Beiträge von AlienObserver

    Umso weniger verständlich, warum du nach so einer so eloquent vorgtragen starken Behauptung ausgerechnet auf der Ziellininie kneifst und dann noch mit so einer ulkigen Begründung, die eher nach einer selbstgefälligen Ausrede klingt. Ich hatte wirklich Hoffnung, aber jetzt wirkt es, als wäre ich einem Klickköder auf den Leim gegangen.

    Wieder hast du eine starke Aussage gemacht und die nicht begründet. Dass der Westen zu Beginn der Kolonialzeit weiter entwickelt war, dafür hätte ich mir keine selbstgefällige raterei sondern eine Quelle gewünscht.

    Ich finde auch, dass er den hoffnungslos verlorenen Zug wieder eingegleist hat. Leider ging es danach aber etwas halbherzig weiter. Ich hoffe ja persönlich, dass Jonny für ihn einspringt, weil damit kennt der sich gut aus.

    Ich finde es generell wichtig, dass man sich klar macht, wer denn eigentlich berufen ist die Argumente zu begründen. Oft verläuft die Diskussion so, dass ich ein Beispiel nenne, aber das aus irgendwelchen Gründen abgelehnt wird und sich das ganze im Karussell dreht. Wer starke Annahmen macht muss diese begründen. Das gebietet die sachliche Diskussion.

    Dass es also in egalitären Gesellschaften nicht zur Komplexität der industriellen Entwicklung kommen könnte ist eine pure Annahme, völlig ungestützt von Wissenschaft. Das einzige worauf wir uns stützen können sind historisch Beispiele vor der Kolonialzeit. Aber diese bestätigen diese starken Annahmen nicht. Im Gegenteil.


    Also ist es nicht an mir meinen Widerspruch zu den Thesen zu belegen , sondern an denen die sie äußern.

    Weil eine Gesellschaft (der Westen) zu einer Zeit als global die technologische Entwicklung einigermaßen ausgeglichen war, alle anderen überfallen, unterjocht und z.t. ausgelöscht hat, behaupten Vertreter dieser westlichen Gesellschaft, dass die historisch folgende technische Entwicklung nur im Westen stattfinden konnte. Das ist eine sehr starke Behauptung.

    Wer das behauptet muss den Beweis liefern, nicht diejenigen die das nicht behaupten. Von anderen den Beweis gegen diese Behauptung zu fordern ist in sich schon ein Ausdruck von bias.


    Da sich vorher die technologische und soziale Entwicklung unabhängig entwickelt hat, manchmal schneller als im Westen, manchmal langsamer gibt es dafür kein Argument.

    Und jetzt schaust Du mal in den von Dir geposteten Link an diese Stelle und vergleichst das mit dem, was ich hier seit Beginn der Diskussion wieder und wieder herunterbete: Ein Zusammenleben ohne artifizielle "Führungsebene" ist nur möglich in sozialen Gruppen, in denen jeder jeden kennt.


    Dass das in diesen geht, bestreitet genau niemand. Und dass ein charismatischer Führer nichts befehlen muss, ist auch keine neue Erkenntnis. Das wird aber immer schwieriger, je größer die Entfremdung zwischen "Führer" und "Volk" in echt ist (manche Aspekte moderner Medien können durch Entfremdung und damit verbundener medialer Inszenierung dies noch positiv ausnutzen, aber der persönliche Kontakt ist letztendlich durch nichts zu ersetzen).


    Jetzt haben wir dummerweise das Problem, dass selbst ein mittelgroßes deutsches Dorf schon tausende Menschen beherbergt, die sich idR maximal vom zufällig irgendwo sehen kennen, da funktioniert das mit dem charismatischen Führer relativ selbsterklärend eben einfach nicht mehr. Und da haben wir von Städten mit tausenden Einwohnern lokal, einer komplex vernetzten mobilen Gesellschaft von Millionen regional und Handel und Produktionsverknüpfung mit Milliarden Menschen weltweit noch gar nicht gesprochen...

    Dass die egalitären Kulturen irgendwie "primitiv" oder tribal oder wenig Komplex waren ist eben just so eines von den Vorurteilen mit denen Graeber und Wengrow aufräumen.


    Das ist eben einfach nicht er Fall, dass Hierarchie und Komplexität der Gesellschaft miteinander verknüpft wären, die Daten geben das nicht her, es entspricht in keinster Weise der Forschung heute, aber hält sich dennoch als Mythos.

