Aufstand der letzten Generation. Soli-Aktion Lebensmittelgesetz

  • https://letztegeneration.de/bl…li-aktion-am-08-dezember/



    BUNDESWEITE SOLI-AKTION AM 08. DEZEMBER


    AKTION

    An einem zentralen Ort in der Stadt wird containertes / gerettetes Essen an die vorbeikommenden Menschen verschenkt. Hierbei wird den Menschen etwas über die Lebensmittelverschwendung in Deutschland und den Aufstand der letzten Generation erzählt.

    Folgende Punkte sollen deutlich werden:

    • Wie absurd es ist, dass Lebensmittel in Massen weggeworfen werden, obwohl sie noch in einem super Zustand sind.
    • In Deutschland wird ⅓ aller Lebensmittel weggeworfen ca. 18 Mio Tonnen; es ist verboten, diese Lebensmittel aus dem Müll zu retten.
    • In Frankreich gibt es schon ein Gesetz, das das Wegwerfen von Lebensmitteln bei großen Supermärkten verbietet.
    • Aufstand der letzten Generation ist aus dem Hungerstreik entstanden.
    • Am 12.11. gab es ein Gespräch mit Olaf Scholz.
      • Es wurde unter anderem die Forderung gestellt, bis Jahresende ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das das Wegwerfen von Lebensmitteln im Handel verbietet.
    • Ab Januar wird der Aufstand der letzten Generation Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland blockieren, wenn es das Gesetz bis dahin nicht gibt.

    Es sollen Infos verteilt werden, wie der Aufstand der letzten Generation unterstützt werden kann:

    (noch mehr info zu rechtlichem/aufbau eines standes zb in der stadt usw., banner auf der seite)



    Kontext ist auch, dass durch die Hitzewellen die Landwirtschaft an den Rand des Zusammwenbruchs kommen wird und wir dann wenigstens 1/3 mehr Lebensmittel haben.


  • HAMMER Tilo hat ein Video von unserer Aktion gestern geteilt ;) Wir kriegen immer mehr Auftrieb ;)


    Tilo


  • HAMMER Tilo hat ein Video von unserer Aktion gestern geteilt ;) Wir kriegen immer mehr Auftrieb ;)


    Tilo

    Die Soli-Aktionen sind ja richtig durch die Decke gegangen, so viele Leute in ganz Deutschland, die auch eine Aktion gemacht haben. So findet Wandel statt✊✊



  • 1,1 Millionen Aufrufe 🔥🔥🔥

  • Nein. Die Theorie des Wandels hinter den Aktionen vom Aufstand der letzten Generation ist die gleiche wie bei den Freedom-Riders. Bei den Freedom-Riders war Rassismus in der Gesellschaft noch tief verbreitet. Trotzdem war eine kleine Gruppe von Aktivisten erfolgreich. Also was lernt man daraus? Für gerechten Wandel braucht man keine Unterstützung in der Masse der Bevölkerung. Eine kleine Gruppe, die das richtige macht, kann es auch schaffen. Wobei ja der Unterschied ist, dass eigentlich jeder so ein Essen-Retten-Gesetz unterstützt.


    Siehe dazu auch:


    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Insulate_Britain_protests


    Politics academics Oscar Berglund and Graeme Hayes supported the protests in The Conversation, agreeing with Insulate Britain's aims as "an essential part of lowering Britain's emissions". They quoted research that concluded that protesters who "inconvenience others" are more likely to achieve change, arguing that "broad popularity isn't all that relevant". Providing counterarguments against criticism, the writers said that motorway traffic and disruption that "hurts vulnerable people" is an everyday phenomenon, and that "it is unlikely that people will be against insulating homes just because they get annoyed at protesters".[47


    Es geht also weniger darum, bei der großen Masse populär zu werden. Was die Autobahnblockaden angeht.

  • Seit mehreren Wochen besetzen Aktivist:innen der Bewegung „Essen retten, Leben retten“ verschiedene Straßen und Stadtautobahnen. Sie wollen damit auf die Verschwendung von Lebensmitteln aufmerksam machen und Menschen für ihr Anliegen sensibilisieren. Tatsächlich sind massive Proteste legitim im Kampf gegen die Klimakrise. Doch ihre Aktionen werden genutzt, um Teile unserer Klasse gegeneinander in Stellung zu bringen.

    ...mit ihrer aktuellen Aktionsform – kleine Gruppen auf den immer gleichen Autobahnen – produzieren sie derzeit oftmals genau die Bilder, über die sich rechte Agitatoren freuen, die versuchen Klimaprobleme und andere Probleme der Arbeiter:innenklasse gegeneinander auszuspielen. Dazu einige solidarische Fragen:

    -Ist es zielführend genau die Menschen, die momentan von den exorbitanten Preissteigerungen von Lebensmitteln betroffen sind...mit einzubeziehen? ...

    -Wie weit ermöglicht man damit rechten Agitatoren die Arbeiterinnen und Arbeiter von dem berechtigten Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung abzuspalten? ...

