Technik & Ges(t)ellschaft

  • @S3BU In dem Video von Heidegger sagt er nix über seine Auffassung von Entwicklung 😴 Ich weiß zwar, dass das wieder deine Spielchen sind, aber poste halt mal einen Text von ihm, wo er das ausführt.

  • ab 11:30 sagt er es :rolleyes:

    na dann möchte ich dich in deiner gewissheit natürlich nicht irritieren :S

    Da sagt er nur, dass der Mensch irgendwann zu einer gesteuerten Maschine wird. Und jetzt? Was gibt es da tiefsinniges zu sagen? Wieso hälst du dich eigentlich ständig mit solchen Holzköpfen wie Heidegger auf? Du interessierst dich doch für Techniksoziologie, was bringen dir da Leute wie Heidegger? Ich hab schon einige gute Sachen hier gepostet, die dir alle mehr bringen würden als irgendeine abstrakte Technikphilosophie. Was willst du überhaupt (wie du in früheren posts geschrieben hast) mit postrukturalistischen Ansätzen zur Technikphilosophie? Dieser ganze Scheiß bringt dir gar nix, ausser dass du damit extrem viel Zeit verschwendest, die du mit substanziellerer Lektüre verbringen könntest. Ich seh hier von dir nur ständig bruchstückhafte und verwirrte Versuche irgendwie kohärente Gedanken zusammenzukriegen, das wird doch so nix.

    Such dir ein gutes Einführungsbuch zur Techniksoziologie (im alten Forum hab ich eins vorgeschlagen, musst ja aber nicht das nehmen) heraus und wenn du das gelesen hast, dann fang bei der weiterführenden Literatur an und such dir Bücher, die dich interessieren. Du hast alle Zeit der Welt und du musst auch niemandem was beweisen oder so schnell wie möglich irgendwas verstehen. Wenn es irgendwas kompliziertes ist, dann hol dir Einführungsliteratur dazu oder guck bei dem Vorlesungsverzeichnis deiner Uni, vielleicht gibt es Seminare zu diesen Themen. Oder Frag einen Dozenten. Eigentlich würde ich, wenn ich du wäre, vielleicht erstmal mit einem Buch zur Geschichte der Technik allgemein anfangen, von einem normalen Historiker (dürfte ja nicht so schwierig sein, die bekanntesten Werke zu finden).


    Und weil ich das Problem manchmal habe:


    Lese immer nur ein Buch zur gleichen Zeit. Auch wenn sich heraustellt, dass das Buch, das du gerade liest, total langweilig ist oder zu kompliziert oder sonst was. Immer erst das Buch zuende lesen, das du angefangen hast ! Klar kann man auch mal so durch viele Bücher stöbern (für ne Hausarbeit, um Zitate zu suchen oder so), aber dann stöbert man ja, und will nicht das ganze Buch lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von JonnyMadFox ()

  • Um mal gerade das Sein-Bewusstsein Ding zu erläutern:

    Ich höre gerade die neue Folge vom Die Neuen Zwanziger-Podcast von Wolfgang und Stefan. Wolfgang gibt ein Beispiel vom Zusammenhang zwischen Sein und Bewusstsein von Marx im Bezug zur wirtschaftlichen Lage in Äthiopien. Wenn die Leute dort ein "besseres" Sein haben, sie also sehen, dass sich ihr wirtschaftliches Leben verbessert (gute Löhne, Arbeitsschutz, gute Arbeit usw., hoffnung auf die Zukunft, auch in gesellschaftlicher Hinsicht), dann sind sie weniger anfällig für Radikalisierungen, egal jetzt in welcher Richtung (was ja richtig ist).

