Bedingungsloses Grundeinkommen

  • Grundsätzlich wäre es schon mal gerecht, wenn Ihr tatsächlich auch diesen Satz zahlen würdet, so wie jeder, der z.B. 2.000€ Brutto verdient, seine vollen Prozente abführt. Aber in Wirklichkeit sind es durch Abschreibungen und sonstige Erleichterungen bei den reichsten 10% durchschnittlich nur etwa 35%. Haben die Grünen mal bei einer kleinen Anfrage rausgefunden. Wenn Du also 50% zahlst, gibt es da andere von Dir, die noch weit unter 35% liegen müssen...


    Dazu kommt ja auch, dass bei der Einkommenssteuer die Prozente gestaffelt sind. Das heisst, den Höchstsatz (45%) muss Du ja erst auf den Einkommensanteil über 265.327€ pro Jahr bezahlen und den Spitzensteuersatz (42%) nur für den Teil zwischen 55.961€ und 265.327€ Einkommen pro Jahr usw.. Bei Verheirateten 'natürlich' die doppelten Werte.


    Aber wieviel braucht Du denn wirklich mehr als jemand mit z.B. 2.000€ Brutto um glücklich und zufrieden zu sein?

    Um privat zufrieden und glücklich zu sein, reichen mir ca. 3.000€ netto pro Monat.

    2.000€ sind so meine Ausgaben aktuell und wenn ich noch 1.000€ pro Monat ansparen kann, gibt mir das eine große zusätzliche Zufriedenheit. Tatsächlich kann ich aktuell deutlich mehr ansparen pro Monat.


    Es geht aber nicht nur um Zufriedenheit im Privatleben, sondern auch darum für das Risiko und die Verantwortung, die man als Unternehmer eingeht, kompensiert zu werden. Ansonsten gibt es halt keinen Grund mehr, das zu tun. Dann muss dann das entweder wo anders machen oder halt gar nicht mehr. Letztendlich wird ein Arbeitnehmer, der nicht mit seinem Lohn oder den Arbeitsbedingungen zufrieden ist, irgendwann gehen, wenn er eine bessere Alternative hat.

    Und genauso wird natürlich auch der Unternehmer irgendwann gehen, wenn die Bedingungen immer schlechter werden und wo anders besser sind.


    Wir leben heute in Nullzinszeiten mit Venture-Kapitalgebern ohne Ende, staatlichen Unterstützungen für Gründer. Jeder, der will, kann heute unternehmerisch tätig werden. Dass es trotzdem so wenige tun, zeigt wie unattraktiv die Bedingungen aktuell ist.

  • Es gibt keinen Gegensatz von Kapitalisten auf der einen und ausgebeuteter Arbeitnehmer auf der anderen Seite.


    Wir sind im 21. Jahrhundert, nicht mehr im 19.


    Jeder kann heute selbst auch zum Kapitalist werden.

    Es gibt Beispiele von Hausmeistern oder ähnlichen niedrig bezahlten ANs, die sich durch Investitionen Millionenvermögen aufgebaut haben.

    Natürlich ist das schwerer, wenn man eine Familie hat, aber die Entscheidung für eine Familie muss man nicht treffen. Da bekommt man dafür viel Lebensglück, das mit Geld gar nicht zu bemessen ist.

  • Nein, nein Utan, Du hast das nicht verstanden. Wenn Indi einem Rumänen 2,35€/stunde zahlt, dann kann der genauso einen Luxusleben fünren wie wir :rolleyes: Mit deutschen Autos, Urlaub am Ballermann und Krankenversorgung :)! Das ist Betriebswirtschaft, nennt sich 'Luftbuchführung'.

    Die Löhne, die wir dort im Schnitt zahlen liegen eher um die 7-9€ pro Stunde.

    Für die Menschen dort ist es ein großer Sprung und die Löhne werden in Zukunft weiter stark steigen, wenn sich immer mehr Industrie dort ansiedelt.

    In 20 Jahren könnten die Löhne dort auch gut höher sein als bei uns. Das lohnt sich dann aber trotzdem noch, weil dort die Arbeitsmentalität besser ist als bei den Deutschen, die ihre hohen Löhne mittlerweile für selbstverständlich und Gott gegeben halten.

    Außerdem ist es dort leichter nach Leistung zu bezahlen, weil es weder Betriebsrat noch Gewerkschaft gibt.