    Auf jedenfall würde die Diskussion an Substanz gewinnen, wenn bestimmte Mythen über egalitäre Gesellschaften und ihre Existenz in unserer Vergangenheit als solche aufgeklärt würden. Wengrow und Graeber wollen genau das, und die Argumentation die z.B. RobFord Gesinnungsgenosse bemüht ist beispielhaft für die Mythen über egalitäre Systeme die in unserer Hierarchischen Gesellschaft existieren.


    Ich empfehle jedenfalls das obige Interview um möglicherweise existierende fasche Vorstellungen auszuräumen.

    Also, ich glaube was hier passiert ist, dass Herrschaft und (natürliche) Autorität verwechselt werden.


    In egalitären herrschaftsfreien Gesellschaften, wie z.B. den Haudenosaunee in Nord America, gab es Häuptlinge die Autorität hatten und über ein hohes Charisma und hervorragende Überzeugungskraft verfügten, diese hatten aber keine Herrschaft über andere.


    Ein Häuptling der Haudeosaunee konnte niemandem etwas befehlen, sondern musste andere Überzeugen seinen Vorschlägen zu folgen. (Siehe Prof. David Wengrow, David Graeber "The Dawn of everything").


    Teilrichtig; wir haben eben eine der besten Organisationsformen auf dieser Erde hier bei uns in Deutschland, relativ zu all den anderen Ländern, sowohl politisch als auch technologisch, das jetzt zum Rumprobieren aus dem Fenster zu werfen ist einfach zu heiß.

    Es besteht die realistische Gefahr, dass man, selbst wenn man den marxsozialistischen anarcho Brüdery ihren Käse glaubt, und Revolte macht, ausreichend Technologie verloren geht, dass wir vergessen können auch nur Klimawandelanpassung betreiben zu können.

    Es besteht die Gefahr dass wenn die Kapitalistische, imperialistische Lebensweise der Konkurrenz, Ausbeutung und des Überkonsums sich fortsetzt, dass sicher passiert. Wenn man etwas retten will, dann kann das nur über den Leichnam des Kapitalismus geschehen.


    Wenn der uns aber in eine Phase der Klimahölle und faschistischen Gewaltherrschaft führt, weil er an sich selbst zu Grunde geht, dann sehe ich uns eher in der Steinzeit enden.


    Ohne dass anerkannt wird, dass das Ende des Kapitalismus auf Grund des Overshoots und dem Ende des Wachstums uns gerade passiert, sind diese Diskussionen leider Fruchtlos.


    Die von dir gelobte Organisation funktioniert eben nur wenn sie mit Energie im Überfluss und dadurch generierten Wachstum einhergeht, scheitert aber wenn diese Bedingungen nicht mehr existieren.


    Die einzige Diskussion die zu führen eigentlich den Atem wert ist, ist wie sieht die Postwachstumsgesellschaft aus, weshalb Utans Vorschläge die sind die die reelle historische Entwicklung in der wir uns befinden anerkennen, während die deine an Blindheit gegenüber dieser Entwicklung leiden.

    Ich wohn ja hier in München. Dass ich hier keine Räterepublik mehr habe, liegt ja nicht daran, dass wir menschen das eben auf Grund unserer Natur nicht hinkriegen würden, sondern daran dass mein Opa und andere Faschisten diese niedergeschossen haben. (Zitat meines Schwäbisch sprechenden Opa: "die hänma halt zamgschossa").


    aber dass sowas vor garnicht allzulanger zeit schonmal in meiner Heimatstadt versucht wurde, sagt doch auch dass es nicht total verrückt ist diese Idee voranbringen zu wollen.

    Ich hab keine Lust mehr auf diese Diskussion. Das ist wirklich Whataboutism den du hier betreibst. Das ist mir zu mühsam. Die Argument der Studie stehen im Raum, ob man das EROI nennt ist mir schnuppe, Anscheinnd kann da keine Diskussion um das egentliche Thema stattfinden.

    Was ich meine ist, das der Glaube an Algorithmen und KI manische Züge annimmt. Es gab mal ein Experiment bei dem Studenten manipulierte Taschenrechner untergejubelt wurden. Fast alle glaubten den völlig falschen Ergebnissen des Taschenrechners obwohl da 2+2 = 5 rauskam.


