Moin miteinander.
Ich war eben kurz davor auf Utan s Beitrag im Aufreger-Thread einzugehen und dachte mir dann: Das Thema ist ja doch etwas weitläufiger, da wäre ein eigener Thread vermutlich sinnvoller.
Zur Grundidee brauche ich glaube ich nichts sagen, das Konzept sollte im Grunde jedem bekannt sein.
Streitpunkt beim BGE ist inzwischen oftmals die Auslegung, dass das Konzept nicht vollständig bescheuert ist, ist ziemlich breiter Konsens.
Gestritten wird vor allem über Finanzierung und Umfang.
Ich will mich als Diskussions-Einstieg mal auf das Thema Umfang fokussieren, denn darauf wollte ich ja, wie eingangs erwähnt, Bezug nehmen.
Ich bin ein absoluter Verfechter der mit dem Kampfbegriff "neoliberal" belegten Variante. Die Bezeichnung teile ich allerdings gar nicht. Denn ein ganz entscheidender Punkt ist, dass die Menschen anders als bei Sozialleistungen ihre Selbstbestimmung wiedergewinnen. Ein Grundeinkommen soll erstmal nur die Existenz sichern und nicht per se die Arbeit ersetzen. Eher gegenteilig, es soll arbeiten fördern, die aktuell aus wirtschaftlichen Zwängen keine Option sind ( Kulturtreibende, Kunsthandwerk, halb-ehrenamtliche Positionen etc.). Sinnvoll ist das insbesondere dann, wenn das mit Steuerbefreiungen kleiner Einkommen, sowie einer kostenfreien medizinischen Grundversorgung einhergeht.
Selbstverständlich kann man nicht einfach Sozialleistungen für Behinderte und ähnliche, abhängige Gruppen streichen. Von einer vollständigen Abschaffung des Sozialstaates kann also keine Rede sein. Eher von einem extremen Schrumpfen, insbesondere auf der bürokratischen Ebene.
Ebenfalls wichtig ist aber, das aktuell bereits für Alle frei zugängliche Leistungen nicht gekürzt und im Sinne der Chancengleichheit sogar noch verbessert werden ( hier denke ich an das Bildungssystem). Denn eine Annäherung an Chancengleichheit ( 100% wird es nie geben), ist ein elementarer Bestandteil einer tatsächlichen "Leistungsgesellschaft."
Freue mich auf eure Meinungen und die gesamte Diskussion!