  • Du meinst nicht, dass das Vermögen vielleicht von anderer Hände Arbeit aufgebaut wurde?

  • Es geht aber nicht nur um Zufriedenheit im Privatleben, sondern auch darum für das Risiko und die Verantwortung, die man als Unternehmer eingeht, kompensiert zu werden. Ansonsten gibt es halt keinen Grund mehr, das zu tun.

    OK. und wieviel muss so eine Sicherheit pro Jahr sein? Hundertausende, mehrer Millionen oder hunderte Millionen?


    Welches Risiko gehen denn 'Unternehmer' wie Frau Quandt ein? Und welche Verantwortung tragen sie? Ich sehe da nichts. BMW ist komplett am Arsch.

    edit: Ich gehe übrigens davon aus, das die Arbeit für ihr Einkommen nicht Frau Quandt, sondern Steuerberater erledigen... (und die Mitarbeiter von BMW natürlich)


    btw: Warum arbeiten Menschen in Vollzeit für den Mindestlohn, obwohl sie dann nur 250€ Netto mehr als Hartz4 (mit 0 Wochenstunden) im Monat zur Verfügung haben? Was ist an denjenigen, die mit Geld zugestopft sind, kaputt, das die nicht auch einfach arbeiten können, sondern mit exorbitant viel gelockt werden müssen?


    edit: Was ist mit dem Risiko der Arbeitnehmer? Wenn die z.B. Kredite aufnehmen für Wohneigentum etc.? Muss das Risiko dann nicht auch abgesichert werden, dass ist schliesslich viel grösser, als wenn ein Milliardär 100 Mil. verliert?

  • Jeder kann heute selbst auch zum Kapitalist werden.

    Es gibt Beispiele von Hausmeistern oder ähnlichen niedrig bezahlten ANs, die sich durch Investitionen Millionenvermögen aufgebaut haben.

    Nette urban myth. Ohne Startkapital, einen extremen Glückfall (Lotrtogewinn o.Ä.) oder zerstörerische Selbstausbeutung heute unmöglich. Z.B. in Tesla zu investieren wäre vor 10 Jahren Russisch Roulette für Menschen ohne überflüssiges Spielgeld gewesen.

  • Die Löhne, die wir dort im Schnitt zahlen liegen eher um die 7-9€ pro Stunde.

    Jaja, sicher, ich habe die Realität gemeint.


    Aber mal ernsthaft: Für 35ct bis 2,35€/Stunde hat sich der Umzug, schlechtere Infrastruktur, geringerer Ausbildungsstand, weniger Fachkräfte auf dem Markt, deutlich geringere Effizienz, Transport nach Deutschland, Kontrollbesuche und Reisen wegen Meetings gelohnt?

    In 20 Jahren könnten die Löhne dort auch gut höher sein als bei uns.

    Ja, oder auch nicht. Ich habe nicht den Eindruck, dass in unserer verlängerten Werkbank China vergleichbare Löhne wie in Deutschland bezahlt werden. Warum sollte dann auch aufwendig von dort importiert werden? Das würde sich ja gar nicht rechnen.

    Außerdem ist es dort leichter nach Leistung zu bezahlen, weil es weder Betriebsrat noch Gewerkschaft gibt.

    Klar, und wenn nicht mehr mindestens 100% gebracht werden können (z.B. Schwangerschaft, Alter, Krankheit), wird eben sofort ausgetauscht und an ein nicht vorhandenes soziales System übergeben.

  • Das lohnt sich dann aber trotzdem noch, weil dort die Arbeitsmentalität besser ist als bei den Deutschen, die ihre hohen Löhne mittlerweile für selbstverständlich und Gott gegeben halten.

    Oder wir Deutschen haben vielleicht auch einfach nur erkannt, das der Anteil der Arbeitnehmer mindestens genauso gross ist wie der Anteil der Arbeitgeber an einem Produkt und dem Verkaufserlös. Und das deshalb die Gewinnaufteilung irgendwie ungerecht ist.

  • OK. und wieviel muss so eine Sicherheit pro Jahr sein? Hundertausende, mehrer Millionen oder hunderte Millionen?

    Das ist immer abhängig von der individuellen Situation.

    Ich habe zum Beispiel ein abgeschlossenes Studium in nem sehr gefragten Beruf, in dem ich als Angestellter ca. 80k - 100k € brutto ohne unternehmerisches Risiko verdienen könnte.