    Heute ist es üblich, dass Entscheider irgendeinen Algorithmus bemühen müssen um ihre Entscheidungen zu legitimieren. KI ist da nur ein weiteres Werkzeug mit dem unfähigkeit entschuldigt werden kann falls mal was falsch läuft. Man kann ja dann immer auf die Algorithmen oder die KI zeigen wenn man für falsche Entscheidungen verantwortlich gemacht wird. Auch Betroffene von Entscheidungen sind eher bereit Maschinenmacht zu akzeptieren, weil ja der Glaube vorherrscht dass diese unfehlbar wären.


    Diese Praxis ist natürlich vor allem bei Unternehmen verbreitet, wo heute eigentliche Jede Entscheidung irgendwie von einem Computer gestützt sein muss, findet sich aber auch in anderen Bereichen wieder. Die Angst Verantwortung zu übernehmen ohne dass man irgenwelche Algorithmen bemüht ist riesengroß.


    Dabei wäre das durchaus sinnvoll wenn man kritisch mit den Ergebnissen aus dem Rechner umgehen würde und es ein Bewusstsein dafür gäbe dass die Maschinen auch nicht unvoreingenommen oder immer objektiv sind, leider ist das eben nicht so.


    Wenn Maschinen auf Grund der Datenbasis die Denksysteme einer Ideologie legitimieren, dann werden sie eben Mächtig.

    Das ChatGPT der Meinung ist objektiv und unvoreingenommen zu sein, kann ja nur daran liegen, dass in der Datenbasis weit mehr Referenzen gefunden werden die das behaupten, als das Gegenteil.


    Was bedeutet das dann, wenn KI nicht unvoreingenommen und objektiv ist, aber allgemein dafür gehalten wird? Haben wir da das optimale Machtwerkzeug geschaffen, weil ja alle glauben KI wäre objektiv und unvoreingenommen? Ist denn Kritik und Widerspruch an KI abnormes Verhalten?

    Ich denke eben, dass es gute Gründe gibt das hier anzuzweifeln:

    Zitat
    1. Objectivity and impartiality: Unlike humans, who may be influenced by their biases or emotions, I can provide unbiased and objective information, making decisions based solely on facts.

    Wir werden aber nicht von unseren Denksystemen davon abgehalten, sondern davon, das es Eigentumsrechte gibt und Unternehmen und ihre Lobbyarmee jeden Angriff davon unterbinden.

    Ich wollte die Frage aufgreifen, warum "abolish capitalism" kein Vorschlag der KI war, wie wir unseren Planeten bewahren könnten. Da ist mein Verdacht eben, dass die epistemischen Zwänge, die verhindern dass in wissenschaftlichen Veröffentlichungen Kapitalismuskritik offen ausgesprochen wird, dafür verantwortlich sein könnte.


    Man erinnere sich daran wie Personen aus dem Wissenschaftsumfeld, wie z.B. Maia Göpel, bei Kapitalismuskritik rumgedruckst haben.


    Was natürlich auf ein interessantes allgemeines Problem der KI hinweist, eben dass KI auf die Datenbasis zurückgreift, die unter den Bedingungen von bestimmten Denksystemen entstanden ist. KI könnte also ideologische Tendenzen für Ausschlüsse verstärken. Ausschlüsse sind aber eben die wichtigste Methode der Unterdrückung, nicht nur von wissen.


    Wenn man das ausweitet auf die Frage "Wer darf sprechen", dann kommt man dazu, dass auch Ausschlüsse unterrepräsentierter Gruppen von KI repliziert wird. Wer nix sagen darf, dessen Erkenntnisse kommen auch nicht in der Datenbasis der KI vor. usw.

    11. Abolish capitalism.

    Tja, die Frage ist was weiss eine KI über die Dinge über die wir nichts wissen?


    Dass, was wir in unseren Epistemen nicht denken und nicht sprechen, weil es für uns auf Grund des Macht-Wissens nicht Denkbar und nicht Sprechbar ist, ist auch nicht nicht denkbar und sprechbar für eine KI.


    Was könnten wir wissen und denken wenn wir nicht von unseren gegenwärtigen Denksystemen davon abgehalten würden?

    Das lesen doch die potentiellen AFD Wähler eh nicht, weil das ja "Regierungspropaganda" für Schlafschafe ist.


    Das kann man ausserdem viel besser für viel Geld an Fücks und seine LibMod outsourcen. Ich nehme an deren Etat wurde nicht gestrichen. (Weil das ja Vorkämpfer des Antifaschismus sind)