Grundsätzlich wäre es schon mal gerecht, wenn Ihr tatsächlich auch diesen Satz zahlen würdet, so wie jeder, der z.B. 2.000€ Brutto verdient, seine vollen Prozente abführt. Aber in Wirklichkeit sind es durch Abschreibungen und sonstige Erleichterungen bei den reichsten 10% durchschnittlich nur etwa 35%. Haben die Grünen mal bei einer kleinen Anfrage rausgefunden. Wenn Du also 50% zahlst, gibt es da andere von Dir, die noch weit unter 35% liegen müssen...
Dazu kommt ja auch, dass bei der Einkommenssteuer die Prozente gestaffelt sind. Das heisst, den Höchstsatz (45%) muss Du ja erst auf den Einkommensanteil über 265.327€ pro Jahr bezahlen und den Spitzensteuersatz (42%) nur für den Teil zwischen 55.961€ und 265.327€ Einkommen pro Jahr usw.. Bei Verheirateten 'natürlich' die doppelten Werte.
Aber wieviel braucht Du denn wirklich mehr als jemand mit z.B. 2.000€ Brutto um glücklich und zufrieden zu sein?
Um privat zufrieden und glücklich zu sein, reichen mir ca. 3.000€ netto pro Monat.
2.000€ sind so meine Ausgaben aktuell und wenn ich noch 1.000€ pro Monat ansparen kann, gibt mir das eine große zusätzliche Zufriedenheit. Tatsächlich kann ich aktuell deutlich mehr ansparen pro Monat.
Es geht aber nicht nur um Zufriedenheit im Privatleben, sondern auch darum für das Risiko und die Verantwortung, die man als Unternehmer eingeht, kompensiert zu werden. Ansonsten gibt es halt keinen Grund mehr, das zu tun. Dann muss dann das entweder wo anders machen oder halt gar nicht mehr. Letztendlich wird ein Arbeitnehmer, der nicht mit seinem Lohn oder den Arbeitsbedingungen zufrieden ist, irgendwann gehen, wenn er eine bessere Alternative hat.
Und genauso wird natürlich auch der Unternehmer irgendwann gehen, wenn die Bedingungen immer schlechter werden und wo anders besser sind.
Wir leben heute in Nullzinszeiten mit Venture-Kapitalgebern ohne Ende, staatlichen Unterstützungen für Gründer. Jeder, der will, kann heute unternehmerisch tätig werden. Dass es trotzdem so wenige tun, zeigt wie unattraktiv die Bedingungen aktuell ist.