  • danke @JonnyMadFox für die hilfreichen tipps. hab auch zugegeben noch viel lektüre vor mir und sollte da mal weitermachen. heidegger finde ich auch interessant, weil er wohl kritisch gegenüner der kybernetik ist. bin aber noch zu unwissend gegenüber der ursache der differenz um diese erkennen zu können. (ist am ende vermutlich auch ein streit der phil. schulen, keine ahnung)

  • bin aber noch zu unwissend gegenüber der ursache der differenz um diese erkennen zu können. (ist am ende vermutlich auch ein streit der phil. schulen, keine ahnung)

    🤦‍♂️🤦‍♂️who cares

    (dieses differenz gedödel kommt übrigens von Kant und Hegel, aber wie gesagt, beschäftige dich doch erstmal mit normaler literatur)

  • 🤦‍♂️🤦‍♂️who cares

    (dieses differenz gedödel kommt übrigens von Kant und Hegel, aber wie gesagt, beschäftige dich doch erstmal mit normaler literatur)

    juhu jonny. dieses differenz gedödel definiert unsere moderne gesellschaft: funktionale differenzierung...steht in diesen einführungs-lektüren welche du mir die ganze zeit empfielst. ;)

  • juhu jonny. dieses differenz gedödel definiert unsere moderne gesellschaft: funktionale differenzierung...steht in diesen einführungs-lektüren welche du mir die ganze zeit empfielst. ;)

    Ja Max Weber hat die Gesellschaft, laut seiner Theorie, in funktionale Einheit eingeteilt, im Gegensatz zu Marx. Aber Weber und Marx waren von Hegel beeinflusst ;) (Die Theorie der sozialen Schließung ist eine Synthese der Theorien von Weber und Marx.)

  • ...aber andererseit sprechen wir erst jetzt von e-autos und der elektromotor ist eine innovative antriebstechnologie fürs auto, dessen erfolgsgeschichte erst noch geschrieben werden muss.

    Ich denke das stimmt so aber auch nicht wirklich, der Elektromotor hat sich definitiv schon lange durchgesetzt und seine Erfolgsgeschichte geschrieben, beim E-Auto ist es eher der Akku gewesen der lange Zeit nicht leistungsfähig genug war und viel zu teuer gewesen ist, daher war der Verbrennungsmotor wegen der hohen Energiedichte vom Treibstoff und dem vergleichsweise billigen Preis lange Zeit deutlich im Vorteil, erst in den letzten 2-3 Jahrzehnten hat sich das langsam geändert.


    Bei Elektrolokomotiven hat diese Entwicklung daher z.B. deutlich früher eingesetzt weil man den Strom anstatt aus Akkus aus den Oberleitungen entnehmen konnte...

  • Also ok, wenn es dir nur um die Unterscheidung geht, wirds aber ein wenig Hans Jessen like. Sicher hast du recht, aber wo willst du mit dem Einwurf am Ende hin. Welche Schlüsse lassen sich aus dieser simplen Wahrheit ziehen, dass man beide Dinge unterscheiden kann bzw. soll?

    erstmal könnte man feststellen wie @JonnyMadFox schon aufgezeigt hat, dass erfindungen ergebnisse einer gesellschaftlich-kulturellen leistung sind und im ursprung erstmal direkt nichts mit wirtschaft zu tun haben. andererseits lassen sich die treiber und verhinderer, von mir aus parameter von innovation, einfacher identifizieren hinterfragen und kritisieren. der glaube von wirtschaft und kapitalismus abhängig zu sein, scheint mir in einem missverständnis über gegenüber der technik begründet zu sein. zeigt man wege wie man diese auch anders organsieren kann, bzw. deckt man auf das schon jetzt die bedingungen für "erfolgreiche technik" nicht in der wirtschaft begründet sind, entzieht man dieser ggf. macht:

    "Von da war es nur ein Schritt zu der Illusion, der Wohlstand, der im Zuge des technischen Fortschritts gelegen sei, stelle eine kapitalistische Leistung dar."

  • Ich habe deinen Kommentar jetzt dreimal gelesen und immer noch verstehe ich maximal die Hälfte von dem, was du vermutlich sagen willst. Ich habe aber schon im anderen Thread vernommen, dass du dich mal wieder beklagst, dass keiner mit dir das Theme diskutieren will, auf welches du dich spezialisiert hast. Hier liefere ich dir mal meinen Grund. Aber das hatten wir vor einer Ewigkeit schon mal besprochen und danach war es kurz besser.

    schade. ich habe mich bisher an keiner stelle beklagt, dass keiner mit mir das thema diskutieren will. ich habe mich kedeglich dafür entschuldigt, dass ich nur diese perspektive anzubieten habe.

    ich habe keine ahnung was wir vor einer ewigkeit mal besprochen hätten, aber was aus deiner sicht besser oder schlechter ist interessiert mich eigentlich nicht.

