Aktuell fallen die Preise trotzdem signifikant:
https://www.theice.com/product…res/data?marketId=5439161
Im Spot kostet Gas "nur" noch 70€/MWh. Die milden Temperaturen und die hohen Gasspeicherstände machen es möglich.
Interessant fand ich diese Meldung:
Das heißt, dass viele Marktakteure entweder im Spotmarkt ihr Glück versuchen wollen, oder sich nicht sicher darüber sind, ob Sie im kommenden Jahr überhaupt Strom und Gas abnehmen wollen. 50% weniger OTC, heißt 50% weniger festpreisgebundene Verträge, wenn nicht irgendwelche PPAs diesen Handel ersetzt haben. Zwei Dinge leiten sich daraus für mich ab:
1. Eine enorme Unsicherheit bei den Marktakteuren. Ich könnte jetzt gar nicht mehr einschätzen wohin die Reise hier überhaupt noch geht. Es wurden ja nicht nur Strom- und Gasmengen nicht GEKAUFT, es wurden ja auch durchaus vorhandene Strom- und Gasmengen nicht VERKAUFT.
Der von Hohli ins Forum gebrachte Betrieb steht da als ein Vertreter von vielen. Auch die werden mit Sicherheit noch keinen Strom- bzw. Gasvertrag in diesem Jahr für das kommende Jahr geschlossen haben. Aktuell scheinen alle mal abzuwarten was unseren Politikern noch so einfällt. Mit dem 1. Januar fällt dann "der Hammer" und man wird sehen wie sich Angebot und Nachfrage so austarieren lassen (meine naive Vorstellung).
Aktuell übernehmen die Bären das Ruder. Noch 2 Wochen die gleiche Richtung und wir können von einer "Entspannung" reden.
2. Die Krise wird Spuren hinterlassen. Ein derartiges Marktverhalten offenbart einen massiven Vertrauensverlust in den Energiemarkt und auch in den Wirtschaftsstandort als solchen. Hier möchte ich wirklich von einem Bruch reden. Dabei müssen die Folgen nicht ausschließlich negativ sein. Man kann schließlich auch davon ausgehen, dass bspw. Energie eingespart wurde und dass Akteure auf andere Quellen umstiegen; sei es Heizöl oder erneuerbare (PV-Strom auf dem Dach selber genutzt).
Ich kann nur mutmaßen, aber ein kalter Winter in Verbindung mit einer solchen Beschaffungssituation, könnte für viele das Aus bedeuten. Ein milder und windiger Winter sollte hingegen die Krise vorerst runterkochen.