    Gerade weil klar ist, dass blockierte Arbeiter:innen nicht die Hauptschuld an der systematischen Verschwendung von Lebensmitteln tragen, sind solche Autobahnblockaden ohne Verbindung zu einer Massenbewegung heikel.

    Die wirklichen Täter:innen bekleiden hohe Ämter in den Führungsetagen großer Lebensmittelkonzernen und den Ministerien der neuen Bundesregierung. Deren Büros und Zufahrtsstraßen zu besetzen dürfte dem eigenen Anliegen mehr Zielklarheit verleihen.

  • Du und der Autor haben wirklich gar nichts verstanden, nicht mal ein Bisschen.

    Ok, deswegen ja vermutlich auch die Fragen auf die du nicht eingehst...wenn du dem Autor oder mir oder sonstwem nichts erklärst kann man dich halt auch nicht verstehen...

    -Ist es zielführend, genau die Menschen, die momentan von den exorbitanten Preissteigerungen von Lebensmitteln betroffen sind (LKW-Fahrer:innen, Krankenschwestern, Pfleger:innen und Angestellte), welche die Fahrt zur Arbeit nun mal antreten müssen, an der Weiterfahrt zu hindern – anstatt sie in den Kampf mit einzubeziehen?

    -Wird nicht die Legende von „Diese Hippies sollen mal arbeiten gehen!“ verfestigt – ebenso wie der Mythos, dass „Wir zur Arbeit müssen!“ – so, als ob Arbeiter:innen noch nie für eine gute Sache gestreikt hätten?

    -Wie weit ermöglicht man damit rechten Agitatoren, die Arbeiterinnen und Arbeiter von dem berechtigten Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung abzuspalten?

    -Kann durch diese losgelösten Aktionsformen nicht auch die Zustimmung für eine klimagerechte außerparlamentarische Bewegung sinken, wenn Teile der eigenen Klasse gegen sich selbst in Stellung gebracht werden?

  • Das Problem ist die mediale Verengung auf "genau die Menschen, die momentan von den exorbitanten Preissteigerungen von Lebensmitteln betroffen sind (LKW-Fahrer:innen, Krankenschwestern, Pfleger:innen und Angestellte), welche die Fahrt zur Arbeit nun mal antreten müssen".


    Die sind natürlich AUCH betroffen, aber


    1. Sind gerade diejenigen Arbeitnehmerinnen (und von mir aus auch Soloselbständigen), die tatsächlich so prekär und arbeitnehmerrechtlos beschäftigt sind, das sie bei einer Verspätung den Job verlieren oder den Lohn gekürzt bekommen, eher nicht in der Lage ein Auto inklusive Steuer, Versicherung, Wartung und - vor allem - steigenden Spritkosten zu finanzieren.

    Eine Krankenschwester wird nicht entlassen, oder bekommt einen "Tageslohn" gekürzt, weil sie durch einen Stau mal zu spät zur Arbeit kommt. Zumal es sich bei diesen Aktionen ja offensichtlich und nachweisbar um "höhere" Gewalt handelt, auf welche einzelne VerkehrsteilnehmerInnen keinen Einfluss haben - es sei denn sie werden selbst handgreiflich, anstatt die dafür zuständige Staatsgewalt zur Hilfe zu rufen - für die man sie also auch nicht zur Verantwortung ziehen kann.


    Für die ganzen kapitalismuskritischen Linken, die sich jetzt über diese arbeiterklassenfeindlichen Aktionen aufregen, wäre in diesem Zusammenhang vielleicht auch bedenkenswert, dass man sich z.B. bei den Lokführerstreiks von dieser Seite aus trotz hartem öffentlichem Gegenwind bisher eher auf die Seite der Streikenden schlug - und zwar völlig zu recht! - obwohl die GdL-Mitglieder noch zu den vergleichsweise besserbezahlten Fachkräften gehören, und obwohl der umstrittene Gewerkschaftschef bekennendes cdU-Mitglied ist und mit systemischer Kapitalismuskritik überhaupt nichts am Hut hat.

    Durch die Verspätungen im Regional- und S-Bahnverkehr waren von diesen Streiks garantiert ungleich viel mehr Angehörige der Arbeiterklasse wesentlich stärker betroffen, weil sie sich schlicht keine Autos leisten können, oder weil sie es aus anderen Gründen vorziehen, mit dem ÖPNV zur Arbeit zu fahren.


    2. Stehen Leute die viel, oder gar beruflich Auto fahren auch ohne solche Blockaden schon regelmäßig im Stau. Hier in Berlin, wo die Aktionen vor allem einige (von sehr vielen) Auf- oder Abfahrten der Stadtautobahn blockiert haben, und wo die meisten dieser "viralen" Videos entstanden sind, staut sich der Verkehr nicht nur im Berufsverkehr jeden Tag auf der A100 und gerne auch von dort aus zurück in die Zufahrtsstraßen durch Wohngebiete.

    Auf den anderen Autobahnen bilden die LKWs Tagsüber ohnehin schon eine dichte Schlange auf dem rechten Fahrstreifen und Nachts parken sie bis in die Auffahrten der Raststätten und Autobahnparkplätze, auf Autohöfen und in autobahnnahen Gewerbegebieten einer am anderen, während die Fahrer ihre gesetzlichen Ruhezeiten einhalten müssen.