    Zum Leben käme ich selbst mit 40.000€ brutto super zurecht.

    Ich nehme als Unternehmer ein großes zusätzliches Risiko und viel Verantwortung, die auf einem lastet auf mich, dann sollte das für mich schon mindestens mit dem zehnfachen von dem belohnt werden im Erfolgsfall, was ich als Angestellter verdienen könnte.

    Das ist aber subjektiv für jeden anders.

    Wie viel mehr müsstest du bekommen, wenn die Verantwortung für 400 - 500 Existenzen auf der lasten würde, wenn du zu diesen Mitarbeitern hart sein müsstest und gegen Lohnerhöhungen kämpfen müsstest, damit das Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben kann, wenn du trotzdem für eine gute Stimmung ständig kämpfen müsstest. Viele stellen sich das einfacher vor, wenn sie es noch nie gemacht haben, habe ich mir auch einfacher vorgestellt.


    Welches Risiko gehen denn 'Unternehmer' wie Frau Quandt ein? Und welche Verantwortung tragen sie? Ich sehe da nichts. BMW ist komplett am Arsch.

    edit: Ich gehe übrigens davon aus, das die Arbeit für ihr Einkommen nicht Frau Quandt, sondern Steuerberater erledigen... (und die Mitarbeiter von BMW natürlich)

    Ich würde sagen, Frau Klatten geht im Gegensatz zu vielen kleineren Unternehmern weniger ein existentielles Risiko ein, weil ihr Unternehmen bereits ein riesiger Erfolgsfall ist, von dem sie als Erbin profitiert. Frau Klatten ist nicht wirklich eine Unternehmerin, eher eine Investorin. Wenn sie ihr Kapital sinnvoll einsetzt, wird es sich weiter vermehren, wenn sie es unsinnig einsetzt, wird es sich verringern oder stagnieren. Wenn ihr Vermögen hauptsächlich aus BMW-Anteilen besteht, dürfte die Rendite in den letzten 10 Jahren nicht so gut gewesen sein. Die Funktion, für gutes Investieren durch gute Renditen belohnt und für schlechte Investitionen durch schlechte Renditen oder sogar Totalverluste bestraft zu werden, ist einer der Hauptgründe, weshalb im Kapitalismus so großer Wohlstand für die Massen geschaffen wird. Frau Klatten ist dabei ein Glückspilz, wie auch ein Lottogewinner ein Glückspilz ist.

    Vermutlich wird von ihrem Vermögen ein Teil gespendet und der Rest zumindest gedrittelt, wenn er an ihre Kinder vererbt wird, die werden wahrscheinlich auch irgendwann wieder das Vermögen durch Erbschaft, Ausgaben oder Sonstiges ausgeben.

    In ein paar Generationen nähern sich die Erben dann immer mehr dem Schnitt an.

    Das ist der Deal des Kapitalismus. Wenn du ein erfolgreicher Unternehmer bist, musst dir keine Sorgen machen, dass es deinen Kindern und Enkeln mal schlecht geht. Wenn du sogar ein unglaublich erfolgreicher Unternehmer bist wie Rockefeller, Carnegie, Vanderbilt, Bezos, Gates, Zuckerberg, etc, dann sind deine Nachfahren sogar über 5-8 Generationen hinweg abgesichert.

    Aber spätestens dann lässt es nach. Rockefeller war relativ wahrscheinlich 10 mal so reich wie die reichsten Menschen heute, aber seine heute lebenden Nachfahren finden sich nicht mehr unter den Superreichen.


    btw: Warum arbeiten Menschen in Vollzeit für den Mindestlohn, obwohl sie dann nur 250€ Netto mehr als Hartz4 (mit 0 Wochenstunden) im Monat zur Verfügung haben? Was ist an denjenigen, die mit Geld zugestopft sind, kaputt, das die nicht auch einfach arbeiten können, sondern mit exorbitant viel gelockt werden müssen?

    Wer mit Mindestlohn anfängt und eine gute Arbeit macht, bleibt nicht lange beim Mindestlohn.

