#669 - Agrarökologe Teja Tscharntke

  • Donnerstag (26.10.), ab 17 Uhr, LIVE



    Zu Gast im Studio: Teja Tscharntke. Er ist Soziologe, Biologe und Professor für Agrarökologie an der Universität Göttingen. Die Forschung und Lehre von Tscharntke und seiner Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Biodiversität und ihren Funktionen in verwalteten und natürlichen Ökosystemen. Ein Schwerpunkt liegt in der Struktur von Agrarlandschaften und ihrer Bedeutung für die lokale Zusammensetzung funktionaler Biodiversität.


    Her mit euren Fragen zur Gegenwart und Zukunft der Landwirtschaft!


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  • Hallo,

    es würde mich sehr freuen wenn Ihr Agrarökologe Teja Tscharntke folgendes fragen könntet.


    Agroforst

    Welche Möglichkeiten zur Förderung von Agroforst, also Baum-, Hecken- und Blühstreifen gibt es.


    Wie können diese Förderungen bei Landwirten bekannter werden, welche Anlaufstellen gibt es für Interessierte.


    Wie kann man Landwirte, außer mit Geld, dazu bringen Baum-, Hecken- und Blühstreifen anzulegen?

    Für Landwirte steht meist der damit verbundene Aufwand, die verlorene Fläche und die Zeit sich in das neue Thema einzuarbeiten im Vordergrund.


    Gibt es Möglichkeiten Landwirte zum Anlegen von Baum-, Hecken- und Blühstreifen zu „zwingen“?

    Gründe wären z.B. Wind der durch zu offene Flächen zur Gefahr wird.

    Beispiel aus MV: Wind wird auf großen Ackerflächen nicht natürlich gebremst, trägt Erde mit

    https://www.ndr.de/geschichte/…strophe,sandsturm298.html


    Moore vs. Ackerfläche

    "Zurzeit werden in Deutschland jährlich ungefähr 2.000 Hektar vernässt", sagt Moor-Forscherin Anke Nordt. "Um die Klimaschutz-Ziele einzuhalten, müssten aber 50.000 Hektar pro Jahr vernässt werden."


    Ihr hattet ja schon Moor-Expert_innen im Studio, die Thematik ist also bekannt.


    Durch mehr Moore gibt es mehr Biodiversität. Gleichzeitig werden die übrigbleibenden Ackerflächen wertvoller, sowohl als Agrarfläche als auch als Spekulationsobjekt.

    Wie kann verhindert werden dass die Ackerflächen dadurch noch stärker ausgebeutet und unökonomisch bewirtschaftet werden?

    Wie verhindert man die Erschließung von Ausweichflächen und damit verbundene Zerstörung von Ökosystemen?


    Bodenverdichtung

    Bodenverdichtung durch Bewirtschaftung mit immer größeren Maschinen.

    Welche Auswirkung hat diese Verdichtung auf die Bodenqualität, das Leben in den obersten Schichten und die Wasseraufnahme.

    Welche Alternativen wären möglich?


    Agrisolar

    Warum ist Agrosolar bis jetzt so wenig bekannt?

    Warum ist es bei knappen Landwirtschaftlichen Flächen erlaubt reine Solarparks zu bauen wenn es doch möglich ist die Flächen doppelt zu nutzen?

    Die Doppelnutzung dieser Flächen könnten auch in Verbindung mit Hecken- und Blühstreifen zu ökologische Ausgleichsflächen und Rückzugsräumen für Tiere werden.




    Viel zu viele Fragen die Möglicherweise nicht den Kern seiner Expertise treffen, vielleicht passt es ja aber auch.


    Vielen Dank schon mal, bin schon sehr gespannt!

  • ...

    Agrisolar

    Warum ist Agrosolar bis jetzt so wenig bekannt?

    Warum ist es bei knappen Landwirtschaftlichen Flächen erlaubt reine Solarparks zu bauen wenn es doch möglich ist die Flächen doppelt zu nutzen?

    Die Frage kann ich vorab beantworten.


    Die Ursache dafür ist eine rein ökonomische Bewertung, Agro-PV kostet mehr Geld als "reine Solarparks" aka Freiflächenanlagen, daher dauert es länger bis das investierte Geld wieder da ist.

  • Hey LDR,


    ganz klar, du hast recht, es werden aus rein ökonomischen gründen nicht mehr agrisolaranlagen gebaut.


    die Antwort geht jedoch meiner Meinung nach an der frage vorbei, vielleicht hab ich meine fragen aber auch nicht präzise genug formuliert.


    die frage war, warum ist dieser anlagentyp so unbekannt.

    Wasserstoffautos sind auch teuer, bekannt sind sie trotzdem.


    zum errichten einer freifeldanlage auf ackerflächen, egal ob normal oder agrisolar wird eine Baugenehmigung benötigt.

    die umwidmung von flächen ist ein bürokratischer akt und meist nicht ganz so einfach.

    für Solaranlagen werden von Investoren auf Kleinanzeigen explizit ackerflächen gesucht um freifeldanlagen zu bauen.

    auch diese brauchen baugenehmigungen und könnten bei Investitionen auch leicht längere Laufzeiten in kauf nehmen.


    bei umwidmung von flächen kommen wir auch ganz schnell wieder zum gleichen problem wie beim Bio-Benzin.

    hierbei wird ackerfläche statt zur nahrungserzeugung zur energiegewinnung genutzt.




    Vielleicht aber auch einfach der falsche platz für meine fragen da es nicht um biodiversität geht….

  • Super Gast. Ich finde den Lebenslauf von solchen Leuten immer interessant. Das war ja auch bei den ganzen anderen Wissenschaftlern, die bei J&N waren so, dass die immer keine kerzengeraden Lebensläufe haben und von einem Fach in das andere gewechselt haben o. ä. Das sind halt alles Leute, die ein massives Talent haben. Die wahrscheinlich schon mit 16 hunderte von Büchern gelesen und verstanden haben. Die machen dann diese steilen Karrieren. Jeder/e von denen ist immer ein besonderer Charakter. Die leben einfach für ihre Themen.

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