    In der Innenstadt setzt sich das in Form von "zähflüssigem" Verkehr, "Stop and go" und weiteren Staus auf den großen Magistralen fort, und zweigt dann in die umliegenden kleineren Straßen der Wohngebiete ab, wenn Google maps dem Navi mal wieder eine besonders schlaue Route zur Umgehung des Staus vorschlägt.


    Dieser tägliche Autokonvoi - nebst Dauerfrust für die AutofahrerInnen, Lärm, Abgasen, und Straßenbaustellen für die AnwohnerInnen, sowie Behinderung und akuter Gefährdung für FahradfahrerInnen und FüßgängerInnen - erscheint dem gemeinen Bürger dabei wie eine Naturgewalt - genau wie der rastlose Kapitalismus mit seinem stetig wachsenden Zwang zur täglichen Arbeitskraft- und Warenverwertung, von dem das alles ausgelöst und weiter voran getrieben wird.

    Es scheint auch für den ausgeklügeltesten Algorithmus kein Weg daran vorbei zu führen, und niemand kann so recht die Schuld dafür in die Schuhe geschoben werden (es sei denn irgendwelche linksgrünen KommunalpolitikerInnen wagen es tatsächlich mal, der Blechlawine zur Verkehrsberuhigung in Dörfern oder Innenstädten physische Hindernisse in den Weg zu stellen). Also wird dieses absurde Phänomen in der breiten Masse als zwar leidiges aber notwendiges Übel der "Lebenswirklichkeit" akzeptiert, der diffuse latente Frust irgendwo anders hin projiziert (Andere Autofahrer, Kollegen, Nachbarn, die eigenen Kinder, Linke, Rechte...etc.) und ansonsten nicht weiter darüber nachgedacht.


    Die Wut, die sich nun auch in der öffentlichen Berichterstattung gegen die AktivistInnen kanalisiert Bahn bricht und allerhand PolitikerInnen - auch grüne und linke - dazu veranlasst, sich öffentlich von den Aktionen zu distanzieren, ist vor allem aus dem ganz banalen Grund so groß, weil man jetzt in Persona dieser von den Leiden der "einfachen Leute" angeblich so völlig abgehobenen "lifestyle-linken" Akademikerkinder - die sich dann auch noch auf diversen social media Plattformen in vertontem, buntem Bewegtbild als ÜbeltäterInnen identifizieren lassen - endlich mal jemand gefunden hat, den man ganz persönlich dafür verantwortlich machen kann, dass man im Stau steht. Die permanente kognitive Dissonanz des regelmäßigen Kraftfahrzeugführers erfährt endlich eine Lösung!

    Genau dadurch könnte das Ganze aber auch kontraproduktiv für den eigentlichen Zweck der Aktionen sein. Denn die geistige Transferleistung, die Ursache der alltäglichen Verkehrskollapse und frustrierenden Verstopfungen in systemischen Zusammenhängen zu sehen - denen man auch außerhalb der eigenen Blechblase stetig ausgesetzt ist, und die nicht nur zur massenhaften Verschwendung von Lebensmitteln führen, sondern zu deren Aufrechterhaltung auch die eigene Arbeitskraft verwendet wird - anstatt sie als Naturgewalt hinzunehmen, oder sie darauf zurückzuführen, dass alle anderen halt "nicht gescheit Auto fahren können", gelingt den gemeinen IndividualautomobilistInnen ja auch dann nicht, wenn niemand aktiv und mit Absicht die Auffahrt zur Autobahn blockiert.


    Andererseits haben die AktivistInnen damit immerhin erreicht, dass darüber hitzig öffentlich diskutiert wird. Ich habe allerdings meine Zweifel, dass die völlig zerstrittene gesellschaftliche Linke dieses Diskussionspotenzial wirklich effektiv zu nutzen weiß, um die Debatte aus der medial bereits eingeübten Zurschaustellung individueller Betroffenheiten auf eine gesellschaftliche Ebene zu heben, von der sich alle Individuen gleichermaßen betroffen fühlen.


    Die Gegenseite profitiert davon jedenfalls politisch bisher deutlich stärker, weil sie und ihr umfangreicher, wirtschaftsnaher Propagandaapparat schon lange auf den Trichter gekommen sind, wie sich allgemeiner Volkszorn über die herrschenden Verhältnisse per massenmedialem Empörungsmanagement von den Herrschenden ablenken, und auf deren schärfste KritikerInnen projizieren lässt.

  • Ich hab das doch in einem post schon erklärt. Die Idee der Bewegung ist nicht eine große Beliebtheit bei der Bevölkerung zu gewinnen. Die Aktionsform wird von vielen nicht unterstützt, aber die Forderungen. Man will einen Wirbelwind erzeugen, dass die Bürger eben irgendwann wollen, dass die Forderungen eingeführt werden, damit die Blockaden aufhören.


    Übrigens war heute eine Aktion vor dem Kanzleramt:






  • 👌

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