    Bei uns und in den meisten Industrieunternehmen liegen die Einstiegslöhne schon deutlich über dem Mindestlohn und steigen in der Folge noch weiter stark an. Ansonsten bekommt man gar keine Leute. Die Unternehmer müssen gelockt werden, weil viele von ihnen die Alternative hätten, ein einfacheres, gemütlicheres Leben auf ebenfalls gutem Wohlstandsniveau als Angestellter zu führen. Die Investoren müssen gelockt werden, weil sie die Alternative hätten, ihr Geld unproduktiv in Cash oder Gold anzulegen oder ins Ausland zu gehen. Die Gesellschaft profitiert einfach enorm viel davon, weil der zusätzliche Wohlstand, der geschaffen wird, größer ist als der Teil, den der Unternehmer oder Investor dann von diesem zusätzlichen Wohlstand abzweigt.



    edit: Was ist mit dem Risiko der Arbeitnehmer? Wenn die z.B. Kredite aufnehmen für Wohneigentum etc.? Muss das Risiko dann nicht auch abgesichert werden, dass ist schliesslich viel grösser, als wenn ein Milliardär 100 Mil. verliert?

    Nein, kein unternehmerisches Risiko sollte abgesichert werden. Sozialisierung von Verlusten ist Sozialismus. Im Kapitalismus werden weder Gewinne noch Verluste sozialisiert, egal von wem sie eingefahren werden. Ich bin immer gegen das sozialisieren von Verlusten. Wenn ein Arbeitnehmer mit seiner Bonität auf Wohneigentum zockt muss er genauso die Konsequenzen tragen wie ein Unternehmer der mit seiner Bonität auf den Kauf einer Maschine oder die Einstellung eines Mitarbeiters zockt.

    Aber gerade weil das Risiko im Verlustfall nicht abgesichert werden darf, muss es sich im Gewinnfall auch entsprechend lohnen.

  • Nette urban myth. Ohne Startkapital, einen extremen Glückfall (Lotrtogewinn o.Ä.) oder zerstörerische Selbstausbeutung heute unmöglich. Z.B. in Tesla zu investieren wäre vor 10 Jahren Russisch Roulette für Menschen ohne überflüssiges Spielgeld gewesen.

    Natürlich sind das extreme Stories, die so nicht jeder durchlaufen wird.

    Aber wer monatlich 100€ in einen weiltweit gestreuten ETF investiert, hat beim Renteneintritt mit der durchschnittlichen Marktrendite knapp eine halbe Million € nach Inflation. Und das könnte fast jeder. Wenn die Kinder das gleiche machen und man denen am Ende noch ein bisschen was von dem Geld vererbt, stehen die noch besser da, wenn sie in Rente gehen.

    Von unseren Mitarbeitern könnte sich das zum Beispiel jeder leisten.


    Dass es für manche bei Mindestlohn schwerer ist, sehe ich natürlich schon. Aber wenn die gut arbeiten, werden sie auch mehr verdienen, denn jeder Arbeitgeber zahlt einem guten Mann gerne mehr als Mindestlohn, statt die guten immer wieder zu verlieren und die Einlernkosten immer wieder neu zu zahlen und dafür dann auch noch schlechtere Leute zu bekommen.

  • Jaja, sicher, ich habe die Realität gemeint.


    Aber mal ernsthaft: Für 35ct bis 2,35€/Stunde hat sich der Umzug, schlechtere Infrastruktur, geringerer Ausbildungsstand, weniger Fachkräfte auf dem Markt, deutlich geringere Effizienz, Transport nach Deutschland, Kontrollbesuche und Reisen wegen Meetings gelohnt?

    Ja, oder auch nicht. Ich habe nicht den Eindruck, dass in unserer verlängerten Werkbank China vergleichbare Löhne wie in Deutschland bezahlt werden. Warum sollte dann auch aufwendig von dort importiert werden? Das würde sich ja gar nicht rechnen.

    Klar, und wenn nicht mehr mindestens 100% gebracht werden können (z.B. Schwangerschaft, Alter, Krankheit), wird eben sofort ausgetauscht und an ein nicht vorhandenes soziales System übergeben.

    Wie kommst du auf 35cent bis 2,35€ pro Stunde?

