Beiträge von Adelheid

    sie sagt aber doch explizit, dass "erst mal machen" nur in Krisensituationen sinnvoll sei.


    Jetzt könnte man natürlich sagen, dass Kapitalismus immer Krisen produz...


    Ach was soll's.

    Wo du es sagst. Stimmt. Ich hatte nur noch den Halbsatz im Kopf, dass die Amerikaner allgemein viel pragmatischer seien und in der Krise einfach Machen.


    Ich finde wir standen jetzt auch nicht so viel schlechter da als die Amerikaner mit dem Impfen. Wäre bei uns schneller losgegangen, wenn die Amis nicht unsere Dosen einfach für sich selbst benutzt hätten. Ist ja nicht so als hätten wir von Januar bis April groß mehr imfpen können wenn wir die Altersgrenze nach unten aufgehoben hätten. Wenn das Angebot knapper ist als die Nachfrage, ist es schon richtig, dass der Staat das knappe Gut an die Verteilt dies am meisten brauchen.

    Man könnte es auch umdrehen. Nachdem dem Drivethroughimpfen haben die Amerikaner es auch gut sein lassen und nicht noch Jahrelang über ein ganzes Regelwerk an Impfpflichten und Zugangsbeschränkungen zu diskutieren.


    Sorry bin heute im Erbsenzählermodus.


    Manches dauert bei uns echt zu lange. Andererseits hören wir in diesem Kontext ja eher den Vergleich mit China. Wäre vielleicht was fürs nächste Gespräch. USA, Deutschland, China verglichen bezüglich Pragmatismus und Halten an abstrakte Prinzipien.

    Ob das wirklich so ist, keine Ahnung. Das ist aber das was Natalie meiner Meinung nach im Interview sagt, wenn man ihre Aussagen über die Sanktionen auf der einen Seite und die Proteste jetzt auf der anderen Seite verbindet.

    Beim öffentlichen Verkehr bin ich aber dagegen. Sich also bei einem zeitlich großen Teil des Lebens für immer einzuschränken, außer im Sommer ein paar Wochen, empfinde ich persönlich als nicht akzeptabel.

    Wäre halt schön, wenn sich überall da, wo keine Maskenpflicht herrscht, durchsetzen würde, trotz fehlender Maskenplicht bei Erkältungssymptomen ohne schwere Krankheit Maske zu tragen. Ich hätte kein Problem wenn die Maskenpflicht in den Öffis fällt, würde mir aber wünschen, dass die die dann kränkelnd fahren (müssen wahrscheinlich oft), ne Maske anziehen.

    Vielleicht ist aber auch ganz gut, dass wir hier nicht ganz so hemdsärmlig sind und erstmal Fragen, gibt es Einwände oder Abweichung von bisherigen Prinzipien. Bevor wir machen, fragen, ist es der Sache angemessen jetzt von diesen Prinzipien abzuweichen oder werden da unangenehme Präzedenzfälle geschaffen, werden die Prinzipien da so verändert, dass es einem später auf die Füße fällt.


    Einfach mal machen, weil man etwas für notwendig hält und sich davon Vorteile verspricht und dann erst hinter her gucken ob das denn dann wirklich so ist, ist ja überall das Prinzip in den USA. Bei Zulassung von Produkten durch Firmen Vorsorgeprinzip vs Produkthaftungsprinzip.

    Das hat manchmal eben auch mit Nachteilen, siehe Opiod-Krise (lassen wir mal zu, darum welche Verschreibungsvorschriften angemessen sind kümmern wir uns später), Gasversorgung, Fracking (einfach mal machen, über angemessene Umweltvorschriften kümmern wir uns später), Erweiterte Verhörmethoden (einfach mal machen, über Menschenrechte kümmern wir uns später).

    Argumentation die mir aufgefallen ist, ohne wiedersprechen zu wollen oder zuzustimmen.


    Sanktionen der USA waren Völkerrechtswiedrig, USA hat sich nicht ans Atomabkommen gehalten.

    Die Sanktionen trafen die einfache Bevölkerung und sind damit auch moralisch falsch.

    Die Sanktionen schaffen nicht ein besseres Atomabkommen zu erreichen, die Bevölkerung rückt näher zusammen, wenn sie von außen unter Druck gesetzt wird.


    Aber auch:

    Die jetzigen Proteste sind möglich, weil in den letzten Jahren ein Großteil der Mittelschicht verarmt ist.

