...er schreibt schliesslich selbst,...
Für einen Anti-Nationalisten kommt er einem nationalen Standpunkt erstaunlich nahe. Ich halte seine Argumentationsketten für nicht zwingend.
"Der Herrscher ist demokratisch gewählt, also drückt der Herrscher mit seinen Entscheidungen den Willen des Volkes aus."
"Ein Staat hat das Recht seine territoriale Integrität zu verteidigen also sollten wir ihn darin unterstützen."
...dass er Professor Jessens vorgebrachte Argumente gar nicht für "zwingend" halte.
Aber wo wir schon beim Argumente einordnen sind, Herr Dr. Blechmann ...
Wenn die Katalanen den Aufstand machen, hat die demokratisch gewählte Regierung Spaniens das Recht den militärisch niederzuschlagen, um ihre territoriale Integrität zu gewährleisten. Aber selbst wenn 90% der Spanier die Militäraktion lauthals bejubeln, ergibt sich daraus für Deutschland oder Stefan keine moralische Verpflichtung, das genauso zu sehen, oder wenigstens die Kritik daran nicht laut zu äußern.
Und das gilt genauso für die Ukraine. Dieses moralische Konstrukt trägt nicht.
...warum Du in diesem Fall, das "moralische Konstrukt" so gar nicht gelten lassen willst, aber es im anderen Fall - also dem der Ukraine und Prof. Jessens staatstragender Haltung dazu - gar als lehrreich für Deine eigene Argumentation erachtest,...
Von Hans kann ich noch was lernen, was die Argumentation für die "Verteidigung der Nationalen Integrität der Ukraine" angeht.
...müsstest Du mal näher ausführen, denn sonst muss ich leider glauben, dass Du das ganze schulmeisterliche Gerede vom Völkerrecht und der Demokratie irrtümlicherweise tatsächlich für eine ganz nüchterne moralfreie Argumetation hältst, obwohl es hier offenkundig nur dazu dient, der eigenen moralischen Empörung einen sachlichen Anstrich zu verpassen.