    Denkst du wirklich, dass sind die Löhne, die die meisten Industrieunternehmen in Deutschland zahlen? Wir zahlen hier mehr als das doppelte als in Rumänien, nach Lohnnebenkosten (was für uns ja relevant ist) sogar noch mehr. Als produzierendes Unternehmen brauchen wir zwar Fachkräfte, aber welche, die wir auch gut selbst anlernen können. Aktuell kommen die nach Deutschland und werden hier von uns in Schnellkursen ausgebildet. Das ist noch nicht optimal, aber wenn man mal einen guten Stamm hat, kann man auch zu einer Ausbildung vor Ort übergehen. Transport nach Deutschland fällt in manchen Fällen an, aber unsere Kunden produzieren ja auch immer mehr in Rumänien, da fallen mehr Transporte nach Rumänien, die wir aus Deutschland haben weg. Und Reisen wegen Meetings und Kontrollbesuche gabs schon vor Covid wenig und jetzt noch viel weniger.

    Wenn man bedenkt, dass Lohnkosten ca. 50% unserer Wertschöpfung in Deutschland ausmachen, ja, dann lohnt es sich massiv.


    China sehe ich jetzt nicht als unsere verlängerte Werkbank. Wir exportieren auch viel von Deutschland nach China, auch einfache Produkte.


    Und natürlich gibt es aktuell vielleicht kein Sozialsystem in Rumänien, aber wenn immer mehr Industrie dahin geht, gibt es auch immer mehr gut bezahlte Arbeitsplätze und Steuereinnahmen dort und dann können die sich auch ein immer besseres Sozialsystem leisten.

    In Deutschland wird die gegenteilige Entwicklung eintreten.

    Das Geld kommt halt nicht aus der Steckdose, auch nicht das fürs Sozialsystem. Das kann vielleicht mal ne Übergangszeit gedruckt werden, aber wenn dann mehr gedruckt wird als durch das BIP gedeckt wird, verliert das Geld schneller seinen Wert als es nachgedruckt werden kann.



    Oder wir Deutschen haben vielleicht auch einfach nur erkannt, das der Anteil der Arbeitnehmer mindestens genauso gross ist wie der Anteil der Arbeitgeber an einem Produkt und dem Verkaufserlös. Und das deshalb die Gewinnaufteilung irgendwie ungerecht ist.


    In so gut wie jedem Industrieunternehmen in Deutschland haben die Arbeitnehmer genug Geld, dass sie das Unternehmen gemeinsam kaufen könnten, wenn sie wollten und sich alle zusammentun würden. Wieso gehen die Arbeitnehmer nie hin und machen ihr eigenes Unternehmen oder kaufen ihr aktuelles Unternehmen auf und verteilen die Gewinne gerechter?

  • Die Funktion, für gutes Investieren durch gute Renditen belohnt und für schlechte Investitionen durch schlechte Renditen oder sogar Totalverluste bestraft zu werden, ist einer der Hauptgründe, weshalb im Kapitalismus so großer Wohlstand für die Massen geschaffen wird.

    Ja Wahnsinn, Indi!


    Und darüber was eine "gute" und was eine "schlechte" Investition ist, entscheiden natürlich nicht Leute wie Du und Deine ebenso risikobereiten wie verantwortungsvollen GenossInnen aus der Investorenklasse anhand der damit zu erzielenden Renditen, sondern einzig und allein der Markt!


    Da schafft sich der WohlstandFürAlle™ ja praktisch wie von unsichbarer Hand geleitet ganz von selbst.

  • Industrieller Das ist ein Nonsense, den du hier verbreitest. Als Arbeitnehmer hast du immer ein höheres Risiko als ein Arbeitgeber im Arbeitsverhältnis. Ein Arbeitgeber lebt nicht von der Hand in den Mund, wie es die Hälfte aller Arbeitnehmer in De machen müssen. Wenn du ein Unternehmen gründest, dann hast du schon Kapital. Wenn man sich nicht ganz dumm anstellt, bildet man genügend Rücklagen und man lebt dann natürlich nicht von den Rücklagen alleine.


    Zusätzlich ist man als Arbeitgeber nicht so sehr auf einzelne individuelle Arbeitnehmer angewiesen. Arbeiter sind austauschbar (im Gegensatz zu Sklaven, wo der Sklavenhalter für seinen Sklaven sorgen muss) und fehlende Arbeiter können kompensiert werden. Der Arbeitnehmer ist aber viel abhängiger vom Arbeitgeber.