    Die jetzigen Proteste wollen keine Reformen, wenn sie erfolgreich sind, wird es eher eine Revolution.


    Ich lese daraus: Das Nichteinhalten des Atomabkommens durch die USA und die Sanktionen gegen die Zivilbevölkerung können letzendlich (so pervers es auch ist) doch zu einer besseren Situation als das Atomabkommen führen, indem sie die Grundlage für eine Revolution und einen Regimechange zu einem neuen Regime schaffen, dass dann unser Partner werden kann.

    Interessantes Büchlein. (Thread)


    Werde die Rezepte auf jeden Fall mal ausprobieren.

    Was mich noch interessiert, weil das Thema „Wie bringen wir den Markt dazu, das zu tun was wir wollen?“ eigentlich bei jedem Gespräch mit Ökonominnen angesprochen wird, auch wenn es vielleicht nicht ihr Kerngebiet ist: Wann sollten Verbote, wann Marktanreize genutzt werden?


    Beispiel Verbot: Schädliche Sachen in Nahrungsmitteln.

    Beispiel Verbot vs Markt: Benzinzertifikate vs Verbrennerverbot.

    Für die Stromerzeugung gibts zum Beispiel in der EU einen CO2-Deckel, Verbote werden trotzdem zusätzlich diskuiert.


    In jedem Fall finden sich Leute die das Verbote befürworten aber auch welche die „künstliche” Marktmechanismen befürworten. Gibt es eine Theorie, die sagt wie ich herausfinden kann wann welches Mittel gewählt werden soll? Was sind die Faktoren die die Entscheidung beeinflussen?

    Da bin ich aber mal gespannt, ob das jemals das Licht der qualitätsjournalistisch betreuten deutschen Öffentlichkeit erblicken wird.


    Und falls das hier im Land der wertebasierten Kriegspolitik wider Erwarten tatsächlich passieren sollte, wäre ich noch gespannter darauf, wie unsere versammelten KriegsprofessorInnen, unsere durchgebratenen TransatlantologInnen, und ihr hysterischer Anhang in den Direktmedien darauf reagieren würden, das der US-Kongress ganz offensichtlich auch auf demokratischer Seite von Putins Agenten unterwandert ist.

    »Aus US-Sicht hätten nur die Ukrainer über Verhandlungen zu entscheiden, sagte Kirby. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei der Ansicht, dass es nicht an der Zeit sei, eine Vereinbarung mit Kremlchef Wladimir Putin auszuhandeln.

    Selenskyj entscheide, wann die richtige Zeit für Gespräche sei – sowie was als Erfolg und Sieg einzuschätzen sei und zu welchen Bedingungen er verhandeln wolle. Putin unterdessen könne den Krieg jederzeit beenden, indem er seine Truppen abziehe.


    Zuvor hatten 30 Abgeordnete der Demokratischen Partei von US-Präsident Joe Biden in einem Brief an das Weiße Haus angeregt, die Tür für direkte Verhandlungen mit der Regierung in Moskau offenzuhalten, um ein rascheres Ende des Krieges zu erreichen.«

    Interessant, da ich mir die letzten Wochen ein paar Interviews mit ihr angeguckt habe.


    Isabella hat immer historische Beispiele für Preiskontrollen gebracht, Deutschland nach dem Krieg, China nach dem Wandel zur Marktwirtschaft. Irgendwo ergeben Preiskontrollen ja auch Sinn.

    Was mir in ihren Erklärungen ein bisschen gefehlt hat sind die konkreten Mechanismen, wie bestimmt wird was den in unsicheren Zeiten der richtige Preis ist.


    Wir Leben nach einer durch den Staat hergestellten Marktlogik. Hans Werner Sinn erzählt ja immer viel vom Schnürsenkelmarkt. In Zeiten in denen wir uns durch Fortschritt oder geänderte Präferenzen nur ein bisschen vom Gleichgewicht entfernt haben, sollen Preise ein Anzeichen von Knappheit sein und so mehr oder weniger Lenkungsfunktion zu einem neuen optimalen Gleichgewicht haben. Deswegen solle in die Preisbildung nicht eingegriffen werden sondern nur hinterher umverteilt werden um soziale Gerechtigkeit zu Verwirklichen.



