu „Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages“ geändert.
  • die Alten in Pfegeheime verfrachten wollte, und behauptete, die Betroffenen würden sich das sogar wünschen

    Nicht nur wünschen die das nicht. Die wehren sich quasi fast schon mit Händen und Füßen dagegen.

    Meine Oma wollte zB auch nie in nen Heim oder auch nur von anderen so richtig abhängig sein.

    Nach nem Sturz und Ellenbogenbruch und anschließender MRSA Infektion musste sie aber Hilfe annehmen. Da wir uns ne Pflegekraft für zu Hause nicht leisten konnten und keiner die Zeit für quasi Vollzeitpflege hatte kam sie in ein Pflegeheim. Bei den Kosten die das verursacht hat, hätte aus meiner Sicht die Krankenkasse auch locker nen Teilzeitpfleger für zu Hause bezahlen können, das aber nur so als Einschub. Da das Erlebnis dann wohl so einschneidend und abschreckend war entschied sich meine Oma dann, ohne irgendwem aus der Familie im Vorfeld Bescheid zu geben, sich nochmal am Ellenbogen operieren zu lassen. Der Arzt hatte wohl was von wegen, sonst könnte es sein, dass sie den Arm in absehbarer Zeit nicht mehr richtig benutzen kann, gesagt. Da ja keiner sonst dabei war ist das aber nur was so zwischen den Zeilen von meiner Oma hinterher erzählt wurde. Es stand aber für sie absolut fest, dass sie alles unternehmen will um selbstständig und unabhängig zu bleiben und keine Pflege mehr zu benötigen und vor allem in kein Pflegeheim mehr zu müssen. Sie bekam also nen künstlichen Ellenbogen und kurz nach der OP dann auch direkt nochmal ne MRSA Infektion. Dank der hat sie das Krankenhaus dann auch nicht mehr verlassen.


    Ich bin überzeugt davon, dass die ganze Geschichte so gelaufen ist, weil als oberstes Ziel gesetzt war, nicht in ein Pflegeheim zu müssen. Und ich hab auch schon von genug anderen älteren Leuten die Aussage gehört, dass sie lieber direkt sterben würden, als in nen Heim zu müssen und das wurde mit einem solchen Ernst geäußert, als das ich es nicht als stilistisches Mittel sehe.

  • Vielleicht bin ich mittlerweile zu zynisch was Politik betrifft, ich fürchte wir werden unabhängig von Parteien/Regierungen keine spürbaren Veränderungen erleben. Siehe Biden/Trump, außer der Haltungsnote, von der sich niemand was kaufen kann, ändert sich nichts. Die nächste und übernächste Regierung wird mit diesem Haufen von Bundesländern, eigenen Parteiflügeln, Lobbygruppen und 27(+) EU-Mitgliedern klar kommen müssen, darüber hinaus mit verschiedenen Alliierten mit denen man nichts als Ärger hat und mit Blockfeinden mit denen man sehr lukrative Geschäftsinteressen teilt ... in dem Kuddelmuddel ist der Bewegungsspielraum sehr eingeschränkt.


    Es wird nur an ganz kleinen Schrauben gedreht, dem kleinsten gemeinsamen Nenner - quasi durchwurschteln und auch wenn einige bei dem Gedanken kotzen möchten, 3/4 der Welt würde gerne tauschen.

  • Ich bin überzeugt davon, dass die ganze Geschichte so gelaufen ist, weil als oberstes Ziel gesetzt war, nicht in ein Pflegeheim zu müssen. Und ich hab auch schon von genug anderen älteren Leuten die Aussage gehört, dass sie lieber direkt sterben würden, als in nen Heim zu müssen und das wurde mit einem solchen Ernst geäußert, als das ich es nicht als stilistisches Mittel sehe.

    meine oma die bis dahin noch ziemlich fit war und zusammen mit meinen eltern in nem haus gewohnt hat ist mit 93 jahren im garten gestürzt und hat sich unter anderem das bein gebrochen. kam dann ins krankenhaus und hat vor der op gefragt, ob sie denn nach der op wieder in den garten und generell selbstständig mobil sein könnte. der arzt hat das verneint und meine oma hat op und lebensverlängernde maßnahmen abgelehnt.