    Ich fürchte aber, dass es so läuft wie immer und mir für die mühselige Diskussion zum Thema meine Zeit dann doch zu kostbar sein wird.

    das sehe ich auch so.

  • und weil ich weiß, wie schnell du den Konto Löschen Button drückst.

    nachtrag: den habe ich eigentlich die ganze zeit gedrückt. es geht um die bedingung den haken wieder rauszunehmen und da war dein hinweis ziemlich treffend - nichts für ungut

  • ach robford. du weisst so gut wie ich, eigentlich muss ich abgeholt werden. trotzdem danke, ist ja nicht son herzschmerz drama ding wie es vermutlich erscheint. manchmal hilft es ein wenig abstand zu nehmen und da ist es ggf. ganz gut wenn technik nicht wirkt. da wir unterschiedliche verständnisse von technik haben, kann ich verstehen wenn du das nicht verstehst. :S

    Du hast es immerhin geschafft meine Sinne zu schärfen, was Technologiewirkung auf uns angeht.

    das macht mich erhlich gesagt ein wenig stolz, thx :*

  • erstmal könnte man feststellen wie @JonnyMadFox schon aufgezeigt hat, dass erfindungen ergebnisse einer gesellschaftlich-kulturellen leistung sind und im ursprung erstmal direkt nichts mit wirtschaft zu tun haben.

    Halt. Das mit gesellschaftlich-kultureller Leistung stimmt für das Mittelalter und für die Antike. Dort gab es natürlich Innovation, zwar sehr selten und weniger im Sinne des Kapitals, aber es gab sie. Im Kapitalismus gibt es meistens Innovationen, die den Zweck haben, unmittelbar für die Verwertung von Kapital eingesetzt zu werden. Das beißt sich natürlich mit dem, was ich über den Staat und Innovation geschrieben habe. Aber die Unternehmen müssen und waren ja nicht an den bedeutendsten Innovationen beteiligt, sondern sie holen ihre Technologie von der durch den Staat bereits erfundenen und setzen sie ein.

  • Project Cybersyn

    "Project Cybersyn was a Chilean project from 1971–1973 during the presidency of Salvador Allende aimed at constructing a distributed decision support system to aid in the management of the national economy. The project consisted of four modules: an economic simulator, custom software to check factory performance, an operations room, and a national network of telex machines that were linked to one mainframe computer.


    Project Cybersyn was based on viable system model theory approach to organizational design, and featured innovative technology for its time: it included a network of telex machines (Cybernet) in state-run enterprises that would transmit and receive information with the government in Santiago. Information from the field would be fed into statistical modeling software (Cyberstride) that would monitor production indicators, such as raw material supplies or high rates of worker absenteeism, in "almost" real time, alerting the workers in the first case and, in abnormal situations, if those parameters fell outside acceptable ranges by a very large degree, also the central government. The information would also be input into economic simulation software (CHECO, for CHilean ECOnomic simulator) that the government could use to forecast the possible outcome of economic decisions. Finally, a sophisticated operations room (Opsroom) would provide a space where managers could see relevant economic data, formulate feasible responses to emergencies, and transmit advice and directives to enterprises and factories in alarm situations by using the telex network.


    The principal architect of the system was British operations research scientist Stafford Beer, and the system embodied his notions of organisational cybernetics in industrial management. One of its main objectives was to devolve decision-making power within industrial enterprises to their workforce in order to develop self-regulation of factories.


    After the CIA-backed military coup on September 11, 1973, Cybersyn was abandoned and the operations room was destroyed."
    (das habe ich beim rumschnüffeln entdeckt, lasse ich mal hier bevor ich mich ne weile ausstöpsel. finde ich super spannend und interessant)

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