    Soweit zur Theorie, als eine Art Vorbemerkung von mir zu meinen Fragen, da ich davon ausgehe, dass das mehr oder weniger die Grundlage ist auf der die Preiskontrollen jetzt diskutiert werden. Ich gehe mal davon aus, dass sich das eine oder andere sowieso aus dem Gespräch ergibt. Hier mal einige Fragen die ich mir gestellt habe, als ich mir Interviews mit Isabella angeguckt habe:


    1)

    Ist es so, dass je langsamer sich „Wirtschaft” verändert, desto genauer, also mit weniger Unsicherheiten behaftet sind die Preise? Also sind stabile Preise und Unsicherheit über den richtigen Preis, ein oder zwei paar Schuhe? Heißen starke Preissprünge immer auch hohe Unsicherheit über den angemessenen Preis?

    Oder gibt es Situationen in denen die Unsicherheit über die Preise zwar viel größer wird, die Preise auf den Märkten aber stabil bleiben? Umgekehrt, gibt es Situationen in denen die Preise sich stark ändern, aber die Unsicherheit über den richtigen Preis trotzdem klein ist. Wenn ja, welche Situationen sind das?

    Wie misst man Unsicherheit von Preisen?


    2)

    Ist es egal, dass die Preise, wenn wir sie kontrollieren, nicht mehr die real existiernden Knappheiten wiederspiegeln, weil sie es wegen der großer Unsicherheit grade auch ohne Preiskontrollen nicht tun?


    3)

    Wann sollte ein Staat der Preiskontrollen eingeführt hat die Preise wieder freigeben? Als Ludwig Erhard die Preise freigab, gab es Gegner die sagten das würde zu Verwerfungen führen. Tat es ja auch insofern das kurzzeitig die Inflation hoch war, allerdings gab es dann auch sehr starkes Wirtschaftswachstum. War es damals richtig die Preise wieder freizugeben? Wenn ja warum, wenn nein warum nicht?


    4)

    Ist Preisdeckelung, weil die Märkte die Knappheiten aus Angst überschätzen, ein analoger Vorgang zu einem Nachfrageeingriff durch Konjunkturprogramme wenn in einer Rezession die Konsumenten zu pessimistisch sind um Nachzufragen?


    5)

    Ist Veränderungsfähigkeit/Anpassungsfähigkeit, die Schnelligkeit mit der Veränderungen stattfinden können, auch eine real existierende Knappheit, also begrenzt? Kann man das messen?


    Was passiert, wenn statt Preise, Preisänderungen gedeckelt werden? Bei Corona haben wir versucht über die Neuinfektionen die Zahl der Infizierten zu steuern. Bei Mieten gibt es zwar keine Preisdeckel, aber Grenzen wie schnell die Mieten erhöht werden dürfen. Glättet das die Preissprünge, erhält aber die Lenkungsfunktion der Preise?

    6)

    Braucht es manchmal auch Preisuntergrenzen (CO2-Zertifikate, Mindestlohn)?


    7)

    Nachfragestützung nach einem Angebotsschock erhöht ja in der Theorie die Inflation. Sollte der Staat die Ausgaben, um die Nachfrage der Armen nach Energie aufrecht erhalten zu können, statt über Schulden nicht lieber über höhere Steuern für die Reichen finanzieren, damit sich die Nachfrage insgesamt trotzdem verkleinert, nur dann nicht bei denen die sowieso schon am Existenzminimum leben, wozu die Marktkräfte führen würden, sondern bei den Reichen?

    Ich finde beide Extreme irgendwie uncool. Also Hustend und Schniefend im Büro sitzden ist kacke. Das nervt erstens die anderen, zweitens sitzen die dann in ein paar Tagen genauso da.


    Mit nur ein bisschen Schnupfen, ohne Kopfschmerzen und alle halbe Stunde mal ein Husten das nicht weh tut, zwei Wochen zu Hause zu sitzten ist aber auch Kacke. Homeoffice in der Situation fände ich ganz cool. Ich sehe natürlich, dass dann die Arbeitgeber bei jeder Krankheit, also auch dann wenn die Leute wirklich im Arsch sind grade, fordern könnten, dass sie von zu Hause arbeiten.

    Die Tage dannach ist ja noch Gas mit über 100bar ausgeströmt, dass hat sicherlich auch einiges am Boden verändert.


    Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages, der da nicht so eine klare Antwort parat hat, und eigentlich eher das Gegenteil nahe legt, kann dann ja eigentlich auch weg.

    ....Ist ja gar kein Krieg, sondern nur eine militärische Spezialoperation. ...oder so ähnlich.

    Ich sehe den Widerspruch nicht?

    Ich habe nicht behauptet, die Lehrer wären klassistischer als die Eltern, ich habe behauptet, auch die Lehrer fällten ihre Entscheidungen nicht objektiv und das ist bzw. war nachweislich so.

    Als diese Studien (die auch die Notengebung umfassten, in der das Bild ähnlich war) herauskamen, gab es allerdings auch Reflektion in der Lehrerschaft, das sollte man an der Stelle auch nicht unterschlagen.

    Da hast du Recht, dann stimmen wir in dem Punkt überein.


    Ich habe deinen Beitrag so gelesen, dass du (angenommen die getrenneten Weiterführenden Schulen bleiben existieren) daraus folgerst, die Lehrerempfehlung abzuschaffen. Da wollte ich dir wiedersprechen. Aladin fordert das Gegenteil, die Lehrerempehlung in beide Richtungen verplichtend zu machen. Heißt nicht nur wer keine Gymnasialempfehlung hat darf nicht aufs Gymnasium, sondern auch wer eine Empfehlung hat, muss aufs Gymnasium.

    Ausgehend davon, dass durch Vernünftige Verfahren und Bildung der Lehrer die Empfehlung der Lehrer leichter dem Können der Kinder angepasst werden können, als die Wünsche der Eltern für ihre Kinder.

    Wenn jetzt 8% der Patienten Corona haben und die alle wie wegen da sind, heißt das 8 von 100 wegen Corona, 92 ohne Corona.


    Bei einer Verfünffachung wären es 40 Patienten mit Corona.

    Die 92 ohne Corona bleiben unverändert. Macht insgesamt 132. Also 32% zusätzliche Belegung und ein Anteil von 40/132 = 10/33 = 0.0303 oder rund 30%.

    Quatsch. Jeder Patient mit Corona läge auch so da, nur jeder Patient wegen Corona ist zusätzlich.


    Wir haben jetzt 8% ITS Patienten. Wenn sich die Zahlen verfünffachen würde wären es 30%¹. Ein zusätzlicher Bedarf an Betten von 32% gegenüber den jetzt belegten! Die Intensievstationen wären überlastet.

    Angenommen die 80/20% Aufteilung stimmt, dann hieße das, nur 1,6% jetzt sind wirklich wegen Corona da. Eine Verfünffachung würde nur zu ~6% mehr Bettenbelegung führen, dafür gäbe es ~24% Patienten ohne Corona weniger.

    Massiver Unterschied!


    Mit anderen Worten, jeder Patient mit Corona zusätzlich, ist ein Patient ohne Corona weniger.

    Ein Patient wegen Corona ist immer ein zusätzlicher Patient.


    Die höhere Belastung für das Personal eines Patienten mit Corona gegenüber einem ohne Corona ist nicht Gottgegeben, sondern Folge der Vorschriften wie mit ihnen umzugehen ist.


    Meine Oma hat eine neue Hüfte bekommen. Test positiv. Symptome keine. Nach drei Tagen wieder negativ. War auch auf der Intensivstation. Kann ein Einzelfall sein, kann auch keiner sein. Um das zu wissen bräuchte es eine Statistik. Die wollen manche anscheinend nicht, könnte ja sein was nicht sein darf.



    ¹8*5 = 40;

    40/(100-8+40) = 40/132 = 30%

    Also Aladin sagt das Gegenteil. Die Eltern sind viel klassistischer als Lehrer in der Entscheidung auf welche Schulform das Kind gehen soll. Akademiker schicken ihre Kinder überproportional häufig aufs Gymnasium (über die Fähigkeiten des Kindes hinaus, also trotz Realschulempfehlung), Arbeiter ihre Kinder überproportional häufig auf die Realschule (trotz Gymnasialempfehlung).


    Wenn Kinder ohne Gymnasialempfehlung nicht aufs Gymnasium dürfen nimmt der Einfluss des Gehalts oder der Bildung der Eltern auf die Abschlüsse der Kinder ab, wenn Kinder die eine Gymnasialempfehlung haben aufs Gymnasium müssten, wäre der Effekt noch stärker.