    Wenn du schon ein Unternehmen gründest, dann hattest du ja auch schon Kapital im Vorfeld oder einen Kredit. Den Kredit muss man auch zurückzahlen, wenn das Unternehmen den Bach runtergeht und auf dem Weg dahin, wird man schon einige Arbeiterexistenzen zerstört haben, während man selbst vielleicht noch die Kurve kriegen kann.

    Risiko lässt sich auch gar nicht quantifizieren. Um ein Unternehmen zu gründen, braucht man nur Geld. Welches oder ob überhaupt ein Risiko eingegangen wird ist irrelevant. Der Chef in einem Unternehmen zu sein, ist ein reines Besitz und Verfügungsrecht, dafür gibt es keine Bedingungen. Wie willst du extrem hohe Lohnunterschiede zwischen Arbeitnehmer und Chef (den sich der Chef selbstauszahlt) begründen ohne dich komplett lächerlich zu machen?

    Einmal editiert, zuletzt von JonnyMadFox ()

  • Aber wer monatlich 100€ in einen weiltweit gestreuten ETF investiert, hat beim Renteneintritt mit der durchschnittlichen Marktrendite knapp eine halbe Million € nach Inflation

    Du lebst in einer Blase.

    100€ Netto monatlich weglegen ist für viele unmöglich. Das ist das, was die im Monat zur freien Verfügung haben nachdem alle notwendigen Ausgaben bezahlt wurden.


    Ausserdem: Wenn das wirklich jeder macht, funktioniert das nicht mehr. Auf dem Aktienmarkt haben die einen Gewinne, weil die anderen Verluste haben. Das ist keine Geldvermehrung sondern eine Verschiebung. Deshalb ist der erste Rat von Experten immer nur Geld in Aktien anzulegen, das man garantiert nicht zum Leben braucht.

    Von unseren Mitarbeitern könnte sich das zum Beispiel jeder leisten.

    Wir sprechen von zwei verschiedenen Dingen. Du redest von Deinen Mitarbeitern, die aber weit über Mindestlohn verdienen. Ich rede von Dienstleistern, die in ihrem Beruf nie darüber hinauskommen. Z.B. Mitarbeiter von Paketdiensten, Leiharbeiter, Bäckerereiverkäufer:innen oder Putzleute.

    Und deren Job ist genauso wichtig wie Deiner oder der Deiner Mitarbeiter, damit unsere Gesellschaft funktioniert.

  • Du lebst in einer Blase.

    100€ Netto monatlich weglegen ist für viele unmöglich. Das ist das, was die im Monat zur freien Verfügung haben nachdem alle notwendigen Ausgaben bezahlt wurden.

    Weil er in seiner eigenen Blase lebt, weiß er natürlich nicht, dass man nicht jeden Monat die gleichen Ausgaben hat. Z. B. Autoversicherung, Nebenkosten, Reparaturen ect.. Dann sind die 100€ gespartes, ganz schnell weg. Und wie gesagt, 50% der Deutschen haben nichts erspartes, leben von der Hand in den Mund. Und auf dem Aktienmarkt steigen Preise nach Nachfrage, d. h. die Banken können kein "Rentenpacket", das immer gleich ist, anbieten. Hohes Risiko oder geringer Gewinn vorprogrammiert. Trends bilden sich, Werbung ect. richtet sich nach beliebten Angeboten aus usw.. Es kann kein gleiches Wachstum geben, aber eins wird dann wieder steigen, die wirtschaftliche Ungleichheit. Genau das, was man halt will.

  • China sehe ich jetzt nicht als unsere verlängerte Werkbank. Wir exportieren auch viel von Deutschland nach China, auch einfache Produkte.

    Das habe ich nicht speziell auf Dich und Dein Unternehmen bezogen. Deine These war, dass die Länder, in denen Unternehmen wie Deins billig produzieren und schlechte Löhne zahlen, dadurch mit der Zeit unseren Lebenstandard erreichen.

    Ich habe China als Gegenbeispiel genommen, weil das seit langer Zeit genau diese Zustände herrschen, aber die Lebensumstände lange nicht auf unserem Niveau sind.

    China entwickelt jetzt selbst und exportiert eigene Waren, nicht nur Auftragsarbeiten oder Kopien davon. In der Elektronik (Smartphones z.B.) geht das schon lange und in der Automobilindustrie wird uns das bald richtig weh tun. DAS bringt China vorwärts und erhöht den Lebensstandard dort und nicht das sie die verlängerte Werkbank von deutschen Firmen sind.

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