  • Wenn wir hier auch gleich ins Offtopic wandern : )


    Ich habe beide Omas und beide Opas nicht mehr gekannt, im Krieg und kurz danach gestorben. Als ich am Anfang der Pubertät war starb mein Vater sehr langsam an einer Steinstaublunge, trotz Sauerstoffmaske nimmt die Lunge nichts mehr auf. Das war bevor es eine Pflegeversicherung (bezahlbare ambulante Pflege) gab, da war es selbstverständlich Familienangehörige nach akuter Krankenhausbehandlung Zuhause zu pflegen, mit der ganzen Familie die dann kürzer treten mussten. Pflege war baden, Medizin, füttern, alles was man so an Pflege braucht. Da kam außer dem Hausarzt niemand vorbei und half einem.


    Aktuell scheint sich ein ganzheitlicher Ansatz bei der Medizin/Pflege/Altenwohnen durchzusetzen, man achtet schon sehr auf die Wünsche der Bedürftigen. Das ist gut, aber Leid macht es trotzdem nicht einfacher.



  • Aktuell scheint sich ein ganzheitlicher Ansatz bei der Medizin/Pflege/Altenwohnen durchzusetzen, man achtet schon sehr auf die Wünsche der Bedürftigen. Das ist gut, aber Leid macht es trotzdem nicht einfacher.



    Hatte Spahn nicht ein Gesetz verabschiedet, dass die Pflege daheim in Zukunft nicht mehr möglich macht?

  • Hab einen Großvater als Junger mehr bespaßt als mitgepflegt, und den Vater im Familienteam bis zum Ende begleitet.

    Aktuell scheint sich ein ganzheitlicher Ansatz bei der Medizin/Pflege/Altenwohnen durchzusetzen, man achtet schon sehr auf die Wünsche der Bedürftigen. Das ist gut, aber Leid macht es trotzdem nicht einfacher.

    Da kann ich mir den Zynismus nicht verkneifen, bei einigen Mitmenschen unterstelle ich einfach, dass sie für den Ausbau der Pflege durch die Allgemeinheit sind, weil man einfach keine Zeit hat sich zwischen drei Urlauben und einer Kur pro Jahr auch noch um die alten Eltern zu kümmern.

    Viele können es aber auch einfach nicht mehr leisten, wenn Mann und Frau je drei Jobs haben und grad so über die Runden kommen.

  • Ich habe das nicht verfolgt mit dem Gesetz ... ich könnte mir denken es gibt einen Unterschied zwischen "Kurzzeit"-Pflege und quasi lebenslanger Pflege Zuhause - aus ökonomischer Sicht könnten manche argumentieren es wäre zu teuer und stationär billiger.


    Im Jahr 2000 hat jeder Depp und Sepp eine Krankenkasse eröffnet, sogar das chronisch Pleite Karstadt. Damals waren es 400 gesetzliche/betriebliche Krankenkassen.


    400 mal Vorstände

    400 mal Immobilien

    400 mal Fuhrparks

    400 mal Bonis

    ...


    Mittlerweile bereinigt/fusioniert auf nur noch 100. Da kann man sich vorstellen was für eine lukratives Abschreibmodel das gewesen ist und wieviel Geld das aus dem Gesundheitssystem zog...



  • Wie viel Rassismus muss eigentlich in einem stecken, um da Rassismus auszumachen.

    In diesem Sinne

    Da ist wohl die Devise "Sei deinen Freunden nahe, doch deinen Feinden noch näher". Oder: Um zu denken wie ein Nazi, musst du einer werden.


    Jajaja, zugespitzt, I know. Sollen sie es streichen, ich rolle mit den Augen und nicke es ab, meine Güte. Ich war heute auf'm Spielplatz mit dem Nachgewächs. Wenn ich da höre, welchen "Duktus" Eltern auf ihre Kinder anwenden, dann mache ich mir wenig Sorgen um eine erfolgreiche Spracherziehung durch Eliten.

