Prigoschin warf Beamten des Verteidigungsministeriums und der Präsidialadministration vor, in der Ukraine "Selbstinszenierung" betreiben zu wollen. Die Militärführung bezeichnete er als einen "Haufen von Idioten", die gedacht hätten, sie könnten den Truppenaufmarsch vor der ukrainischen Grenze geheim halten und dass "niemand sie aufhalten wird, wenn sie auf Kiew marschieren". Verteidigungsminister Sergej Schoigu bezeichnete er dabei als "psychisch krank".
Der Krieg wurde begonnen, damit eine Gruppe von Biestern triumphiert und sich selbst inszeniert.
Jewgeni Prigoschin
Der Angriff auf die Ukraine habe dem Ziel gedient, das Land "auszurauben". Putin beschuldigte Prigoschin dabei nicht direkt, sondern sprach von einem "Clan von Oligarchen", die wirtschaftliche Zwecke verfolgt hätten. Im Donbass hätten sie zusammen mit hochrangigen Beamten und dem Inlandsgeheimdienst FSB die dort lebenden Menschen "acht Jahre lang bestohlen".
Prigoschin widersprach auch der staatlichen Linie in Bezug auf die ukrainische Regierung, der Putin Aggression unterstellt. "(Wolodymyr) Selenskyj war, als er Präsident wurde, zu allen Verhandlungen bereit", sagte der Söldnerchef. "Alles, was man hätte tun sollen, war, vom Olymp herunterzusteigen und mit ihm zu reden." Angriffspläne der Ukraine oder der Nato auf Russland habe es nie gegeben.
Der Wagner-Chef führt seit Monaten einenöffentlich ausgetragenen Konflikt mit dem Verteidigungsministerium. Dabei greift er dessen Führung regelmäßig mit verbalen Attacken an, vermeidet aber direkte Kritik am Präsidenten.