  • Also ob die Diskussionen ab den 70ger Jahren zum Beispiel zum Negerkuss wirklich von den Debatten der 2000er an amerikanischen Eliteuniversitäten geprägt waren, würde ich doch bezweifeln.

    Aber mit einer ordentlichen Prise plattem Antiamerikanismus verkauft sich so ein Buch halt nochmal besser.

  • Also ob die Diskussionen ab den 70ger Jahren zum Beispiel zum Negerkuss wirklich von den Debatten der 2000er an amerikanischen Eliteuniversitäten geprägt waren, würde ich doch bezweifeln.

    Aber mit einer ordentlichen Prise plattem Antiamerikanismus verkauft sich so ein Buch halt nochmal besser.

    Es kann nicht sein, was nicht sein darf..

  • Also ob die Diskussionen ab den 70ger Jahren zum Beispiel zum Negerkuss wirklich von den Debatten der 2000er an amerikanischen Eliteuniversitäten geprägt waren, würde ich doch bezweifeln.

    Aber mit einer ordentlichen Prise plattem Antiamerikanismus verkauft sich so ein Buch halt nochmal besser.

    Es steht dir frei genauso sauber argumentativ mit Belegen dagegen zu halten. Aber Antiamerikanismus war jetzt wieder genau so eine absurde Dekonstruktion wie sie beschrieben wurde. Witzig.

  • Also ob die Diskussionen ab den 70ger Jahren zum Beispiel zum Negerkuss wirklich von den Debatten der 2000er an amerikanischen Eliteuniversitäten geprägt waren, würde ich doch bezweifeln.

    Aber mit einer ordentlichen Prise plattem Antiamerikanismus verkauft sich so ein Buch halt nochmal besser.

    Seit den 70ern? Mir isses ja wurscht, der hieß für mich sowieso immer Mohrenkopf. Nicht mal den vermisse ich wirklich, aber der Sarotti-Mohr fehlt schon, vor allem weil damals das Mohrenstück gleich mit abgeschafft wurde...

    Neger als Bezeichnung für ein Getränk hat sich noch lange gehalten.


    Ich bin ja sicher, dass wir die ganzen Leckereien aus lauter Hass und Verachtung damals so genannt haben, nicht weil wir sie zum fressen gern hatten.

  • Okee. Noch einfacher für euch


    Die Diskussionen, die heute als Sprachverbote abgekanzelt werden sind eigentlich schon uralt. Aber auf einmal ist es schick, dass als importiertes Phänomen aus amerikanischen Eliteunis zu erklären. Richtig wirkungsvoll beim gwünschten Publikum immer nur mit explizitem Verweis auf ELITEUNIVERSITÄTEN. Da schwillt dem armen VW Bandarbeiter in seiner kulturellen Bedeutungslosigkeit nämlich richtig der Kamm.

  • Mal ehrlich:


    Ich finde den Umstand, dass man über dieses Wording diskutiert vollkommen legitim - egal von welcher Warte aus. Wenn hieraus gesellschaftlich irgendein Fortschritt erbracht werden kann, auch gut, meinetwegen.

    Mich stört einfach nur, wie raumgreifend dieses Thema ist und dass es medial so bespielt wird, als sei dies inzwischen das Hauptaugenmerk linker Parteipolitik, nur weil man sich an den exzessiveren Sprachregelungen einiger weniger so aufgeilt. Insofern hat Sahra Wagenknecht ihrer Partei einen Bärendienst erwiesen und gut finden kann ich das in Anbetracht der Alternativen in der Parteienlandschaft nicht. Ich habe keinen Einblick in die Partei "Die LINKE", aber man hätte dennoch insgesamt etwas gelassener und cleverer mit dieser ganzen Sache umgehen können, anstatt der Wagenknecht jetzt die Pistole auf die Brust zu setzen - so ganz anonym. Man stelle sich vor, Friedrich Merz würde jetzt noch ein Buch rausbringen, in dem er beschreibt, dass die Union eigentlich gar nicht so christlich ist, wie sie sich gibt... Ach, ich vergaß, sowas interessiert den gemeinen Unionswähler in der Regel eigentlich gar nicht. Fuck it.

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